Den ein oder anderen Turm in Sachsen haben wir mittlerweile erklommen und die zum Teil sehr schönen Ausblicke auf die jeweilige Umgebung genossen. In diesem Beitrag wollen wir nach und nach die schönsten Aussichtstürme in Sachsen anführen, welche wir auch jeweils noch einmal detailliert in gesonderten Beiträgen vorstellen.
Bismarckturm in Leipzig
Mit seinen 30,75 Metern Höhe ist der Bismarckturm im Leipziger Stadtteil Lützschena-Stahmeln der höchste Aussichtspunkt im Norden der sächsischen Großstadt. Zwischen dem Flughafen Leipzig / Halle und dem schönen Auwald gelegen, bietet der Turm mit den umliegenden Wiesen und der Krim-Linden Allee ein schönes Ziel für Spaziergänge.
Mit der Einweihung im Jahre 1915 reiht sich das Bauwerk ein in die Reihe der über 200 Türme, welche Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts zu Ehren des Reichskanzlers Otto von Bismarck errichtet wurden.
Und auch, wenn diese Denkmäler in der letzten Zeit in Verruf geraten sind, so bieten sie dennoch meist eine gute Aussicht auf die umliegende Umgebung.
Der Bismarckturm in Leipzig wird durch den gleichnamigen Verein betreut. Dessen Mitgliedern ist es auch zu verdanken, dass ein Besuch wieder möglich ist. Zutritt zum Gebäude erhält man an jedem ersten Sonntag eines Monats und im Sommer sogar an jedem Sonntag.
Aussichtsturm Alberthöhe bei Lichtenstein
Anders als der eingangs vorgestellte Bismarckturm in Leipzig, ist der Aussichtsturm Alberthöhe nahe der Stadt Lichtenstein, ein klassischer Vertreter seiner Gattung. Sprich er wurde eigens dafür errichtet, seinen Besuchern ganzjährig und kostenfrei eine wunderbare Aussicht auf die Döfer, Wälder und Wiesen der Umgebung zu bieten.
Der Ort erhielt seinen Namen Alberthöhe vom sächsischen König Albert, welcher im Jahr 1898 an dieser Stelle ein militärisches Manöver beobachtete. Und anders als die meisten Aussichtstürme in Sachsen, ist dieser hier nicht schon vor einigen Jahrzehnten erbaut worden.
Erst seit dem Jahr 1993 haben Besucher der Alberthöhe die Möglichkeit, auf dem 29 Meter hohen Bauwerk über die Wälder zu blicken und über den gleichnamigen Gasthof hinwegzublicken.
Die erwähnten Wälder laden zu einem kleinen Spaziergang ein, auch wenn man direkt unterhalb des Turmes parken kann. Insbesondere im Herbst ist es eine Freude, die herbstliche Färbung der Laubbäume aus der Höhe zu betrachten.
Maria Josefa-Turm auf dem Totenstein bei Chemnitz
Der Berg Totenstein liegt nicht weit von der sächsischen Großstadt Chemnitz entfernt und ist mit über 450 Metern Höhe einer der höchsten Berge im Vorland des Erzgebirges. Daher bietet er sich natürlich ideal als Basis für einen Aussichtsturm an.
Und tatsächlich, schon seit dem 19. Jahrhundert wird der Berg touristisch genutzt. Im Jahr 1886 ist der erste Maria-Josefa-Turm errichtet worden und bot mit seinen 22 Metern Höhe eine gute Aussicht auf die Umgebung. Neben dem Turm gab es auch damals schon gastronomische Angebote, sodass der Totenstein recht schnell zu einem beliebten Ausflugsziel wurde.
Heute findet man gleich zwei Türme auf dem Berg. Einmal den in den 50er Jahren des letzten 20. Jahrhunderts errichteten Funkturm sowie den 1998 erbauten neuen Maria-Josefa-Turm. Letzterer ist der kostenfrei erklimmbare, 30 Meter hohe Aussichtsturm. Von der Stahlkonstruktion kann man bei entsprechend gutem Wetter weit bis ins Erzgebirge blicken und auch Chemnitz hat man dabei gut im Sichtfeld.
Auch heute noch ist der Totenstein mit den Türmen ein lohnenswertes Ausflugsziel und der Maria-Josefa-Turm ein besonderer Aussichtsturm in Sachsen. Den Besuch kann man dabei ideal mit einer Wanderung oder einer Radtour durch den Rabensteiner Wald verbinden.
Wasserturm Rückmarsdorf in Leipzig
Auf einer exponierten Stelle im Leipziger Westen, genauer gesagt auf dem 156,5 Meter hohen Wachberg im Stadtteil Rückmarsdorf, steht der ehemalige Wasserturm. Mit seiner Höhe von 23 Metern ist die Spitze des Turmes zugleich der höchste Punkt im Leipziger Westen.
Bereits vom Wachberg selbst hat man einen guten Blick auf die Stadt Leipzig und die Silhouette des Stadtzentrums. Nicht umsonst hat der Berg den Namen bekommen, den er heute trägt.
Im Jahre 1914 errichtet, war das Bauwerk zuständig, die Wasserversorgung zu sichern, wozu die 150.000 Liter Fassungsvermögen ihren Teil dazu beitrugen. Für diese Funktion benötigt man den Turm heute nicht mehr, sodass die Wasserbehälter demontiert wurden.
Das Ausflugsziel für viele Spaziergänger wird durch den Heimatverein Rückmarsdorf betreut und ist an besonderen Tagen, wie beispielsweise dem Tag des offenen Denkmals, für Besucher geöffnet.
Aussichtsturm Böhrigen
Ebenfalls nicht allzu weit von Chemnitz entfernt und schon von weitem sichtbar, ist der Aussichtsturm Böhrigen. Im Gegensatz zum Maria-Josefa-Turm liegt dieser hier jedoch im Norden der Stadt und unterscheidet sich sehr deutlich was die Bauform anbelangt.
Im 19. Jahrhundert entstanden viele der schönsten Aussichtstürme in Sachsen, denn auch der von Böhrigen ist in diesem Zeitraum, genauer in den Jahren 1890/91, erbaut worden. Ein Textilfabrikant stiftete das Bauwerk den Bewohnern seines Dorfes und noch heute ist der Turm in seiner ursprünglichen Bauweise erhalten.
Im Laufe der Jahrzehnte verschlechterte sich hier die Bausubstanz nach und nach, doch seit der Wende, kümmert sich der Verein Aussichtsturm Striegistal um den Aussichtsturm Böhrigen. Und den Mitgliedern des Vereins ist es gelungen, dass man das Gebäude seit 2011 auch wieder betreten kann.
Besucher haben nun die Möglichkeit über 142 Stufen auf 26 Meter Höhe zu gelangen, denn dort befindet sich die Aussichtsplattform des insgesamt 35 Meter hohen Turmes. Man hat von dort oben einen tollen Blick auf die Wiesen und Wälder der Umgebung und nicht umsonst heißt es auch, dass der Turm am Balkon von Böhrigen errichtet wurde.