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Campingpark Ohmbachsee – Erfahrungsbericht

Im Jahr 2020 ging es für uns nicht ins Ausland, sondern wir nutzten die Gegebenheiten für einen Roadtrip mit Zelt durch Deutschland. Dabei haben wir den ein oder anderen Campingplatz näher kennenlernen können und möchten darüber gerne berichten und unsere Erfahrungen teilen. Camping in Deutschland ist für uns nicht völlig neu, denn bereits 2017 waren wir mit unserem großen Zelt auf der Ostseeinsel Rügen. Dort zelteten wir im Freizeitcamp am Wasser.

Ein Erfahrungsbericht zum Freizeitcamp am Wasser auf der Insel Rügen findet sich ebenfalls auf unserem Blog.

Nachdem wir zuletzt von unseren Erfahrungen auf dem Platz Camping Erlebnis Zugspitze in Grainau bei Garmisch-Partenkirchen berichtet haben, folgen jetzt unsere Eindrücke des Campingpark Ohmbachsee in diesem Erfahrungsbericht.

Campingpark Ohmbachsee im Überblick

Positiv

  • Lage direkt am Ohmbachsee
  • Zelten auf der Wiese wie im klassischen Zeltlager
  • Super Duschen im neuen Sanitärgebäude
  • In der Nachsaison sehr ruhig

Negativ

  • steiler An- / Abstieg zu den Sanitärgebäuden und zurück zum Zelt
  • Zeltwiesen in der Senke am See
  • keine Ausstattung am Stellplatz
  • Campingplatz gleicht teilweise einer Baustelle
  • Altes Sanitärgebäude in schlechtem Zustand und wenig sauber

Campingpark Ohmbachsee – Lage und Erreichbarkeit

Der relativ große Campingplatz liegt unweit des Ohmbachsees, welcher daher auch für den Namen des Campingparks verantwortlich ist. Der See liegt zwischen den Orten Schöneberg-Kübelberg und Gries in Rheinland-Pfalz.

Den Campingpark Ohmbachsee selbst findet man am Südufer des lang gezogenen, dafür nur wenig breiten, Ohmbachsees. Auch, wenn die Autobahn A6 an sich nicht weit entfernt ist, so liegt der Platz dennoch ruhig mit einer eigenen Zufahrt von der Landstraße zwischen Schönenberg-Kübelberg und Miesau.

Je nach Richtung aus welcher man kommt, wählt man die Abfahrt 10 „Waldmohr“ oder die Abfahrt 11 „Bruchmühlbach-Miesau“ von der A6 und hat dann jeweils nur noch wenige Kilometer Überlandfahrt vor sich ehe man den Campingplatz erreicht hat.

Zufahrt zum Campingplatz von innen aus gesehen. Im Hintergrund rechts das Restaurant mit der Rezeption
Zufahrt zum Campingplatz von innen aus gesehen. Im Hintergrund rechts das Restaurant mit der Rezeption

Obwohl die Lage durchaus etwas abgelegen ist, so hat man es nicht weit bis Schönenberg-Kübelberg, der nächst größeren Stadt, wo man sich mit allem eindecken kann, was man während des Campings so benötigt. Neben einem Penny, einem dm, einem Lidl und diversen Tankstellen, gibt es dort auch den Wasgau Frischemarkt. Ein, offensichtlich lokaler, Supermarkt, welchen wir bislang noch nirgendwo in Deutschland gesehen haben.

Campingpark Ohmbachsee – Stellplatz

In dieser Rubrik, in welcher wir näher auf die gebotenen Stellplätze eingehen, hinterlies der Campingpark Ohmbachsee leider lediglich gemischte Gefühle bei uns. An sich ist das Areal sehr groß und erstreckt terrassenartig den Hügel hinauf um der Steigung so viele Stellplätze wie möglich abtrotzen zu können. Im östlichen Teil finden sich vor allem viele Dauercamper wieder, aber auch die Stellplätze für Wohnmobile und Caravans.

Freie Platzwahl auf den Zeltwiesen des Campingpark Ohmbachsee
Freie Platzwahl auf den Zeltwiesen

Wir waren jedoch wieder mit unserem kleinen Zelt unterwegs und die Stellplätze für uns Zelter sind doch etwas ungünstig gelegen. Man muss der Zufahrtsstraße folgen und dann nach links abbiegen. Es geht sehr steil bergab ehe man, fast schon am Wald angekommen, nach rechts abbiegt und dort drei Wiesen vorfindet. Diese sind jeweils durch Bäume voneinander getrennt, bieten Platz für viele Zelte (ideal für größere Gruppen) und ziehen sich bis direkt an Ufer des Sees.

Vorteil ist definitiv, dass man hier sehr für sich ist und von niemandem groß gestört wird. Auch die unmittelbare Nähe zum See ist, vor allem im Sommer, sicher sehr angenehm. Insbesondere Gruppen können hier jeweils eine ganze Wiese für sich nutzen und dann hat das schon fast Campcharakter.

Auch hört man keinen Autolärm und kann daher gut schlafen, sofern einen die Geräusche der Tiere aus dem umliegenden Wald nicht zu sehr stören oder ängstigen. Der Platz ist durch einen Maschendrahtzaun umzogen, sodass man nicht mit Tierbesuch am Zelt rechnen muss.

Zugang am See zum Campingpark Ohmbachsee mit den Zeltwiesen hinter dem Zaun
Zugang am See zum Campingpark Ohmbachsee mit den Zeltwiesen hinter dem Zaun

Leider ist die Lage in der Senke aber gerade für Zelter im Herbst oder Frühjahr von Nachteil, da morgens und abends kaum Sonne auf die Wiesen scheint, was vor allem unser Frühstück sehr kalt werden ließ. Auch ist der Weg zu den zentralen Sanitärgebäuden lang und vor allem sehr steil. Wenn man nachts aus dem Schlafsack muss, dann wird man nach dem Spaziergang hin und zurück auf jeden Fall wach sein.

Ansonsten lassen sich Zelte sehr gut aufstellen und die Liegefläche ist schön flach. Auch das Auto kann man mit auf der Wiese abstellen und da wir die einzigen Zelter waren, hatten wir freie Platzwahl. Anzumerken ist auch, dass sowohl außerhalb, als auch innerhalb des Areals die Zugangswege zum See verlaufen. Diese werden durchaus von vielen genutzt, sodass man tagsüber doch mal mit dem ein oder anderen Passanten rechnen muss.

Campingpark Ohmbachsee – Ausstattung und Komfort

Insbesondere für Zelter hält sich die Ausstattung und der Komfort des Campingpark Ohmbachsee doch sehr in Grenzen. Vor allem direkt am Stellplatz gibt es weder Feuerstellen, noch Bänke oder Tische. Auch sind keine Mülleimer aufgestellt, sodass man sich hier selbst helfen muss, eigene Müllbeutel sind sowieso Pflicht beim Zelten.

Über installierte Sitzbänke mit Tisch freuen wir uns immer sehr, da man dann nicht extra die Campingmöbel aufbauen muss. So etwas findet man allerdings erst vorne am Ohmbachsee, zu weit für Frühstück oder die anderen Mahlzeiten.

Sitzgruppe direkt am Ohmbachsee
Sitzgruppe direkt am Ohmbachsee

Auch Wasser gibt es keines am Stellplatz, dafür muss man zu den Sanitärgebäuden gehen, was den steilen Anstieg bedeutet. Aber so viel benötigt man ja auch nicht und kann sich zur Not mit einem Kanister behelfen. Stromanschlüsse gab es zumindest an der obersten Wiese, wurde von uns jedoch nicht genutzt.

Die Campingküche ist oben an den alten Sanitäranlagen und strahlt auch genau dies aus. Gefühlt aus den 60er Jahren und stark renovierungsbedürftig. Wir haben dort lediglich unser Geschirr gespült und denken nicht, die Kochplatten dort noch funktionieren.

Die alte Campingküche im Campingpark Ohmbachsee
Die alte Campingküche, einfach und alt, funktioniert aber noch

Ansonsten ist vor allem der untere Teil des Campingplatzes im Grunde eine Baustelle. Auf vielen Terrassen entstehen erst noch Stellplätze oder die Wiesen sind ungepflegt und überwuchert. Nicht unbedingt schön anzusehen und mit etwas mehr Pflege könnte man hier einiges rausholen.

Die Rezeption bietet einen Brötchenservice und im dortigen Restaurant „Landgut Jungfleisch“ kann man es sich kulinarisch gut gehen lassen, wenn man einmal keine Lust auf selbst kochen hat. Möchte man ein festes Dach über dem Kopf haben, so werden auch Schlaffässer und Mobilheime angeboten, jedoch zu recht hohen Preisen.

Campingpark Ohmbachsee – Sanitäranlagen

Die sanitären Anlagen im Campingpark Ohmbachsee sind Licht und Schatten zugleich. Doch der Reihe nach. Im alten Sanitärgebäude, wo auch die erwähnte Küche zu finden ist, bedürfen die Toiletten und Duschen im Grunde genommen dringend einer Renovierung. Das ist einfach nicht mehr zeitgemäß und sonderlich sauber war es dort auch nicht. Diverse Insekten und gar Hornissen hatten uns hier beim Abspülen oder Zähne putzen überrascht.

Die alten Sanitäranlagen im Campingpark Ohmbachsee
Die alten Sanitäranlagen im Campingpark Ohmbachsee

Ganz anders jedoch der Neubau direkt nebenan. Dort finden sich Sanitäranlagen top hergerichtet und relativ sauber. So kann man dort auch Privatbäder mieten, welche man dann für einen Zeitraum für sich alleine nutzen kann. Im Grunde jedoch nicht notwendig, da die Duschen hier jeweils in einzelnen Räumen sind.

Jede Dusche zusätzlich als Duschkabine abgetrennt vom Waschbecken, sodass hier nichts nass wird. Man hat Platz und kann sich hier super duschen. So etwas hatten wir bislang noch selten auf einem Campingplatz. Duschen wie zuhause.

Campingpark Ohmbachsee – Unser persönliches Fazit

Um unseren Erfahrungsbericht zum Campingpark Ohmbachsee abzuschließen, wollen wir noch einmal auf die Punkte eingehen, die uns besonders gut und weniger gut gefallen haben.

Wir haben uns vor allem aufgrund der Nähe zur A6 entschieden, denn vom Campingpark Ohmbachsee aus steuerten wir den Dollberg und Erbeskopf an. Der Dollberg ist der höchste Berg im Saarland und der Erbeskopf in Rheinland-Pfalz. Beide Berge konnten wir vom Campingplatz locker innerhalb eines Tages bewandern ohne zu lange Auto fahren zu müssen.

Auch die Landeshauptstadt Saarbrücken war nicht weit entfernt, welcher wir ebenfalls einen Besuch abstatteten. Darüber hinaus hat uns die Ruhe auf den Zeltwiesen sehr gut gefallen. Bis auf die Spaziergänger mit ihren Hunden oder ab und an Jogger / Radfahrer hat uns in der Senke niemand gestört und wir konnten gut schlafen. Das Zelten auf der Wiese fühlte sich an wie damals im Zeltlager auf Bauernhöfen. Schön einfach und für sich, ohne die Wohnwägen und Wohnmobile ständig im Blick zu haben.

Damit kommen wir aber auch schon zu den Nachteilen, denn so toll es ist, auf den Wiesen zu zelten, so nervig ist der steile Anstieg zu den Sanitärgebäuden. Vor allem nachts, macht das nur wenig Spaß und zurück am Zelt ist man dann mindestens 15 Minuten unterwegs gewesen und sicherlich wieder hellwach. Ohne Taschenlampe auch eher schwierig zu gehen, die sollte man aber sowieso dabei haben. Der Fokus der Betreiber liegt aber auch mehr auf den Dauercampern oder Gästen mit Wohnmobil oder Caravan als auf Zeltern.

Blick in das neue Sanitärgebäude mit den tollen Einzelduschen im Campingpark Ohmbachsee
Blick in das neue Sanitärgebäude mit den tollen Einzelduschen

Bei den Sanitäranlagen überzeugten uns die luxuriösen Einzelduschen im Neubau wohingegen uns die alte Küche, sowie die Toiletten und Waschräume eher schockierten. Hier sollte man definitiv den Neubau vorziehen, welcher auch etwas näher an den Zeltwiesen liegt.

Alles in allem ist der Campingpark Ohmbachsee durchaus für einen Aufenthalt in der Region zu empfehlen. Insbesondere größere Gruppen können ungestört ein richtiges Zeltlager auf den Wiesen erleben und die Nähe zum See genießen. Wir empfanden den Preis mit 27,50 € pro Nacht für die Region und das Gebotene als eindeutig zu hoch und würden beim nächsten Mal einen der anderen Zeltplätze in dieser schönen Gegend ausprobieren.

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