Nachdem wir im Frühsommer mit einem Solar-Hausboot von der Müritz bis nach Schwerin und wieder zurück gefahren sind, wollten wir auch dieses Jahr mit einem Urlaub im Warmen ausklingen lassen. Unser Aufenthalt auf den beiden kanarischen Inseln Teneriffa und Gran Canaria im letzten Jahr hat uns so gut gefallen, dass wir zwei weitere Inseln der Kanaren erkunden wollten. Die Wahl fiel dabei auf Fuerteventura und Lanzarote im November, eine Möglichkeit vor dem Winter nochmal Sonne zu tanken.
Mehr zu unserem Urlaub mit dem Solar-Hausboot lest Ihr hier auf unserem Blog!
Die Flüge waren schnell gebucht, wir wollten auf Fuerteventura ankommen und von Lanzarote abfliegen. Mietwagen wieder über Cicar und Fähre über Ferryhopper organisiert und dann mussten wir nur noch Apartments finden. Das war etwas komplizierter als auf Teneriffa und Gran Canaria, aber am Ende hatten wir auch hier etwas gefunden, was uns gut gefallen könnte. Doch mehr dazu jetzt in unserem ausführlichen Reisebericht.
Tag 1: Von Leipzig nach Fuerteventura
Endlich war es soweit und unser 2,5 wöchiger Urlaub stand vor der Tür und wir waren voller Vorfreude auf die Wärme der kanarischen Inseln. Gestern Abend hatten wir schon alles an Gepäck vorbereitet und uns dann nochmal für ein paar Stunden hingelegt.
Um fünf Uhr klingelte der Wecker und wir packten gar zusammen, brachten den Müll raus und machten uns anschließend auf den Weg zum Bahnhof. Draußen war es sehr kalt mit einem Grad über null, dazu dichter Nebel, sodass wir unseren Zug erst kurz vor seinem Halt sehen konnten.
Am Leipzig Hauptbahnhof sind wir dann zur S-Bahn gerannt, denn die S5X die wir eigentlich nehmen wollten hatte immer mehr Verspätung. Gerade so hatten wir noch eine frühere Linie der S5X erwischt und waren so mehr als rechtzeitig am Leipziger Flughafen.

Gepäck schnell abgegeben, zwei Brezeln gekauft und dann durch die Sicherheitskontrolle. Nichts los und so waren wir gleich an der Reihe. Dann mussten wir noch etwas warten, ehe das Boarding beginnen konnte. Wir haben noch Wasser gekauft um auf dem Flug etwas trinken zu können, bei Condor ist das leider nicht inklusive.

Boarding ging dann auch relativ schnell und wir saßen bald auf unseren Sitzen. Leider war der ganze Flieger voll und wir hatten, nicht wie letztes Jahr, eine Dreierreihe für uns alleine. Die Idee im Herbst / Winter ins Warme zu fliegen haben eben viele andere Menschen auch. Die erste Hälfte des Fluges verlief ruhig und sehr angenehm. Dann kamen immer wieder Turbulenzen auf und mit einer guten viertel Stunde Verspätung sind wir dann gelandet. Es hat dann leider auch ganz schön gedauert, bis wir aus dem Flieger raus waren.
Cicar, unser Mietwagenanbieter, hat mittlerweile eine App über die wir auch schon bezahlt haben. Es stand darin, dass wir das Auto direkt abholen können. Also sind wir mir dem Gepäckwagen zum Parkplatz und dort wurde uns dann gesagt, dass wir trotzdem zum Schalter müssen, obwohl uns ein Auto schon zugewiesen wurde. Naja, bin ich wieder zurück und musste zum Glück nicht warten. Super, das berichten ja viele auch ganz anders und erzählen von stundenlangen Warteschlangen. Ich bekam den völlig kaputten und mit Klebeband geklebten Schlüssel für einen Seat Leon PlugIn-Hybrid mit etwas unter 90.000 Kilometern.

Pauline hatte am Parkplatz auf mich gewartet und so war das Auto dann auch schnell gefunden. Ein rotes, recht modernes Auto. Aber mit abgefahrenen Reifen und einigen Dellen. Innen auch nicht mehr ganz frisch, die Gepäckraumabdeckung kaputt, aber immerhin drahtloses Carplay. Generell ein moderner Innenraum, sogar mit digitalem Cockpit. Es hieß das Auto wäre vollgetankt, stimmte aber nicht und wir haben direkt am Flughafen noch 9 Liter reinbekommen. Akku ist bei einem Prozent, also fast komplett leer und Ladekabel sind nicht dabei. Werden wir also nicht wirklich gefüllt bekommen um von der Batterie zu profitieren.
Wir sind nach dem kurzen Tankstopp dann in Richtung Norden, eine Mischung aus Landstraße und Autobahn gefahren und haben nach circa 25 Minuten unseren Apartmentkomplex erreicht. Die Zugangsinfos kamen vom Vermieter per WhatsApp und wir haben den Schlüssel über einen Schlüsselkasten erhalten. Hat super geklappt. Das Apartment macht einen guten Eindruck und ist schön groß. Vom Balkon aus hat man einen guten Blick auf den Poolbereich und den Garten. Da haben wir auch schon eine Katze entdeckt und vor dem Haus dann nochmal zwei.



Der Vermieter hatte Orangen, Toastbrot, Marmeladen und Wasser auf dem Küchentisch bereitgestellt. Auch Kaffeekapseln standen parat. Dennoch sind wir nochmal losgefahren um bei einem Lidl, 10 Minuten nördlich in Richtung Corralejo, eine erste Grundausstattung einzukaufen. Großer Lidl, leider ohne Kabel an den Ladesäulen, sonst hätten wir dort kostenlos laden können.
Tag 2: Spaziergang durch Corralejo
Am Vormittag sind wir mit dem Auto die kurze Strecke (ca. 10 Minuten) nach Corralejo gefahren. Meine Recherche hat ergeben, dass man mit einem Enel X Account evtl. die Endesa Ladesäulen nutzen kann. Also war unser erster Stopp im Parkhaus eines HiperDinos an der dortigen Ladesäule. Doch leider wurde das nichts. Der Seat Leon Hybrid hat nur einen AC-Kabelanschluss, keinen CCS-Stecker. Und die Ladesäulen haben natürlich nur für DC-Laden ein Kabel montiert.

Also sind wir wieder raus aus der Tiefgarage und haben es noch an einer anderen Säule versuchen wollen, aber die haben wir gar nicht erst gefunden. Daher sind wir dann zu einem kostenfreien Parkplatz, haben den Seat abgestellt und sind zu Fuß in Richtung Uferpromenade. Corralejo ist vor allem bei skandinavischen und britischen Touristen sehr beliebt und darauf ist die Stadt auch ausgerichtet. Einige Restaurants hatten british breakfast im Angebot und waren auch gut besucht.

Wir sind die Strandpromenaden entlang und anders als vor allem Teneriffa hat Fuerteventura viele Sandstrände, was man auch in den Städten bemerkt. So hat auch Corralejo mehrere kleine Sandstrände, die auch durch Molen geschützt sind und so ein Baden trotz der tückischen Atlantikströmungen möglich ist.

Von der Promenade aus hatten wir schon immer wieder einen prima Blick auf die Isla de Lobos (Wolfsinsel), einer kleinen Insel unweit von Fuerteventura. Wenig besiedelt und früher ein Piratennest gewesen, verkehren heute Touristenboote dorthin, in den Buchten liegen Segelboote vor Anker und man soll dort auch eine ausgedehnte Wanderung unternehmen können.
Doch auch die Insel Lanzarote hatten wir gut im Blick und als wir den Hafen und die dortige Mole erreicht hatten, sahen wir, wie gerade die Fähre von Armas angelegt hat. Die verbindet die Kanaren mit Festlandspanien. Wir sind die Mole entlanggelaufen bis zum Leuchtturm und konnten dann der Schnellfähre von Lineas Romero beim Anlegen zusehen. Gekonnt hat der Kapitän das Manöver gemeistert, obwohl er echt schnell in Richtung Kaimauer gefahren ist. Mit dieser Fähre werden wir auch am nächsten Samstag nach Lanzarote übersetzen. Interessant, das schonmal anzuschauen und zu wissen, dass sperriges Gepäck beispielsweise von der Crew entgegengenommen wird und an einer separaten Stelle im Schiff eingeladen wird.


Auch bei Cicar am Hafen sind wir vorbei, denn dort müssen wir das Auto nächste Woche auch wieder abgeben. Praktisch, dass man das nicht wieder beim Flughafen abgeben muss, sondern auch die Häfen Cicar-Stationen haben.
Auf dem Rückweg in Richtung Auto sind wir diesmal durch die Gassen und Straßen der Stadt gelaufen. Dann waren wir auch schon zurück am Auto und sind zurück zum Apartment gefahren.
Tag 3: Fuerteventura Rundfahrt
Für heute hatten wir uns einen Ganztagesausflug vorgenommen. Wir wollten der vom Reiseführer empfohlenen Route folgen und eine Rundfahrt durch Fuerteventura unternehmen. Viele Stopps schlug der Reiseführer schon vor, doch wir wollten dort halten, wo es uns spannend vorkam. Also sind wir früh, schon um sieben Uhr, aufgestanden und Punkt 9 Uhr saßen wir im Auto.

Erster Stopp sollte Tindaya sein, dort wollten wir den Heiligen Berg, den Montana Sagrada de Tindaya, anschauen. Auf dessen Gipfel sind viele Felsmalereien zu finden, welche nach Norden ausgerichtet sind. Doch leider ist die Besteigung nicht mehr erlaubt, weil zu viele Leute die Felszeichnungen entwendet hatten. Der Ort selbst reizte uns weniger, also gab es nur einen kurzen Fotostopp.
Am nächsten Stopp, der Windmühle von Tefía, hat es uns besser gefallen. Super Bild der Mühle in der kargen Landschaft. Das örtliche Freilichtmuseum hatte jedoch leider am Montag geschlossen.

Weiter ging es über die bergigen und hügeligen Landstraßen von Fuerteventura. Schon im Auto merkten wir, dass es draußen sehr windig sein musste. Auf dem Weg Richtung Antigua wurde uns per Schild der Mirador de La Ampuyenta auf der rechten Seite angekündigt. Kurz darauf kam eine Abzweigung und wir kamen an einen geteerten Wendehammer mit Parkflächen an den Seiten.



Wir wunderten uns schon, dass wir hier alleine waren, aber gut. Sind ausgestiegen und es war echt windig. In der Ferne sahen wir ein Gipfelkreuz auf einem Hügel, wohin ein breiter Weg führte. Wir sind hochgestiegen und haben uns dort den Wind um die Ohren pusten lassen, wurden aber belohnt mit einer tollen Aussicht auf das karge Fuerteventura. Zurück am Auto waren wir dann auch schon sandbedeckt, der haftet einfach zu gut an mit Sonnencreme eingecremter Haut. Als wir weiterfuhren kam dann nach einigen hundert Metern der richtige Mirador.

Es ging für uns also weiter in Richtung Betancuria, doch davor stoppten wir noch am Mirador de Morro Velosa. Schon von weitem wunderten wir uns, warum da ein Haus auf einem der hohen Gipfel errichtet war. Tatsächlich war das der Mirador de Morro Velosa und wir konnten mit dem Auto fast bis auf den Gipfel fahren. Das dortige Cafe und Infozentrum war wegen Bauarbeiten geschlossen. Ob da wirklich noch gebaut wird ist aber fraglich. Dafür war die Aussicht gut.


Dann folgte die Abfahrt hinunter nach Betancuria. Dabei haben wir es geschafft, den Akku des Seat auf immerhin 11% aufzuladen, was 6 Kilometer rein elektrische Reichweite bedeutete. Besser als die Energie zu verschenken. In Betancuria am Parkplatz steht eine Ladesäule von Efacec, wo ein AC-Kabel befestigt war. Wir haben dort gestoppt, doch die Säule war defekt.

Das Kassenhäuschen am Parkplatz war geschlossen, dafür aber auch die dortigen Toiletten. Dafür konnte sich die alte Hauptstadt Betancuria wirklich sehen lassen. Sehr schön hergerichtet und auch mit viel Grün, ganz untypisch für die karge Insel. Wir sind einige der alten Gassen entlang gelaufen, es waren auch mit uns noch andere Touristen da, aber keine Busladungen voll, wie uns der Reiseführer vorhersagte.


Ein Stück weiter südlich auf der FV-30 hielten wir noch am Mirador de Las Penitas. Dort hatten wir einen guten Blick in Richtung Westen. Auch hier wehte gut der Wind und die Raben hatten Mühe sich in der Luft zu alten.
Als nächstes stoppten wir dann in Ajuy an der Westküste der Insel. Der Ort ist bekannt für seinen Strand und für die Cuevas, Höhlen direkt am Wasser. Wir parkten oberhalb der Stadt auf dem großen Parkplatz, es war recht voll, doch wir hatten Glück, dass ein Pärchen nach kurzer Wartezeit gerade abfuhr. Dann ging es runter ans Meer. Der Strand war eine Mischung aus Kies und schwarzem Sand und es lagen auch einige Leute dort in der Sonne. Nur im Wasser war niemand, denn die Brandung hatte es wirklich in sich. Erstmal sind wir an die Südspitze des Strandes gelaufen und haben die dortige Höhle angesehen.



Weiter ging es dann in Richtung Norden zum angelegten Wanderweg in Richtung Cuevas. Die Wanderung an sich ist nicht wirklich lang, aber wir haben uns Zeit gelassen. Zum einen wegen den Ausblicken, den süßen Atlashörnchen und den vielen anderen Touristen.

Auf dem Weg war wirklich viel los. Doch die Höhle unten am Meer ist echt ein sehenswertes Highlight und den Weg wirklich wert. Man kann bis in die Höhle hinabsteigen.



Es war jetzt schon Nachmittag und so beschlossen wir, uns auf den Heimweg zu machen. Doch einen letzten Mirador, den Mirador Astrónomico de Sicasumbre, wollten wir noch mitnehmen. Auf dem Weg dorthin ging es immer wieder steil bergauf. Am Parkplatz angekommen wurde klar, dass man hier einen Berg hochsteigen konnte. Wir sind dem breiten Weg gefolgt, am Ende wurde es sogar richtig steil. Doch die Aussicht von oben war genial. Man konnte in Richtung Südwesten schauen und hatte einen Teil der schmalsten Stelle Fuerteventuras im Blick.

Auf dem Rückweg ging es die FV-2 entlang in Richtung Norden. Teilweise schon gut ausgebaut mit Überholspuren, aber dann doch wieder nur einspurig. Das ist noch ein weiter Weg bis zur ausgebauten Küstenautobahn, die bislang nur streckenweise existiert. Kurz vor Puerto del Rosario habe ich am Straßenrand Ladesäulen bei Lidl entdeckt und wir sind hingefahren, um nachzusehen. Doch es war das eigene Kabel eines Hybridfahrers. Wird haben die Gelegenheit genutzt und sind schnell zu Lidl rein.
Tag 4: Joggen in Puerto del Rosario und Besuch des Faro de Tostón
Nachdem wir gestern einen langen Ausflugstag eingelegt hatten, wollten wir es heute ruhiger angehen lassen. Wir haben auf dem Balkon gefrühstückt, anschließend entspannt. Irgendwann bin ich losgefahren um zu Joggen, mein Ziel war der Hafen von Puerto del Rosario und die dortige Uferpromenade.

Das Auto habe ich auf dem kostenlosen Parkplatz am Hafen abgestellt. Es lag ein Kreuzfahrtschiff von MSC Cruises vor Anker und außerdem eine Fähre von ARMAS. Von dort bin ich dann die Uferpromenade entlang in Richtung Süden gejoggt. Erst hatte ich Rückenwind und es waren ein paar Steigungen dabei, dann auf dem Rückweg aber natürlich Gegenwind uns es wurde anstrengender.

Beim Hotel El Mirador de Fuerteventura habe ich umgedreht und bin zurückgelaufen. Super Strandpromenaden und immer wieder Sandstrände mit Duschen, Toiletten und Wachposten für die Rettung. Es kamen mir auch immer wieder andere Jogger entgegen, wurde aber nie eng auf der Promenade, vom Hafenbereich einmal abgesehen. Cool war das Macrofit, ein Fitnessstudio direkt am Wasser. Da kann man mit Meerblick trainieren, es gibt einen eigenen Pool und Geräte im Freien. Habe später noch recherchiert, dass man für 7 Euro einmalig dort trainieren darf.
Anschließend bin ich zurück zum Apartment gefahren und nach etwas ausruhen und einer Dusche sind wir gegen halb fünf wieder losgefahren in Richtung El Cotillo. Genauer gesagt zum Faro de Tostón. Das letzte Stück Straße mussten wir da echt vorsichtig sein, da das voller Schlaglöcher war und kurz vor der Ankunft am Leuchtturm fing es dann auch noch an zu regnen. Kurz, aber intensiv.





Wir sind dann um den Leuchtturm spaziert und haben das Museum leider nicht besuchen können, da das um 17 Uhr geschlossen hatte. Interessant, wie es dort noch zwei alte historische Leuchttürme gibt, die man hat stehen lassen. Auch in der Umgebung sind wir etwas herumgelaufen um die Wartezeit auf den Sonnenuntergang zu überbrücken. Der Sonnenuntergang war dann aber eher enttäuschend, denn die Wolken waren einfach zu dick, sodass keine Sonnenstrahlen durchkamen.

Tag 5: Mit dem E-Mountainbike durch den Norden Fuerteventuras
Gestern hatten wir noch bei electric legs in Corralejo zwei E-MTB’s für den heutigen Tag reserviert. Um zehn Uhr könnten wir sie abholen, daher sind wir zeitig aufgestanden und haben gefrühstückt und anschließend gleich unsere Sachen gepackt. Tatsächlich waren wir dann auch einige Minuten zu früh in Corralejo, das ist einfach echt nicht weit weg von unserem Ferienapartment. Das Auto haben wir an dem großen Parkplatz abgestellt am Stadtrand im Norden (Ende der Uferpromenade) wo ich auch schon zum Joggen geparkt hatte. Von da aus waren es nur ein paar hundert Meter bis zum Fahrradverleih im Untergeschoss eines Hotels.
Der Mitarbeiter und der Besitzer waren sehr nett und wir bekamen zwei blaue Hardtails mit Akku und Bosch-Motor. Sogar in Größe S hatten sie eines und damit hatte Pauline auch endlich einmal ein passendes Rad für sich. Ihres war auch in besserem Zustand als meines. Bei mir wackelte der linke Bremshebel, der Vorderreifen war stark abgefahren, aber nervig war vor allem die Tatsache, dass der Schnellspanner des Sattels nicht mehr richtig griff. So rutschte der Sattel immer wieder in den Rahmen und ich musste anhalten und wieder hochstellen. Dafür funktionierten die Bremsen und die Schaltung gut und der E-Antrieb auch. Anfangs waren wir noch auf Eco unterwegs, später dann Tour und E-MTB.

Doch der Reihe nach. Wir sind von Corralejo aus auf die Piste in Richtung El Cotillo abgebogen. Diese führt mehr oder weniger direkt am Meer entlang und soll gute Ausblicke und Zugänge zu tollen Strandabschnitten bieten. Vor allem für Surfer wichtig, denn der Teil Fuerteventuras eignet sich dafür wohl mit am besten. Deswegen stehen auch überall uralte Camper herum, in denen die Surfer direkt an den Wellen wohnen.
Aber die Piste war in keinem guten Zustand. Voller Rillen und herausragenden Steinen. Mit dem Auto hätte man hier auf jeden Fall wenig Spaß und einmal kam uns auch der Abschlepper entgegen, der ein Auto mit plattem Hinterrad transportierte. Unsere Räder hatten jedoch durchgehalten und unseren ersten Stopp hatten wir am Playa El Mejillón, dem Popcorn Beach.


Hier liegen Steine, die wie weißes Popcorn aussehen. Spannend anzusehen, aber man darf die Steine nicht sammeln und mitnehmen um den Strand zu erhalten. Wurde in der Vergangenheit wohl zu oft gemacht.

Unseren nächsten Stopp legten wir in Majanicho ein. Ein kleines Dorf am Meer, bzw. in einer geschützten Bucht. Glasklares blaues Wasser und ein schöner Anblick, aber uns noch zu früh für eine längere Pause. Daher sind wir weiter geradelt bis wir an einem schönen Strandabschnitt auf Lavafelsen saßen und unseren mitgebrachten Proviant verzehrten. Von hier hatten wir schon den Leuchtturm Faro del Tostón im Blick, aber auch Lanzarote und das Meer. Da waren viele Segelschiffen unterwegs, laut Schiffsradar auf dem Weg in die Karibik, aber auch eine Fähre von Trasmediterránea, die Ciudad de Ibiza, auf dem Weg nach Gran Canaria.




Wir sind anschließend weiter gefahren, die Piste wurde nun zusehends sandiger, doch wir haben es heil auf den Asphalt geschafft und sind gut am Leuchtturm angekommen. Hier waren wir ja gestern Abend schon einmal zum Sonnenuntergang. Heute hatten wir besseres Wetter, nur war es noch zu früh für den Sonnenuntergang.

Also sind wir nach El Cotillo gefahren und haben dort fix bei HiperDino Gebäck sowie kalte Dosen Eistee geholt. Schnell ging es durch den Ort, der an der Uferpromenade echt schick aussah, zum Castillo, einem runden Turm, der früher zur Verteidigung vor Piraten diente und die Seewege rund um die Insel sichern sollten.

Dort haben wir unsere Einkäufe gegessen und getrunken, sind dann noch zum 5,75 Meter langen Walskelett, welches als Skulptur auf die immer wieder angespülten Wale aufmerksam machen soll, ehe wir weiter geradelt sind. Am Busbahnhof haben wir noch eine Efacec-Ladestation gefunden, die komplett grün leuchtete. Merken wir uns, wir kommen testen und befürchten aber das Schlimmste.

Ab El Roque ging es dann bis Lajares auf einem zweispurigen Radweg dahin. Hier konnten wir gut Strecke machen und kamen auch deutlich schneller voran. Eigentlich sah der Plan vor, entlang der Autobahn bis Corralejo zu fahren, was aber weniger angenehm sein würde.

Daher sind wir in Lajares in Richtung Majanicho abgebogen um dann die Piste zurück zu fahren. Doch per Schild wurden wir auf den Calderón Hondo aufmerksam gemacht. Ein erloschener Vulkan, auf dessen Kraterrad man hochsteigen kann. Wir sind also mit dem Rad den Weg gefahren. Erst war noch alles schick, doch je weiter wir hochkamen, desto mehr schwanden die Möglichkeiten zu radeln. Es gab am Ende nur noch grob gepflasterte Steinwege, sehr schmal, und da haben wir dann geschoben. Pauli hat dann unterhalb des Kraterrandes auf die Räder aufgepasst und die vielen und zutraulichen Atlashörnchen beobachtet. Ich bin in der Zwischenzeit hochgestiegen und habe in den Krater geblickt.




Die Abfahrt ab dem Wanderparkplatz über die Piste, vorbei an weiteren Vulkanen, war dann nochmal ein echtes Highlight. Mit 44 Kilometern pro Stunde sind wir hinunter gerast. Der Stadtverkehr in Corralejo war dann aber anstrengend, Radfahrer sind hier noch weitestgehend nicht am Straßenverkehr teilnehmend. Am Büro von electric legs angekommen, war niemand da und es war abgeschlossen. Habe dem Verleiher eine Nachricht geschickt und wir wollten gerade unsere Bikes aneinander schließen, da kam einer der Mitarbeiter und hat die Räder entgegengenommen und die Rückzahlung der 300 Euro Kaution an uns beauftragt.
Kontakt hatten wir auch zu dem Verleiher von 125er Motorrädern in Morro Jable. Leider hat er für diese Woche keine Kapazitäten mehr. Wird also eher nichts mit unserem Besuch in Cofete und an den Leuchttürmen.
Tag 6: Dunas de Corralejo
Für heute hatten wir uns eigentlich nichts vorgenommen, außer Einkaufen. Doch nachdem der Einkauf erledigt war, saßen wir noch kurz auf dem Balkon, dann bin ich losgefahren um mir die Dunas de Corralejo anzusehen. Den Naturpark wollte ich mir nicht entgehen lassen und bin in Richtung Süden gefahren um die Dünen von Süd nach Nord zu durchqueren. Erster Stopp war schon kurz nach Einfahrt in den Park. Ich bin ein paar Meter die Dünen hinaufgestiegen und konnte von hier den Blick nach Lanzarote und auf die Insel Lobos genießen.




Weiter gefahren bin ich dann bis zum Hotel Riu und fühlte mich stellenweise wie in einer Wüste. Vom Hotel Riu, sah irgendwie schon etwas heruntergekommen aus, aber sehr groß, bin ich den Strand in Richtung Süden gelaufen. An verschiedenen Dünen, Windschützen aus Stein, Badegästen und Drachensteigern vorbei. War sehr abwechslungsreich, aber auch mit Sand überall verbunden.


Am Abend sind wir zusammen mit dem Auto nach El Cotillo. Die dortige Ladesäule am Busbahnhof ging aber nicht, wurde in der Waylet App auch nicht angezeigt.
Wir sind zum Castillo und den Rondos gelaufen und haben von dort den Sonnenuntergang beobachtet. Deutlich schöner als vor zwei Tagen am Leuchtturm, aber immer noch nicht wirklich spektakulär, vor allem im Vergleich zu dem von Agaete oder dem in Zadar.
Eine Hitliste unserer beobachteter Sonnenuntergänge findet sich auch auf unserem Blog!
Haben noch eine kleine Runde durch den Ort gedreht, vor allem der Blick vom Mirador auf den Hafen war gut, dann war es dunkel und wir sind zurück zum Apartment gefahren.




Noch später am Abend sind wir nach Corralejo gefahren und haben es an der Ladesäule versucht, nachdem wir davor noch an der Repsol Tankstelle getankt hatten. Doch die Ladesäule war blockiert von einer jungen Frau im Hyundai Kona Electric. Wir haben etwas 20 Minuten gewartet, dann ist sie losgefahren. Denn die erste Stunde ist kostenlos, danach kostet das Laden etwas. Wir haben dann also auch angesteckt an den AC-Stecker und los ging es.

Wir sind dann währenddessen in die Stadt gelaufen und hier kamen uns erst viele Leute schon entgegen, doch in der Fußgängerzone war noch sehr sehr viel los. Die Läden waren teilweise noch geöffnet und als wir am Music Square ankamen, war der komplett voll. Hier saßen die Leute im Freien vor den Kneipen und eine Liveband spielte. Wir hörten ein paar Minuten zu und es hat uns gut gefallen, hier könnten wir uns auch vorstellen, in einer der Kneipen zu sitzen. Doch wir sind zurück zum Auto gelaufen um es rechtzeitig abstecken zu können.
Tag 7: Wir besuchen Morra Jable im Süden Fuerteventuras
Unser letzter voller Tag auf Fuerteventura ist angebrochen und wir wollten ihn nochmal für einen Tagesausflug in den Süden der Insel nutzen. Da waren wir bisher ja noch nicht. Also sind wir relativ zeitig aufgestanden und aufgebrochen. Sandwiches für Mittag hatten wir uns geschmiert und auch Snacks vorbereitet. Da ist es wirklich praktisch die Kühltasche dabei zu haben. Durchs Landesinnere sind wir gefahren, bis wir irgendwann die FV-2 erreicht hatten und der Küste in Richtung Morro Jable folgten. Die Autobahn begann dann auch irgendwann und so kamen wir doch ganz gut voran. Und das trotz starkem Regen, der irgendwann im Süden einsetzte. Aber auch heute regnete es kurz intensiv, dann war es schon wieder vorbei.
Und auch in Morro Jable musste es geregnet haben, die Pfützen waren noch überall zu sehen und das waren echt tiefe Pfützen. In Morro Jable soll es auch wieder eine Ladesäule geben, die über die Waylet App nutzbar ist. Wir haben sie angesteuert und es war alles frei, es gab ein AC-Kabel und wir konnten anstecken.

Anders als in Corralejo gab es hier keine Zeitbegrenzung, sodass wir das Auto stehen ließen und die guten 2 Kilometer den Berg hinunter in Richtung Strandpromenade gelaufen sind. Es war schwül aufgrund des Regenschauers, aber die Sonne knallte auch schon ordentlich. Nachdem wir den Mirador de Morro Jable bestiegen hatten und einen ersten Blick auf den endlos langen und sehr breiten Sandstrand werfen konnten, ging es dann die Strandpromenade entlang.

Die ist sehr abwechslungsreich mit Auf und Ab angelegt ist. Auch der Belag und die Breite ändert sich im Verlauf. So sind wir an vielen Hotelanlagen (meistens terrassenartig aufgebaut, sodass jedes Zimmer Meerblick hat) vorbeigelaufen. Der Strand ist so groß und breit, dass sich die Badegästen alle super darauf verteilen. Man hatte nie den Eindruck, dass ein Strandabschnitt besonders überlaufen wäre.

Anders als in Corralejo hat man sich hier auf deutsche Urlauber spezialisiert. So hängen deutsche Restaurantschilder aus, es gibt deutsche Ärzte, Willy Brandt wird mit Infotafeln und einer Skulptur geehrt, weil er wohl gerne auf der Insel war und so weiter. Auch hört man auf der Promenade jetzt überwiegend Deutsch statt Englisch. Wir sind der Promenade bis zum Leuchtturm gefolgt und dann sogar noch weiter bis zum Walskelett gelaufen.

Zurück ging es dann ein Stück über den Strand, das war aber eher beschwerlich, hat unsere Schuhe unnötig dreckig gemacht, sodass wir auf Höhe des Leuchtturms zurück auf die Straße gewechselt sind. Wir sind dann an den ganzen Geschäften und Restaurants vorbei in Richtung Auto gelaufen. Haben uns ein Eis gegönnt und dann ging es ein ganzes Stück bergauf, bis wir die Ladesäule am Krankenhaus erreicht hatten. In den drei Stunden hatte der Seat sich gute 10,5 Kilowattstunden gezogen und war jetzt bei einem Akkustand von immerhin 92%.
Die Rückfahrt zog sich. Es hatte wieder geregnet, tröpfelte immer wieder vor sich hin und es herrschte viel Verkehr. Nach einer guten Stunden haben wir daher am Museo del Sal bei Salinas del Carmen angehalten für eine Pause. Das Museum wollten wir uns dann aber nicht mehr anschauen, also sind wir heimgefahren und konnten noch einen letzten Sonnenuntergang erleben.

Tag 8: Von Fuerteventura mit der Fähre nach Lanzarote
Heute stand unsere Abreise von Fuerteventura auf dem Programm. Wir sind um kurz vor acht Uhr aufgestanden. Haben dann noch gefrühstückt, unsere restlichen Sachen zusammengepackt und das Auto beladen. Müll hatten wir auch noch entsorgt und kurz vor zehn Uhr waren wir abfahrbereit. Genau passend, denn um zehn Uhr war Check-Out und der Vermieter hatte uns per WhatsApp daran erinnert. So konnten wir ihm noch ein Foto der Schlüssel in der Küche schicken und los ging es.
Da wir noch Zeit hatten, bis die Fähre um 11:50 Uhr gehen würde, sind wir noch einmal von Corralejo durch die großen Sanddünen in Richtung Süden gefahren. Wieder in toller Anblick. Der viele Sand, Strand und das türkisfarbene Wasser. Es war auch schon einiges los und die Straßenränder wesentlich zugeparkter als noch zu meinem alleinigen Besuch vor zwei Tagen. Da war es aber auch wesentlich windiger und hatte frisch geregnet.
In Corralejo haben wir dann bei Repsol vollgetankt um den Mietwagen ordentlich abzugeben. Die Schlange war endlos und so konnte ich mir alle Sätze auf Spanisch einprägen. So bin ich dann zur Kassiererin, doch als sie (durch die Kreditkartendaten) gesehen hat, dass ich aus Deutschland bin, hat sie einfach Englisch geredet.



Am Hafen von Corralejo haben wir den Mietwagen auf einem der Cicar-Parkplätze an der Hafenmauer abgestellt und sind einmal mit allem Gepäck einmal um das Gebäude am Busbahnhof herum. Im Büro von Línea Romero habe ich gefragt wie das mit dem Boarding läuft und wir sollten einfach zur Anlegestelle, dort würde unser QR-Code der App Ferryhopper gescannt. Okay. Kurz auf die Mitarbeiterin von Cicar gewartet und dann den Schlüssel abgegeben. Und als wir dann nach 15 Minuten Warten im Schatten der Bushaltestelle zum Anleger von Línea Romero gelaufen sind, war unser Auto schon wieder weg.
Die Fähre kam mit einigen Minuten Verspätung und nur wenige Sekunden vor dem Anlegen der großen Fähre von ARMAS, die für ordentlich Wellengang sorgte. Wir sind dann unser Gepäck losgeworden, das haben die Mitarbeiter für uns aufgeladen und konnten an Bord. Da die Sonne schien und es nicht zu windig war, sind wir nach oben aufs Sonnendeck. Und tatsächlich war das eine gute Entscheidung, so konnten wir wenigstens etwas sehen. Beispielsweise den Blick zurück auf Fuerteventura, die Insel Lobos oder dann die Küste von Lanzarote, die immer näher kam.




Insgesamt war die Überfahrt okay, aber schon schaukelig durch den Seegang und die hohe Geschwindigkeit der kleinen Fähre. Aber noch im Rahmen. Nach 25 Minuten waren wir angelegt und nach und nach wurde das Gepäck rausgehoben. Damit sind wir dann durch den Hafen gelaufen zum nahegelegenen Cicar-Büro am Parkplatz. Wir mussten etwas warten, dann bekamen wir unser Auto. Hybrid war gebucht, gab es aber scheinbar nicht, so bekamen wir einen Cupra Leon Automatik. Ziemlich neu, Baujahr 12/2023 und erst gute 16.600 Kilometer runter. Aber schon einige Kratzer im weißen Lack und die rechte hinterer Seite am Radkasten hing schon weg Da ist wohl mal jemand wo hängen geblieben.

Naja, dafür mal endlich keine Slicks. Wir hatten alles eingerichtet und sind los. Da der Wagen nicht vollgetankt war, sind wir zur einzigen Tankstelle in Playa Blanca. Tankwart kam und begann zu tanken, am Ende waren es 20,02 Liter für 24 Euro. Das habe ich mit Karte bezahlt und dann ist mir aufgefallen, dass das nicht passen kann. Denn das Auto hat einen 50 Liter Tank und es war gerade mal ein Strich der vierstrichigen Tankanzeige verschwunden. Niemals sind das 20 Liter, eher 12,5. Wir dachten, dass wir betrogen worden sind, doch nach einiger Recherche konnten wir herausfinden, dass die Tankanzeige nicht wirklich gut ist und mit weniger werdendem Tankinhalt immer schneller in Richtung leer anzeigt. War also alles korrekt mit der Tankstelle, es lag am Auto.
Wir sind dann in Richtung Arrecife gefahren. Dabei sind uns die schicken Kreisverkehre aufgefallen, die schön designt wirkten. Verkehr rund um Arrecife, der Hauptstadt Lanzarotes, deutlich dichter, als wir es von Fuerteventura gewohnt waren. In Costa Teguise sind wir dann aber schnell am Apartmentkomplex Teguisol angekommen. Tor stand offen, also sind wir reingefahren. Aber der Komplex ist riesig und bis auf die ganzen notwendigen Codes für die Türen und den Schlüsselkasten sowie unsere Apartmentnummer, hatten wir keinen Plan bekommen. Wir sind erstmal zweimal um die Anlage herumgefahren, dann haben wir eine Karte entdeckt, das Auto abgestellt und zu Fuß weiter.



Dabei schon erkannt, dass die Gärten schön angelegt sind, dass es Pools gibt, eine Poolbar und unglaublich viele Katzen. Die sind hier wirklich überall und schon süß anzusehen. Unser Apartment hatten wir dann auch gefunden. Es liegt im Erdgeschoss, die große Terrasse liegt aber so, dass niemand direkt drauf schauen kann.

Und eine graue Katze ohne Zähne, die uns, kaum saßen wir auf der Terrasse, auch schon besucht hat. Im Schrank der Terrasse war Katzenfutter und so habe ich sie etwas gefüttert. Sie hat sich das eingeteilt und ist zwischenzeitlich neben einer Aloe Vera Pflanze auf der Brüstung der Terrasse eingeschlafen. Generell sind in dieser Anlage überall Katzen, eine süßer als die Andere.

Wir sind dann noch zu einem Spaziergang aufgebrochen. Einmal zum Meer und dann die Mole entlang. Zurück und noch etwas an der Promenade auf und ab, an vielen Geschäften vorbei und dann zurück zum Apartment. Von da aus sind wir mit dem Auto 10 Minuten zu Lidl nach Arrecife gefahren und haben eingekauft.
Tag 9: Rundfahrt durch den Süden Lanzarotes
Unser erster voller Tag auf Lanzarote stand an. Nach dem Aufstehen hat es auch nicht lange gedauert, da war die graue zahnlose Katze wieder auf unserer Terrasse. Ich habe ihr einen kleinen Teller rausgestellt und darauf etwas von dem Katzenfutter getan, so konnte sie erstmal frühstücken. Danach ist sie auch recht schnell weiter gezogen.

Wir sind dann mit dem Auto in Richtung Playa Blanca gefahren und haben dort am Faro de Punta Pechigera geparkt. Der Leuchtturm sichert, zusammen mit seinem Gegenstücke auf Fuerteventura, den Schiffsverkehr in der Passage zwischen den beiden Inseln. Anders als der Leuchtturm bei El Cotillo, ist der aber weniger schön. Dafür konnten wir von hier auf Fuerteventura blicken, was schon cool ist, wenn man zu der Insel jetzt einen Bezug hat.

Anschließend sind wir zum Mirador Salinas de Janublo gefahren und konnten von hier die Salinen von oben betrachten. Riesiges Areal, aber hier wird noch auf altbewährte Art und Weise Meersalz gewonnen. Schon faszinierend. Leider war dann im weiteren Verlauf die Straße zu den Hervideros gesperrt und wir hatten schon die Sorge, dass wir diese Sehenswürdigkeit nicht sehen würden können. Aber dank dem Umweg über den Ort El Golfo gelangten wir doch noch auf den Parkplatz.


An dieser Stelle ist vor 200 Jahren die heiße Lava nach dem Vulkanausbruch ins Meer geflossen, dann abgekühlt und bildet jetzt die neue Küstenlinie. Das Wasser hat im Laufe der Zeit sich schon stark in die Lavafelsen gefressen, sodass sich sogar Höhlen oder Bögen gebildet haben. Wir sind einige Zeit durch die Lava Gänge gelaufen, haben Fotos gemacht und darauf gewartet, dass die sonst so typischen hohen Wellen an die Lavafelsen schlagen. Es war zwar gerade die Flut am steigen, aber vermutlich war der Wind heute zu schwach, denn wirklich stark hochgeschlagen ist keine der Wellen.
Zurück gefahren sind wir dann nach El Golfo, wo wir am Mirador de Charco de los Clicos geparkt haben. Hier war einiges los und wir bekamen gerade noch einen Parkplatz, den gerade ein Kleinbus verlassen hatte.

Wir sind den kurzen Fußweg entlang gegangen, haben dabei nach unten auf den Strand geblickt und dann erreichten wir den Mirador. Von dort konnten wir prima auf den Charco Verde schauen. Eine grün schimmernde Lagune, die unterirdisch mit Meerwasser gespeist wird und in der eine auf Salzwasser spezialisierte Algenart lebt. Der Zugang ist für Besucher gesperrt, man kann nur aus der Ferne zusehen.
Tag 10: Der Norden Lanzarotes
Unser Plan sah vor, dass wir uns heute den Norden Lanzarotes ansehen würden. Als erstes ging es für uns zu Jameos del Agua. Auf dem Parkplatz war noch recht viel frei, dennoch standen schon die Einweiser bereit um den Verkehr zu regeln.

Nachdem wir den happigen Eintritt in Höhe von 20 Euro pro Person (dafür ist auch das Vulkanmuseum inklusive) bezahlt hatten, ging es über Lavastufen in einen kleinen Lavatunnel hinab. Dort war es relativ dunkel gehalten und im dortigen Wasser leben Albinokrabben. Wir haben die Szenerie genossen und es war auch relativ ruhig. Auf der anderen Seite der Höhle sind wir wieder hochgestiegen.

Und als absoluten Kontrast zu dem dunklen Lavatunnel wartete da ein großer Pool auf uns. Baden verboten, aber das Wasser leuchtete so schön blau. Überall auf Pflanzen, Lavasteine und so weiter. Wirklich top arrangiert von Manrique. Der hat das schon in den 70ern umgesetzt und der Insel Lanzarote so viele Sehenswürdigkeiten beschert. Eine echte Goldgrube heute. Er hat sich aber auch dafür eingesetzt, dass der Massentourismus nicht solche Auswüchse wie bspw. in Los Cristianos oder Playa del Inglés angenommen hat.

Nachdem wir den Pool und die Pflanzen aus verschiedenen Blickwinkeln fotografiert hatten, sind wir ins Vulkanmuseum. Der erste Stock war noch recht langweilig, eine Kameraaktion bei der man sich ein Foto schicken lassen kann, ist nicht wirklich ausgereift gewesen.
Dafür fanden wir den zweiten Stock umso spannender. Hier wurde mit verschiedenen neuen technischen Elementen der Vulkanismus der Inseln erklärt. Beispielsweise gab es ein Spiegelkabinett, mehrere Touchquizzes, eine Fahrt durch einen Lavatunnel mithilfe einer VR-Brille oder an die Wand projizierte Karten.

Auch eine Übersicht all der geschaffenen Kunstwerke Manriques gab es. Am Ende sind wir noch durch den Shop und da echt viel los war mittlerweile war der richtig voll. Insgesamt waren wir gute zwei Stunden dort.
Nicht weit war es bis zu unserem nächsten Stopp in Punta Mujeres. Dort gibt es piscinas naturales und die haben uns letztes Jahr auf Teneriffa schon gut gefallen, da müssen wir die hier natürlich ansehen. Wir konnten direkt an der kleinen Promenade parken und sind dann ein Stück entlang der Uferlinie spaziert. Schöner Ort, zumindest in der ersten Reihe. Alle Häuser weiß und nicht hoch. Es gab mehrere natürliche Schwimmbecken, in denen man auch bei Flut baden konnte. Die Zugänge zum Meer ohne Barrieren waren aber gerade überspült. Es lagen auch einige Leute dort um zu Baden oder die Sonne zu genießen.


Für uns ging es aber weiter nach Norden. In Orzola haben wir leider keinen schönen Ort gefunden um Mittag zu essen. Doch in Ye vor der Kirche, wo auch der Wanderweg auf den Vulkan La Corona beginnt, hat es geklappt. Dort haben wir unsere mitgebrachten Sandwiches gegessen, ehe wir über eine sehr sehr schmale (max. 2 Meter Breite je Auto waren erlaubt) Straße zum Mirador del Río gefahren sind. Es kamen uns immer wieder Autos entgegen, war manchmal schon knapp. Der Fahrer des Fiat 500 vor uns war aber zu ängstlich. Hat immer wieder seine Spiegel eingeklappt, obwohl noch ausreichend Platz war.

Wir haben dann auch hier den Eintritt bezahlt und konnten durch das Aussichtscafe hinaus auf die untere Aussichtsplattform gehen. Und wirklich super Aussicht von hier. Das Geld hat sich gelohnt. Heute ist aber auch bestes Wetter.

Ohne Wolken, blauer Himmel, kaum Wind, super Sicht. So konnten wir die Inseln La Graciosa, Isla de Montana Clara, Roque del Oeste und Isla de Alegranza sehen. Noch besser klappte das von der oberen Aussichtsplattform, auf die man über eine toll gestaltete Wendeltreppe gelangte.


Mittlerweile war es schon relativ spät am Nachmittag, doch eine letzte Station wollten wir noch ansteuern und so sind wir nach Haria gefahren um dort das Haus von Cesar Manrique zu besuchen. Auch hier wieder Eintritt bezahlt und dann ging es los. Wir haben leider nur einen deutschsprachigen Flyer bekommen, der aber ohnehin nicht allzu viele Infos enthielt. Wir konnten uns das Haus von Manrique ansehen, welches noch nicht final von ihm umgebaut war, denn er starb 1992 an einem selbst verschuldeten Verkehrsunfall.


Im Haus und seinem Atelier hat man alles so gelassen wie es war. Also schon spannend hier durchzugehen und auch architektonisch gut gemacht. Auch der Part mit dem von ihm bunt gemusterten Seat Ibiza war interessant. Manrique hat ja auch das Logo des Autoverleihers Cicar entworfen und noch heute fahren einige deren Autos in dem bunten Muster herum. Der Garten mit den vielen Palmen war noch schön, aber insgesamt hat es sich eher weniger gelohnt. Wir haben das Ziel auch verwechselt mit seinem anderen Wohnhaus in Tahiche. Dort hat er mehr in den Lavafels gebaut.
Tag 11: Playa de Papagaya
Wir sind losgefahren und haben in Playa Blanca wieder bei der Tankstelle vom ersten Tag auf Lanzarote getankt. Die Füllstandsanzeige war ungefähr auf gleicher Höhe wie damals und es gingen bis zum ersten Klick 19,27 Liter in den Tank. 50 Liter passen rein in den Cupra Leon und von den vier Strichen der Anzeige ist noch kein ganzer weg. Wahnsinn, wie ungenau das ist.
Wir haben das Auto dann am Straßenrand nahe des Hotels Papagayo Arena abgestellt, welches angeblich illegal errichtet ist. Der damalige Bürgermeister sitzt wegen illegalen Genehmigungen wohl gerade im Gefängnis. Wir sind nur dran vorbeigelaufen um auf den Weg in Richtung Papagayo Strand zu gelangen. Es ging für uns immer die Küste entlang, hoch und runter und an verschiedenen Stränden vorbei.

Mal lange und breite, dann enge Buchten mit keinem Zugang von oben. Alles Sandstrände. Wir hatten dabei Fuerteventura immer mit im Blick und da wenig Wind war, war das Meer auch sehr ruhig. Zahlreiche Boote, vor allem Katamarane, lagen in den Buchten vor Anker. Die Fähren konnten wir in der Ferne auch immer wieder sehen.


Unterwegs haben wir uns noch überlegt, dass die Story aus dem Reiseführer Quatsch sein muss. Angeblich wurde der Opa des Strandbarbetreibers 114 Jahre alt und hat noch Piraten auf den Kanaren miterlebt. Das passt alles irgendwie alterstechnisch nicht zusammen. Haben wir extra durchgerechnet während wir gewandert sind.

Am Mirador de Papagayo haben wir erst die Aussicht genossen und uns dann dazu entschieden, an einem der anderen Strände zu baden. Hier war es schon sehr voll, weshalb wir umgekehrt sind.
Auf dem Rückweg haben wir dann noch einen Stopp am Playa del Pozo eingelegt, wo kaum etwas los war. Von da war es dann nicht mehr so weit bis zum Parkplatz. Auf dem Rückweg waren wir noch einkaufen im Supermarkt eines Einkaufszentrums. Hier stand die Weihnachtsdeko, was sich aufgrund des Wetters so surreal angefühlt hat.

Tag 12: Caldera de los Cuervos und Puerto del Carmen
Heute sind wir schon um halb acht aufgestanden, denn wir wollten insgesamt zwei Wanderungen unternehmen. Es war Calima angesagt und so war er Himmel bedeckt und wir dachten es wird warm. Sind also in kurzen Hosen und Tanktop losgezogen. Proviant hatten wir nichts groß eingepackt, denn wir wollten bis zum Mittag wieder am Apartment zu sein. Doch am Wanderparkplatz war trotz unserer frühen Ankunft schon einiges los. Viele Autos vor Ort und viele Renault Twizys eines Kreuzfahrtschiffs. Cool, dass die damit elektrisch zum Ausflugsziel fahren können.
Dann sind wir losgezogen, trotz Wind und unseres unpassenden Klamottenstils. Ziel war die Caldera de los Cuervos. Von einer anwesenden Rangerin wurden wir darauf hingewiesen, immer auf den Wegen zu bleiben.

Wir sind dann den Kiespfad in Richtung Vulkan gelaufen. Es kamen uns viele Leute entgegen. Leider waren viele der Schautafeln für die Infos schon kaputt, sodass wir nicht alles lesen konnten. Spannend war vor allem der Weg in den Krater hinein.

Dort wachsen sogar kleine Bäume und viele Sträucher. Schon beeindruckend. Dieser Vulkan war auch der erste, welcher 1730 ausbrach und die Serie an Vulkanausbrüchen, welche bis 1736 andauerte, startete.
Nach nicht ganz 1,5 Stunden waren wir wieder zurück am Parkplatz und als wir weiterfahren wollten spielten sich richtige Dramen ab. Zwei Autos wollten einparken, einer wollte raus. Aber man hat ihn nicht wirklich wenden lassen und er wollte auch nicht rückwärts den ganzen Parkplatz rausfahren. Schwierig.
Wir sind dann in Richtung Wanderparkplatz zwei gefahren, der nicht weit weg liegt. Doch haben wir die Einfahrt verpasst und sind dann in den Timanfaya Nationalpark reingefahren. Doch die Schlange an Autos für die Bustour war echt lang, sind wir also weitergefahren nach Puerto del Carmen. Dort haben wir am Hafen geparkt und sind in Richtung Puerto Calero gelaufen. Es ging an schönen Gärten vorbei, wo wir auch viele Katzen gesehen haben. Dann ging es die Treppe und dann den gezackten Aufstieg hinauf. Von dort sahen wir eine lange Segeljacht, die Maximus, vorbeiziehen. Schiffsradar sagt, dass die in Puerto Calero festmachen will. Beobachtet haben wir auch wie Jetskis eingesammelt und festgemacht wurden.


Kurz vor vier sind wir schnell zu Papagayo Bike im Sands Hotel gelaufen. Dort haben wir für mich ein Gravelbike für morgen ausgeliehen. Pauline wird morgen im Apartmentkomplex entspannen und ich über die Insel radeln. Obwohl wir so knapp vor Feierabend (um 16 Uhr) da waren, hat sich der Mitarbeiter noch schnell gekümmert. Und ich durfte das Rad gleich mitnehmen und muss es erst am Freitag früh zurückgeben.
Tag 13: Mit dem Gravelbike entlang der Ostküste Lanzarotes
Für Pauli sollte es heute ein entspannter Tag am Apartment werden. Für mich aber nicht, denn ich bin nach dem Frühstück mit dem Gravelbike aufgebrochen auf eine Radtour.

Los ging es und schon bald hatte ich die Piste nach Los Cocoteros erreicht. Anfangs ging es noch gut, doch schon bald war klar, dass die Piste übel ist. Ich musste immer wieder schieben und kam nur sehr langsam voran. Dafür wäre auf jeden Fall ein Fully MTB oder wenigstens ein Hardtail besser geeignet gewesen. Naja, irgendwie bin ich durchgekommen und an einer Stelle war sogar ein Spanier mit seinem Kleinwagen, wie auch immer er das geschafft hat ohne sich die Ölwanne aufzureißen.


In Los Cocoteros war ich dann wieder auf Asphalt. Ich bin einmal durchs Dorf geradelt, am Charco vorbei, der aber aufgrund von Ebbe gerade kaum befüllt war. So konnte man auch die Zuflüsse sehen, die bei Flut Wasser nachschieben. Weiter wollte ich eigentlich nach Charco del Palo über einen Feldweg. Der stellte sich aber als unfahrbar heraus und die 2,5 Kilometer schieben wollte ich dann auch nicht. Also ging es den Berg hoch nach Guatiza, was echt anstrengend war. Dafür wurde ich dann mit einer Abfahrt am Kaktusgarten vorbei belohnt und bekam da echt richtig Speed drauf.

Im Nudistendorf Charco del Palo bin ich dann wieder an die Küste, doch ich musste nun wieder den Berg hoch und zurück nach Guatiza. Da habe ich mich entschieden per Piste zu fahren um Kilometer zu sparen. Auch hier musste ich stellenweise wieder schieben und mir kam ein Pärchen im Dacia Mietwagen entgegen, Wahnsinn. Sowas würden wir dem Cupra nicht zutrauen wollen. In Guatiza bin ich dann wieder am Kaktusgarten vorbei und habe im Schatten eines Baumes eine kurze Pause eingelegt.

Von jetzt an hatte ich genug von Piste und bin die Ruta Ciclista gefahren. Die verläuft parallel zur neuen Landstraßentrasse und ist jetzt extra für Radfahrer freigegeben. Da konnte ich gut Gas geben und auf Höhe von Costa Teguise habe ich mich dagegen entschieden schon hier abzufahren. Stattdessen bin ich weiter bis Tahiche und dann runter zur Küste nach Arrecife. Ein Radweg führte bis an die Stadtgrenze und es ging nur bergab. War gut. Nur hörte der Radweg dann plötzlich auf und ich musste mich mit dem Rad in einen mehrspurigen Kreisverkehr einfädeln und mich dann durch den Stadtverkehr von Arrecife und die vielen Einbahnstraßen kämpfen. Da war ich schon froh, als ich die Uferpromenade erreicht hatte. Von jetzt an ging es immer den Radweg entlang, vorbei an Playa Honda und dem Flughafen bis nach Puerto del Carmen.



Dort angekommen nutzte ich eine schattige Mauer für eine Pause. Der Rückweg nach Costa Teguise war dann echt anstrengend, denn ich hatte konstant starken Gegenwind und wollte mich beeilen um das Fahrrad noch heute zurückgeben zu können. Konnte sogar wieder sehen, wie eine ARMAS-Fähre angelegt hat. Und habe es noch rechtzeitig zu Papagayo Bikes im Sands Hotel geschafft. Rad abgegeben, Kaution wurde zurückgebucht und so konnte ich den Rest des Tages auf der Terrasse entspannen und mich erholen. Insgesamt war ich 79,77 Kilometer unterwegs und etwas über 5 Stunden. Schon anstrengend. Da hatte die graue Katze einen ruhigeren Nachmittag auf unserer Terrasse.


Tag 14: Fundacíon Cesar Manrique
Heute morgen haben wir uns Zeit gelassen und ausgeschlafen. Ich war nach meiner langen Radtour am Vortag auch echt müde und so sind wir dann auch erst gegen elf Uhr losgefahren. Bis nach Tahíche war es nicht weit und wir bekamen auch gleich einen Parkplatz an der Fundacíon Cesar Manrique. Ein weiteres seiner Wohnhäuser auf Lanzarote. Er hatte hier in Tahiche ein Lavafeld geschenkt bekommen und dort ein Wohnhaus in die Lava integriert sozusagen.

War spannend anzusehen, da er auf verschiedenen Ebenen gebaut hatte. Und die sind über Treppen oder Lavatunnel miteinander verbunden. Teilweise auch durchlässig. So wächst beispielsweise eine Palme durch die Decke im Wohnzimmer nach oben in die Eingangshalle. Einen Pool gab es natürlich auch wieder und dazu noch einige Bilder und Artikel zu seinem Leben.

Ich bin am Nachmittag nochmal losgefahren nachdem ich die App Locationscout gefunden habe. Dort sind 67 Fotolocations für Lanzarote hinterlegt und einige davon wollte ich ansteuern. Als erstes das Wrack des Schiffs Telamón am Hafen von Arrecife. Leider habe ich dort trotz mehrfacher Runden keinen Parkplatz entdecken können und bin weitergefahren. Nächstes Ziel war dann die Straße zwischen Famara und Soo. Dort habe ich in Richtung der Klippen von Famara fotografiert. Sieht sehr gut aus.

An der Molina de Tiagua habe ich auch angehalten und konnte sogar hineingehen und auf mehreren Ebenen sehen wie sie funktionieren würde. War auch ein gutes Motiv. Letzter Stopp dann in Arrieta an der Casa Juanita. Das Gebäude sieht aus wie das Puppenhaus der Tochter des Erbauers. Sie war krank und sollte hier gesund werden. Fünf Jahre hatte sie noch auf Lanzarote, der Heimat ihres Vaters, der nach Argentinien ausgewandert war.


Tag 15: Wanderung rund um die Caldera Blanca
Spontan beim Frühstück hatten wir beschlossen, heute die Wanderung auf die Caldera Blanca zu unternehmen. Die Fahrt nach Mancha Blanca ging schnell vorüber und wir haben auch fix einen Parkplatz am Straßenrand bekommen. Nicht weit vom Start der Piste zum Wanderparkplatz.
Die wollten wir nicht fahren, denn am Ende war sie mit tiefen Schlaglöchern versehen und ich hatte gelesen, dass an dem Parkplatz gerne Autos aufgebrochen werden und man ist dann ja wieder nicht versichert. Naja, waren dann am Ende für uns auch insgesamt nur 2 Kilometer mehr zu laufen.

Hielt sich in Grenzen. Nachdem wir den Wanderparkplatz passiert hatten, ging es durch Lavafelder. Gelaufen wurde auf einem Pfad aus grobem Kies. So kamen wir gut voran und hatten die Caldera Blanca und den davor liegenden Vulkan die Montana Caldereta im Blick. Schon von weitem sahen wir Menschen auf und absteigen, immer den Kraterrand hinaufschraubend.

Und dann dauerte es nicht mehr lange und auch wir stiegen den Pfad, der teilweise fast barrancoartig ausgewaschen war, hinauf. Oben angekommen wurden wir von einem heftigen Wind begrüßt und konnten in den 1,2 Kilometer breiten Krater hinabblicken. Vor etwa 1 Million Jahren ist die Caldera Blanca entstanden. Wahnsinns Anblick. Wir sind im Uhrzeigersinn den Kraterrand entlang gewandert.

Es ging bis auf 460 Meter Höhe hinauf, dann hatten wir an der Vermessungssäule den höchsten Punkt erreicht. Der Blick ist echt super und wir konnten neben dem Krater, den Klippen von Famara auch den Timanfaya Nationalpark und die vielen endlosen Lavafelder sehen. Leider stand uns da auch die Sonne entgegen, aber besser als Calima. Wind wehte immer noch ordentlich und wir mussten schon immer wieder schauen, dass wir sicher standen. Man merkte aber auch gleich, wenn man ein Stück in den Krater hinabgegangen ist, dann war der Wind nämlich schlagartig weg. Einen Weg bis ganz hinunter konnten wir aber nicht ausmachen.

Weiter ging es im Uhrzeigersinn entlang bis wir die tiefste Stelle nach einem gerölligen und dadurch rutschigen Abstieg erreicht hatten. Dort sollte ein Weg abzweigen um wieder zum Fuß der Caldera zu gelangen. Doch wir haben viele Wege gesehen und alle sahen rutschig und glatt aus, also entschlossen wir uns wieder zum Ausgangspunkt auf dem Kraterrand aufzusteigen. Das war nicht mehr weit und erforderte aber einige Kletterpassagen. Alles gut machbar und für uns die bessere Variante. So konnten wir gewohnt absteigen und uns auf den Rückweg machen. Die Calima war jetzt auch da, es war heiß und die Sicht wurde immer schlechter. Dennoch kamen uns noch vereinzelt Leute entgegen.
Generell ist uns heute wieder aufgefallen, wie schlecht ausgerüstet manche auf solche Touren gehen. Sandalen, rotes Sommerkleidchen, kein Wasser, kein Rucksack und so weiter. Gut, wir hatten unsere Jacken auch umsonst getragen, weil es trotz Wind warm war und auch zu viel Wasser dabei, aber gerade Wasser ist wichtig, den der Weg verlief nicht einmal im Schatten. Wir waren insgesamt 4h 40min für 12 Kilometer unterwegs.
Tag 16: Mirador de Ermita da Las Nieves
Heute hatten wir uns einfach nur ausgeruht und erholt. Lagen auf den Stühlen der Terrasse und sind erst am Abend nochmal kurz losgefahren. Auf dem Weg zum Mirador de Ermita de Las Nieves waren wir noch tanken. Am Mirador war dann auch mehr los als bei meinem alleinigen Besuch gestern.

Die Sicht war ganz okay, aber es waren auch wieder Wolken vor Ort, sodass der Sonnenuntergang weniger spektakulär war. Aber wir konnten mit dem Fernglas bis zur Caldera Blanca schauen
Tag 17: Aussichtspunkte im Norden Lanzarotes sowie Jardín de Cactus
Wir beschlossen, den Kaktusgarten zu besuchen, denn der war noch offen auf unserer Liste. Gebucht hatte ich die beiden Tickets schon online per Handy am Morgen, sodass wir vor Ort etwas schneller drin sein können.
Am Parkplatz des Kaktusgarten war aber leider keine Parklücke mehr für uns frei, also sind wir weiter gefahren. Über die enge LZ-207 Straße die Berge hoch, die Sicht war top, und so hielten wir am Mirador de Guinate. Von dort konnten wir nochmal auf La Graciosa schauen und auch in Richutung Timanfaya Nationalpark. Als nächstes hielten wir noch am Mirador Barranco del Chafaris und sahen auf die Küste herunter, hier ist uns erneut aufgefallen, dass es auf Lanzarote etwas grüner ist, als auf Fuerteventura.
Danach hat es endlich mit dem Kaktusgarten geklappt und wir sind rein. Ich bin am Kassenhäuschen vorbei, weil ich dachte es gibt danach eine Kontrolle für Online-Tickets. Leider war dem nicht so und der Kassierer pfiff mich zurück. Habe mich entschuldigt und das Online-Ticket vorgezeigt, dann waren wir auch offiziell im Kaktusgarten.

Toll angelegt, windgeschützt in einer Senke und auf einer Erhöhung eine Windmühle. Der Garten war das letzte Projekt von Manrique vor seinem Tod 1992. Wir haben viele verschiedene Kakteen gesehen, leider konnten wir aber keinen Saguaro entdecken. Der Besuch war aber trotzdem toll, auch dank der Windmühle oberhalb des Gartens.



Nach dem Besuch sind wir nach Hause gefahren und ich bin dann am Nachmittag nochmal losgefahren zum Flughafen. Dort habe ich unterhalb geparkt und bin die Uferpromenade entlang gelaufen bis zum Fotospot der Planespotter. Und nach einiger Wartezeit kamen dann auch mehrere Flugzeuge hintereinander um zu landen. So konnte ich diese beim Landeanflug von unten fotografieren.


Tag 18: Rückflug von Lanzarote nach Leipzig
Nach einem kurzen Frühstück haben wir den Müll weggebracht, uns von der Katze verabschiedet, die Taschen und Rucksäcke gar gepackt und sind anschließend zum Flughafen aufgebrochen.

Es war ja nicht weit und nach guten 15 Minuten waren wir vor Ort. Doch es war gar nicht so leicht das Cicar Parkhaus zu finden, so sind wir zwei Runden gefahren, dann hatten wir es. Denn die Einfahrt ist bei Arrivals.

Und im Parkhaus haben wir nochmal genauso lang gesucht um das Auto irgendwo abstellen zu können. Denn es war echt viel los und alles voll. Haben es dann einfach am Rand vor andere parkende Autos gestellt und den Schlüssel abgegeben. Das Gepäck konnten wir gleich aufgeben bei Condor. Wir sind dann noch etwas um den Flughafen spaziert, unter anderem an dem kleinen Kaktusgarten vorbei, dann sind wir durch die Sicherheitskontrolle. War gut was los, ging aber dennoch schnell.

Dann hieß es warten. Auf Liegestühlen haben wir gewartet, bis unser Gate um 13 Uhr bekannt gegeben wurde, dann ging es dorthin. Boarding lief schon und mit dem Bus ging es zum rot weiß gestreiften Condor-Flieger. Doch dann dauerte es und dauerte es. Erstmal mussten alle einsteigen, beim Boarding wurden die zugeteilten Sitze abgerissen bei einigen Passagieren, sodass es jetzt etwas Chaos gab bis alle ihren Platz hatten. Doch dann fehlten Dokumente, kein Abflugslot und so weiter.
Mit einer halben Stunde Verspätung hoben wir ab und flogen Richtung Süden, dann eine Kurve in Richtung Westen und so sind wir nochmal an Playa Blanca, den Papagayostränden und dem Timanfaya Nationalpark vorbeigeflogen. Der Chef der Bordcrew war ein witziger Typ und quasselte viel und riss viele Witze. So eine unterhaltsame Sicherheitsunterweisung hatten wir noch nie. Der Flug selbst war ruhig und unspektakulär. Wir haben viel geschlafen und sind pünktlich um 19:25 Uhr in Leipzig gelandet.