Früh morgens auf dem Campingplatz
Wie wir auch schon im Baltikum gemerkt haben, ist es mit dem Zelt im Mai und Juni so eine Sache. Die Sonne geht schon sehr früh auf und dann wird es hell. Für Langschläfer also keine geeignete Unterbringung. Aber halb so wild, wir wollten ja sowieso zeitig aufstehen und den Tag nutzen. Wir erkunden Rügen war unser für heute gestecktes Ziel.
Nach einem kurzen Frühstück machten wir uns frisch und konnten schon um halb acht unterwegs sein und möglichst viel vom Tag mitnehmen. Auf dem Platz war noch sehr wenig los. Die meisten Gäste schliefen noch und dann hatten wir die Sanitärräume eben für uns alleine. Auch sehr angenehm.
Wir erkunden Rügen am Kap Arkona
Unser erster Stopp war der Ort Putgarten, da dort der letzte Parkplatz vor dem Kap Arkona liegt. Wir waren tatsächlich früh dran und somit das erste Auto auf dem großen Parkplatz. Mit dem „Zug“ wollten wir nicht bis zum Kap fahren und haben uns daher für das Laufen entschieden.
Durch die kleine Ortschaft mit den vielen Ferienhäusern, so manche davon mit schönen Reetdächern, sind wir die circa 2 Kilometer zum Kap gewandert. Nach einigen Metern verlässt man dann die Straßen im Ort und es geht durch Felder und Wiesen weiter bis zum Ziel. Wir hatten dann auch schon bald die Leuchttürme zu sehen bekommen, auf welche wir geradewegs zusteuerten.
Eigentlich war es auch noch unser Plan, am Kap die Holztreppen hinabzusteigen und die Klippen vom Strand aus anzusehen. Doch leider war die Nutzung der Treppe verboten und da man immer wieder von tödlichen Unfällen hört, wollten wir auch keine Schleichwege nutzen um hinunter zu kommen.
Jetzt ereilte uns auch der Nachteil des zeitigen Starts unseres Tages, denn das Betreten des Leuchtturm wäre erst ab 10:00 Uhr möglich gewesen. Für uns zu viel Zeit, die wir hier mit Warten vertan hätten. Das müssen wir bei einem potentiellen nächsten Besuch nachholen.
Einen Blick auf das Meer konnten wir dann aber dennoch noch erhaschen. Und zwar einige hundert Meter vom Leuchtturm entfernt am sogenannten Peilturm. Dort sind wir eine kleine Anhöhe hinaufgestiegen und haben den Blick auf die blaue Ostsee genießen können. Kap Arkona hat uns trotz zweier kleiner Rückschläge sehr gut gefallen. Vielleicht aber auch, weil noch keine „Züge“ hergefahren sind und wir die einzigen Menschen weit und breit waren.
Quer über die Insel nach Klein Zicker
Unser zweites Ziel des Tages war einige Kilometer entfernt. Genauer gesagt am anderen Ende der schönen Insel Rügen. Aber wir erkunden Rügen war ja angesagt und daher machten wir uns auf den Weg. Wir erlebten den, im Sommer wohl üblichen, Stau an einer Baustelle bei Sagard. Denn auf der Gegenspur staute es sich locker über 6 Kilometer.
Angekommen in Klein Zicker konnten wir den letzten freien Parkplatz ergattern und durch das kleine Dorf spazieren. Entlang am Kiesstrand bis zu den Klippen. Die Ostsee war leider noch ziemlich kalt zu dieser Jahreszeit, sodass wir nur unsere Füße ins Wasser hielten und es uns im Schatten eines Baumes auf einem Felsen gemütlich machten. So gut das eben geht auf einem harten Stein.
Von den vielen Kieseln um uns herum inspiriert haben wir es uns auch nicht nehmen lassen, noch ein Steinmännchen zu bauen. Einfach und klassisch. Dann nahmen wir Abschied von Klein Zicker und fuhren in Richtung Göhren. Überall trafen wir an diesem Wochenende auf Oldtimer, denn um Himmelfahrt fand die Rügen Classics statt und war für Christian als Autofan ein schönes Highlight.
Spaziergang in Göhren und Abend am Zeltplatz
In der kleinen Stadt Göhren angekommen war unser erstes Ziel die Seebrücke. Diese weit ins Wasser ragenden Piers haben schon etwas für sich und sind toll angelegt wie wir finden. Es lässt sich aber nicht mit dem Gebotenen am Santa Monica Pier in Los Angeles vergleichen, welchen wir 2016 besucht haben.
Im Anschluss sind wir noch ein wenig durch die Stadt spaziert, haben ein Eis gegessen und die Sonne genossen. Mit dem Wetter hatten wir für Mai tatsächlich richtig Glück.
Zurück am Zeltplatz, waren wir erstmal reif für ein Nickerchen im Schatten der Bäume. Wieder gut erholt kochten wir uns unser Abendessen auf unserem Trangia Sturmkocher und unternahmen, wie gestern auch, noch einen Abendspaziergang am nahegelegenen Strand entlang. Unser Tag unter dem Motto Wir erkunden Rügen war beendet und ein weiterer Tag sollte morgen folgen. Sicherlich lässt sich nämlich die gesamte Insel nicht in 24 Stunden entdecken.
Gefahrene Kilometer: 156
Kosten Freizeitcamp am Wasser: 18,40 € pro Nacht