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Ausflugstipp Bayern: Der 1373 Meter hohe Lusen im Bayerischen Wald

Mit unserem Projekt der 16 Summits Deutschlands haben wir ja schon den ein oder anderen Berg in unserem Land erklommen. Man könnte fast meinen, dass wir dabei auf den Geschmack gekommen sind und daher machen wir immer wieder einmal Ausflüge und Wanderungen auf verschiedene Berge in Deutschland.

Über unser Projekt der 16 Summits Deutschlands findet man viele Informationen und Berichte auf unserem Blog!

Als wir nun mit der Familie für einige Tage im Bayerischen Wald Urlaub machten, bot sich die Besteigung des Lusen an. Dank bestem Wetter konnten wir einen tollen Eindruck von diesem Berg gewinnen und stellen ihn im Folgenden näher vor.

Die Natur rund um den Lusen hat im Herbst einiges zu bieten, vor allem bei schönem Wetter
Die Natur rund um den Lusen hat im Herbst einiges zu bieten, vor allem bei schönem Wetter

Der Lusen im Bayerischen Wald im Überblick

Homepage:keine eigene Homepage, aber für eine Übersicht: www.bayerischer-wald.de
Jahreszeit:Ganzjährig, aber im Winter beschwerlich. Im Herbst ist der Wald schön bunt gefärbt.
Fakten und Zahlen:– 1.373 Meter hoch
– der fünfthöchste Berg im Bayerischen Wald
– unweit der Grenze zu Tschechien
Unsere Highlights:– der steile Anstieg auf den Lusen über die Himmelsleiter
– das Blockmeer aus Stein auf dem Gipfel
– der Rückweg entlang der Grenze zu Tschechien über die Glasarche, das Teufelsloch sowie die Martinsklause nach Waldhäuser

Allgemeines zum Lusen im Bayerischen Wald

Mit einer Höhe von 1.373 Metern über dem Meeresspiegel ist der Lusen der fünfthöchste Berg im Bayerischen Wald. Lediglich der Große Arber, der Große Rachel, der Kleine Rachel sowie der Kleine Arber sind noch höhere Erhebungen im Mittelgebirge an der Grenze zu Tschechien.

Die Besonderheit des Lusen im Bayerischen Wald ist sein vollständig mit Granit-Felsen bedeckter Gipfel, welcher beinahe vollständig waldfrei ist und somit, gutes Wetter vorausgesetzt, einen sehr guten Rundumblick über die Umgebung ermöglicht. Schon Anfang des 16. Jahrhunderts wurde der Berg Lusen genannt, was eine Landkarte aus dieser Zeit belegt. Den Sagen und Geschichten zufolge ist der Name jedoch noch wesentlich älter.

Das Blockmeer auf dem Gipfel des Lusen und Ausblick auf den Bayerischen Wald
Das Blockmeer auf dem Gipfel des Lusen und Ausblick auf den Bayerischen Wald

Über die Entstehung des Lusen und seines Blockmeeres am Gipfel ranken sich einige Sagen und Legenden. So soll beispielsweise der Teufel einen Goldschatz versteckt und mit den Granitblöcken abgedeckt und auf diese Weise den Lusen erschaffen haben. Einer anderen Sage zufolge wollte der Teufel eine Straße hinab zur Hölle pflastern und sammelte daher Granitblöcke. Er traf dabei auf einen mutigen Priester und ließ vor Schreck die Steine fallen, welche den Lusen bildeten.

Tatsächlich ist der Lusen auf natürliche Art und Weise gebildet worden und ein Relikt der Quartärzeit in welcher er durch eiszeitliche Erosion und Frostverwitterung entstanden ist. Mit gewöhnlicher Landkartenflechte bewachsen leuchten einige der Blöcke in gelblicher Färbung.

Der Ausblick vom Lusen ist in alle Richtungen spektatkulär. Gutes Wetter vorausgesetzt. Im Hintergrund das Lusenschutzhaus.
Der Ausblick vom Lusen ist in alle Richtungen spektatkulär. Gutes Wetter vorausgesetzt. Im Hintergrund das Lusenschutzhaus.

Seit 1938 gibt es ein Schutzhaus wenige Meter unterhalb des Gipfels, welches Übernachtungsmöglichkeiten bietet und sogar an den Wochenenden im Winter bewirtschaftet wird. Nicht weit entfernt im Norden des Gipfels zieht sich die Grenze zu Tschechien entlang, die über den Grenzsteig auch bewandert werden kann.

Wie kommt man auf den Lusen im Bayerischen Wald und welche Wanderparkplätze gibt es?

Zugegeben, die Anfahrt in den Bayerischen Wald und insbesondere zu den Wanderparkplätzen am Lusen kann sich ganz schön in die Länge ziehen. Die nächste Autobahn, die A3, verläuft weit entfernt auf der Linie Regensburg, Deggendorf, Passau. Mindestens eine Stunde fährt man auf kurvigen Landstraßen bergauf und bergab, ehe man den kleinen Ort Waldhäuser erreicht. Doch kann man die schöne Landschaft des Bayerischen Waldes so schon vom Auto aus genießen.

Anfahrt und Parken

Bei der Anfahrt nach Waldhäuser hat man mehrere Optionen, je nachdem von welcher Richtung aus man anreisen möchte. Von Norden kommend fährt man von der A3 auf Höhe Hengersberg auf die Bundesstraße 533 ab und folgt dieser bis Grafenau. Von hier aus geht es dann auf kleineren Landstraßen weiter.

Von Süden kommend, folgt man der B85 ab Passau ebenfalls bis Schönberg, wechselt für ein kurzes Stück auf die B533 und folgt ab Grafenau den erwähnten kleinen Landstraßen.

Auf jeden Fall sollte man sein Navigationsgerät oder Smartphone mit Offlinekarten ausstatten, denn Handyempfang auf LTE-Niveau kann im Bayerischen Wald leider nicht überall garantiert werden.

Bei den Wanderparkplätzen rund um Waldhäuser hat man dann die Qual der Wahl. Am weitesten entfernt vom Lusen liegt der Parkplatz „Fredenbrücke„. Von hier aus ist es ein steiler Anstieg über die Martinsklause sowie das Teufesloch bis zur Glasarche und dem Beginn der Himmelsleiter.

Parkmöglichkeit entlang der Lusenstraße. Dieser Teil des Weges darf noch befahren werden.
Parkmöglichkeit entlang der Lusenstraße. Dieser Teil des Weges darf noch befahren werden.

Entlang der Lusenstraße finden sich immer wieder Parkmöglichkeiten, doch möchte man etwas Steigung einsparen, so parkt man am besten am Straßenrand der Lusenstraße vor dem Schild mit der Zufahrtsbeschränkung. Vom Frühjahr bis zum Sommer darf der Wanderparkplatz „Waldhausreibe“ nämlich zwischen 09:00 und 16:00 Uhr nicht befahren werden. Außerhalb dieser Zeiten wäre dieser die Option für die geringste Wanderstrecke auf den Lusen.

Wanderrouten auf den Lusen

Es gibt viele Möglichkeiten auf den Lusen zu wandern und im Grunde ist für jeden Fitness- und Ausdauergrad etwas dabei. Drei Routen möchten wir euch daher gerne näher vorstellen.

Die verschiedenen Wanderrouten auf den Lusen im Überblick
Die verschiedenen Wanderrouten auf den Lusen im Überblick

Der schnellste und direkteste Weg hinauf auf den Lusen startet am Wanderparkplatz „Waldhäuser“, welcher auch über den Lusenbus erreichbar ist. Von dort geht es sanft bergauf bis zur Glasarche ehe man über die Himmelsleiter aufsteigt auf den Gipfel. Diese zieht sich schnurgerade bergauf und am Ende erklimmt man die letzten Höhenmeter im Geröllfeld des Lusen. Von dort ist es nicht weit bis zum Lusenschutzhaus, wo sich eine Rast und Einkehr anbietet. Zurück geht es dann über den Winterweg zum Parkplatz.

Eine andere Möglichkeit mit wesentlich mehr zu bewältigender Steigung ist der Start vom Wanderparkplatz „Fredenbrücke“ aus. Von dort geht es entlang der Kleinen Ohe bis zum See an der Martinsklause. Anschließend beginnt ein steiniger und anstrengender Anstieg über das Teufelsloch ehe man über einen gut ausgebauten Bretterbohlenweg die Glasarche erreicht. Aufstieg auf den Lusen erfolgt dann wieder über die Himmelsleiter. Vom Gipfel aus erfolgt der Abstieg dann über das Lusenschutzhaus und anschließend über Winterweg und Lusenstraße (evtl. ab Parkplatz Waldhausreibe mit Bus) zurück zum Ausgangspunkt.

Die Wanderwege rund um den Lusen sind sehr gut ausgeschildert
Die Wanderwege rund um den Lusen sind sehr gut ausgeschildert

Eine dritte Variante ist der Start am Wanderparkplatz seitlich der Lusenstraße, welcher man anschließend zu Fuß bis zum Parkplatz „Waldhausreibe“ folgt. Dort geht es dann über die historische Straße bis zur Glasarche wonach sich der Aufstieg über die Himmelsleiter anschließt. Nach einer Pause am Gipfel steigt man in Richtung tschechischer Grenze ab und folgt dem Grenzsteig bis zum Grenzübergang an den blauen Säulen. Von dort führt der Böhmer Weg zurück zur Glasarche. Entweder kehrt man nun über die Lusenstraße zurück zum Ausgangspunkt oder man erweitert die Wanderung uns steigt über das Teufelsloch hinab zur Martinsklause. Zurück zum Parkplatz gelangt man dann auf einem Waldweg bei leichtem Anstieg.

Bohlenweg von der Glasarche in Richtung Teufelsloch am Lusen
Bohlenweg von der Glasarche in Richtung Teufelsloch am Lusen

Unsere Wanderung auf den Lusen im Bayerischen Wald

Eigentlich wollten wir vom Lusenparkplatz „Waldhausreibe“ aus auf unsere Wanderung starten. Doch die Lusenstraße ist im Sommer und Herbst zwischen 09:00 Uhr und 16:00 Uhr nicht für PKW freigegeben. Stattdessen kann man den Lusenbus nehmen um zum Parkplatz zu gelangen.

Der Lusenparkplatz Waldhausreibe ist nur eingeschränkt mit dem eigenen PKW erreichbar
Der Lusenparkplatz Waldhausreibe ist nur eingeschränkt mit dem eigenen PKW erreichbar

Wir planten also um und parkten auf den Parkplätzen am Straßenrand der Lusenstraße in einem Abschnitt der noch befahren werden durfte. Von dort folgten wir nun zu Fuß dem weiteren Verlauf der Lusenstraße bis wir den anfangs erwähnten Wanderparkplatz „Waldhausreibe“ erreichten.

Anfangs folgten wir zu Fuß der Lusenstraße bis zum Wanderparkplatz "Waldhausreibe"
Anfangs folgten wir zu Fuß der Lusenstraße bis zum Wanderparkplatz „Waldhausreibe“

Von nun an folgten wir dem Wanderweg zur Glasarche, eine ehemalige Handelsverbindung und in vergangenen Jahrhunderten ausgebaute Strecke mit immer wieder vorhandenen groben Pflastersteinen. An der Glasarche, einem von deutschen und tschechischen Künstlern erschaffenes Kunstwerk aus Holz und Glas, hielten wir uns für einige Fotos auf.

Die Glasarche am Lusen. Ein Kunstwerg deutscher und tschechischer Künstler.
Die Glasarche. Ein Kunstwerg deutscher und tschechischer Künstler.

Von nun an sollte es die restliche Strecke bis zum Gipfel des Lusen, immerhin noch gute 1,5 Kilometer, geradeaus bergauf gehen. Unteranderem auch deshalb wird dieser Wegabschnitt auch „Himmelsleiter“ genannt. Und tatsächlich kommt einem der beinahe schon treppenartige Anstieg am Ende auch wie der Gang auf einer Leiter vor. Immer wieder legten wir kurze Pausen ein um zu Verschnaufen und die Aussicht zu genießen.

Die Himmelsleiter (mittig im Bild) führt schnurgerade hinauf auf den Lusen. Gut zu sehen ist hier das Blockmeer aus Granit auf dem Gipfel.
Die Himmelsleiter (mittig im Bild) führt schnurgerade hinauf auf den Lusen. Gut zu sehen ist hier das Blockmeer aus Granit auf dem Gipfel.

Als wir dann das Blockmeer erreichten, war es nicht mehr weit, bis wir am Gipfelkreuz standen. Im Bereich der Granitfelsen mussten wir ganz schön aufpassen, da immer wieder einige Steine unerwartet wackelten oder lose waren. Doch wir haben es geschafft und standen bei strahlendem Sonnenschein am Gipfelkreuz.

Endlich war es geschafft. Bei bestem Wetter haben wir das Gipfelkreuz auf dem Lusen erreicht
Endlich war es geschafft. Bei bestem Wetter haben wir das Gipfelkreuz auf dem Lusen erreicht

Etwas abseits auf dem viel besuchten Gipfels genossen wir anschließend die Sonne bei einer Brotzeit und saßen dabei auf einigen großen Felsblöcken. Durch die fehlenden Bäume ist die Fernsicht hier oben auf dem Lusen im Bayerischen Wald wirklich gigantisch.

Irgendwann hatten wir uns dann dennoch sattgesehen und an unserem mitgebrachten Proviant sattgegessen. Deshalb setzten wir unsere Wanderung fort und machten uns an den steilen Abstieg, anfangs sogar mit einem Seil zum Festhalten gesichert, Richtung tschechischer Grenze im Norden des Lusen.

Der steile und wackelige Abstieg vom Lusen zur tschechischen Grenze ist stellenweise mit einem Seil gesichert und markiert
Der steile und wackelige Abstieg zur tschechischen Grenze ist stellenweise mit einem Seil gesichert und markiert

Vom Grenzübergang aus folgten wir nun dem Grenzsteig bis wir die blauen Säulen erreichten. Von diesem Grenzübergang aus wanderten wir nun zurück zur Glasarche und nutzten dann den anfänglichen Bohlenweg um über das Teufelsloch zur Martinsklause, einem kleinen See mitten im Wald, zu gelangen.

Die Felsblöcke am sogenannten Teufelsloch
Die Felsblöcke am sogenannten Teufelsloch

Nach einer weiteren kurzen Pause machten wir uns nun auf den Rückweg zum Ausgangspunkt. Dabei fiel die untergehende Sonne durch den herbstlichen Wald und sorgte für ein besonders schönes Licht.

Herbststimmung im Wald am Lusen im Bayerischen Wald
Herbststimmung im Wald am Lusen

Unser persönliches Fazit zur Wanderung auf den Lusen

Zusammenfassend müssen wir auf jeden Fall festhalten, dass uns die Tour auf den Lusen sehr sehr gut gefallen hat. Natürlich hatten wir richtig Glück mit dem Wetter und was gibt es schöneres als eine Wanderung durch herbstlichen Wald bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel.

Mit dem Wetter hatten wir bei unserer Wanderung auf den Lusen richtiges Glück. Herbstfarben bei blauem Himmel im Bayerischen Wald.
Mit dem Wetter hatten wir bei unserer Wanderung auf den Lusen richtiges Glück

Aber auch sonst hat uns der Lusen mit seinem felsigen Gipfel sehr gut gefallen. Der Aufstieg über die Himmelsleiter ist, vor allem kurz vor Ende, sehr anstrengend aber auch spannend und mal etwas anderes. Gefallen hat uns auch die große Auswahl an Wanderwegen. So konnten wir nicht nur den Gipfel entdecken, sondern auch entlang der Grenze zu Tschechien wandern oder zu den Teufelslöchern hinabsteigen.

Die Wanderung auf den Lusen im Bayerischen Wald können wir demnach voll und ganz weiterempfehlen. Neben diesem Gipfel bietet die Region ja auch noch so einige weitere spannende Ziele, sodass man durchaus einen Urlaub im Bayerischen Wald verbringen kann.

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