Während unserer Reise durch Norwegen im Frühsommer haben wir trotz Schnee und immer wieder Regen so einige Wanderungen unternehmen können. Meist ging es dabei hoch hinaus. So auch in diesem Fall, als wir uns an die Wanderung von Åndalsnes aus über Rampestreken und Nesaksla hin zum Høgaksla machten. Diese Bergtour stellen wir euch im Folgenden näher vor.
Rampestreken, Nesaksla und Høgaksla im Überblick
Homepage: | Rampestreken Nesaksla Høgaksla |
Beste Jahreszeit: | Frühsommer bis Herbst |
Fakten und Zahlen: | – Åndalsnes: circa 5 bis 25 Meter Höhe – Rampestreken: 537 Meter Höhe – Nesaksla: 715 Meter Höhe – Høgaksla: 981 Meter Höhe – etwa 974 Höhenmeter vom Parkplatz zum Gipfel – etwa 3,6 Kilometer Strecke (hin und zurück) – circa 6,5 Stunden Zeitbedarf (hin und zurück) |
Unsere Highlights: | – Gigantische Ausblick von der Aussichtsplattform Rampestreken aus – Seilbahnstation und Einkehrmöglichkeit am Nesaksla – abwechslungsreicher, aber knackiger Anstieg |
Allgemeines zu Rampestreken, Nesaksla und Høgaksla
Rampestreken
Die spektakuläre Aussichtsplattform Rampestreken ist im Jahr 2013 erbaut worden und wurde im Jahr 2014 offiziell eröffnet. Die Metallkonstruktion schiebt sich oberhalb von Åndalsnes über den Abgrund und bietet den Mutigen einen sagenhaften Blick auf die Umgebung, die Stadt sowie den Romsdalsfjord. Vorausgesetzt natürlich man traut sich bis ans Ende der Plattform.
Bis zur Plattform müssen circa 500 Höhenmeter überwunden werden und das auf relativ wenig Strecke. Sprich, der Aufstieg zum Rampestreken hat es durchaus in sich. Vor allem dann, wenn die vielen Wurzeln am Boden nass sind und man nur beschwerlich vorankommt. Ab und an weisen Hinweisschilder darauf hin, wie viele Höhenmeter noch vor einem liegen.
Nesaksla
Der Nesaksla kann im Grunde genommen auch als Hausberg von Åndalsnes bezeichnet werden, ragt er doch direkt über der Stadt empor. Auf einem sehr steilen Weg geht es bergauf und von der Aussichtsplattform Rampestreken aus führt anschließend eine etwas ausgesetzte steinerne Treppe die letzten Höhenmeter bis zum Gipfel, welche ab und an durch Metallseile gesichert ist, sodass man sich im Zweifel festhalten kann.
Dorthin führt auch die im Jahr 2021 eröffnete Seilbahn Romsdalsgondolen, welche Besucher von Åndalsnes hinauf und wieder hinunter befördert. Vor allem Letzteres könnte für Wanderer interessant sein, welche den steilen Abstieg zurück in die Stadt scheuen.
Direkt neben der Seilbahnstation steht das Restaurant Eggen, welches mit einer interessanten hölzernen Architektur auf sich aufmerksam macht. Im Inneren kann man bei Panoramablicken speisen und außen gibt es Sitzmöglichkeiten und eine Art Amphitheater für Vorführungen.
Da kann die alte steinerne Hütte Ottarbu am Gipfel des Nesaksla wahrlich nicht mithalten. Sie besticht dafür mit ihrer rustikalen Art.
Høgaksla
Der 991 Meter hohe Berg Høgaksla liegt direkt am Wanderweg Romdalseggen welcher hinauf zum gleichnamigen Berg führt, welcher mit insgesamt 1.056 Höhenmetern noch einmal ein kleines bisschen weiter in den Himmel ragt.
Bei gutem Wetter kann man von hier aus die Aussicht sicherlich gut genießen. Der Høgaksla bietet sich an, wenn man nach der Besteigung des Nesakslas noch ein Stück weiter wandern möchte. Der Weg ist ab dem Nesaksla nicht mehr so steil, sodass es für die Wanderer weniger Anstrengung bedarf.
Wie kommt man zum Ausgangspunkt der Wanderung in Åndalsnes?
Åndalsnes liegt beinahe am Ende des Romsdalsfjord nördlich des berühmten Trollstigen. Die Stadt ist durch die Straßen 64 und E136 an das norwegische Verkehrsnetz angebunden und ist darüber hinaus auch per Zug erreichbar.
Als Ausgangspunkt für die Wanderung von Åndalsnes über Rampestreken und Nesaksla zum Høgaksla bieten sich gleich zwei Parkplätze an. Einmal der Parkplatz Rampestreken, welcher direkt am Startpunkt des Wanderweges liegt. Und zum Anderen der Parkplatz am Kulturhaus sowie der Bibliothek wenige hundert Meter weiter stadteinwärts, welcher mit Romsdalseggen ausgeschildert ist.
Unsere Wanderung von Åndalsnes über Rampestreken und Nesaksla zum Høgaksla
Start in Åndalsnes
Nach einem Frühstück und nachdem wir unsere Rucksäcke gepackt hatten, fuhren wir das kurze Stück nach Åndalsnes und stellten unser Auto dort auf dem Parkplatz vor dem Kino ab. Der Parkautomat war außer Betrieb und so konnten wir dort kostenfrei stehen bleiben.
Der Wetterbericht verhieß zwar kein bombastisches Wetter, aber immerhin regnete es aktuell nicht und so wanderten wir guten Mutes los. Schnell ging es dann auch bergauf, anfangs noch auf einer stählernen Rampe, dann auf felsigem Untergrund.
Oft auch auf den Wurzeln der Bäume, welche durch den vielen Regen ganz glatt waren. Wir mussten gut aufpassen um nicht auszurutschen.
Auf einer Höhe von 25 Metern sind wir in Åndalsnes gestartet und von der Strecke her war es nicht weit bis zum Berg Nesaksla auf 715 Meter Höhe. Deshalb bekamen wir auch keine Ruhe gegönnt und es ging immer weiter den Berg hinauf. Wir kamen ordentlich ins Schwitzen, ab und an nieselte es zudem leicht, doch wenn wir uns umdrehten konnten wir Åndalsnes unter uns sehen.
Von der Aussichtsplattform Rampestreken zum Berg Nesaksla
Der Ausblick wurde noch besser, als wir nach circa 1,5 Stunden die Aussichtsplattform Rampestrekken auf 500 Meter Höhe erreichten. Immer wieder zogen jetzt auch Wolken auf und versperrten uns teilweise die Sicht, aber glücklicherweise klarte es auch auf, sodass wir die Aussicht genießen konnten.
Nach einer Fotopause an der Plattform machten wir uns daran, die steinernen Stufen zu erklimmen und weiter bergauf zu steigen. Unser nächstes Ziel war der Berg Nesaksla auf 715 Meter Höhe.
Als wir die rutschigen Stufen bewältigt hatten, konnten wir das Restaurant sowie die Bergstation der Seilbahn, welche von Åndalsnes hinaufführt, schon erkennen. Kaum hatten wir die Station erreicht zog es zu und begann zu regnen. Äußerst ungemütlich und im Grunde auch keinerlei Sicht mehr möglich.
Christian wandert weiter zum Høgaksla
Nach einer weiteren Pause beschlossen wir, dass Pauline sich die Zeit im Café bei einem Kaffee vertreiben wird während ich weiter zum Høgaksla steigen würde. Auf dem Weg dorthin war es zwar immer noch steil, aber dadurch, dass der Weg mehr Strecke überwindet verteilte sich die Steigung besser.
Ab der Station war ich dann auch der einzige Wanderer. Bei dem Wetter auch kein Wunder. Ab und an hatte ich noch klare Sicht, doch irgendwann verschwand alles in dichten Wolken und die Orientierung fiel zunehmend schwerer. Ab 900 Meter Höhe war es dann endgültig vorbei mit der Sicht. Auch kalt war es. Am Nesaksla zeigte das Thermometer der Station 6°C, das waren einige Höhenmeter weiter oben sicher nochmal weniger.
Nach bereits 46 Minuten stand ich aber dann schon auf dem 981 Meter hohen Gipfel des Høgaksla und hatte im Grunde nicht viel davon, außer den Eintrag ins Gipfelbuch und das Gefühl, es geschafft zu haben. Nur wenige Meter Sicht, dafür aber immerhin zwei Schneehühner beim Überqueren eines Schneefeldes beobachten können.
Rückweg nach Åndalsnes
Nach einer ganz kurzen Pause am Gipfel drehte ich um und machte mich an den Abstieg zurück zur Station um von dort mit Pauline wieder retour nach Åndalsnes zu wandern. Den Rückweg konnte ich dann auch für Fotos nutzen, denn die Wolken klarten etwas auf.
Pauline wartete schon auf mich und wir machten uns an den beschwerlichen Abstieg. Jetzt waren die rutschigen Steine, Stufen und Wurzeln sowie der matschige Boden noch gefährlicher als beim Aufstieg.
Wir sind wirklich sehr langsam und vorsichtig abgestiegen. Trotzdem ist es dann passiert und ich bin auf einer Wurzel ausgerutscht und konnte mich noch mit der Hand abfangen. Nochmal Glück gehabt. Die Sicht auf Åndalsnes war dafür wieder super.
Nach insgesamt zwei Stunden Abstieg standen wir dann wieder am Auto und waren froh, die Wanderung gemeistert zu haben und den Abend in der Hütte bei Saltkjelsnes zum Erholen nutzen zu können.
Unser persönliches Fazit zur Wanderung von Åndalsnes über Rampestreken und Nesaksla zum Høgaksla
Insgesamt hat uns die Wanderung von Åndalsnes über Rampestreken und Nesaksla zum Høgaksla gut gefallen. Sicherlich hatten wir nicht das beste Wetter erwischt, dafür war wenig los und wir hatten auch die Aussichtsplattform für uns alleine. Allerdings machte uns der nasse Untergrund mit den vielen Steinen und Wurzeln zu schaffen, sodass wir gehörig aufpassen mussten nicht zu stürzen.
Glück im Unglück hatten wir mit dem Wetter. Die meiste Zeit war es bewölkt mit nur sehr wenig Sicht, doch ab und an klarte es auf und wir konnten den Blick auf Åndalsnes sowie die Berge und den Romsdalsfjord genießen. Nur am Høgaksla wollten die Wolken einfach nicht aufklaren.
Highlights der Tour waren für uns die Aussicht von der Plattform Rampestreken und vom Nesaksla aus. Dafür hat sich der steile und anstrengende Anstieg auf jeden Fall gelohnt und wir können die Tour durchaus weiterempfehlen, wenn man sich zuvor informiert auf was man sich einlässt.