
Im Jahr 2019 haben wir unser Projekt 16 Summits Deutschlands gestartet. Dabei wollen wir in jedem Bundesland den jeweils höchsten Berg besteigen. Und das zu Fuß ohne zu Schummeln. Im letzten Jahr konnten wir so schon so einige Berge abhaken und heute wollen wir euch von unserer Tour um und auf den Großen Beerberg in Thüringen berichten.
Der erste Gipfel war der Fichtelberg im Erzgebirge. Danach folgten noch der Brocken, der Langenberg und sogar der Kutschenberg in Brandenburg. Auch den Wurmberg, höchster Berg in Niedersachsen, erklommen wir noch im Herbst des Jahrs 2019.
Der Große Beerberg im Überblick
Höhe: | 982,9 Meter |
Lage: | Nahe Gehlberg in Thüringen direkt am Fernwanderweg Rennsteig gelegen |
Erstbesteigung: | Unbekannt |
Empfohlene Jahreszeit: | Frühjahr bis Herbst für das Wandern |
Homepage: | Keine offizielle Homepage |
Interessante Fakten: | – der eigentliche Gipfel darf nicht betreten werden (Naturschutz) – höchster Berg Thüringens, aber nicht höchster Punkt (diesen findet man auf dem Turm des Schneekopfs) – unmittelbar am Fernwanderweg Rennsteig |
Generelles zum Großen Beerberg
Der große Beerberg ist mit seinen 982,9 Metern über dem Meeresspiegel nicht nur die höchste Erhebung des Thüringer Waldes sondern auch der höchste Berg in Thüringen. Er liegt zwischen den drei Suhler Ortsteilen Heidersbach, Goldlauter und Gehlberg und befindet sich knapp außerhalb des Naturparks Thüriger Wald.

Der Große Beerberg ist über einen Bergsattel mit dem nicht weit entfernten und gerade einmal knappe 5 Meter niedrigeren Schneekopf verbunden. Dieser ist mit 978 Metern Höhe der zweithöchste Berg in Thüringen.
Bis Ende der 1980er Jahre, also noch zu DDR-Zeiten, stand ein Aussichtsturm direkt auf dem Gipfel. Dieser wurde mittlerweile abgerissen, denn der Zutritt auf den Gipfel ist nicht mehr gestattet. Hintergrund ist, dass auf dem Gipfel eines der letzten Regenmoore des Thüringer Waldes liegt und dieses als Naturschutzgebiet besonders geschützt ist.
Direkt am Rande des Wanderweges Rennsteig und unterhalb des Gipfels des Großen Beerbergs steht heute eine Aussichtsplattform. Von dieser hat man einen tollen Blick in die Umgebung.
Wie komme ich auf den Großen Beerberg
Anfahrt zum Ausgangspunkt der Wanderung auf den Großen Beerberg
Als Ausgangspunkt für die Wanderung auf den Großen Beerberg inklusive Abstecher auf den Schneekopf, bieten sich im Grunde genommen zwei Wanderparkplätze an. Zum einen der kostenpflichtige Parkplatz am Waldhotel Schmücke im gleichnamigen Ort Schmücke. Von hier aus ist es dann nicht mehr weit bis zum Rennsteig.
Etwas näher am Großen Beerberg, wenn auch nicht viel, liegt der sogenannte Parkplatz direkt an der Hütte unterhalb des Schneekopfes. Als Ausgangspunkt für unsere Rundwanderung ist dieser Parkplatz somit besser geeignet. Je nachdem ob vor Ort kassiert wird oder nicht kostet die Tageskarte bis zu drei Euro. Toiletten sind an dem großen Parkplatz ebenfalls vorhanden, was die Natur der Umgebung auf jeden Fall schont.
Zu den Wanderparkplätzen gelangt man am besten entweder über die Autobahn A71, wenn man von Norden oder Westen her kommt. Von Süden anreisend, eignet sich die A73 besonders für eine zugige Anfahrt in den Thüringer Wald. Von den Autobahnen aus ist es dann nicht mehr weit und man ist komplett von Wald umgeben und nach einigen Minuten Fahrt auf Landstraßen ist man auf einem der beiden Wanderparkplätze angekommen.
Wandermöglichkeiten auf den Großen Beerberg
Natürlich bietet der Thüringer Wald viele verschiedene Wandermöglichkeiten an und die vielen Wegweiser entlang der Strecken lassen auf eine große Vielzahl an möglichen Routen schließen. Zum Großen Beerberg zu gelangen ist jedoch relativ einfach und variantenarm. Im Endeffekt liegt der begehbare Teil des Bergareals am Rennsteig, sodass man auch den beliebten Fernwanderweg wählen muss um zum höchsten Berg in Thüringen zu gelangen.
Von den oben erwähnten und verlinkten Wanderparkplätzen gelangt man auf den Rennsteig und wandert dort auf einem breiten Schotterweg durch den dichten Wald. Je nach Start geht es vorbei an der Suhler Hütte, dem Abzweig zum Triefenden Stein bis man nach einigen Wanderminuten zu Plänckners Aussicht gelangt. An diesem Ort steht die oben bereits erwähnte neue Aussichtsplattform. Der Gang zum Gipfel ist jedoch tabu, da dieser in einem Naturschutzgebiet liegt.

Einige Meter weiter hat man dann auch den höchsten Punkt des Rennsteigs erreicht und entweder kehrt man dann wieder um und läuft zurück zum Parkplatz. Dann hätte man im Rahmen des Projekts der 16 Summits Deutschlands den höchsten Berg in Thüringen abgehakt. Eine schnelle, aber auch eher langweilige Tour. Wir empfehlen weiterzulaufen und über den benachbarten Schneekopf, den zweithöchsten Berg Thüringens, zurück zum Parkplatz abzusteigen. Diese Variante haben wir gewählt und im nächsten Abschnitt stellen wir euch unsere Wanderung näher vor.
Unsere Wanderung auf den Großen Beerberg
Wir wählten als Start und Ziel unserer Tour rund um den Großen Beerberg den Wanderparkplatz unterhalb des Schneekopfes. Von dort querten wir die Bundesstraße und standen dann mitten im Wald auf dem Fernwanderweg Rennsteig.
Durch den vielen Regen der letzten Tage war der Weg stellenweise sehr matschig. Mit guten Wanderstiefeln aber auch kein Problem und da es die letzten Tage genug geregnet hatte, sollte es die meiste Zeit sonnig sein.

Wir folgten dem Rennsteig für einige hundert Meter und bogen dann nach links ab in Richtung Süden. Es ging bergab hin zur Schutzhütte Adler und der interessanten Felsformation hinter der Hütte. Von dort kann man auch über einen engen Pfad durch den Wald zu einer schönen Stelle mit Bank gelangen. Von dieser aus hat man einen herrlichen Blick auf den Thüringer Wald.
Wieder zurück am Rennsteig, liefen wir weiter in Richtung Westen und kamen kurze Zeit später an der Plänckners Aussicht an. Dort nutzten wir die Rastplätze für einen Trinkpause, sahen uns die Aussicht von der erhöhten Aussichtsplattform an, da man den echten Gipfel ja nicht betreten darf. Wieder zurück am Rennsteig, war der höchste Berg Thüringens damit abgehakt und wir konnten unsere Tour fortsetzen.

Wenige Minuten später passierten wir den höchsten Punkt des Rennsteigs und setzten unsere Wanderung fort bis wir an der Suhler Ausspanne angelangt waren. Hier bieten sich die Tische und Bänke für eine kurze Rast an. Suhler Ausspanne heißt es deshalb, da früher hier die Pferde der Kutschen gewechselt wurden. Heute ist dort eine Schutzhütte vorzufinden.

Nun verließen wir den Rennsteig und vorbei am kleinen Parkplatz Ausspanne, daher in unseren Augen weniger als Ausgangspunkt empfehlenswert, querten wir die Bundesstraße erneut. Auf dem Beerbergweg wanderten wir nun weiter durch den dichten Wald immer auf den Schneekopf zu. Es ging hoch und runter und uns sollte noch ein kurzer aber knackiger Anstieg auf den Schneekopf bevorstehen.

An der Dürrenberger Hütte machten wir noch einmal eine kurze Rast und erholten uns ehe wir weiter den Berg hinauf wanderten. Wir folgten dann nicht dem direkten Weg auf den Gipfel, sondern umrundeten diesen von Norden her. Somit stießen wir auf die Teufelskanzel von wo aus man wieder eine geniale Aussicht genießen kann. Diesmal in Richtung Norden.

Den steilen Abstieg hinab in die sogenannte Hölle sparten wir uns und folgten dem Gipfelwanderweg die restlichen Höhenmeter hinauf auf den Schneekopf.

Dort dann die Überraschung, denn aufgrund von Corona und unter der Woche waren wir ganz alleine auf dem großen Gipfelplateau mit den zwei Türmen. Bei schönem Sonnenschein aber starkem Wind aßen wir unsere mitgebrachte Brotzeit auf einer der vielen Bänke.

Sahen uns auf dem Gipfel um und liefen vorbei an der Neuen Gehlberger Hütte bergab zurück zu unserem Ausgangspunkt, dem Wanderparkplatz des Schneekopfes.
Mit den Abstechern die wir eingebaut hatten, waren es am Ende knapp 13 Kilometer und eine schöne und abwechslungsreiche Rundtour für die wir insgesamt 4,5 Stunden unterwegs waren. Man hat verschiedene Wegarten und läuft sogar ein gewisses Stück auf dem berühmten Fernwanderweg Rennsteig.
Wir können diese Rundtour auf alle Fälle weiterempfehlen und empfinden den Schneekopf auch definitiv als den spannenderen Berggipfel. Aber er ist eben nicht der höchste Berg in Thüringen, sodass wir im Rahmen unseres Projektes auch den Großen Beerberg gerne mit aufnahmen.