Während unserer Reise durch das abenteuerliche Albanien haben wir viele verschiedene Burgen besucht und kennenlernen dürfen. Von entlegenen Festungsanlagen wie beispielsweise der Festung von Porto Palermo bis hin zu den Burgen über den albanischen Städten Berat oder Gjirokastra.
Auch Pogradec am Ohridsee hatte einmal eine Festung, doch das ist schon über 1000 Jahre her, sodass man, wenn überhaupt, nur noch Ruinen vorfinden kann. Warum ein Besuch des Burghügels oberhalb von Pogradec dennoch lohnenswert ist, berichten wir euch in diesem Beitrag.
Die Burgruinen von Pogradec im Überblick
Homepage: | Uns ist keine offizielle Homepage bekannt. |
Beste Jahreszeit: | Ganzjährig, doch im Hochsommer mitunter sehr heiß bei wenig Schatten |
Fakten und Zahlen: | – nur noch wenige Ruinen sind übrig – 205 Meter über dem Ohridsee auf dem Burghügel von Pogradec Bewohnt ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. bis zum 10. Jahrhundert |
Unsere Highlights: | – Atemberaubender Panoramablick auf Pogradec, die Berge und den Ohrid-See – Idyllischer Weg hinauf auf den Burghügel |
Allgemeines zu den Burgruinen von Pogradec
Der Burghügel mit den Überresten der Burg von Pogradec liegt im Nordwesten der Stadt am Ohridsee. Von der Uferpromenade aus kann man den Berg gut erkennen und, je nach Stand der Sonne und der Wetterlage, auch den Stein erkennen, welcher den ehemaligen Standort markiert.
Bereits im fünften Jahrhundert vor Christus siedelten hier auf der Anhöhe die ersten Menschen. Die errichtete Burg mit ihren Verteidigungsanlagen bestand bis ins 10. Jahrhundert nach Christus. Dann siedelten die damaligen Bewohner etwas weiter den Berg hinab und im Laufe der Jahre verfielen die Gebäude. Immerhin lebten sie bis dahin etwa 205 Meter über dem Ohridsee, was einen beschwerlichen Auf- und Abstieg zur Folge haben musste.
Von den Gebäuden und Festungsanlagen ist nicht mehr wirklich viel übrig bei den Burgruinen von Pogradec, sodass man bei einem Besuch bestenfalls einige Ruinen zu Gesicht bekommen wird. Doch das Entdecken alter Gebäude, etc. sollte auch nicht das Hauptargument sein für die Wanderung auf den Burghügel. Vielmehr kann man von hier oben einen atemberaubenden Panoramablick auf den blauen Ohridsee sowie die Bergkulisse um diesen herum werfen. Die Stadt Pogradec liegt einem sozusagen zu Füßen, sodass man sich einen guten Überblick verschaffen und beispielsweise mit seinem Blick entlang der Uferpromenade streifen kann.
Wie kommt man am besten zu den Burgruinen von Pogradec und wo kann man parken?
Die Burgruinen von Pogradec sind im Grunde ganz leicht zu erreichen. Im Nordwesten von Pogradec gelegen findet man den Ort unweit der Stadtgrenzen. Rein theoretisch kann man sogar mit dem Auto bis auf den Burghügel fahren, wir empfehlen das allerdings nicht. Dafür sollte man schon ordentlich Bodenfreiheit mitbringen. Mit unserem Dacia Duster wäre es wohl gegangen, so im Nachhinein betrachtet.
Die Rruga e Kalase führt, anfangs asphaltiert, später als breiter Feldweg mit vielen Schlaglöchern und großen Verschränkungen hinauf auf den Berg. Wir empfehlen, am Ende des asphaltierten Teils der Straße einen Parkplatz zu suchen und die Handbremse ordentlich anzuziehen. Hier geht es teilweise recht steil bergauf.
Zu Fuß folgt man dann der Rruga e Kalase, welche sich erst in engen Serpentinen und später in lang gezogenen Kurven die Anhöhe hinauf windet. Bei einer Kreuzung kurz vor dem Ziel folgt man dem Weg nach rechts und erreicht dann das Gipfelplateau. Alternativ kann man sich auch an einer Abkürzung empfehlen und sich einen großen Teil des Weges sparen. Dabei klettert man auf einem ausgewaschenen Steig den Burghügel direkt hinauf zu den Burgruinen von Pogradec. Wir haben uns auf dem Hinweg für diese Variante entschieden und können diese nicht weiterempfehlen. Entspannter, schöner und gemütlicher ist die lange Strecke dem Weg folgend.
Unser Besuch der Burgruinen von Pogradec
Nachdem wir nach einem gemütlichen Frühstück die Küste des Ohridsees entlang gefahren sind, entschieden wir uns für einen Besuch der Burgruinen von Pogradec. Anfangs hatten wir noch die Hoffnung, dass wir mit dem Auto bis fast ganz nach oben fahren können, was angesichts der hohen Temperaturen und der strahlenden Sonne angenehm gewesen wäre.
Doch kurz nach dem Ende des asphaltierten Teils der Rruga e Kalase wurde uns das Ganze doch zu abenteuerlich. Vor allem der weitere Streckenverlauf war für uns ungewiss und nicht einzuschätzen, sodass wir unseren gemieteten Dacia Duster am Straßenrand abstellten und zu Fuß weiterliefen. Im Nachhinein betrachtet, sind wir mit nun der Meinung, dass wir das durchaus hätten schaffen können. Aber man muss auch nicht überall mit dem Auto hinfahren, sondern kann sich gerne auch bewegen.
Laut unserer Karten sollte sich der Weg weiter in Serpentinen den Berg hinaufziehen und wir konnten einen verwaschenen Steig ausmachen, welcher direkt hinauf zum Gipfel führte. Also beschlossen wir, törichterweise, abzukürzen. Törichterweise, da wir auf eine solche Kletterstrecke nicht wirklich vorbereitet waren. Die kleinen Pfade waren ziemlich steil, der Untergrund sandig und rutschig. Dazu noch mit losen Steinen versehen, sodass wir mit unseren profillosen Sneakers ganz schön zu tun hatten.
Stellenweise glich unser Emporklettern wohl eher der Fortbewegung auf allen Vieren. Von unten musste das wirklich lustig aussehen, doch irgendwann war es geschafft und wir stießen wieder auf den Weg, welchen wir eben abgekürzt hatten. Nun folgten wir nicht mehr den kleinen Steigen, sondern wanderten entlang des breiten Feldwegs gar hinauf zu den Burgruinen von Pogradec.
Auf dem Gipfelplateau trafen wir auf einen Hirten, der hier seine Ziegenherde an uns vorbeiführte. Von der eigentlichen Burg, bzw. ihrer Ruine, war nichts mehr übrig. Lediglich ein Stein und die Überreste eines kommunistischen Denkmals erinnerten an die Burganlage.
Dafür hatte man von hier oben einen traumhaften Blick auf Pogradec und den Ohridsee. Das Wetter war heute super und die Sonne strahlte. Wir wurden für den mühsamen Aufstieg, zugegebenermaßen selbst verschuldet durch unsere Abkürzungen, definitiv entschädigt. Für ein Panoramabild der Stadt stand die Sonne aber ungünstig, da direkt gegenüber unserer Position.
Auf dem Rückweg haben wir die kleinen Steige dann ausgelassen und sind dem breiten Weg gefolgt, was wesentlich entspannter zu Laufen war.
Von unterwegs aus konnten wir auch noch die neu ausgebaute Straße sehen, welche sich von Pogradec am Ohridsee entlang in Richtung Elbasan schlängelt. Ein richtiger Kontrast zu den alten Landstraßen zwischen Saranda und Korca.
Unser persönliches Fazit zu den Burgruinen von Pogradec
Zusammenfassend lässt sich auf alle Fälle sagen, dass sich der Besuch der Burgruinen von Pogradec nicht der Ruinen oder der Geschichte des Ortes wegen lohnt. Vielmehr lockt der spektakuläre Panoramablick auf den Ohridsee, die Berge und auf Pogradec mit seiner langen Uferpromenade.
Wenn ihr also auf eurer Reise durch Albanien in Pogradec Station macht, und das empfehlen wir euch auf alle Fälle, dann lohnt sich die kleine Wanderung hinauf zu den Burgruinen von Pogradec. Am besten passt man die Tageszeit jedoch etwas besser ab, denn wir mussten das tolle Panorama genießen und hatten dabei die strahlende Sonne gegenüber, welche etwas geblendet hat.
Lasst euch auch nicht von den Kletterwegen locken um abzukürzen. Die gesparten Meter lohnen nicht den Aufwand und das Wagnis auf allen Vieren den Berg hinaufzukriechen. Wir haben es ausprobiert und unsere entsprechenden Erfahrungen gemacht.