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Reisetipp Lettland: Das Mahnmal Salaspils Memorials

Auf unserem Roadtrip durch die drei baltischen Länder Lettland, Litauen und Estland verbrachten wir natürlich auch einige Zeit im Erstgenannten. Da Riga die Stadt unserer Ankunft und zugleich unseres Abfluges war, teilte sich der Besuch Lettlands in zwei Teile auf. So kommt es, dass wir das Mahnmal Salaspils Memorials bei Riga erst am Ende unserer Reise durch das Baltikum besucht haben.

Mehr zu unserem Ausflug zum Mahnmal findet Ihr in unserem Reisebericht!

Das Mahnmal hat es als Sehenswürdigkeit der etwas anderen Art auch in unseren Beitrag geschafft, in welchem wir unsere Top 3 Ziele in Lettland näher vorstellen.

Unsere Top 3 Sehenswürdigkeiten in Lettland!

Homepage:https://salaspilsmemorials.lv/en/index/
Öffnungszeiten:April – Oktober: täglich 10:00 – 17:00 Uhr
November – März: täglich 10:00 – 15:00 Uhr
Außengelände ganztägig besuchbar
Kosten:Kostenfrei
Aktivitäten:Spaziergang, Gedenken, Historie
Jahreszeit:Ganzjährig zu empfehlen, im Frühjahr und Sommer jedoch besonders eindrucksvoll

Was gibt es Allgemeines zum Mahnmal Salaspils Memorials zu sagen?

Die heutige Gedenkstätte steht leider nicht ohne Grund an dem Ort, an welchem sie errichtet wurde. Vielmehr lenkt es unsere Gedanken zu traurigen Zeiten der Geschichte, denn an diesem Ort nahe Riga wurde im Jahr 1941 ein Konzentrationslager der Nazis errichtet. Dieses als KZ Salaspils bekannte Lager beherbergte vor allem Zwangsarbeiter, welche unter grausamen Bedingungen arbeiten mussten.

Erst im September des Jahres 1944 wurde das Lager aufgegeben und aufgelöst, da man vor der heranziehenden Roten Armee fliehen musste. Insgesamt haben in den drei Jahren des Bestehens mehr als zwanzigtausend Häftlinge das Lager durchlaufen müssen, wobei es sich meist um sogenannte Transitgefangene handelte, welche von Salaspils aus in andere Konzentrationslager geschickt wurden.

Die Rote Armee fand die meisten Gebäude zerstört und niedergebrannt vor, als sie im Oktober in Lettland ankamen. Im Anschluss an den Zweiten Weltkrieg, wurde das Gelände des heutigen Mahnmals Salaspils Memorials nicht weiter genutzt. Sicher auch, da das Gelände Teil eines Truppenübungsplatzes war.

Erst im Jahr 1967 wurde die monumentale Gedenkstätte errichtet und angelegt. Sie bestand schon damals aus dem großen Platz mit der Wiese und den Statuen im Hintergrund. Auch den gigantischen Marmorblock mit dem stets schlagenden Metronom, welches an den Herzschlag der Toten erinnern soll, kann man seitdem besuchen.

Wie kommt man zum Mahnmal Salaspils Memorials und wo kann man parken?

Unweit der lettischen Hauptstadt Riga gelegen, ist das Mahnmal Salaspils Memorials verkehrstechnisch gut zu erreichen. Und in Verbindung mit einem längeren Fußweg wohl sogar mit dem Zug zu erreichen. Es liegt ziemlich genau mittig zwischen den Bahnstationen Darzini und Dole.

Leichter hat man es jedoch, wenn man mit dem PKW anreist. Von Riga aus kommend, fährt man auf der Schnellstraße A6 in Richtung Südosten. Kurz vor der Abfahrmöglichkeit auf die A5 erreicht man eine Kreuzung, an der die Gedenkstätte bereits ausgeschildert ist. An dieser muss man links abbiegen und nach einem kurzen Stück durch den Wald erreicht man den Parkplatz unweit des Mahnmals.

Blick vom Mahnmal Salaspils Memorials aus in Richtung Parkplatz
Blick Richtung Parkplatz vom Mahnmal aus

Genauso wie der Besuch der Gedenkstätte ist auch das Parken an diesem Parkplatz kostenfrei. Es ist auch ausreichend Stellfläche für viele PKW vorhanden, sodass man sich diesbezüglich nur wenig Gedanken im Vorfeld machen muss.

Was kann man am Mahnmal Salaspils Memorials unternehmen?

Vom großen Parkplatz läuft man einige hundert Meter durch den Wald ehe man das offene und gut gepflegte Gelände der Gedenkstätte erreicht. Das Gelände und auch die Ausstellung sind kostenfrei zugänglich.

Im Zusammenhang mit der traurigen Vergangenheit und den Gründen, warum die Gedenkstätte überhaupt existiert, ist „unternehmen“ im Grunde der falsche Begriff für diesen Ort.

Dennoch sollte man einen Besuch des schön gepflegten Ortes nicht scheuen und die Eindrücke auf sich wirken lassen. Ohne den geschichtlichen Hintergrund im Kopf, wirkt Salaspils Memorials durchaus idyllisch, mit dem perfekten Rasen und der weitläufigen, von Bäumen umgebenen, Fläche bei den Statuen.

Im Hintergrund sind die Statuen des Salaspils Memorials zu sehen
Im Hintergrund sind die Statuen des Salaspils Memorials zu sehen

Die großen Steinfiguren symbolisieren einen unbeugsamen Mann, eine Mutter mit ihren Kindern sowie einen Erniedrigten. Nehmt euch die Zeit und spaziert entlang der Wege zu den Statuen und lasst die Gegend auf euch wirken.

Das Hauptobjekt ist jedoch ein schräges Bauwerk aus Marmor oder Beton (so genau können wir das leider nicht sagen), welches die Ausstellung der Gedenkstätte beherbergt. Im Inneren durchschreitet man einen langen und relativ dunklen Tunnel während ein relativ lautes Metronom im ständig gleichen Takt klopft.

Im Inneren des Monuments Salaspils Memorials
Im Inneren des Monuments Salaspils Memorials

Wie schon erwähnt, steht das Klopfen für den Herzschlag der Toten und die Strichliste vor dem Monument zählt dabei die verlorenen Leben. Jeder Strich steht für 1000 Tote.

Hat man das Gelände und die Ausstellung gesehen und auf sich Wirken lassen, dann gibt es am Mahnmal Salaspils Memorials nicht mehr viel zu sehen oder gar zu erleben. Es ist somit eher ein kurzer Besuch, der einen jedoch durchaus in Erinnerung bleiben wird.

Diesen Ort sollte man unserer Meinung nach besuchen, wenn man vor Ort ist und sich die Zeit dafür gerne nehmen. Viel erklärt werden muss dazu auch nicht, die Ausstellung ist schnell durchlaufen, das Gelände ist da schon weitläufiger. Alles in Allem empfehlen wir den Besuch auf jeden Fall, sofern man sich auf seiner Reise auch mit den hier verdeutlichten Themen beschäftigen kann und möchte.

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