Norwegen stand schon länger auf der Liste unserer auserkorenen Reiseziele. Christian war 2010 mit einem damaligen Schulkollegen schon einmal für einige Tage in Südnorwegen mit dem Zelt unterwegs und vor allem die Landschaft, aber auch die Wandermöglichkeiten haben nachhaltig überzeugen können. 12 Jahre später war es dann soweit und wir sind, ohne große Vorbereitung, zu unserem Roadtrip durch Südnorwegen aufgebrochen.
Tag 1: Von Leipzig nach Malmö
Aufbruch in Leipzig und Fahrt nach Norddeutschland
Eigentlich wollten wir so richtig zeitig, am besten noch in der Nacht, aufbrechen um am ersten Reisetag so viel Strecke wie möglich machen zu können. Doch daraus wurde leider nichts, weil wir noch auf die Post warten wollten. Unser spontan bestellter Reiseführer für Südnorwegen sollte noch geliefert werden. Leider ist der wohl bei den Nachbarn abgegeben worden die dann auch nicht mehr erreichbar waren, sodass wir am Ende trotzdem ohne Reiseführer losgefahren sind. Dafür konnten wir noch ausschlafen, gemütlich frühstücken und uns mit Proviant für unterwegs eindecken.
Über die Autobahn A14 sind wir dann in Richtung Magdeburg gefahren und dort auf die A2 bis Braunschweig gewechselt. Im Großraum Hannover waren viele Staus gemeldet, sodass wir die Stadt, welche wir zuletzt im Rahmen unseres Deutschlandroadtrips 2020 besucht hatten, umfuhren.
Hannover hatten wir im Rahmen unseres Roadtrips mit Zelt durch Deutschland besucht!
Über die Landstraße B214 ging es nach Celle und von dort über die B3 nach Soltau wo wir wieder auf die Autobahn trafen. Die A7 führte uns nach Hamburg und direkt vor dem Elbtunnel stockte dann der Verkehr etwas. Aber nicht wirklich dramatisch und schon bald hatten wir auch das Nadelöhr Hamburg passiert.
Durchreise durch Dänemark und Nutzung der Storebeltbrücke sowie der spektakulären Öresundbrücke
Kurz vor Flensburg verließen wir die A7 dann um noch einmal in Deutschland vollzutanken. Die Grenze nach Dänemark passierten wir problemlos. Im Gegensatz zu unserer Einreise im letzten Jahr wurden auch keine Impfpässe oder ähnliches kontrolliert.
Kaum in Dänemark angekommen herrschte spürbar weniger Verkehr sodass wir von jetzt an ganz entspannt vorankamen. Zuerst überquerten wir den Lillebelt und kamen, immer der E20 folgend, an Odense vorbei. Dann das erste Brückenhighlight auf unserem Weg nach Norwegen.
Den Storebelt überquerten wir auf einer zweigeteilten Brücke, was wirklich beeindruckend war. Dafür mit 250 Dänischen Kronen auch nicht ganz günstig. Kopenhagen passierten wir im Süden und dann folgte auch schon das nächste Brückenhighlight.
Die Öresundbrücke. Zuerst geht es durch einen Unterseetunnel auf die Insel Peberholm und anschließend über die spektakuläre Brücke hinüber an schwedische Festland bei Malmö. Mit 400 Dänischen Kronen Mautgebühren nochmal teurer als die Storebeltbrücke, aber dafür auch unkomplizierter und flexibler als die Überfahrt per Fähre.
Ankunft in Südschweden und Übernachtung bei Barsebäckstrand Camping
Mittlerweile war es schon 19 Uhr und der Abend brach herein. Auch, wenn die Sonne schon merklich später untergehen würde als noch zuhause, waren wir müde von der Fahrt und machten uns auf die Suche nach einem Campingplatz für die Nacht. Wir hatten unser Zelt dabei, in der Hoffnung auf halbwegs gutes Wetter während unserem Roadtrip durch Südnorwegen um die Nächte zeltend verbringen zu können. Doch dazu später mehr.
Ein kurzes Stück nördlich von Malmö haben wir dann unser Zelt bei Barsebäckstrand Camping aufgeschlagen. Die Buchung erfolgte per Internetseite und wir konnten uns eine Parzelle aussuchen.
Ganz oben auf dem Hügel hatten wir sogar einen guten Blick auf das Meer und später den Sonnenuntergang. Den konnten wir auch bei einem Spaziergang am Strand des Campingplatzes sowie von der kleinen Seebrücke aus genießen.
Tag 2: Von Südschweden nach Südnorwegen
Von Barsebäckstrand zum Einkaufen nach Svinesund
Unsere erste Nacht im Zelt war ganz okay und wir sind erholt aufgestanden. Die Sonne ist schon sehr sehr früh aufgegangen, weshalb es schon um halb fünf hell war in unserem Zelt. Auf unseren Aufziehhockern haben wir gefrühstückt und dann das Auto bepackt. Heute stand ein weiterer Fahrtag auf dem Programm und wir würden endlich in Südnorwegen ankommen.
Wir folgten der E6, welche für die nächsten Tage unserer Reise unsere Orientierungslinie sein würde, verläuft sie doch von Südschweden über Trondheim bis hinauf in den hohen Norden Norwegens. Tempolimit liegt bei 120 und dank wenig Verkehr kamen wir entspannt voran. Nur auf Höhe Göteborg wurde der Verkehr dichter und hat sich anschließend rasch wieder beruhigt.
In Göteborg haben wir auch einmal vollgetankt um das nicht in Norwegen erledigen zu müssen. Kurz vor der norwegischen Grenze haben wir noch einen Stopp in Svinesund eingelegt. Hier gibt es einige große Läden und Supermärkte und überall parkten Autos mit norwegischem Kennzeichen. Kein Wunder, sollen die Preise hier doch um einiges günstiger sein als in Norwegen selbst.
Wir deckten uns mit dem notwendigsten Proviant für die nächsten Tage ein und holten uns einiges an Knäckebrot, vor allem das mit Zimt ist toll, und Polarbröd. Nachdem wir aus dem MaxiMat wieder raus waren entdeckten wir Godis Huset, ein Getränke- und Süßwarengeschäft und haben uns das einmal angesehen.
Viele Reihen voll mit Süßigkeiten und bereitgestellten Tüten und Eimern. Abgerechnet wird nach Gewicht und man kann sich seine Auswahl somit selbst zusammenstellen. Haben wir gemacht und kamen am Ende auf 1200 Gramm. Das würde einige Tage reichen.
Einreise nach Norwegen und Fahrt in Richtung Lillehammer
Über die alte Svinesundbrücke sind wir ohne Kontrollen nach Norwegen eingereist und kurze Zeit später waren wir auch schon wieder auf der E6. In der Umgebung von Oslo wurde der Verkehr dann auch wieder dichter und die Quote an Elektroautos stiegt merkbar an. Und leider wurde das Wetter schlechter, denn es fing immer wieder an zu regnen und kalt war es dazu obendrein auch noch. Kurz vor Lillehammer suchten wir dann einen Zeltplatz für die Nacht, doch Camping Bakke war Ende Mai noch geschlossen und auch am nahegelegenen Furuodden Camping hatten wir kein Glück. Über Vipps hätten wir hier buchen können, das lässt sich aber nur als norwegischer Bürger nutzen.
Glück hatten wir dann etwas weiter südlich bei Redalen. Dort mieteten wir uns für eine Nacht eine Hütte bei Sveastranda Camping direkt am längsten See Norwegens, dem Mjøsa.
Für zelten war es uns zu viel Regen und so kam uns die große und geräumige Hütte gerade recht. Abends konnten wir noch über den großen Platz, ausgelegt auf viele Dauercamper, spazieren und die Regenpausen für Erkundungen nutzen.
Tag 3: Stabkirche von Ringebu und Rondane Nationalpark
Von Redalen über Lillehammer nach Ringebu
Wir haben gut geschlafen in der Hütte des Campingplatzes Sveastranda bei Redalen. Kein Wunder, waren wir doch von den vergangenen zwei Tagen mit viel Auto fahren müde gewesen. Nach dem Frühstück nutzten wir noch die Duschen des Platzes und diese sind uns äußert positiv aufgefallen. Die Räume waren beheizt und mit extra Abteil für Toilette sowie Waschbecken versehen. Sehr praktisch und sauber waren sie ebenfalls. Heißes Wasser kostet 15 Norwegische Kronen, was in Norwegen jedoch üblich zu sein scheint.
Nachdem wir das Auto dann beladen hatten folgten wir der E6 nach Lillehammer. Dort sahen wir noch vom Auto aus die Skischanze der olympischen Winterspiele von 1994 ehe wir die überraschend große Stadt hinter uns ließen. Unser erstes Ziel des Tages war die Stabkirche von Ringebu weiter nördlich direkt an der E6.
Unser Besuch der Stabkirche von Ringebu
Der Parkplatz vor der Stabkirche von Ringebu war glücklicherweise nicht allzu dicht beparkt, sodass wir hier ohne Schwierigkeiten eine Lücke fanden. Viel los war generell noch nicht, immerhin herrscht Ende Mai noch Vorsaison in Norwegen. Leider bedeutete das auch, dass wir das Innere der imposanten Holzkirche nicht besichtigen konnten da diese erst ab Mitte Juni für Touristen geöffnet wird. Beeindruckend war jedoch schon die Umrundung der Stabkirche, welche eine der letzten 28 verbliebenen Stabkirchen Norwegens ist.
So wurde der älteste Teil bereits Anfang des 13. Jahrhunderts errichtet und im 17. Jahrhundert umgebaut. Aus dieser Zeit stammt beispielsweise der rote Turm auf dem Dach. Wir fühlten uns beim Anblick der Kirche an umgedrehte Schiffe erinnert, was ja auch thematisch zu Norwegen ganz gut passen würde.
Am Hundorp Wasserfall
Unser Highlight des Tages sollte ja eine Wanderung im Rondane Nationalpark sein. Von der Smuksjøseter fjellstue wollten wir zur Peer Gynt Hütte und wieder retour wandern. Also machten wir uns nach unserem Besuch der Stabkirche auf den Weg dorthin.
Dabei kamen wir am Hundorp Wasserfall vorbei und legten einen kleinen Zwischenstopp ein. Den eigentlichen Wasserfall konnten wir aber leider nicht sehen, der liegt wohl in einer Klamm versteckt.
Auf der norwegischen Landschaftsroute entlang des Rondane Nationalparks
Eigentlich wollten wir ja wandern, doch ein kurzer Blick in unsere Wetterapp veranlasste uns, unsere Pläne zu ändern. Dicke Regenwolken zogen auf und würden uns komplett durchnässen. Also planten wir um und fuhren vom Hundorp Wasserfall zum Beginn der Landschaftsroute entlang des Rondane Nationalparks. Mit schlechtem Wetter hatten wir teilweise ja gerechnet. Das bleibt bei einem Roadtrip durch Südnorwegen Ende Mai und Anfang Juni wohl einfach nicht aus.
Die Straße 27 zweigt direkt von der E6 bei Frya nach Norden ab. Kaum hatten wir die ersten Höhenmeter bewältigt wurde es immer dunkler und dann begann es richtig heftig zu regnen. Sogar Blitze waren zu sehen und es donnerte über uns. Zum Glück hatten wir uns gegen die Wanderung entschieden.
An den ersten Viewpoints mussten wir daher leider auch vorbeiziehen, doch nach einigen Kilometern ließ der Regen langsam nach. Am Aussichtspunkt Sohlbergplassen konnten wir dann die Aussicht genießen ohne nass zu werden. Die, teilweise noch schneebedeckten, Gipfel des Rondane Nationalparks sorgten für eine besonders tolle Szenerie.
Gut gefallen hat uns auch die Sicht vom Rastplatz Strømbu aus. Dort hatten wir auf einer der Bänke eine Brotzeit zu uns genommen ehe wir noch etwas in Richtung der Brücke über den Fluss Atna spazierten. Dann setzte leider der Regen wieder ein und fuhren weiter.
Bei Folldal bogen wir dann auf die 29 in Richtung Osten ab ehe wir in Hjerkinn wieder auf die E6 stießen. Leider war der Aussichtspunkt Snøhetta noch gschlossen bis Mitte Juni, denn von dort hätten wir Rentiere und Moschusochsen beobachten können.
Also fuhren wir weiter entlang der E6 in Richtung Norden und genossen die Fahrt durch die beeindruckende norwegische Landschaft. Überall ergossen sich Wasserfälle ins Tal und so waren wir gut unterhalten ehe wir in Driva ankamen.
Übernachtung auf dem Campingplatz Smegarden
Da für die Nacht wieder Regen angekündigt war, entschieden wir uns erneut für eine der praktischen Hütten. Dabei fiel unsere Wahl auf Smegarden Camping und die kleine urige Holzhütte sah sehr gemütlich aus.
Kaum hatten wir sie bezogen kam auch schon die Sonne raus, sodass wir am Abend noch einen Spaziergang in der näheren Umgebung unternahmen. Dank dem späten Sonnenuntergang war es danach noch richtig gemütlich aus dem Fenster der Hütte hinaus zu sehen.
Tag 4: Wanderung durch Schnee zur Veslbekkbua bei Storli
Fahrt über Oppdal nach Storli zum Trollheimen
Nachdem wir gestern Abend noch richtig Glück mit dem Wetter gehabt hatten, sah es heute morgen leider schon wieder ganz anders aus. Dunkle Wolken waren aufgezogen und kalt war noch dazu.
Nachdem wir die Hütte sauber hinterlassen hatten, machten wir uns auf den kurzen Weg nach Oppdal. Mit an die 7.000 Einwohnern so etwas wie das Zentrum der Region. In der Stadt parkten wir nahe der großen Trollstatue. Diese soll verdeutlichen, dass Oppdal auch das Tor zur Heimat der Trolle im Trollheimen ist. Wir sahen keinen der Trolle in der Stadt, konnten aber Norwegische Kronen abheben, da man an manchen Wanderparkplätzen Bargeld benötigt.
Anschließend fuhren wir nach Storli und legten am Ufer des Ångardsvatnet einen ersten Fotostopp ein. Der See war noch teilweise von Eis bedeckt und die Berge mit ihren schneebedeckten Hängen spiegelten sich darin. Sah super aus. Die Straße, der Storlidalsvegen, war in einem holprigen Zustand, aber wir haben es nach Storli geschafft. Dort gibt es einen Wanderparkplatz, welcher sogar beheizte Sanitäranlagen (inklusive Dusche für 10 NOK) bietet.
Und hier kamen uns dann auch unsere abgehobenen Kronen zu Hilfe, denn bezahlt wird die Parkgebühr hier per Umschlagsystem auf Vertrauensbasis. Das Geld packt man dafür in einen Umschlag und beschriftet diesen mit seinem Namen und dem KFZ-Kennzeichen. Dann kommt der Durchschlag auf das Armaturenbrett und der Umschlag mit dem Geld in einen bereitgestellten Briefkasten. Super Prinzip.
Abbruch unserer Wanderung auf den Høa
Als Ziel für unsere Wanderung hatten wir uns den Berg Høa auserkoren, doch schon bald sollten wir merken, dass wir dafür einfach zu früh im Jahr hier waren. Anfangs war noch alles entspannt und wir wanderten eine Forststraße entlang bis wir an eine Brücke kamen. Mittlerweile waren die Schneefelder im Wald neben uns nicht mehr zu übersehen und wir wagten es dennoch und bogen auf den Wanderweg in den Wald hinein ab.
Immer wieder mussten wir jetzt schon Schneefelder queren und dann standen wir vor einer mannshohen Wand aus Schnee. Von da an müssten wir nur mehr auf Schnee bis zum Gipfel wandern. Das war uns ohne passende Ausrüstung zu riskant, hatten wir doch auch schon die ein oder andere kleinere Lawine beobachten können.
Wir beratschlagten uns kurz und beschlossen dann, die Tour auf den Høa abzubrechen und zurück zum Wanderparkplatz zu laufen. Mittlerweile war sogar die Sonne zwischen den Wolken hervorgekommen, was für schöne Fotos der Berglandschaft sorgte.
Steiler Anstieg von Storli zur Veslbekkbua
Wieder am Auto angekommen prüften wir unsere weiteren Wandermöglichkeiten. Einfach so wieder fahren wollten wir nicht. Doch alle anderen Berge waren ebenfalls noch dich von Schnee bedeckt, dann stießen wir in der Kartenapp OSMAND auf eine Hütte im Nordosten von Storli, welche nicht allzu weit entfernt war. Die Veslbekkbua wollten wir nun ansteuern, auch wenn das einen steilen Anstieg bedeuten würde.
Anfangs ging es noch relativ flach an einem Zaun entlang bis wir dann den Berghang erreichten. Von jetzt an mussten wir steil bergauf wandern und dabei auf die rutschigen Wurzeln und Steine sowie den nassen Weg achten. Hier lag, der verstärkten Sonneneinstrahlung sei dank, weitaus weniger Schnee und wir mussten anfangs noch nur kleine Schneefelder überqueren. Dafür wurden wir aber mit tollen Ausblicken auf das unter uns liegende Tal belohnt. Sei es, dass wir den Ångardsvatnet sahen oder Storli.
Erst am Ende wurden diese größer, doch wir hatten es geschafft und standen nach einem intensiven und steilen Anstieg auf der Terrasse der Hütte.
Der Blick war genial und nach einer kurzen Stärkung machten wir uns wieder auf den Abstieg um den aufziehenden Regenwolken noch zu entgehen. Insgesamt waren wir 3,6 Kilometer unterwegs und haben dafür 2 Stunden gebraucht. Die Länge der Strecke täuscht, denn es geht tatsächlich nur bergauf und dann wieder bergab.
Am Parkplatz waren wir den ganzen Tag schon die einzigen Gäste und konnten uns so in der Sonne auf einer Bank ausruhen und das Panorama genießen. Für die Dusche hätte man 10 Kronenmünzen benötigt, die wir leider nicht hatten.
Übernachtung am Campingplatz Gjøra
Irgendwann zogen die Regenwolken dann jedoch wieder über uns und wir beschlossen, uns auf die Suche nach einem Campingplatz zu machen. Bei unserem Roadtrip durch Südnorwegen haben wir diese nicht vorgebucht sondern spontan ab dem frühen Abend nach einem schönen Platz gesucht. Bis auf einmal hat das auch eigentlich immer super funktioniert, so viel schon einmal vorab.
Kaum waren wir aus dem Storlital hinaus, begann es dann auch stark zu regnen. Am nahegelegenen Campingplatz Gjøra mieteten wir uns eine der urigen Blockhütten um dem Regen entgehen zu können.
Tag 5: Wir besuchen Trondheim
Pech am Aursjøvegen
Nachdem wir gestern Abend vom Regen ins Bett verabschiedet wurden, sind wir heute morgen gleich wieder von ihm begrüßt worden. Der Wetterbericht verhieß für heute auch nichts Gutes und trotzdem haben wir uns auf den Weg nach Sunndalsøra gemacht. Dort wollten wir den Aursjøvegen fahren, eine Mautstraße über das Fjell. Man kann dort einen Bogen fahren und kommt dann in Eidsvåg wieder auf die 62.
Als wir an der Mautstation ankamen regnete es noch immer und die Sicht war mehr als bescheiden. Dazu warnte ein Schild, dass die erst vor einem Tag wieder freigegebene Straße von Schneeverwehungen bedeckt sein könnte. Als dann auch keine Umschläge mehr für die Bezahlung der Maut im Kassenhäuschen waren, drehten wir um und fuhren zurück nach Oppdal.
Spaziergang durch Trondheim
Von Oppdal folgten wir dann wieder der E6, bis wir in Trondheim ankamen. Wir stellten unser Auto im Parkhaus „Sentralbadethus“ ab und kaum traten wir aus dem Gebäude, kam die Sonne raus. Da hatten wir wieder einmal Glück gehabt, zumindest für diesen Moment.
Wir begannen unseren Spaziergang durch Trondheim und stoppten als Erstes im kleinen Einkaufszentrum Byhavn. Von dort liefen wir entlang der Straße Munkegata vorbei am Gericht und dem Rathaus von Trondheim.
Auf diese Weise gelangten wir zum Nidarosdom, welcher uns mit seiner imposanten Größe beeindruckte. Doch irgendwie hatten wir das Gefühl, dass das Bauwerk eher in einen Fantasyfilm als in eine moderne europäische Stadt passen würde.
Nachdem wir anschließend auch den Palast des Erzbischofs besucht hatten überquerten wir den Fluss Nidelva auf der Elgeseterbru. Auf der anderen Seite des Ufers kamen wir an dem roten runden Gebäude der Studentengemeinschaft Trondheims heraus.
Von hier war es nun nicht mehr weit bis zum Campus der NTNU, der technischen Universität Trondheims. Durch den Høyskoleparken stiegen wir den Hügel hinauf und standen dann vor dem Hauptgebäude, welches uns entfernt an Hogwarts erinnerte und im Baustil etwas dem Nidarosdom ähnelte.
Vom Campus spazierten wir an schicken Wohnhäusern vorbei bis wir am Burgberg der Burg Kristiansten ankamen.
Mittlerweile waren wieder dunkle Wolken am Himmel aufgezogen, doch wir konnten den tollen Blick über Trondheim von der Burg aus trotzdem genießen.
Als wir dann wieder zurück hinunter in die Altstadt steigen wollten begann es zu nieseln, doch nur kurz, dann war auch das erstmal überstanden. Durch den Stadtteil Pappenheim gelangten wir zum „legendären“ Fahrradlift.
Per im Boden eingelassenes Gummiband wird man mitsamt seinem Fahrrad den steilen Berg hinaufgezogen. Leider schien der Lift außer Betrieb zu sein, doch auf Youtube kann man sich Videos dazu ansehen.
Über die Gamle bybro, die historische Brücke Trondheims, kamen wir wieder zurück in die Altstadtbereich. Links und rechts an den Ufern der Nidelva konnten wir die bunten Holzhäuser sehen als wir uns langsam in Richtung Fußgängerzone aufmachten.
Durch diese, mit bunten Schirmen behangene, Straße erreichten wir unser Parkhaus und kaum saßen wir im Auto, da fing es auch schon wieder an zu regnen.
Übernachtung bei Skogrand Camping
Wir hatten Glück mit unserem dreistündigen Besuch in Trondheim und konnten uns nun auf die Suche nach einem Campingplatz machen. Fündig wurden wir schließlich bei Skogrand Camping. Für relativ günstige 400 NOK erhielten wir eine geräumige Hütte, mit eigenem Schlafzimmer, direkt am Meer.
Es regnete noch immer, sodass wir froh waren, auch diese Nacht ein Dach über dem Kopf zu haben. Eigentlich war ja geplant, den Roadtrip durch Südnorwegen zeltend zu absolvieren, aber das war uns einfach zu ungemütlich.
Tag 6: Ein Regentag an Norwegens Küste
Wir fahren entlang der norwegischen Küste in Richtung Kristiansund
Wieder einmal eine Nacht voller Regen und wieder waren wir froh darüber, uns eine Hütte gemietet zu haben. Noch dazu war diese groß und geräumig und sehr gemütlich. Während des Frühstücks ließ der Regen leider nicht nach und so mussten wir unser Auto im Eilmodus beladen um nicht zu sehr nass zu werden.
Heute wollten wir die legendäre Atlantikstraße fahren und hofften inständig, dass sich das Wetter im Laufe des Tages noch bessern würde. Auf dem Weg nach Aure sahen wir dann unser erstes Rentier des Roadtrip durch Südnorwegen. Es stand auf einer Wiese am Straßenrand und blickte unserem Auto nach. Eine schöne, wenn auch kurze Begegnung. Aber zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch die Hoffnung auf weitere Rentiere.
Nach einem Tankstopp in Aure gelangten wir zum Fähranleger in Tømmervåg. Hier war uns das Glück hold, denn kaum 5 Minuten nach unserer Ankunft konnten wir schon auf die Fähre auffahren. Bezahlt wird per Ferrypass und gescanntem Kennzeichen. Wenn man sich bei Ferrypass registriert wird direkt von der Kreditkarte abgebucht und man kann den Überblick über seine Fährfahrten behalten.
Die relativ kurze Überfahrt nach Seivika nutzten wir um das Schiff zu erkunden. Neben zwei Autodecks gab es noch einen Innenraum für die Passagiere. Mehrere Toiletten, Sitzmöglichkeiten sowie einen Selbstbedienungskiosk gab es dort. Für das Nötigste war also gesorgt.
Nach 25 Minuten Fahrt waren wir am anderen Ufer in Seivika angelangt und noch immer regnete es. Also mussten wir Zeit schinden um auf den Nachmittag zu hoffen. Denn bei Regen und null Sicht würde die Fahrt über die Atlantikstraße nur wenig Spaß bereiten.
Besuch von Fort Kvalvik und dem Aussichtsturm Varden in Kristiansund
Also parkten wir am nahegelegenen Parkplatz des Fort Kvalvik. Das Fort gehört zu den am besten erhaltenen Küstenbefestigungen Norwegens, welche im 2. Weltkrieg entstanden sind. Damals war hier sogar eine U-Boot-Basis untergebracht. Heute kann man die Überreste der Bunker sowie die aufgestellten Kanonen besichtigen und dabei den Blick auf das Meer genießen.
Bei Regen sind wir durch die Anlage spaziert und mit uns waren noch zwei Schulklassen vor Ort, die sich bei dem Wetter sicher auch lieber im Klassenzimmer gesehen hätten. Sicherlich ein interessantes Ziel für einen Ausflug, wenn man ohnehin in der Gegend unterwegs ist.
Über einen Schlenker über die Insel Frei gelangten wir nun nach Kristiansund und so langsam ließ der Regen nach. Wir parkten unweit des Aussichtsturms Varden und spazierten zum Turm hinauf. Rund um das Gebäude gibt es im Naherholungsgebiet einige Spaziermöglichkeiten, sodass auch längere Rundgänge möglich sind.
Der Aussichtsturm Varden steht auf 78 Meter Höhe und überragt damit Kristiansund. Kein Wunder, dass dieser Ort früher einmal als Wachposten diente. Von hier aus wurden beispielsweise Nachrichten nach Trondheim per Telegraph übermittelt. Im Jahr 1801 ist der erste achteckige Turm errichtet worden, ein Nachbau steht heute noch in einem Museum. Immer wieder wurde dieser Turm umgestaltet, abgerissen und wieder neu errichtet, zuletzt im Jahr 1983.
Der Eintritt ist frei und man hat von oben eine gute Sicht auf die Stadt, das Meer und die umliegenden Inseln, doch bei unserem Besuch war es sehr sehr wolkig, sodass wir hier weniger Glück hatten.
Fahrt über die legendäre Atlantikstraße
Unser nächstes Ziel wollten wir unbedingt in unseren Roadtrip durch Südnorwegen integrieren, eine Fahrt über die Atlantikstraße von Karvag bis Bud. Diese ist eine der norwegischen Landschaftsrouten und startet mit ihrem spektakulärsten Abschnitt gleich nach Karvag. Hier schlängelt man sich direkt über das Wasser und befährt kleine Inseln, welche durch spektakuläre Brückenkonstruktionen miteinander verbunden sind. Nicht umsonst nennt man diesen Abschnitt auch die Straße im Meer.
Als wir am Beginn der Atlantikstraße ankamen, hörte es auf mit dem Regen. Wieder einmal genau pünktlich zum Highlight unseres Reisetages. Im ersten Anlauf fuhren wir einmal komplett über alle Brücken und waren gleich begeistert. Die Straße führt wirklich eindrucksvoll über den Atlantik. Vor allem die hohe, geschwungene Brücke mit ihrer steilen Auf- und Abfahrt hatte es uns angetan.
Dann fuhren wir noch einmal zurück und starteten erneut um jetzt in Ruhe auch die verschiedenen Viewpoints ansteuern zu können. So konnten wir die verschiedenen Brücken aus unterschiedlichen Blickwinkeln sehen und uns einen noch besseren Eindruck verschaffen. An einem der Rastplätze war es etwas windgeschützt und wir aßen dort, beobachtet durch die zahlreichen Möwen, zu Mittag.
Die allermeisten Touristen fahren nur diesen spektakulären Teil der Atlantikstraße, doch wir sind diese anschließend weiter bis nach Bud gefahren. Dort hatten wir auch ab und an noch gute Ausblicke, aber kein Vergleich zum Beginn der Landschaftsroute.
Bunker in Bud und Übernachtung bei Saltkjelsnes Camping
In Bud stellten wir unser Auto auf dem Parkplatz beim Ergan Kystfort ab, eine weitere Befestigungsanlage der norwegischen Küste aus dem zweiten Weltkrieg. Von hier oben hatten wir noch einmal eine tolle Sicht auf das Meer. Diesmal konnten wir die Verteidigungsanlagen auch bei trockenem Wetter besichtigen.
Anschließend beratschlagten wir über den Verlauf der weiteren Reiseroute unseres Roadtrips durch Südnorwegen. Aufgrund des Wetterberichts entschlossen wir uns in Richtung Åndalsnes zu fahren und kurz vor der Stadt bei Saltkjelsnes Camping eine Hütte für die nächsten beiden Nächte zu beziehen.
Nach weiteren 1,5 Stunden Fahrt inklusive einer Fährpassage von Sølsnes nach Åfernes kamen wir am Campingplatz an. Eine Hütte war noch frei und diese haben wir dann auch genommen. Der Platz liegt direkt am Wasser und reiht sich um mehrere Felsen herum auf. Am Abend hat dann leider wieder der übliche Regen eingesetzt.
Tag 7: Wanderung von Åndalsnes über den Nesaksla zum Høgaksla und zurück
Ein steiler Aufstieg von Åndalsnes über die Rampestrekken zum Nesaksla
Da wir die Hütte bei Saltkjelsnes Camping für zwei Nächte gemietet hatten, konnten wir den Tag entspannter angehen. Nach einem Frühstück und nachdem wir unsere Rucksäcke gepackt hatten, fuhren wir das kurze Stück nach Åndalsnes und stellten unser Auto dort auf dem Parkplatz vor dem Kino ab. Der Parkautomat war außer Betrieb und so konnten wir dort kostenfrei stehen bleiben.
Der Wetterbericht verhieß zwar kein bombastisches Wetter, aber immerhin regnete es aktuell nicht und so wanderten wir guten Mutes los. Schnell ging es dann auch bergauf, anfangs noch auf einer stählernen Rampe, dann auf felsigem Untergrund.
Oft auch auf den Wurzeln der Bäume, welche durch den vielen Regen ganz glatt waren. Wir mussten gut aufpassen um nicht auszurutschen.
Auf einer Höhe von 25 Metern sind wir in Åndalsnes gestartet und von der Strecke her war es nicht weit bis zum Berg Nesaksla auf 715 Meter Höhe. Deshalb bekamen wir auch keine Ruhe gegönnt und es ging immer weiter den Berg hinauf. Wir kamen ordentlich ins Schwitzen, ab und an nieselte es zudem leicht, doch wenn wir uns umdrehten konnten wir Åndalsnes unter uns sehen.
Der Ausblick wurde noch besser, als wir nach circa 1,5 Stunden die Aussichtsplattform Rampestrekken auf 500 Meter Höhe erreichten. Immer wieder zogen jetzt auch Wolken auf und versperrten uns teilweise die Sicht, aber glücklicherweise klarte es auch auf, sodass wir die Aussicht genießen konnten.
Nach einer Fotopause an der Plattform machten wir uns daran, die steinernen Stufen zu erklimmen und weiter bergauf zu steigen. Unser nächstes Ziel war der Berg Nesaksla auf 715 Meter Höhe.
Als wir die rutschigen Stufen bewältigt hatten, konnten wir das Restaurant sowie die Bergstation der Seilbahn, welche von Åndalsnes hinaufführt, schon erkennen. Kaum hatten wir die Station erreicht zog es zu und begann zu regnen. Äußerst ungemütlich und im Grunde auch keinerlei Sicht mehr möglich.
Christian wandert weiter vom Nesaksla zum Høgaksla
Nach einer weiteren Pause beschlossen wir, dass Pauline sich die Zeit im Café bei einem Kaffee vertreiben wird während ich weiter zum Høgaksla steigen würde. Auf dem Weg dorthin war es zwar immer noch steil, aber dadurch, dass der Weg mehr Strecke überwindet verteilte sich die Steigung besser.
Ab der Station war ich dann auch der einzige Wanderer. Bei dem Wetter auch kein Wunder. Ab und an hatte ich noch klare Sicht, doch irgendwann verschwand alles in dichten Wolken und die Orientierung fiel zunehmend schwerer. Ab 900 Meter Höhe war es dann endgültig vorbei mit der Sicht. Auch kalt war es. Am Nesaksla zeigte das Thermometer der Station 6°C, das waren einige Höhenmeter weiter oben sicher nochmal weniger.
Nach bereits 46 Minuten stand ich aber dann schon auf dem 981 Meter hohen Gipfel des Høgaksla und hatte im Grunde nicht viel davon, außer den Eintrag ins Gipfelbuch und das Gefühl, es geschafft zu haben. Nur wenige Meter Sicht, dafür aber immerhin zwei Schneehühner beim Überqueren eines Schneefeldes beobachten können.
Nach einer ganz kurzen Pause am Gipfel drehte ich um und machte mich an den Abstieg zurück zur Station um von dort mit Pauline wieder retour nach Åndalsnes zu wandern. Den Rückweg konnte ich dann auch für Fotos nutzen, denn die Wolken klarten etwas auf.
Abstieg vom Nesaksla nach Åndalsnes
Pauline wartete schon auf mich und wir machten uns an den beschwerlichen Abstieg. Jetzt waren die rutschigen Steine, Stufen und Wurzeln sowie der matschige Boden noch gefährlicher als beim Aufstieg.
Wir sind wirklich sehr langsam und vorsichtig abgestiegen. Trotzdem ist es dann passiert und ich bin auf einer Wurzel ausgerutscht und konnte mich noch mit der Hand abfangen. Nochmal Glück gehabt. Die Sicht auf Åndalsnes war dafür wieder super.
Nach insgesamt zwei Stunden Abstieg standen wir dann wieder am Auto und waren froh, die Wanderung gemeistert zu haben und den Abend in der Hütte bei Saltkjelsnes zum Erholen nutzen zu können.
Tag 8: Unterwegs am Geirangerfjord
Umfahrung Trollstigen Nord
Am Morgen haben wir beim Frühstück nochmal den Wetterbericht geprüft und dann spontan unseren Tag dem Wetter nach geplant. In dieser Region Norwegens gar nicht so einfach, denn zum Einen ist das Wetter launisch und wechselhaft und zum Anderen gibt es so unglaublich viele Optionen, dass es gar nicht so einfach ist sich zu entscheiden. Am liebsten würde man alles ansehen bei einem Roadtrip durch Südnorwegen.
Vom Campingplatz Saltkjelsnes aus sind wir, wie auch gestern schon, nach Åndalsnes gefahren. Von dort ging es dann auf der N63 in Richtung Trollstigen. Doch an der Info kurz vor dem Start dann die schlechte Nachricht, dass die Strecke aufgrund eines Steinschlags nicht befahrbar war. Wir mussten also umkehren.
Die Umfahrung über die Orte Voll und Stordal war dann auch deutlich länger, aber dafür haben wir wenigstens die Fähre in Linge gerade noch erreicht. Als vorletztes Auto durften wir noch auffahren.
Erlebnis Geirangerfjord
Keine 15 Minuten später waren wir auch schon in Eidsdal angekommen. Nun fuhren wir weiter auf der N63 in Richtung Geiranger. Von diesem Fjord sowie dem Ort haben wir schon oft gehört und gelesen und auch die Kreuzfahrtschiffe steuern Geiranger gerne an. Genau jetzt kam dann auch die Sonne raus und wir konnten die Berglandschaft voll genießen. An einigen Viewpoints hielten wir an und machten Fotos. An einem Rastplatz am Eidsvatnet mit Blick auf die Berge aßen wir dann zu Mittag und genossen die herrliche Aussicht.
Anschließend erwartete uns dann das erste Highlight des Tages. Die Abfahrt über die Serpentinen hinunter nach Geiranger. Wir stoppten am Ornesvingen, einem Aussichtspunkt und genossen einfach den Blick auf Gerianger sowie den Fjord unter uns. Es waren viele Touristen mit uns hier, kein Wunder ankerte doch eine AIDA vor Geiranger im Fjord.
Mit Bussen, E-Bikes oder Renault Twizys hatten die sich scharenweise auf den Weg zum Aussichtspunkt hinauf gemacht. Aber der Blick von dort ist einfach auch genial. Außerdem war noch Samstag und bei dem plötzlichen Sonnenschein waren auch viele Norweger vor Ort. Mit Andrang hatten wir also schon gerechnet.
Über zahlreiche weitere Serpentinen fuhren wir weiter hinunter zum Fjord und waren dann auch schon in Geiranger angekommen. Wir parkten unser Auto am Fjordcenter und stiegen dann die vielen Stufen entlang des Wasserfalls Fossevand hinunter bis wir den Campingplatz von Geiranger erreichten.
Der kann natürlich mit seiner Lage punkten, aber man steht dort dich an dicht und Aussicht haben im Grunde nur die Camper in der ersten Reihe.
Aber es gab dort Eis der norwegischen Marke Diplom, welche im ganzen Land stark präsent ist. Dann stiegen wir die Stufen wieder hinauf und entspannten uns etwas im Park vor dem Fjordcenter ehe wir weiterfuhren.
Vorbei an meterhohen Schneewänden zur Dalsnibba
Nächster Halt war dann am Flydalsjuvet, ein weiterer Aussichtspunkt. Von hier aus konnten wir Geiranger nochmal aus einem anderen Blickwinkel sehen.
Doch die Leute beobachteten viel lieber das Fotoshooting eines Brautpaares direkt auf den felsigen Klippen. Auf jeden Fall eine traumhafte Kulisse für Hochzeitsfotos.
Danach quälten wir unser Auto die Serpentinen hinauf und bogen auf 1.000 Meter Höhe zur Dalsnibba ab. Die Straße muss bezahlt werden und ist auch gar nicht mal so günstig mit 270 NOK. Wir sind jedoch der Meinung, dass sich das gelohnt hat.
Insgesamt fünf Kilometer fuhren wir bergauf zum Gipfel auf 1.500 Meter. Neben uns noch meterhohe Schneewände und das im Juni bei zwar nicht strahlendem Sonnenschein, aber immerhin mit freier Sicht auf die Berge und ins Tal.
Am Gipfel der Dalsnibba angekommen hatten wir dann super Sicht und konnten bis Geiranger blicken. Ein Glücksfall, denn oft ist der Gipfel wohl wolkenverhangen. Auch der viele Schnee auf den Gipfeln um uns herum waren tolle Fotomotive. An einer der Schneewände mussten wir dann bei der Rückfahrt halten um die Größenverhältnisse zu fotografieren.
Übernachtung bei Øya økocamp
Jetzt war es dann auch an der Zeit, einen Campingplatz für die Nacht zu suchen. Wir folgten noch der N63 bis wir am See Langvatnet auf die 15 stießen. Kurz hinter Grotli wollten wir eigentlich übernachten, aber dort war die Zufahrt so voll mit Schnee, dass wir weiterfahren mussten. Der nächste Platz hatte dann nur noch eine Lodge frei, die uns zu teuer war und am Ende landeten wir bei Øya økocamp. Ein sehr naturnaher Campingplatz, einfach gehalten, aber mit schönen praktischen Hütten.
Tag 9: Wanderung zum Briksdalsbreen
Fahrt zum Briksdalsbreen und Straßensperrung im Strynefjell
In der einfachen Hütte des Øya økocamp haben wir beide super geschlafen und konnten so gut ausgeruht in den neuen Tag unseres Roadtrips durch Südnorwegen starten. Tatsächlich regnete es am Morgen wieder einmal, sodass wir bei Abfahrt auf besseres Wetter hofften.
Doch erst einmal hatten wir wieder Pech mit den Straßen, denn die Piste durch das Strynefjell war noch gesperrt, sodass wir auch diese Landschaftsroute nicht fahren konnten.
Also hieß es wieder einmal Umfahren. Über die 15 ging es für uns nach Stryn wo dann wenigstens die Sonne herauskam und der Regen erst einmal vorbei war. Wir stoppten für einen Einkauf bei Kiwi und fuhren anschließend bei bestem Wetter das malerische Tal entlang in Richtung Gletscher Briksdalsbreen.
Wanderung zum Gletscher Briksdalsbreen
Die Straßen im Tal waren sehr eng und so mussten wir die vielen Ausweichstellen häufig nutzen, doch irgendwann kamen wir am Wanderparkplatz an und konnten in unsere Wanderschuhe schlüpfen. Man kann sich zwar auch fast bis zum Gletscher fahren lassen, doch wir entschieden uns für die Wanderung.
Sehr touristisch alles und dementsprechend waren die Wanderwege auch breit und top in Schuss. Auf dem Schotter kamen wir gut voran und das obwohl ziemlich viele Wanderer mit uns unterwegs waren. Kein Wunder bei Sonnenschein am Sonntag.
Der Blick auf den näherkommenden Gletscher war sehr imposant und auch die Berge und Wasserfälle um uns herum waren wieder einmal toll. Infoschilder informierten über Wissenswertes zum Gletscher und auch sein jeweiliges Ende im Zeitverlauf war durch Schilder markiert. Im Lauf der Jahrhunderte ist das Eis wirklich ganz schön ordentlich zurückgegangen.
Am See vor dem Gletscher war viel los und wir sind daher fast bis zur Absperrung um den Blick auf den Briksdalsbreen in Ruhe genießen zu können.
Dort aßen wir unseren Proviant und beobachteten den Gletscher durch unser Fernglas. Sogar hören und sehen konnten wir, wie sich Eis löste und zu Tal fiel. Richtiger Eissturz sozusagen und dementsprechend sollte man die Absperrung auch ernst nehmen um sich nicht zu gefährden.
Nachdem wir nach insgesamt zwei Stunden und 25 Minuten wieder zurück am Ausgangspunkt angelangt waren gab es erstmal ein Eis ehe wir weiterfuhren. Es war noch recht früh am Nachmittag und so beschlossen wir, noch zur Insel Runde zu fahren.
Fahrt zur Insel Runde
Den Besuch der Insel Runde mit den Papageientauchern hat uns eine Kollegin von Pauline empfohlen und da für die nächsten Tage bestes Wetter für die Insel gemeldet war, wollten wir dieser einen Besuch abstatten.
Wir kamen vom Briksdalsbreen aus nur langsam voran, dafür war die Fahrt landschaftlich ein Traum. Fjorde, Berge, Inseln und eine Tunnel der den Atlantik unterquerte (dafür ging es auf 250 Meter unter NN und dann wieder hoch) machten die Strecke zu etwas Besonderem. Am Ende dann auch die vielen schönen Brücken welche sich von Insel zu Insel spannten bis wir dann Runde erreicht hatten.
Leider war auf dem Campingplatz Goksøyr Camping kein Platz und auch keine Hütte mehr frei, sodass wir die Lanterna Marina auf der kleinen Insel Jensholm ansteuerten. Dort bekamen wir eine riesige Hütte (sogar mit eigenem Bad) für zwei Nächte zu einem super Preis. Am Abend spazierten wir noch über die Insel und genossen dann den Komfort der gut ausgestatteten Unterkunft.
Tag 10: Wandern auf der Insel Runde und Beobachtung der Papageientaucher
Rundwanderung auf der Insel Runde
Nach einem gemütlichen Frühstück sind wir, ausnahmsweise mal bei strahlendem Sonnenschein, zur Insel Runde aufgebrochen. Wie schon gestern haben uns die Fahrten über die Brücken sehr sehr gut gefallen und so waren recht fix am letzten Wanderparkplatz vor dem Vogelfelsen. Es war noch nicht viel los und so parkten wir nahe des Toilettenhäuschens im Schatten eines Baumes.
Ein Stück mussten wir dann am Campingplatz Goksøyr Camping entlang laufen, ehe uns ein asphaltierter Weg in sehr sehr steilen Serpentinen bergan führte. Jetzt begann die eigentliche Wanderung und wir waren schon voller Vorfreude auf die Papageientaucher.
Nach wenigen hundert Metern endete der asphaltierte Weg und ab da wurde es nass und matschig. Vom vielen Regen der letzten Tage waren die Pfade aufgeweicht und nicht überall auf Runde liegen Bretterbohlen aus.
Erster Stopp war am Aussichtspunkt Kaldekloven wovon wir eine gigantische Aussicht auf das Meer und die Insel Runde hatten. nur die Papageientaucher waren nirgends zu sehen und nach einer ersten Recherche stellten wir fest, dass sie erst abends zurückkommen würden.
Trotzdem haben wir den Abstecher zum Aussichtspunkt Lundeura mitgenommen wo sich am Abend besonders viele der niedlichen Vögel tummeln sollen. Das gute Wetter nutzten nicht nur wir aus und so trafen wir auf einige weitere Wanderer, die die Insel erkundeten.
Es war während unserer Wanderung kaum eine Wolke am Himmel zu sehen und Sonnencreme wäre äußerst nützlich gewesen, die hatten wir natürlich in der Hütte zurückgelassen.
Der Aufstieg auf den 294 Meter hohen Rundebranden war auf den matschigen Wegen nochmal ganz schön anstrengend, doch wurden wir wieder einmal mit einer besonders guten Aussicht belohnt.
Nach einer kleinen Stärkung wanderten wir weiter und stiegen erst einmal wieder bergab in Richtung Leuchtturm Runde Fyr. Doch vorher kamen wir am Aussichtspunkt Raudenipa vorbei und dort waren Vögel.
Allerdings die Falschen, denn es waren nur Möwen, welche doch die Felsklippen bevölkerten und für ordentlich Krach sorgten.
Als wir dann den Leuchtturm im Blick hatten, verzichteten wir darauf ganz hinunter zu steigen und machten uns stattdessen auf dem mit Brettern und Steintreppen versehenen Wanderpfad daran, die Nordklipp entlang zu laufen.
Dadurch gelangten wir zurück zu unserem Ausgangspunkt und konnten uns auf den Weg zurück zur Hütte machen.
Vorher legten wir in Fosnavag noch einen Halt ein und kauften einige Lebensmittel und spritzten unser Auto an einer Tankstelle mit Wasser ab um es vom gröbsten Staub zu befreien. Das hatte unser Wagen nach den vielen Regentagen tatsächlich bitter nötig.
Beobachtung der Papageientaucher am Abend
Nach einem frühen Abendessen in unserer Hütte sind wir noch einmal aufgebrochen um nach Runde zu fahren. Die Chance auf Papageientaucher wollten wir uns nicht nehmen lassen, sind wir jetzt doch extra während unserem Roadtrip durch Südnorwegen zu dieser abgelegenen Inselwelt gefahren.
Vom Wanderparkplatz stiegen wir zielstrebig bergauf zum Aussichtspunkt Kaldekloven, doch hier waren weder Vögel noch Menschen zu sehen. Daher liefen wir weiter zum Aussichtspunkt Lundeura wo wir dann endlich auf Papageientaucher stießen.
Schon viele Menschen waren dort um die vielen Vögel bei ihren Flugmanövern zu beobachten und sehr viele davon hatten große Kameras mit Teleobjektiven dabei. Wir ebenfalls und den ein oder anderen Papageientaucher konnten wir so gut ablichten.
Nach einer Stunde wurde es dann dämmrig und wir sind zurückgewandert um den tollen Wandertag in der Hütte ausklingen zu lassen.
Tag 11: Unterwegs in Fjordnorwegen
Wir verlassen Runde und fahren zu den Fjorden
Heute wollten wir die Inseln bei Runde verlassen und wieder in die Welt der Fjorde fahren. Also packten wir zeitig unser Gepäck und bereiteten die Hütte zur Übergabe vor. Mindestens besenrein haben wir die Unterkünfte immer hinterlassen, auch wenn nicht immer explizit verlangt.
Den Weg nach Stryn kannten wir ja bereits und so verging die Zeit auf der Straße bei einem Hörbuch relativ flott. In Stryn angekommen wollten wir nochmal einkaufen und wählten dafür einen Extra. Doch der machte auf uns eher den Eindruck eines Baumarkts weshalb wir Rema 1000 neben ansteuerten.
Hier fanden wir dann auch alles, was wir suchten und mussten feststellen, dass das Sortiment im Vergleich zu Kiwi etwas größer ist, die Preise dafür auch etwas höher sind.
Auf der Fv13 durch das Gaularfjell nach Balestrand
Von Stryn fuhren wir weiter nach Skei und von dort folgten wir nun der E39 bis wir die Abzweigung zur Fv13, einer weiteren Touristenstraße, erreichten. Dieser folgten wir nun in Richtung Sognefjord und endlich war es auch mal richtig warm tagsüber.. Mit 23 Grad hatten wir die 20 Grad überschritten. Das kam in diesem Urlaub noch nicht allzu oft vor.
Am Wasserfall Likholefossen stoppten wir und spazierten am Fluss entlang um den Wasserfall aus verschiedenen Perspektiven sehen zu können. Leider waren hier keine schönen Picknickplätze frei, sodass wir ein Stück weiter fahren mussten.
Einige Kilometer weiter wurden wir dann aber an einem Rastplatz fündig und konnten unsere Mittagspause direkt am Ufer eines Flusses genießen. Blick auf die Berge inklusive. Alles in allem ein super Platz für eine Rast.
Dann kam eines der Highlights der Landschaftsroute, der Aussichtspunkt Utsikten auf das Gaularfjell. Hier stehen begehbare Betonskulpturen, welche jeweils auf eine andere Art und Weise für einen guten Blick auf die Umgebung sorgen. Vor allem von dem Steg aus kann man ideal die Serpentinen im Tal vor einem überblicken.
Als wir die Serpentinen gemeistert hatten war es nicht mehr allzu weit bis wir Balestrand erreichten. Ein gemütlicher kleiner Ort in welchem wir uns etwas am Ufer herumtreiben ließen. Die Jugendlichen Norwegens nutzten den kleinen Park am Hafen um dort im sicher eiskalten Fjordwasser baden zu gehen.
Hütte mit Blick auf den Sognefjord
Auf die Fähre nach Hella mussten wir dann etwas warten, dafür hatten wir es dann nicht mehr weit bis zum Systrond Motell wo wir uns eine Hütte für die Nacht mieteten. Die ist sehr geräumig, das Wifi extrem schnell und die Aussicht von der Veranda auf den Fjord war einfach top.
Beim Abendessen konnten wir noch das Kreuzfahrtschiff Sky Princess an uns vorüberziehen sehen und dann genossen wir den Blick auf den Fjord. Und das trotz immer wieder über uns hereinbrechenden Regenschauern.
Tag 12: Wanderung auf den Molden
Frühstück mit Blick auf den Sognefjord und Wanderung auf den Molden
Gefrühstückt haben wir natürlich wieder auf der Veranda der Hütte um den Blick auf den Sognefjord genießen zu können. Währenddessen spielte auch noch das Wetter mit, was sich bei unserer Abfahrt in Richtung Sogndalsfjøra jedoch änderte.
Wir wollten es dennoch mit unserer Tour auf den Molden versuchen und parkten unser Auto auf dem Wanderparkplatz unterhalb des Berges. Der Wetterbericht versprach für die nächsten drei Stunden keinen Regen und so trauten wir uns und stiegen los.
Auf wurzligen Waldwegen ging es bergauf doch nach einiger Zeit wurde es steiniger und auch steiler. Alles in allem aber kein Vergleich zur Tour in Åndalsnes wo es ja nonstop steil bergauf ging.
Immer wieder gab es entlang des gut markierten Wanderweges Aussichtspunkte mit Blick auf die umliegenden Berge und den Lustrafjord. Ab und an nieselte es leicht, doch das war nicht weiter dramatisch. An der alten Farm Svarthiller, eine Hütte steht noch ist jedoch nicht betretbar, konnten wir eine kurze Pause einlegen.
Jetzt waren wir auch über der Baumgrenze und der Weg wurde nochmal steiler. Ab und an gab es Bohlenbretter oder steinerne Treppen was das Vorankommen erleichterte. Auch Schneefelder mussten wie queren doch irgendwann hatten wir den steinigen Gipfel erreicht.
Nach einigen Fotos am Gipfelstein liefen wir entlang des Plateaus zur Hütte, welche leider schon belegt war. Also setzten wir uns an einem Stein bei den Antennen hin und aßen zu Mittag. Nach 20 Minuten wurde uns etwas kühl, sodass wir uns an den Abstieg machten.
Kaum waren wir zurück am Auto setzte auch schon der erwartete Regen ein. Insgesamt haben wir für die circa 8 Kilometer 3,5 Stunden gebraucht. Da ist aber auch unser Aufenthalt am Gipfel mit eingerechnet. Eine tolle Wanderung mit angenehmen Schwierigkeitsgrad und schönen Ausblicken vom Gipfel.
Fahrt durchs Sognefjell und Übernachtung bei Gjeilo Camping
Unser nächstes Ziel sollte die Stadt Lom sein und dafür machten wir uns auf den Weg durchs Sognefjell. Nach einem kurzen Einkaufsstopp in Gaupne konnte es weitergehen. Doch diesmal spielte das Wetter nicht mit und wir hatten richtig Pech. Viel Regen und dunkle Wolken, dazu ordentlich Schnee neben der Straße. Wie hielten nur sehr selten für ein Foto an und waren so relativ bald in Lom.
Die uns empfohlene Bäckerei von Lom hatte trotzdem schon geschlossen und wir sind zu Gjeilo Camping gefahren. Dort bekamen wir eine gemütliche kleine Hütte mit moderner Einrichtung und konnten so dem Regen entfliehen.
Tag 13: Wanderung auf den Bitihødn
Stabkirche und Bäckerei in Lom
Am Morgen sind wir von Gjeilo Camping das kurze Stück nach Lom gefahren und haben unser Auto auf dem Parkplatz vor der Stabkirche abgestellt. Die Sonne schien und so waren wir guter Dinge was den heutigen Tag anbelangte.
Die Kirche haben wir uns dann von außen angesehen, vor allem die Drachenköpfe am Dach haben uns dabei gut gefallen. Nachdem wir mit dem Spaziergang auf dem Gelände fertig waren, sind wir dann ins Stadtzentrum von Lom gelaufen um dort der legendären Bäckerei einen Besuch abzustatten.
Dort herrschte großer Andrang und die Leute standen Schlange um sich einige der Backwaren zu kaufen. Natürlich haben wir auch etwas gekauft und mit Baguette, Cookie und einigen Gebäckstücken (besonders lecker beispielsweise der Kanelsnurr, eine Zimtschnecke) in unserer Tüte haben wir die Bäckerei wieder verlassen. Die Preise sind der Wahnsinn und im Endeffekt für das Gebotene zu teuer. Sicherlich war das Gebäck gut, aber das können die Bäckereien in Deutschland mindestens genauso gut.
Auf einer Bank vor der Stabkirche haben wir uns dann über die ersten Gebäckstücke hergemacht und sind dann erst weiter gefahren.
Wanderung auf den Bitihødn
Von Lom aus folgten wir der Straße 15 bis kurz vor Tessand wo wir auf die 51 abbogen. Landschaftlich erwartete uns hier eine tolle Strecke und so verging die Zeit wie im Flug und schon parkten wir auf dem Wanderparkplatz am Bitihødn.
Die Wanderung auf den imposant aufragenden Berg mit dem markanten Silo auf dem Gipfel war in der Kategorie blau eingestuft und ist somit als leicht ausgewiesen. Sicherlich ist sie das auch im Sommer und Herbst. Wir mussten jedoch schon etwas besser aufpassen, denn alles war schlammig und rutschig.
Auch Schneefelder mussten wir queren und Bäche aus Schmelzwasser rannen den Wanderweg herab. Bis zum großen Rentierzaun war die Steigung noch moderat, dann wurde es steiler, aber auch die Aussicht immer besser.
Ab und an kam sogar die Sonne durch und nur selten nieselte es. Andere Wanderer waren nur sehr wenige unterwegs und so konnten wir die 550 Höhenmeter bis zum Gipfel auf 1.607 Meter Höhe ungestört zurücklegen.
Vor allem die letzten 150 Höhenmeter vorbei an den Strommasten hatten es in sich. Oben am Gipfel angekommen machten wir Fotos und legten im Windschatten der Schutzhütte eine Pause ein.
Anschließend machten wir uns an den Abstieg auf dem gleichen Weg wie hoch. Die Markierungen des Pfades waren schlechter zu erkennen als noch beim Aufstieg. Wir mussten dazu ständig aufpassen nicht auszurutschen. Nach 4,5 Stunden Wanderung sind wir dann aber heil am Parkplatz angekommen. Circa 8 Kilometer hatten wir zurückgelegt und auf dem Gipfel eine längere Pause eingelegt.
Verzweifelte Suche nach einem Campingplatz
Nachdem wir am Wanderparkplatz das restliche Gebäck der Bäckerei aus Lom gegessen hatten, machten wir uns auf den Weg einen Campingplatz für die Nacht zu suchen. Da wussten wir noch nicht, wie anstrengend das an diesem Tag werden würde.
Zuerst versuchten wir es in Beitostølen, doch der Wintersportort wirkte wie ausgestorben. Also versuchten wir es als nächstes in Fagernes, doch hier waren keine Plätze und Hütten mehr verfügbar. Genau das Gleiche dann im Nachbarort Leira.
Auch in Etna und Dokka hatten wir kein Glück. Das anstehende Wochenende machte uns das Leben schwer und nun war es schon nach 20 Uhr und wir hatten noch immer keinen Platz gefunden. Da beschlossen wir, zurück an die E6 zu fahren und für zwei Nächte bei Sveastranda Camping zu bleiben. Dort hatten wir ja schon unsere erste Nacht in Norwegen verbracht.
Netterweise wartete das Personal auf uns, nachdem wir uns telefonisch gemeldet hatten und wir konnten eine der Hütten beziehen. Da waren wir dann schon froh, dass es doch noch geklappt hat mit einer Unterkunft.
Tag 14: Besuch von Lillehammer
Wanderung auf den Balbergkampen in Lillehammer
Heute ließen wir es gemütlich angehen, denn von der doch recht langen Suche nach einem Campingplatz gestern Abend waren wir auf jeden Fall müde gewesen. So genossen wir den Vormittag auf der Veranda unserer kleinen Hütte bei Sveastranda Camping und sind erst gegen Mittag nach Lillehammer aufgebrochen.
Wir stellten unser Auto am Wanderparkplatz unterhalb des Balbergkampen ab nachdem wir zuvor eine äußerst harte Schotterpiste befahren mussten. Als wir mit unserer Wanderung starteten, schien noch die Sonne was sich jedoch im Laufe unserer Tour in Wind, Wolken und leichten Regen ändern sollte.
Aufgestiegen sind wir über einen Aussichtspunkt westlich des Gipfels bis wir einen weiteren Aussichtspunkt erreichten. Hier waren wir dann schon beinahe auf dem Gipfel des Balbergkampen und konnten die Aussicht von einer Holzbank auf Lillehammer und den Fluss Lågen genießen. Sogar eine Schaukel gab es hier die bei allen Wanderern sehr beliebt war um Fotos zu machen.
Am Gipfel selbst war die Sicht dann etwas weniger spektakulär und wir trugen uns fix ins Gipfelbuch ein ehe wir uns auf den Rückweg machten. Dafür wählten wir den Weg entlang der Stromleitungen und am Ende mussten wir ein Stück die Schotterpiste entlang zurück zum Wanderparkplatz laufen. Insgesamt waren wir 1,5 Stunden unterwegs und haben 200 Höhenmeter bewältigt. Im Vergleich zu den anderen Wanderungen unseres Roadtrips durch Südnorwegen eher ein Spaziergang. Aber ein schöner Spaziergang.
Nach einer kleinen Stadtrundfahrt, unter anderem zur Skischanze, haben wir den Nachmittag am Campingplatz verbracht und sind nur noch einmal kurz nach Kirkeby gefahren um bei Kiwi einzukaufen.
Tag 15: Im Ytre Hvaler Nationalpark
Von Lillehammer zum Ytre Hvaler Nationalpark
Heute war es soweit und wir planten Norwegen hinter uns zu lassen und nach Schweden zu fahren. Unser Roadtrip durch Südnorwegen neigte sich dem Ende entgegen doch einen letzten Nationalpark wollten wir noch mitnehmen.
Also brachen wir früh am Morgen auf und fuhren von Sveastranda Camping aus in Richtung Süden. Dabei kamen wir auf der E6 gut voran und wurden, bis auf einen Tankstopp in Hamar, nicht unterbrochen. Auf Höhe Oslo wurde der Verkehr wieder dichter, doch wir kamen ohne Stau oder zähfließenden Verkehr durch.
Gezogen hat sich dann allerdings die Strecke von der E6 bis zum Ytre Hvaler Nationalpark mit seinen Inseln. Wieder einmal hat es zu regnen begonnen und erst pünktlich zum Start unserer Wanderung hat es aufgehört.
Wanderung auf der Insel Amaløy
Abgestellt haben wir unser Auto auf dem kostenpflichtigen Parkplatz am Restaurant Brattestø Marina & Sjøsiden Bar. Wir entschieden uns aufgrund der unsicheren Wetterlage für die kurze Runde „Pikesten Fyr“ mit ihren 4,2 Kilometern Länge.
Anfangs ging es auf Straßen vorbei an tollen Häusern und als wir die Straßen verließen wurde die Wanderung dann auch richtig abwechslungsreich. Vorbei an Kühen auf ihrer Weide, welche uns jedoch völlig ignorierten, kamen wir zur felsigen Küste.
In der Ferne sahen wir die Fähre der Color Line in Richtung Oslo an uns vorbeifahren und wir taten uns etwas schwer auf dem felsigen Untergrund den richtigen Weg nicht aus den Augen zu verlieren. Dafür machte es großen Spaß, von Stein zu Stein zu springen und die mittlerweile scheinende Sonne zu genießen. Am Leuchtturm Pikesten Fyr hatten wir eine kurze Pause eingelegt und sind dann zurück zum Auto gegangen.
Goodbye Norwegen und Hello Schweden
Vom Parkplatz sind wir dann in einer guten Stunde nach Schweden gefahren und haben uns auf dem grenznahen Campingplatz Lökholmens Camping eine wirklich sehr sehr kleine Hütte gemietet. Direkt am Wasser gelegen und von hohen Felsen umgeben machte die Hütte wirklich eine gute Figur, auch wenn sie mit Abstand die kleinste Übernachtungsmöglichkeit während unserem Roadtrip durch Südnorwegen war.
Wir konnten auf dem tollen Gelände des Campingplatzes einiges entdecken und den Nachmittag bei einer Partie Minigolf genießen.
Tag 16: Wanderung im Store Mosse Nationalpark und Fahrt nach Dänemark
Wandern im Store Mosse Nationalpark
Da wir uns mittlerweile auf der Rückfahrt nach Hause befanden, wollten wir heute noch Dänemark erreichen und auf dem Weg dorthin wieder einen Nationalpark besuchen. Wir entschieden uns für den Store Mosse Nationalpark und wie sollte es auch anders sein, als wir ankamen regnete es in Strömen.
Wir fuhren also vom Nationalparkzentrum zum Wanderparkplatz Kittlakull und wieder einmal hatten wir Glück. Der Regen ließ nach und wir begannen die gut 6 Kilometer lange Wanderung durch das Moor im Store Mosse Nationalpark.
Ein bisschen fühlten wir uns an unseren Urlaub im Baltikum erinnert. Dort hatten wir viele Wanderungen durch Moore unternommen und wie dort auch, so wurden wir auch in Schweden durch endlos lange Bohlenwege geleitet.
Auch zu unserem Roadtrip mit Zelt durch das Baltikum haben wir einen Reisebericht mitgebracht!
Kein Wunder, denn der Nationalpark ist mit das größte Moor Schwedens und die Landschaft unterscheidet sich auch deutlich von dem, was wir noch in Norwegen erleben durften. Nur an zwei Stellen wurde das Moor durch Waldstücke, welche sich auf Felsen befanden, unterbrochen. Ab und an kamen wir an Bänken im Moor vorbei und eine nutzten wir dann auch für eine kleine Rast.
Fahrt nach Dänemark
Zurück am Parkplatz war nach unserer fast zweistündigen Wanderung gerade noch genug Zeit für eine Mittagspause, dann setzte der Regen wieder ein. Am Parkplatz wurde vor Autoaufbrüchen gewarnt, das hatten wir in Schweden so nicht erwartet. Scheint jedoch auch vor Schweden keinen Halt zu machen, die Kriminalität.
In Värnamo legten wir noch einen Einkaufsstopp ein um einige typisch skandinavische Mitbringsel einzukaufen. Mit Moltebeermarmelade, Zimtknäckebrot und Gummibärchen in Rennautoform im Gepäck fuhren wir dann in Richtung Dänemark. Wir überquerten die Öresundbrücke und erst kurz vor der Storebeltbrücke nahmen wir uns spontan eine Hütte bei Lystskov Camping.
Tag 17: Letzter Tag unseres Roadtrips durch Südnorwegen
Zeitig aufgestanden sind wir an unserem letzten Reisetag, denn wir wollten die Strecke von Dänemark bis nach Leipzig zügig hinter uns bringen. Die Storebeltbrücke passierten wir schon kurz nach Abfahrt und von dort kamen wir ohne Schwierigkeiten bis nach Hamburg.
Am Nadelöhr Elbtunnel dann die Überraschung. Kaum etwas los und so konnten wir sogar Hamburg schnell hinter uns lassen. Von Soltau bis Braunschweig sind wir dann wieder über die Landstraßen 3 und 214 gefahren um den Großraum Hannover zu umgehen.
Der Rest war dann auch kein Akt mehr und am frühen Abend sind wir zuhause in Leipzig eingetroffen. Nachdem wir dann das Auto entladen und unser Gepäck verstaut hatten war er vorbei, unser Roadtrip durch Südnorwegen.