Wenn man dabei ist, einen Roadtrip zu planen, dann steht man früher oder später vor der Frage, welche Unterkünfte verwendet werden sollen. Viele werden dann ganz klassisch auf Hotels oder Motels zurückgreifen. Einige auf Apartments oder Ferienwohnungen. Entsprechende Vergleichsportale für die Preise findet man online zuhauf, sodass sich leicht planen lässt. Und zugegeben, auch wir haben beispielsweise auf unserem Roadtrip durch Albanien auf diese Form der Unterbringung zurückgegriffen.
Aber schöner ist es für uns, unser Zelt zu verwenden, wie in den USA oder unserem Roadtrip durch das Baltikum. In diesem Beitrag wollen wir euch unsere 5 persönlichen Gründe für einen Roadtrip mit Zelt näherbringen.
1. Volle Flexibilität und Spontanität
Gerade auf einem Roadtrip genießen wir gerne die Flexibilität und Spontanität, welche einem das Zelt bieten kann. Natürlich plant man im Vorfeld der Reise eine potentielle Route und folgt dieser mehr oder weniger genau. Meistens ergeben sich vor Ort spontane Umplanungen und dann waren wir bislang immer froh, nicht durch Buchungen von beispielsweise Hotels an die geplante Route festgenagelt zu sein.
Natürlich muss man auch Hotels nicht zwingend vorbuchen, aber gerade zur Hochsaison und an berühmten Touristenhotspots, wie beispielsweise nahe dem Grand Canyon, geht es oftmals nicht ohne. Mit dem Zelt ist man da deutlich flexibler aufgestellt und findet zur Not selbst noch einen Platz, wenn eigentlich schon alle Stellplätze belegt sind. So ging es uns zum Beispiel im Nationalpark Guadalupe Mountains in den USA, wo wir gerade noch unterkommen konnten. Gerade die Möglichkeit, spontan die Route zu ändern oder mal länger oder weniger lang an einem Ort zu bleiben, macht für uns eine große Freiheit auf unseren Roadtrips aus, die wir uns mit dem Zelt gerne ermöglichen.
2. Roadtrip mit Zelt schont die Reisekasse
Gerade für junge Menschen ist das Thema Reisekasse stets präsent. Die Roadtrips und Reisen werden auf Kante geplant und jeder Cent muss umgedreht werden. Einen großen Teil der Kosten nimmt bei einer Reise die Sparte der Unterkunft ein. Klar, lässt sich auch in einem Hostel günstig übernachten und je nach Land kann sogar ein Apartment günstiger sein als ein Stellplatz auf einem Campingplatz, Albanien machte da nicht so viel Unterschied.
Aber alles in allem sind die Zeltplätze, so man sie braucht und nicht sowieso frei steht wo erlaubt, in der Regel kostengünstiger als andere Übernachtungsalternativen. So haben wir beispielsweise in den USA zum Teil für unter 10 Dollar pro Nacht übernachten können.
Neben all den anderen Argumenten, die für das Zelten sprechen, ist also auch die Kosteneinsparung und Schonung der Reisekasse ein Argument für einen Roadtrip mit Zelt. Wir wägen dabei stets ab und lieber investieren wir den ein oder anderen Euro mehr in den passenden Flug oder das passende Mietauto, da wir ja sowieso gerne zelten.
3. Kleines Abenteuer und mehr vom Tag
Ein Roadtrip ist immer ein kleines Abenteuer. Wo wird man morgen sein? Ist die Route so, wie man sie sich ausgemalt hat oder weicht man davon ab? Durch welche Landschaften wird man kommen oder welche Städte wird man kennenlernen?
Wir sind der Meinung, dass ein Roadtrip mit Zelt dieses kleine Abenteuer noch verstärken kann, denn man wird noch intensiver aus seinem Alltag herausgerissen. Zuhause schlafen die meisten nicht in Zelten und sind nicht so nah an der Natur. Auch sind die Wenigsten den ganzen Tag über im Freien.
Ist man mit dem Zelt unterwegs, beginnt auch der Tag deutlich früher. Zumindest wir passen unsere innere Uhr dann im Laufe der Zeit an den Rhythmus des Lichts an. Das kann Vor- und Nachteile haben. Im Baltikum beispielsweise waren wir zu einer Zeit, als die Tage lang und die Nächte kurz waren. Auf der einen Seite freut man sich, dass man um elf Uhr nachts noch ohne Lampe lesen kann, aber auf der anderen Seite ist es schon um 4 Uhr morgens wieder hell und man kann im Zelt nicht mehr so gut schlafen.
Blendet man diese Extreme aus, lässt sich aber schon festhalten, dass man durch das Zelten mehr vom Tag mitnehmen kann. Das Aufstehen am Morgen fällt einem leichter, wenn es draußen schon hell ist und das Licht nicht ausgesperrt wird. Probiert es doch einfach einmal aus.
4. Näher an der Natur – Wunderschöne Stellplätze
Neben all den praktischen Gründen, die für die Übernachtung im Zelt auf euren und unseren Roadtrips sprechen, gibt es aber auch noch weniger handfeste Gründe dafür. Je nach Campingplatz lässt sich sicherlich darüber streiten, aber wenn man ein gutes Händchen bei der Auswahl hat, dann trifft dieser Punkt auf alle Fälle zu. Man ist beim Zelten einfach näher an der Natur.
Morgens steht man auf und frühstückt im Freien, tagsüber ist man mit Wandern beschäftigt und abends sitzt man im besten Fall am Lagerfeuer. Das Wetter muss aber auch mitspielen. Wenn es den ganzen Tag regnet, dann geht das Aufenthalten im Freien durchaus auch an die Substanz. Wir freuen uns dann immer über Campingküchen, wie beispielsweise bei Camping Mereoja, in die man sich zurückziehen kann.
Je nach Freizeitgestaltung eines Roadtrips mit Zelt ist man demnach den ganzen Tag im Freien und damit näher an der Natur. Hier zählt aber auch die Devise, je einfacher der Zeltplatz, desto mehr Natur hat man um sich herum. Muss aber nicht immer zutreffen, wie immer gilt auch hier, dass Ausnahmen die Regel bestätigen. Neben der Nähe zur Natur sind aber auch einfach wunderschöne Stellplätze ein Argument für das Übernachten im Zelt. Vielleicht schreiben wir ja auch mal einen Beitrag zu unseren spektakulärsten Stellplätzen.
5. Man schläft in seinem eigenen „Bett“
Zu guter Letzt noch ein Argument, was je nach alternativer Unterkunft durchaus stark ins Gewicht fallen kann. Gerade für Reisende mit einem geringen Budget haben wir ja bereits festgestellt, dass das Zelt die Reisekasse durchaus substanziell entlasten kann. Aber nicht nur das, man schläft vor allem immer in seinem eigenen „Bett“. Keine Gruppenschlafsäle in Hostels, keine Bettwanzen in irgendwelchen billigen Motels, sondern einfach die bequeme eigene Isomatte, sowie der gemütliche eigene Schlafsack.
In den USA haben wir das einmal miterleben müssen, als wir spontan auf ein Motel in Alamogordo ausweichen mussten und dort die Bezüge der Decken nicht ordentlich gewaschen waren. Wir konnten einfach unseren Schlafsack verwenden. Übernachtet man im Zelt, kommt man damit gar nicht erst in Berührung. Auch steht man nicht so unter Beobachtung wie in einem Gruppenzimmer, es sei denn man hat nachts die Taschenlampe an, dann könnten außen Schatten zu erkennen sein. Da heißt es also aufpassen.