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Roadtrip USA – Tag 10: Kurzwanderungen im Joshua Tree National Park

Der Morgen am Indian Cove Campround

Heute morgen stiegen wir aus dem Zelt am Indian Cove Campground, welchen wir hier bewertet haben, und uns erwartete ein herrlicher Sonnenaufgang. Außerdem war es warm und schön angenehm draußen. Wir frühstückten gemütlich im Freien und genossen den Aufgang der Sonne. Unser Zelt war trocken geblieben und so konnten wir uns nach dem Frühstück daran machen, es abzubauen. Fix war es eingepackt und wir startklar. Schon gegen halb acht waren wir auf dem Weg zum nördlichen Eingang des National Parks. Endlich konnte es losgehen mit unseren Kurzwanderungen im Joshua Tree National Park.

Einen Erfahrungsbericht zum Indian Cove Campground im Joshua Tree National Park findet Ihr auch auf unserem Blog.

Sonnenaufgang am Indian Cove Campground im Joshua Tree National Park
Herrlicher Sonnenaufgang am Indian Cove Campgorund
Grünes Tunnelzelt auf felsiger Tentsite am Indian Cove Campground
Unsere Tentsite im Schutz der Felsen

Kurzwanderungen im Joshua Tree National Park – Barker Dam

Unser erster Stopp im Park war am Parkplatz des Barker Dams. Wieder Erwarten war dieser Platz menschenleer und vor allem auch ohne andere Autos. Dabei hieß es doch noch, alle Campgrounds wären komplett belegt. Sollten die Leute wohl alle noch schlafen in ihren Wohnmobilen?

Wir studierten die Wanderkarte und die angebotenen Trailmöglichkeiten und entschieden uns für einen Rundweg. Der 1,3 Meilen (ca. 2 Kilometer) lange Looptrail zum Damm sollte es sein.

Schon nach wenigen Metern auf dem Trail waren wir von Kakteen und tollen Felslandschaften umgeben. Durch diese Felder aus Steinen kamen wir voran in Richtung des Damms. Der Barker Dam wurde in den 1900er Jahren errichtet, als in der Gegend des heutigen National Parks noch Weidewirtschaft betrieben wurde. Unterwegs sahen wir auch schon die ersten Joshua Trees. Diese Kakteen verliehen dem Park ihren Namen.

Übrigens hat es der Joshua Tree National Park in unsere Top 10 Liste für Kalifornien geschafft!

Auch unsere erste Tierbeobachtung des Tages ließ nicht lange auf sich warten. Bereits nach wenigen Metern sahen wir im Gebüsch einen black-tailed jackrabbit. Diese Kaninchenart ist vor allem für ihre besonders großen Ohren bekannt. Doch dieses Tier sollte nicht das Einzige bleiben. Ein paar Minuten später bemerkten wir eine schwarze Echse, die wir jedoch nicht näher bestimmen konnten. Was Tier- und Pflanzenarten anbelangt sind wir beide wahrlich keine Experten. Wir vermuten es ist ein desert iguana.

Natürlich kletterten wir beide auch einmal auf einen der Felsen. Zumindest für ein Stück, während der jeweils andere das Foto machte. Dabei musste man aufpassen, dass man nicht aus Versehen ein wildes Tier in einer der vielen Felsspalten aufscheuchte.

Da es sich nicht gerade um die längste Rundwanderung handelte, waren wir sehr schnell am Ziel, dem Barker Dam. Viel Wasser war am Damm nicht vorzufinden, aber trotzdem war es hier merklich grüner, fast schon wie in einer kleinen Oase. Was so ein kleiner Bachlauf schon ausmacht, wobei der Wasserstand nach einer der vorkommenden flash floods vermutlich merkbar höher sein dürfte.

Auf dem Rückweg ging es durch eine Art Wald bestehend aus vielen Joshua Trees. Wir hatten noch einmal eine tolle Sicht auf die Umgebung. Vor allem die schneebedeckten Gipfel der Berge in der Ferne waren ein toller Kontrast zur trockenen Wüste, die uns umgab. 

Alles in allem haben wir für den Trail circa eine gute Stunde gebraucht. Da sind unsere vielen Fotopausen aber schon mit eingerechnet. Wandern im Joshua Tree National Park muss also nicht unbedingt langwierig sein. Man kann auch viele Kurztouren verknüpfen.

Weiter geht es im Joshua Tree National Park – Keys View

Zurück am Auto angelangt sind wir weiter nach Keys View gefahren und hoch oben auf dem Aussichtspunkt über dem Park war es deutlich kühler als noch am Barker Dam. Am Parkplatz waren wir wieder einmal das einzige Auto. Naja gut, es stand noch ein Pick-Up-Truck mit am Parkplatz. Aber das ist ja streng genommen ein Nutzfahrzeug. Wo waren denn alle anderen Touristen nur?

Trotz des bewölkten Himmels, hatten wir eine schöne Aussicht auf das Tal und von hier sollte auch der San Andreas Graben zu sehen sein können. Nein, das hat diesmal nicht mit dem Computerspiel zu tun. 

Nächster Stopp im Joshua Tree National Park – Hidden Valley

Im Anschluss sind wir zum Wanderparkplatz des Hidden Valleys gefahren und jetzt war schon deutlich mehr Betrieb. Das lag vor allem an den vielen Kletterern. Die Felsen des versteckten Tals sind bei ihnen ganz besonders beliebt.

Wir entschieden uns jedoch für den 1,1 Meilen (ca. 1,7 Kilometer) langen Rundweg durch das Tal. Vom Wanderweg aus war es uns möglich so manch einen der Kletterer zu beobachten. Neben den Sportlern haben wir unterwegs aber auch viele Malerinnen getroffen, haben uns selbst aber lieber ans Fotografieren gehalten. Die Kombination aus Wüste, Felsen und blauem Himmel mit weißen Wolken macht sich super auf Fotos. Wichtigster Vorteil ist jedoch, es geht deutlich schneller als Malen.

Als wir nach unserem Rundweg wieder am Trailhead herauskamen, schnappten wir uns eine der freien Picknickbänke unter einem kahlen Baum und aßen unsere Sandwiches. Dann sollte es weiter gehen, aber das Wandern im Joshua Tree National Park war zum größten Teil für heute abgeschlossen.

Im südlichen Teil des Joshua Tree National Park

Nachdem wir wieder gestärkt waren verließen wir den nördlichen Teil des Parks und fuhren in den Südteil. Kurzer erster Stopp war am Skull Rock, den wir für einen Fotopause nutzten. Der Skull Rock sieht aus wie ein Schädel, daher auch sein Name, und wir mussten ein bisschen suchen um diesen auch wiederzuerkennen. Aber nach einigem Suchen fanden wir einen guten Winkel für das Foto, welches dem Skull Rock würdig erscheint.

Skull Rock im Joshua Tree National Park
Skull Rock, mit etwas Fantasie erkennt man es

Nächster Stopp war am Cholla Cactus Garden, wo wir den 400 Meter langen Rundweg entlang spaziert sind und die vielen Cholla Kakteen gesehen haben. Leider war die Blüte wohl schon vorüber und uns ist aufgefallen, dass beinahe jeder Kaktus schwarze Flecken hat. Manche sehr stark ausgeprägt, andere weniger extrem. Dafür sichteten wir ein Tesla Model S, was man zu diesem Zeitpunkt in Deutschland noch nicht allzu häufig im Straßenverkehr gesehen hat.

Am Cottonwood Visitor Center haben wir noch gehalten und uns ein bisschen umgesehen und im Anschluss sind wir noch zu den Palmen gelaufen. Diese wachsen in der Wüste, da die Wasserversorgung in diesem Teil scheinbar höher ist als in den anderen Teilen des Parks. Auf jeden Fall sehr idyllisch dieser Ort. Das sah nun auch nochmal deutlich stärker nach einer Oase aus.

Oase am Cottonwood Visitor Center
Oase am Cottonwood Visitor Center

Entlang des Salton Sea zum Salvation Mountain

Nachdem wir unsere Kurzwanderungen im Joshua Tree National Park beendet hatten und da noch immer alle Campgrounds im Park belegt waren und es erst früher Nachmittag war, beschlossen wir, weiter in den Anza Borrego Desert State Park zu fahren. Dort wollten wir die Nacht wieder in unserem Zelt verbringen.

Aber wir haben nicht den direkten Weg dorthin gewählt, sondern sind östlich des Salton Seas entlang. Auf diese Weise konnten wir dem Salvation Mountain einen Besuch abstatten.

Seitdem ich das Buch „In die Wildnis: Allein nach Alaska“ von Jon Krakauer gelesen habe wollte ich mir diesen Ort ansehen. Das Buch hat mir richtig gut gefallen und die Story des Supertramp ist schon sehr bewegend. Auf jeden Fall ist mir seine Zeit hin in und um Slab City und dem Salvation Mountain in Erinnerung geblieben.

Die Gegend um den Salzsee herum empfanden wir als sehr trostlos und wir waren froh, nicht dort an einem der Campgrounds zelten zu müssen. Im Joshua Tree waren ja alle Campgrounds belegt.

Auf diesem Highway hatten wir ein Wohnmobil vor uns, dass erstaunlich schnell unterwegs war. So waren wir auch früher als gedacht am Salvation Mountain nahe Niland. Schon unterwegs kam uns eine uralter Chevy entgegen, voll besetzt mit Hippies.

Wir sind um den bemalten Berg herumgegangen und haben auch mal in das „Höhlensystem“ geschaut. Zum Abschluss bin ich noch hochgestiegen und habe mir den skurrilen Ort von oben angesehen. Alles in allem ein sehr merkwürdiger Ort, der den Umweg auf jeden Fall wert war. Es waren auch relativ viele Touristen dort, nur von den Hippies war direkt am Berg nichts zu sehen.

Als skurriles Ziel ist der Salvation Mountain Teil unserer Top 10 in Kalifornien!

By the way hat auch diese Location einen Auftritt in Grand Theft Auto. Diesmal im Teil V, dort ist der Berg nachgestellt, wie übrigens auch ein Nationalpark, welcher dem Joshua Tree National Park sehr ähnelt.

Der Salvation Mountain ist außerdem Teil unserer 5 Geheimtipps für den Südwestern der USA, denn Teil der Standard-Touristen-Route ist er definitiv nicht!

Fahrt nach Borrego Springs und Suche nach einem Campingplatz

Auf der Weiterfahrt nach Borrego Springs im Anza-Borrego Desert State Park haben wir schon die schwarze Wolkendecke über uns gesehen. Wir fuhren direkt darauf zu und der Regen hat uns natürlich auch total erwischt. Mal wieder regnete es in Strömen und dabei waren wir doch in der Wüste. Am Campground in Borrego Springs erfuhren wir, dass es keine freie Site mehr gab. Nicht mal für unser kleines Zelt. Als Alternative wurde uns empfohlen über eine der vielen Dirtroads zu fahren und auf kleinen Plätzen zu campieren. Doch das half uns mit unserer Limousine auch nicht wirklich weiter. Zumal es bei Regen dann auch schnell schlammig und matschig wird auf den Dirtroads. Dann ist an ein Vorwärtskommen ohne Allrad und hohe Bodenfreiheit nicht zu denken.

Auf der Karte war noch ein Campground im Tamarisk Grove State Park verzeichnet. Den haben wir dann angesteuert und es war schon wieder dunkel als wir ankamen. Der Nachteil an einer Reise auf der Nordhalbkugel im März. Noch immer hat es geregnet und es ging ein starker Wind. Das Büro war noch besetzt und die freundlichen Camhosts erlaubten uns für eine Nacht auf der Campsite für Menschen mit Behinderungen zu zelten. Die einzige Site, die noch verfügbar war. Direkt neben den Toiletten und mit einer Art Unterstand. Sie meinten, dass bei dem Wetter und um diese Uhrzeit sicher niemand anderes mehr kommen würde.

Unser Zelt haben wir dann unter dem Unterstand aufgebaut, zwar nicht komplett verschlossen, aber immerhin. Gekocht und gegessen wurde wieder einmal bei noch immer anhaltendem Regen und aufkommendem starken Wind. Dann ging es auch schon ins Zelt uns es sollte uns eine ungemütliche Nacht bevorstehen. Aber nach einem langen Fahrtag und dem Wandern im Joshua Tree National Park waren wir auch ziemlich müde.

Gefahrene Meilen: 287 (ca. 461 Kilometer)

Kosten Campground: 25,00 $

Weiter geht es mit dem Reisebericht und Tag 11, an welchem wir in die schöne Stadt San Diego fahren und uns auf dem dortigen KOA Campground niederlassen.

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