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Roadtrip USA – Tag 12: Besuch der USS Midway

Guten Morgen San Diego

Diese Nacht war die Zeitumstellung auf Sommerzeit, sodass wir eine Stunde „verloren“ haben. Das mit den vielen Zeitzonen und der Sommerzeit ist dann auch immer wieder amüsant und kompliziert. Der eine Bundesstaat wechselt auf Sommerzeit, der nächste nicht. Dadurch gleichen sich auf einmal Zeitzonen aneinander an oder es entstehen überhaupt erst Zeitunterschiede. Und besonders toll wird es dann in Arizona mit den vielen Indianerreservaten. Der Bundesstaat verzichtet auf die Umstellung auf Sommerzeit, aber beispielsweise die Navajos in ihren Reservaten stellen auf Sommerzeit um. Aber gut, noch sind wir in Kalifornien und nicht in Arizona und anstelle von Naturschauspielen stand heute auch der Besuch der USS Midway auf der Tagesordnung.

Gleich nach dem Aufstehen habe ich das WIFI des Campgrounds genutzt und nach möglichen Übernachtungsplätzen bei Yuma gesucht. So richtig fündig wurde ich jedoch nicht, sodass ich uns ein Motelzimmer für eine Nacht gebucht habe. Auch der Reiseführer gab nur Empfehlungen für Camper mit Wohnmobil ab.

Auf dem Flugzeugträger – Besuch der USS Midway

Gleich nach dem Frühstück sind wir an den Hafen gefahren und parkten direkt neben dem alten Flugzeugträger der Navy, der USS Midway. Wir waren etwas zu zeitig dort und es war noch nicht möglich auf das Schiff zu gehe, geschweige denn schonmal Tickets zu erstehen. Auf unseren Besuch der USS Midway mussten wir demnach noch eine Weile warten. Also liefen wir ein wenig am Pier entlang. Blickten auf das gewaltige Schiff und auf die Flugzeugträger in der Ferne, die noch im Dienst waren.

Nach einigen Minuten Wartezeit war es dann soweit und wir konnten unsere Eintrittskarten kaufen. Auch hier gab es, dank den ISIC-Studentenausweisen, Rabatte auf die Tickets. Den ISIC-Ausweis zu kaufen hat sich ja bereits für den Mietwagen gelohnt, der war dadurch auch deutlich günstiger. Kurz nach 10 Uhr waren wir dann auf dem Schiff und standen in dem großen Hangar. Unser Besuch der USS Midway konnte beginnen.

Hangar des Flugzeugträgers USS Midway
Im Hangar der USS Midway

Wir haben uns für die selbstgeführte Audiotour entschieden, deren Startpunkt in diesem Flugzeughangar war. Von dort geht es immer wieder durch kleine Gänge hinein in den Bauch des Schiffes, aber auch hinauf auf das Flugdeck.

Im folgenden Bild ist die Ankerkette des Trägers zu sehen, die beim zu Wasser lassen schonmal bis an die Decke hochspringen kann. Laut Aussage eines alten Veterans war das immer ein Höllenlärm und ein sehr gefährlicher Job. Er erzählte, dass es vor allem wichtig war, den Kettengliedern aus dem Weg zu gehen und nicht unter eines der schweren Teile zu geraten. Das haben wir ihm sofort geglaubt. Wirklich beeindruckend, aber ein Schiff dieser Größe benötigt nunmal auch einen passenden Anker.

Ankerkette der USS Midway mit Aufschrift Navy Pride
Eine der mächtigen Ankerketten der USS Midway

Immer wieder gingen wir durch diese engen Gänge zu den verschiedenen Stationen des Museumsschiffes und hier muss man als größerer Mensch aufpassen sich nicht zu stoßen oder zu stolpern. Für die kleine Pauline war das kein Thema, aber ich hatte schon ein wenig mehr aufzupassen.

Generell fühlten sich die Gänge an wie ein Labyrinth und alles war sehr beengt. Irgendwie ja auch naheliegend, denn es mussten ja über 3000 Mann Besatzung auf den Träger passen und hier leben und arbeiten.

Überall in den Gängen verliefen auch Kabel und Rohrleitungen, das meiste davon ohne großartige Verkleidung. Sich hier auszukennen bedarf sicher seiner Zeit. Alles war sehr anschaulich gezeigt und zum Beispiel im Meetingraum der Crew konnten wir auf einem der gelb-schwarzen Sessel Platz nehmen.

Im nächsten Bild sieht man eine der Essensausgaben für die normale Besatzung. Hier gab es rund um die Uhr etwas zu Essen und laut den Veteranen, hat auch nie jemand Kohldampf geschoben auf der USS Midway. In der Kombüse dahinter standen auch gigantische Kochgeräte und es war erstaunlich, dass es für mehrere Woche hintereinander nie die gleiche Essenskombination gab. Nur der Weg von der Essensausgabe in den Speiseraum war etwas weit, wenn man da Suppe nimmt, dann hat man im schlimmsten Fall schon alles verkippt, bis man dort ist.

Auch eine kleine Kapelle ist auf dem Flugzeugträger zu finden und der Schiffspfarrer war vor allem auch oft als Seelsorger tätig.

Interessant fanden wir auch die Krankenstation, die eher einem Krankenhaus glich. Es gab dort OP-Sääle, Krankenzimmer, Zahnarztpraxen und Apotheken. Die Ärzte der Navy konnten dort so gut wie alles behandeln und kurieren. Das war auch wichtig, denn auf so engem Raum können sich vor allem Krankheiten bestimmt sehr schnell verbreiten. Die Personen auf dem Foto sind natürlich nur Puppen und dienen lediglich der Illustration. Operiert wird hier auf dem Schiff niemand mehr.

Insbesondere für uns als Outdoorfans waren die Survivalkapseln interessant. Es gab auf dem gesamten Flugzeugträger 167 dieser Kapseln. Sie enthielten ein Schlauchboot für bis 25 Personen, Ruder und diverse Notfallausrüstung. Beispielsweise Notrationen an Wasser und Trockennahrung, ein Erste-Hilfe-Set, Taschenlampe, Trillerpfeife und weitere wichtige Gegenstände. Diese Ausrüstung sollte das Überleben sichern, bis Hilfe zur Rettung kam.

Notfallausrüstung im Rettungsboot der USS Midway
Ausrüstung im Rettungsbott

Nachdem wir mit unserem Besuch der USS Midway unter Deck fertig waren mit der Führung sind wir auf das Flugdeck, die Insel, gegangen. Dort stehen überall verschiedene Flugzeuge und Hubschrauber herum und man hat zum Teil schöne Ausblicke auf San Diego und die Kommandobrücke des Trägers, auch Horst genannt.

Wir haben uns dann in der Warteschlange für die Führung durch die Kommandobrücke angestellt und nach etwas Warten waren wir auch an der Reihe. Unser Führer war ein alter Veteran, der leider etwas sehr undeutlich gesprochen hat, sodass wir Schwierigkeiten hatten ihn zu verstehen. Vor allem ich hatte mich dabei vor unserer Gruppe etwas blamiert, als er mir eine Rechenaufgabe stellte und ich die leichte Addition nicht korrekt beantworten konnte, weil ich ihn einfach nicht deutlich genug verstandene habe.

Auf der Brücke ist es genauso eng, wie unter Deck und deshalb werden die Gruppen auch in maximal zehn Personen eingeteilt.
Alles in allem empfanden wir diese Führung als weniger spannend, da war es unter Deck bei der Audiotour wesentlich besser.

Aber man hat von hier oben einen schönen Überblick über die Insel, also das Deck des Trägers.

Auf der Brücke während unserem Besuch der USS Midway
Auf der Brücke während unserem Besuch der USS Midway

Mittagessen in Downtown San Diego

Nach unserer Erkundungstour über das Deck hatten wir Hunger und beschlossen daher, den Besuch der USS Midway zu beenden und in die Stadt zu gehen. Auf Osmand, unserer gern genutzten Kartenapp auf dem Tablet, war ein Subway eingezeichnet, der nur ca. 800 Meter entfernt sein soll.
Also los, vorbei an vielen Baustellen gingen wir nach Downtown San Diego.

Skyline von San Diego
Blick auf die Skyline von Downtown San Diego

Doch wir konnten den Subway nicht finden, an der angegebenen Hausnummer war keiner, und mittlerweile waren wir auch schon viel zu weit vom Hafen entfernt. Also wieder zurück und bei Brueggers Bagels eingekeht, das liegt nicht weit von der Midway entfernt.
Die Auswahl der Bagels ist dort etwas kompliziert und verwirrend, da die Karte nicht sonderlich übersichtlich ist. Für Fast-Food waren die beiden Bagels zu teuer und auch von der Portonsgröße nicht der Hit. Geschmeckt haben sie aber.

Cabrillo National Monument

Zurück am Auto haben wir uns auf den Weg zum Cabrillo National Monument gemacht, das gestern ja geschlossen war.
Heute hatten wir mehr Glück und dank unseres Annual Passes für die National Parks war der Eintritt sozusagen inklusive.

San Diego hat uns sehr gut gefallen und ist daher Teil unserer Top 10 in Kalifornien!

Wir sind ein wenig über das Gelände spaziert und hatten gehofft, von den Beobachtungsplattformen aus, Wale zu sehen. Aber leider war laut Infotafel die Reise der Wale an San Diego vorbei in den Norden schon vorüber. Wir haben auf jeden Fall keinen gesehen, nur diese Überreste hier waren dort.

Dafür hatte man vom Berg aus eine tolle Sicht auf den Hafen und Flughafen von San Diego, sowie der Downtown im Hintergrund.

Zurück zum Campground und Barbecue

Nach einer Weile Aussicht genießen gehen wir wieder zurück zum Auto und steuern einen Supermarkt in der Nähe des KOAs an. Wir waren bei Vallarta, der sehr auf die spanische Zielgruppe ausgelegt zu sein scheint. Aber trotzdem haben wir hier Grillkohle, Anzünder und Fleisch bekommen.

Zurück am Campingplatz habe ich dann den Grill angefeuert und dann wurde das Rindfleisch und Grillgemüse gebrutzelt. Das Essen war heute tatsächlich mal eine willkommene Abwechslung zu unserem Standard-Abendessen aus dem Gaskocher. Wir nahmen uns vor, die Grillmöglichkeiten der Campgrounds häufiger zu nutzen, sofern es das Wetter zulässt.

Zum Abschluss des Abends haben wir das erste Mal Wäsche in der Laundry des KOAs gewaschen, was relativ gut funktioniert hat. Dabei haben wir auch den heutigen Tag mit dem Besuch der USS Midway Revue passieren lassen.

Danach noch eine Dusche genommen und ab in den Schlafsack. Die Sanitäranlagen auf diesem Platz waren super sauber und auch die Laundry war nicht so schmuddelig, wie wir uns das vorgestellt haben. Mit der sauberen Wäsche waren wir dann auch wieder vorerst eingedeckt mit Wechselkleidung. 

Gefahrene Meilen: 43 (ca. 69 Kilometer)

Kosten Campground: 49,50 $

Weiter geht es mit dem Reisebericht und Tag 13, an welchem wir die Oldtown San Diego durchlaufen.

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