Bier und früher Morgen
Das „Bier“ von gestern Abend war uns noch in bleibender Erinnerung. So ein übles Getränk, weder hat es geschmeckt noch angenehm gerochen. Doch trotzdem sind wir wie gewohnt bereits wieder sehr zeitig auf den Beinen und haben schon um sechs Uhr gefrühstückt. Der Sonnenaufgang war herrlich anzusehen, so mach das Aufstehen und Frühstück gleich viel mehr Spaß. Vor allem hatte es hier im Organ Pipe Cactus National Monument schon morgens angenehme Temperaturen. So ganz konkrete Pläne hatten wir noch nicht, aber der Tag sollte mit Wandern im Catalina State Park enden.
Industriekultur bei der alten Kupfermine
Nachdem wir unser Zelt zusammengepackt hatten, sind wir zuerst nochmal das kurze Stück nach Ajo zurück gefahren. Dort wollten wir einen Blick auf beziehungsweise in die dortige Kupfermine werfen. Auf dem Weg dorthin mussten wir noch die nahegelegene Kontrollstation der Border Control passieren. Aber das war nach einer kurzen Kontrolle unsere Reisepässe auch erledigt. Die Beamten waren bisher immer sehr freundlich, das haben wir auf unseren Roadtrips durch Europa auch schon anders erlebt.
Am Aussichtspunkt war dann aber von der Kupfermine nicht allzu viel zu sehen und auch das dortige Museum war leider geschlossen. Dennoch legten wir eine Fotopause ein, denn es waren einige interessante alte Werkzeuge und Fahrzeuge zu sehen. Ein Hauch von Industriekultur wehte durch Ajo und die Kupfermine. Auf Industriekultur bin vor allem ich schon zuhause in Deutschland aufmerksam geworden. Die Region rund um Zwickau und Chemnitz führt regelmäßig die Tage der Industriekultur durch. Man gewinnt dort tolle Einblicke in die Vergangenheit der Industrialisierung.
Auf dem Highway 86 in Richtung Tucson
Unsere Route führte uns über den einsamen Highway 86 durch das Tohona-Reservat in Richtung Kitt Peak National Observatory. Nach vielen Dips auf dem Highway ging es noch 12 Meilen steil bergauf zum Observatorium.
Im dortigen Visitor Center haben wir erfahren, dass hier auf dem Berg insgesamt 26 Messstationen stehen und alle von verschiedenen Universitäten betrieben werden.
Diese Messgeräte sind scheinbar sehr empfindlich, denn die Handys mussten in den Flugmodus gestellt werden.
Wir haben uns gegen eine Führung entschieden und sind etwas auf dem Areal herumspaziert und haben die herrliche Aussicht genossen. Man konnte auch sehr gut den, zum Teil schnurgeraden, Highway sehen, auf dem wir zuvor unterwegs waren. Scheinbar waren sogar Touristen aus Alaska hier, zumindest dem Kennzeichen zufolge.
Wir wandern im Catalina State Park
Bei über 6500 Fuß (ca. 1981 Meter) über Normalnull konnte man schon ziemlich weit schauen und hier oben war es auch deutlich kühler, was durchaus eine angenehme Abwechslung war.
Nach unserem Spaziergang sind wir die 12 Meilen lange Stichstraße wieder zurück zum Highway 86 gefahren und dann ging es nach Tucson.
Auf dem Highway 77 sind wir durch das sehr weitläufige Tucson zum Catalina State Park gefahren. Dort haben wir eingecheckt und eine Campsite im Wohnmobilbereich bekommen, da die Tentsites schon alle belegt waren. Der Preis war der Gleiche, sodass uns das nicht weiter gestört hat.
Doch der Boden der Tentsite war ziemlich hart und es lagen auch keine Steine bereit, um die Heringe ins Erdreich klopfen zu können. Deshalb sind wir ins nahegelegene Shopping-Center gefahren und haben einen Hammer gekauft, der sich im Laufe der Reise immer mehr bezahlt gemacht hat.
Als das Zelt dann endlich stand, sind wir zum Trailhead des State Parks gefahren und haben glücklicherweise einen Parkplatz im Schatten bekommen. Wir wollten den Tag mit Wandern im Catalina State Park ausklingen lassen.
Zu unseren Top 10 in Arizona gehört auch der Catalina State Park!
Gewandert sind wir den 2,3 Meilen (ca. 3,7 Kilometer) langen Canyon Loop Trail. Dieser führt über dem Canyon entlang und nach einiger Strecke in diesen hinein und folgt dort dann einem kleinen Bachlauf zurück zum Parkplatz. Oberhalb des Canyons dominierten die verschiedensten Kakteen die Landschaft und einige haben sogar geblüht. Entlang des Baches war es dann schon etwas grüner und sehr idyllisch.
Abend am Campground
Nach 90 Minuten waren wir zurück am Parkplatz und haben beim Wandern im Catalina State Park unterwegs viele Saguaros gesehen, aber auch Eidechsen und andere Reptilien, die wir nicht näher bestimmen konnten.
Vor allem der Teil entlang des Baches war super und auch immer wieder mal schattig.
Zurück am Campingplatz sind uns die vielen Erdmännchen aufgefallen, die hier ihr Tunnelsystem zu haben scheinen. Hoffentlich werden sie unser Zelt in Ruhe lassen.
Abends haben wir noch die, wirklich super sauberen und tollen, Sanitäranlagen genutzt um zu duschen.
Kurz bevor wir ins Zelt gegangen sind, habe ich mich noch mit einem älteren Amerikaner unterhalten, dessen Kinder in Deutschland gelebt haben. Er war überraschenderweise sehr gut informiert und kannte sich gut aus, weshalb das Gespräch mit ihm sehr interessant war. Angesprochen hatte er uns, da er seine Campsite mit uns tauschen wollte, aber da wir morgen sowieso weiter fahren wollten, hatte das keinen Zweck.
Unser Zelt inmitten der vielen Wohnmobile, die zum Teil ja gigantisch groß sind. Aber wir haben ja reichlich Abstand.
Wir konnten an diesem Abend sogar unsere Handys laden. Über den Stromanschluss, der auf unserer Campsite inklusive war. Eigentlich sind diese Säulen für die Wohnmobile gedacht, aber diese hier hat auch so funktioniert. Auch die Akkus der Kamera habe ich hier geladen. Auf einem Campingtrip muss man eine gleichmäßig laufende und stationäre Stromquelle nutzen. Ein dauerhaftes Aufladen im Auto klappt ja auch nur auf langen Fahrten ohne Pause.
Gefahrene Meilen: 219 (ca. 352 Kilometer)
Kosten Campground: 35,00 $