Nasskalter Morgen am Campground Pfeiffer Big Sur State Park
Nachdem es auch die ganze Nacht über geregnet hat, waren wir ganz erfreut, dass es pünktlich zum Frühstück am frühen Morgen damit aufgehört hat. Trotzdem war es noch immer sehr kalt am Campground und Zelt sowie Wiese auch sehr nass, sodass wir uns mit unserem Frühstück auch sehr beeilt haben. Immerhin konnten wir gegen 6 Uhr dann noch den Sonnenaufgang sehen. Wir hofften auf einen weiteren sonnigen Tag auf dem Highway One entlang des Pazifiks.
Das Zelt abzubauen war dann auch ein besonderer Spaß, denn wir konnten nicht warten bis es trocken wurde. Mussten also alles im nassen Zustand einpacken und auf die Möglichkeit hoffen es Abends trocknen zu können. Sonst würde es bedeuten, dass wir uns in ein sehr klammes Innenzelt legen müssen und da gibt es angenehmere Dinge.
Gestern Abend haben wir noch eine Duschmünze auf dem Weg nahe unserer Campsite gefunden, die verwendet werden sollte. Duschen war auf diesem Campground nicht im Preis inklusive. Ich bin dann gegangen, da Pauline ihre langen Haare nicht in der Kälte trocknen lassen wollte. Da habe ich, noch immer etwas erkältet, auf eine warme Dusche gefreut und stehe schon darunter, aber es kommt nur eiskaltes Wasser aus der Brause. Egal wie ich den Regler auch verstellt habe, das Wasser blieb kalt. Aber egal, wenn man schonmal drunter steht und sowieso schon nass ist, dann kann man das auch noch halbwegs durchziehen. Spätestens jetzt nach der Dusche war ich auf jeden Fall hellwach.
Nach meiner Dusche sind wir dann auch sofort aufgebrochen. Dank Sitzheizung im Auto wurde uns auch sehr schnell wieder warm. Es war draußen auf jeden Fall sehr frisch.
Erster Stopp – Julia Pfeiffer Burns State Park
Erster Stopp des Tages war der Julia Pfeiffer Burns State Park, da der Zutritt zu Pfeiffer Beach gesperrt war. Am State Park angekommen haben wir den Eintritt per Self Registration bezahlt. Hier sollte man so ehrlich sein und auch bei einem nur kurzen Stopp den Eintritt bezahlen. Er kommt der Erhaltung der Naturparks zugute, was im Interesse eines jeden USA-Reisenden sein sollte. Als das erledigt war, machten wir uns auf den Weg, die 800 Meter lange Waterfall Tour zu bewandern.
Der recht kurze Trail bot uns super Ausblicke auf die heute sehr raue Pazifikküste. Die Wuchsrichtung der Bäume verdeutlicht das ganz gut. Es kam sogar langsam die Sonne zum Vorschein und wir konnten die Landschaft genießen. Vom Wanderweg aus boten sich uns immer wieder tolle Blicke auf Küste, Berge und Ozean.
Toll war auch der Anblick des eigentlichen Wasserfall, nach dem der Trail auch benannt ist. Leider war der Strand momentan nicht ohne Kletterei zugänglich und der Strand vom Wasser überspült. Sonst wären wir gerne mal nach unten gewandert. Nach all dem Regen der letzten Tage wurde der Wasserfall auch von ziemlich viel Wasser gespeist.
In der Sonne war es mittlerweile angenehm warm, aber im Schatten doch noch recht frisch und wir haben uns nur über manche Touristen gewundert, die hier in kurzer und Shirt unterwegs waren. Der ein oder andere war auch merklich am Bibbern. Und ausnahmslos alle uns auf dem Rückweg Entgegenkommenden haben uns gefragt, wie weit es denn noch zum Endpunkt des Trails sei und ob es sich lohnen würde. Wichtigste Frage war auch, ob denn der Wasserfall zu sehen sei. Wir bejahten alles und machten ihnen Mut, dass die 800 Meter gleich geschafft wären.
Auf dem Highway One weiter gen Süden
Nachdem Pauline noch direkt am Parkplatz einer Gruppe junger Frauen den Weg zum Wasserfall beschreiben musste, wo sie doch direkt neben dem Hinweisschild standen, sind wir dann weiter in Richtung Süden gefahren. Immer wieder haben wir Stopps eingelegt und die unzähligen Viewpoints entlang des Highway One genutzt um die Küstenlandschaft zu betrachten. Toll, dass wir mittlerweile traumhaftes Wetter und blauen Himmel hatten. Besonders gut gefallen haben uns die vielen Brücken, die immer wieder zu überqueren waren. Man kann es nur immer wieder erwähnen, der Highway One ist eine ganz besondere Straße.
Natürlich haben wir auch mal an einem Viewpoint dafür gesorgt, dass wir Menschen mit auf die Fotos kamen.
Bei den Seeelefanten der Elephant Seal Viewing Area
Ab Piedras Blancas empfanden wir die Strecke des Highway One dann als deutlich weniger imposant als noch zuvor. Dafür sollten von jetzt an viele Tierbegegnungen folgen, die uns dafür entschädigten.
An der Elephant Seal Viewing Area konnten wir dann auch endlich die Seeelefanten aus der Nähe sehen und war super. Der ganze Strand lag voll und ständig war Action.
Auch wenn es vom Geruch her zum Teil eine Belastung war, war es uns eine Freude die Tiere zu beobachten. Zum Teil machten sie so lustige Sachen, dass wir sogar loslachen mussten. Zum Beispiel war da ein besonders dickes Männchen, die durchaus bis zu 2,5 Tonnen schwer werden können, auf ein kleines Jungtier fallen lassen, um an dieser Stelle weiterzuschlafen. Der Kleine schaute aber vergnügt und robbte mühsam unter dem Schwergewicht hervor um sich eine neue Stelle zu suchen.
Attacke der Squirrel
Aber nicht nur Seeelefanten haben wir gesehen, sondern auch einen Squirrel. Fast schon wieder ein Exot bei den großen Tieren am Strand.
Doch ein paar Meilen den Highway One weiter südlich passierte es dann. Wir wollten ganz gemütlich Hearst Castle aus der Entfernung mit dem Tele fotografieren, doch es kam anders. Der Parkplatz auf dem wir hielten war fest in der Hand einer großen Gruppe von Squirrels. Sekunden nach dem Betätigen der Handbremse waren schon vier von ihnen an unserem Auto. Sind wild darum gerannt, auf nahe Felsen gesprungen und wieder zurück zum Auto gerannt. So süß und ruhig wie die beiden auf dem Foto waren sie nur für kurze Augenblicke.
Hearst Castle haben wir dann im Endeffekt nicht fotografiert, da es sowieso zum Teil von einem Felsen verdeckt wurde. Dafür konnten wir einen Hügel ablichten, der uns ein wenig an den bekannten Desktophintergrund von Windows XP erinnerte, ehe wir zurück ins Auto stiegen und den Parkplatz der Squirrels verließen und weiter auf dem Highway One gen Süden fuhren.
Weiter nach Morro Bay
Vom Parkplatz aus ging es weiter nach Morro Bay. Genauer gesagt zum, schon von weitem sichtbaren, Morro Rock. Dort wollten wir eigentlich eine Kleinigkeit zu Mittag essen, doch die vielen Möwen machten ein sicheres Auspacken unseres Essens unmöglich. Es war wie gesagt ein sehr tierreicher Tag heut. Deshalb sind wir erst mal ein wenig um den Felsen herumspaziert und auch hier waren überall Tiere zu sehen. Neben den etwas nervigen Möwen und mittlerweile auch etwas zu häufig zu sehenden Squirrels – süß sind sie ja trotzdem – haben wir im Wasser einen schwimmenden Seeelefanten oder Seelöwen gesehen. So genau konnten wir es aus der Entfernung nicht bestimmen.
Etwas stadteinwärts hat es dann an der schönen Uferpromenade doch noch geklappt mit unserem Mittagessen. Auf einer Bank in der Sonne mit schönem Blick aufs Meer konnten wir unsere Sandwiches genießen. Ganz ohne störende Möwengefahr aus der Luft. Auch ein super tolles altes Campingfahrzeug haben wir gesehen. Das hat auf dem Highway One tatsächlich richtig viel Stil.
Kein Camping im Gaviota State Park und weiter gen Süden
Bei Morro Bay haben wir dann auch den Highway One vorerst verlassen und sind dem Highway 101 gefolgt. Unser Ziel war der Gaviota State Park, wo wir eigentlich übernachten wollten. Dort angekommen meinte ein Ranger zu uns, dass der Campground geschlossen ist, wir hier also nicht übernachten können. Er gab uns den Tipp, es etwas weiter im Süden zu versuchen. Schade, denn der Gaviota State Park hat einen super schönen Pier ins Meer hinaus und wir wollten eigentlich noch früh am Abend das Zelt aufstellen. Es sollte ja noch in der Sonne trocknen können. Aber gut, half ja nichts, also fuhren wir weiter.
Ab und an hielten wir auch jetzt noch unterwegs an um ein paar Fotos zu machen und uns vom Fahren zu erholen. Besonders toll war es, den Pazifik zu fotografieren und im Vordergrund die Gräser beziehungsweise die alten Gleise zu haben.
Zelten am Carpinteria State Beach und Ausflug nach Santa Barbara
Wir hatten uns nun entschlossen, nach Carpinteria zu fahren und es am dortigen State Beach zu versuchen. Der Verkehr rund um Santa Barbara war ziemlich dicht, aber dennoch kamen wir kurz nach 16 Uhr am Campground an.
Die Preise für eine Tentsite sind hier extrem hoch, 45 $ für eine Nacht. Gegen zusätzlichen Aufpreis hätten wir noch etwas näher am Strand zelten können. Das haben wir uns gespart und eine normale Site gewählt, der Weg zum Strand war dennoch nur ein paar Meter länger wie ihr auf dem Foto sehen könnt. Hinter den Wohmobilen war quasi schon der Strand.
Mit dem Aufbau des Zeltes haben wir uns dann richtig beeilt, dass es noch etwas von der Sonne abbekommt ehe es zu dämmern beginnt. Während unsere grüne Behausung nun vor sich hin trocknete, sind Pauline und ich noch einmal nach Santa Barbara gefahren. Dort parkten wir nahe der alten Missionskirche in der Old Town und sind etwas durch die schön hergerichtete Stadt geschlendert. Im Anschluss erkundeten wir die Wohnviertel auf den Hügeln über der Stadt mit dem Auto und ich muss sagen, da waren wirklich tolle Häuser dabei. Mit erstklassigem Blick auf den Pazifik.
Am Zeltplatz angekommen war es dann schon dunkel, aber das Zelt zum Glück trocken. Es konnte also eingeräumt werden, was traditionell zu Paulines Aufgaben gehört. Am Strand haben wir noch die recht milde Nacht genossen und Fotos in der Dämmerung gemacht. Zum Glück hatte ich das Stativ dabei. Währenddessen aßen wir unsere Sandwiches am Strand, eingepackt in dicke Jacken, aber immerhin mal wieder ein Abend ohne Regen im Freien.
Gefahrene Meilen: 263
Kosten Campground: 45,00 $