Wieder einmal im Frühjahr haben wir uns auf den Weg gemacht und in den wärmenden Sonnenstrahlen der Frühlingssonne eine Wanderung genossen. Diesmal ging es nach Sachsen-Anhalt in den Burgenlandkreis und wir stellen euch gerne unsere 10 Kilometer lange Rundwanderung von Bad Kösen nach Saaleck und retour vor. Dabei gibt es so einiges zu entdecken, was die Wanderung kurzweilig erscheinen lässt, auch wenn man dafür dann doch mindestens einen halben Tag einplanen sollte.
Rundwanderung von Bad Käsen nach Saaleck im Überblick
Homepage: | www.saale-unstrut-tourismus.de/touren/geopfad |
Jahreszeit: | Besonders im Frühjahr und Sommer zu empfehlen |
Fakten und Zahlen: | – circa 10 Kilometer lange Rundwanderung – viele Sehenswürdigkeiten am Wegesrand (Rudelsburg, Burg Saaleck, Gradierwerk, etc.) – verschiedene Einkehrmöglichkeiten unterwegs – Saale immer im Blick |
Unsere Highlights: | – das Gradierwerk in Bad Kösen – Rudelsburg – Burg Saaleck und die Aussicht vom Burgturm – Aussicht auf die Burgen vom Himmelreichweg aus |
Wie kommt man zum Ausgangspunkt der Wanderung in Bad Kösen und wo kann man parken?
Um die Rundwanderung von Bad Kösen nach Saaleck zu starten hat man natürlich mehrere Möglichkeiten. Am bequemsten ist der empfohlene Startpunkt in Bad Kösen. Die Kleinstadt ist über die Autobahn A9 zu erreichen. Diese verlässt man an der Ausfahrt 21a in Richtung Naumburg und folgt der Bundesstraße 180 bis nach Naumburg hinein.
In Naumburg wechselt man auf die B87 und erreicht bereits nach wenigen weiteren Kilometern Bad Kösen. Den großen Parkplatz direkt an der Saale kann man nicht verfehlen. Kurz vor der Brücke über den Fluss muss man, von Naumburg kommend, rechts abbiegen.
Der große Parkplatz bietet ausreichend Stellplätze für PKW und ist nicht weit vom Kurpark entfernt. Die Parkgebühren halten sich in Grenzen, das Tagesticket kostete im Frühjahr 2022 akzeptable 4 Euro.
Die Rundwanderung von Bad Kösen nach Saaleck im Detail
Start in Bad Kösen und vorbei am Gradierwerk
Wir starten die Rundwanderung auf dem Geopfad also am oben genannten Parkplatz zentral in Bad Kösen. Die B87 können wir unterqueren und kommen dann ans Wehr der Saale mit Blick in Richtung Loreleypromenade.
Nun gibt es hier zwei Möglichkeiten, einmal die Promenade entlang in Richtung Saaleck zu gehen oder zum Gradierwerk aufzusteigen. Wir empfehlen Letzteres, während unserer Wanderung war die Promenade an ihrem Ende wegen Bauarbeiten gesperrt und ein Weiterkommen auf den Wanderweg war nicht möglich. Über den Solschacht steigen wir hinauf zum Park am Gradierwerk und das Gradierwerk an sich ist mit seiner Länge von 325 Metern auch nicht zu übersehen.
Eine solche Anlage ist recht häufig in Kurparks zu finden und diente der Salzgewinnung indem die Salzkonzentration der Sole erhöht wird. Das Holzgerüst ist mit Reisigbündeln versehen durch welches das Wasser geleitet wird. Dadurch wird Wasser verdunstet und die Begleitmineralien legen sich am Reisig ab, was die Qualität des Salzes steigert. Heute werden Gradierwerke vor allem zu Kurzwecken betrieben. Die am Reisig herabgleitende Sole reichert die Luft an und die feinen Wassertropfen binden Partikel, was sich vor allem positiv auf Pollenallergien oder Asthma auswirken kann.
Das Gradierwerk in Bad Kösen kann von Mai bis Ende Oktober sogar auf seinem Dacht begangen werden, dafür gibt es spezielle Öffnungszeiten, welche Ihr vor eurem Besuch in Erfahrung bringen solltet. Wir empfanden die technische Anlage sehr imposant und haben dabei einiges über den Prozess der Salzgewinnung lernen können.
Vom Gradierwerk entlang der Saale zum Löwendenkmal
Unsere Rundwanderung von Bad Kösen nach Saaleck führt uns nun vom Gradierwerk weg ein Stück die Kukulauer Straße entlang bis wir einen schmalen Pfad erreichen, welcher uns hinab zur Saale und dem Hermann-Gosewitz-Weg führt.
Es gibt auch schon Möglichkeiten vom Park am Gradierwerk abzusteigen, diese waren jedoch zum Zeitpunkt unserer Wanderung auf dem Geopfad gesperrt aufgrund der Bauarbeiten am Ende der Loreleypromenade.
Entlang der Saale folgen wir dem Hermann-Gosewitz-Weg bis wir den Zeltplatz Camping an der Rudelsburg erreichen.
Dort geht es nun wieder bergauf und auf einem breiten Waldweg folgen wir erneut der Saale in Richtung Rudelsburg. Am Ende des Weges, kurz vor dem Löwendenkmal, wird der Weg nochmal steil und felsig, doch dann hat man das Schlimmste schon geschafft und kann sich auf den Bänken oder Mauern am Löwendenkmal entspannen.
Das Löwendenkmal befindet sich in einem ehemaligen Steinbruch vor der Rudelsburg auf dem Gelände derer früheren Vorburg. Es wurde 1926 errichtet und ehrt Kösener Corpsstudenten, welche im Ersten Weltkrieg gefallen sind. Nach der Wiedervereinigung ist das Denkmal freigelegt und restauriert worden. Mittlerweile gedenken zwei Tafeln den Opfern beider Weltkriege.
Vom Löwendenkmal zur Rudelsburg
Vom Löwendenkmal ist es nicht mehr weit bis zur Rudelsburg. Dabei folgt man der Straße Am Burgberg und passiert den ein oder anderen Aussichtspunkt mit tollen Blicken über die Saale sowie einige weitere Denkmäler. Beispielsweise das Kaiser-Wilhelm I Denkmal oder das Bismarck Denkmal.
Die Rudelsburg ist dann schnell erreicht und man kann sich der Besichtigung des Bauwerks widmen. Die Höhenburg liegt 85 Meter über dem Südufer der Saale auf einem sehr felsigen Bergrücken. Erbauen ließen die Burg die Bischöfe von Naumburg im Hochmittelalter um die Handelswege der Region zu sichern. Erstmalig erwähnt wurde die Burg im Jahr 1171. Zerstört wurde sie im Dreißigjährigen Krieg und erst im 19. Jahrhundert als Ausflugsziel wiederentdeckt.
Über eine steinerne Brücke wird der Bergfried betreten, im Inneren befindet sich ein Restaurant, und man kann dann entlang der Außenmauern einmal die Ruine umschreiten. Dabei bekommt man dann einen tollen Blick auf das Saaletal sowie die benachbarte Ruine der Burg Saaleck.
Von der Rudelsburg zur Burg Saaleck
Weit ist es nicht von der Rudelsburg zur Burg Saaleck und so setzen wir unsere Rundwanderung von Bad Kösen nach Saaleck fort. Auf einem schmalen und steinigen Pfad geht es bergab. Schon von hier hat man die Ruine der Burg Saaleck mit ihren beiden markanten Türmen gut im Blick.
Ist man dann unten wieder an der Straße Am Burgberg angelangt, geht es auch gleich wieder bergauf bis man am Eingang der Burg Saaleck steht. Der Besuch kostest 2 Euro Eintritt und lohnt sich vor allem aufgrund der grandiosen Aussicht von einem der beiden Wehrtürme.
Die Burg Saaleck ist schon um das Jahr 1050 herum als Grenzburg erbaut worden und sollte ebenfalls dem Schutz des Handels in der Region dienen. Ende des 16. Jahrhunderts wurde sie herrenlos und verfiel zur Ruine, beziehungsweise wurde von den Bewohnern der Umgebung als Steinbruch genutzt.
Erst im Jahr 1912 begann man die Burg wiederzuentdecken und begann mit ersten Restaurierungsarbeiten. Heute kümmert sich der Heimatverein Saaleck um die Anlage und das sich darin befindliche kleine Museum.
Von Burg Saaleck zur Berggaststätte Himmelreich
Nach dem Besuch der Burg Saaleck folgen wir weiter dem Geopfad in Richtung Berggaststätte Himmelreich. Dafür steigen wir von der Burg hinunter ins Dorf Saaleck und überqueren hier die Saale. Kurz vor der Brücke befindet sich linkerhand ein Parkplatz mit Toilette, was auf einer Wanderung immer wieder willkommen sein kann.
Nach der Brücke biegen wir rechts ab und folgen einer kleinen Straße ins beschauliche Stendorf. Hier gibt es einen Wohnmobil-Stellplatz direkt am Saaleufer.
Wir jedoch lassen den Ort hinter uns zurück und laufen entlang von Feldern den Himmelreichweg entlang. Nach einigen hundert Metern beginnt dann der steile Aufstieg zum Himmelreich, welchen wir am Ende mit einigen Serpentinen bewältigen.
Oben angekommen kann man sich in der Berggaststätte Himmelreich erholen, auch eine Pension gibt es dort. Auf der Terrasse lässt sich auch der tolle Blick über die Saale hinüber zu den beiden Burgruinen genießen.
Über den Himmelreichweg und durch den Kurpark zurück nach Bad Kösen
Mit dem Erreichen des Himmelreichs haben wir die wichtigsten Highlights unserer Wanderung gesehen und besuchen können. Nun gilt es zurück zum Ausgangspunkt in Bad Kösen zu gelangen.
Dafür folgen wir weiter dem Himmelreichweg und genießen dabei noch einmal die grandiose Aussicht auf die Burgen gegenüber. Immer ein tolles Erlebnis, wenn man sieht wo man im Zuge der Wanderung schon unterwegs war. Auch das imposante Gradierwerk hat man von hier aus noch einmal gut im Blick.
Der Himmelreichweg endet dann an der Thüringer Straße und dieser folgen wir nun bis nach Bad Kösen hinein. Am Bahnhof von Bad Kösen biegen wir nun in den Unteren Kurpark ein und genießen auf den letzten Metern unserer Wanderung die angelegten Parkanlagen des Kurzentrums. Übrigens eignet sich die Rundwanderung auch für eine Anreise mit dem Zug, beispielsweise der Abellio aus Leipzig kommend.
Noch über die Saalebrücke und dann sind wir wieder am Ausgangspunkt angekommen. Mit etwas Glück kann man sich nun noch ein Eis am Eiswagen holen, welcher gerne am Wehrdamm parkt. Nach guten 10 Kilometern haben wir die Rundwanderung gemeistert.
Unser persönliches Fazit zur Rundwanderung von Bad Kösen nach Saaleck und zurück
Alles in allem hat uns die Rundwanderung entlang der Saale sehr gut gefallen. Die Wegführung war stets sehr gut ausgeschildert, sodass hier keine Schwierigkeiten zu erwarten sind. Die App Osmand nutzen wir dennoch gerne um ab und an unterwegs einen Blick auf die Karte werfen zu können.
Mit circa 10 Kilometer Länge ist die Route auch ideal für eine entspannte Halbtagestour. So viel Zeit wird man auch benötigen, vor allem dann, wenn man sich die zahlreichen Sehenswürdigkeiten entlang des Geopfades näher ansieht. Angefangen mit dem beeindruckenden Gradierwerk in Bad Kösen über die Rudelsburg und die Burg Saaleck bis hin zum Himmelreich ist hier einiges Sehenswertes dabei.
Auch die Beschaffenheit der Wege war gut ausgewählt. Von breiten Forststraßen bis hin zu engen und kurvigen Waldwegen war hier eine gute Mischung dabei. Ab und zu wurde es sogar stellenweise richtig steil und felsig, aber alles in einem vertretbaren Rahmen.
Am Ende kam uns der Gedanke, dass es eventuell besser wäre, die Wanderung genau andersherum zu gehen um mit der weniger schönen Passage entlang der Thüringer Straße zu beginnen und sich die Highlights für später aufzuheben.
Sollte Ihr einmal im Burgenlandkreis, der auf dieser Wanderung mit gleich zwei Burgen seinem Namen alle Ehre macht, unterwegs sein, dann investiert doch einen halben Tag in die Rundwanderung von Bad Kösen nach Saaleck und zurück. Uns hat es super gefallen und wir können die Tour auf jeden Fall weiterempfehlen.