Während unserer Reise durch Norwegen im Frühsommer haben wir trotz Schnee und immer wieder Regen so einige Wanderungen unternehmen können. Meist ging es dabei hoch hinaus, doch wir haben auch vor einer Stadterkundung nicht halt gemacht. Eine passende Free Walking Tour haben wir in diesem Fall leider nicht entdeckt, daher sind wir auf eigene Faust losgezogen auf unseren Spaziergang durch Trondheim
Alles in allem sind wir ohne große Planung losgelaufen und nehmen euch daher gerne mit auf den Spaziergang durch Trondheim, denn gesehen haben wir am Ende doch so einiges von der schönen Stadt.
Spaziergang durch Trondheim im Überblick
Homepage: | www.visittrondheim.no |
Beste Jahreszeit: | Ganzjährig möglich |
Fakten und Zahlen: | – etwa 210.400 Einwohner – drittgrößte Kommune Norwegens – im Jahr 997 als Nidaros gegründet – Universitätsstadt mit um die 42.000 Studenten |
Unsere Highlights: | – die vielen historischen Bauwerke, wie Nidarosdom, Festung Kristiansten oder Universität – der Fahrradlift „Sykkelheisen Trampe“ – Aussicht von der Festung Kristiansten |
Allgemeines zu Trondheim und den wichtigsten Sehenswürdigkeiten
Trondheim, Norwegens drittgrößte Stadt
Trondheim geht zurück auf das Jahr 997 als die Stadt unter dem Namen Nidaros gegründet wurde. Der Name entstand aus dem Namen des Flusses Nid und des Wortes oss, was altnorwegisch ist und so viel wie Mündung bedeutet. Nidaros bedeutete also Mündung des Fluss Nid.
Aufgrund der weit zurückreichenden Stadtgeschichte kann Trondheim einige Sehenswürdigkeiten historischer und kultureller Art vorweisen, welche man im Zuge eines Spaziergangs durch Norwegens drittgrößte Stadt entdecken kann.
Marktplatz
Nach dem Brand im Jahr 1681 entstand der Marktplatz als Zentrum der neu errichteten Innenstadt Trondheims. Ziel war es, dass die beiden Hauptachsen des neuen Stadtplans hier zusammenlaufen um so mittels breiten Straßen weitere verheerende Brände zu verhindern.
Diese breiten Straßen gibt es in Form der Munkegata und der Kongens Gate noch immer und der Marktplatz wird von der im Jahr 1920 errichteten, 17 Meter hohen Säule mit Statue des Stadtgründers Olav I Trygvason dominiert. Vom Marktplatz aus lassen sich viele Sehenswürdigkeiten der Innenstadt, wie beispielsweise der Bischofssitz oder der Nidarosdom erreichen.
Nidarosdom
Der Nidarosdom hat in seinem Namen noch die alte Bezeichnung Trondheims enthalten, denn die Stadt wurde im Jahr 997 als Nidaros gegründet. Der Dom gilt als die wichtigste Kirche Norwegens, denn über 1000 Jahre lang wurden dort die norwegischen Könige gekrönt.
Beeindruckend ist das Bauwerk, dessen Bau im Jahr 1070 begonnen wurde, jedoch nicht nur aufgrund seiner Historie, sondern vor allem auch aufgrund seiner architektonischen Gestaltung. Der Dom ist wirklich riesig und um die Hauptfassade mit den 75 Figuren zu fotografieren braucht man schon ein sehr weitwinkliges Objektiv.
Auch das Innere des Doms kann besucht werden, dafür werden extra Führungen angeboten, bei welchen man sicher noch einiges mehr zur Historie des Bauwerks lernen kann.
Fluss Nidelva
Der Fluss Nidelva muss bei unserem Spaziergang durch Trondheim gleich zweimal überquert werden. Vom See Selbusjøen fließt die Nidelva bis nach Trondheim und mündet dort in den Trondheimsfjorden.
Dank der Nidelva ist die Innenstadt beinahe vollständig von Wasser umgeben, was auch die vielen Brücken Trondheims erklärt. Von der Elgeseter Bru aus hat man dabei einen guten Blick in Richtung Festung Kristiansten.
Technisch-Naturwissenschaftliche Universität Norwegens
Überquert man den Fluss Nidelva auf der Elgeseter Bru, so gelangt man zum markanten rot angestrichenen Gebäude. Dem sogenannten Studentersamfundet i Trondheim. Ein Versammlungsort für die vielen Studenten der Stadt, welcher vor allem auch für Veranstaltungen aller Art genutzt wird.
Und Studenten hat Trondheim ziemlich viele, denn mit bis zu 42.000 Studierenden ist die Technisch-Naturwissenschaftliche Universität die Größte des Landes. Gegründet wurde die Universität im Jahr 1760, beziehungsweise ihre Vorgängerin, die Königlich Norwegische Wissenschaftliche Gesellschaft. Im Jahr 1910 erfolgte dann die eigentliche Gründung.
Den Campus oberhalb der Stadt erreicht man von der Elgeseter Bru indem man bergauf durch den Elgeseter park und anschließend durch den Høgskoleparken geht. Dann steht man vor dem Eingang des Hauptgebäudes und fühlt sich etwas an Hogwarts erinnert. Zumindest ging es uns so. Der Campus ist ziemlich groß und man kann einiges entdecken, beispielsweise die Ohma Electra, eine historische Elektrolokomotive.
Festung Kristiansten
Hoch über der Stadt Trondheim thront die würfelförmige Festung Kristiansten. Sie wurde nach dem Stadtbrand von 1681, bei welchem bis auf die beiden Kirchen die gesamte Innenstadt abbrandte, erbaut. Ziel war es, die Stadt im Osten zu verteidigen, falls es zwischen Norwegen und Schweden zu Konflikten kommen sollte. Heute ist die Festung vor allem für die gute Aussicht auf Trondheim und den Fjord bekannt, denn Schutz vor Schweden muss sie nicht mehr bieten.
Fahrradlift „Sykkelheisen Trampe“
Auf dem Weg von der Festung Kristiansten hinunter zur Gamle Bybro kommt man an einer Besonderheit Trondheims vorbei, dem Fahrradlift „Sykkelheisen Trampe“. Dieser ist bislang ein weltweites Unikat. Wenn er in Betrieb ist, dann befördert er Radfahrer die steile Anhöhe der Straße Brubakken hinauf.
Dafür muss man auf dem Rad sitzen bleiben und einen Fuß auf das Gummiband stellen um hinaufgezogen zu werden. Leider war der Lift bei unserem Besuch außer Betrieb, auf YouTube gibt es jedoch Videos, welche das Prinzip erläutern.
Alte Stadtbrücke – Gamle Bybro
Die alte Stadtbrücke, auf Norwegisch Gamle Bybro genannt und im Jahr 1861 von Carl Adolf Dahl errichtet worden, ist ein sehr beliebtes Fotomotiv. Sie besticht durch die Holzschnitzereien an den dunkelroten Torbögen und führt über den Fluss Nidelva. Läuft man von der Festung Kristiansten in Richtung Altstadt, so überquert man sie beinahe zwangsläufig. Von der Brücke aus hat man einen super Blick auf die bunten Häuser Bryggene an den Ufern der Nidelva, ein weiteres sehr beliebtes Fotomotiv.
Ausgangspunkt für den Spaziergang durch Trondheim
Parkmöglichkeiten gibt es durchaus ein paar zur Auswahl, wenn man Trondheim besuchen möchte. Diese hier aufzuführen würde den Rahmen sprengen, wir haben uns relativ spontan für das Sentralbadet Parkhaus entschieden, welches nur wenige hundert Meter vom Marktplatz entfernt liegt.
Unser Spaziergang durch Trondheim
Wir stellten unser Auto im Parkhaus „Sentralbadethus“ ab und kaum traten wir aus dem Gebäude, kam die Sonne raus. Da hatten wir wieder einmal Glück gehabt, zumindest für diesen Moment.
Wir begannen unseren Spaziergang durch Trondheim und stoppten als Erstes im kleinen Einkaufszentrum Byhavn. Von dort liefen wir entlang der Straße Munkegata vorbei am Gericht und dem Rathaus von Trondheim. Auch am Marktplatz machten wir kurz Station.
Auf diese Weise gelangten wir zum Nidarosdom, welcher uns mit seiner imposanten Größe beeindruckte. Doch irgendwie hatten wir das Gefühl, dass das Bauwerk eher in einen Fantasyfilm als in eine moderne europäische Stadt passen würde.
Nachdem wir anschließend auch den Palast des Erzbischofs besucht hatten überquerten wir den Fluss Nidelva auf der Elgeseterbru. Auf der anderen Seite des Ufers kamen wir an dem roten runden Gebäude der Studentengemeinschaft Trondheims heraus.
Von hier war es nun nicht mehr weit bis zum Campus der NTNU, der technischen Universität Trondheims. Durch den Høyskoleparken stiegen wir den Hügel hinauf und standen dann vor dem Hauptgebäude, welches uns entfernt an Hogwarts erinnerte und im Baustil etwas dem Nidarosdom ähnelte.
Vom Campus spazierten wir an schicken Wohnhäusern vorbei bis wir am Burgberg der Burg Kristiansten ankamen. Mittlerweile waren wieder dunkle Wolken am Himmel aufgezogen, doch wir konnten den tollen Blick über Trondheim von der Burg aus trotzdem genießen.
Als wir dann wieder zurück hinunter in die Altstadt steigen wollten begann es zu nieseln, doch nur kurz, dann war auch das erstmal überstanden. Durch den Stadtteil Pappenheim gelangten wir zum „legendären“ Fahrradlift.
Per im Boden eingelassenes Gummiband wird man mitsamt seinem Fahrrad den steilen Berg hinaufgezogen. Leider schien der Lift außer Betrieb zu sein.
Über die Gamle Bybro, die historische Brücke Trondheims, kamen wir wieder zurück in die Altstadtbereich. Links und rechts an den Ufern der Nidelva konnten wir die bunten Holzhäuser sehen als wir uns langsam in Richtung Fußgängerzone aufmachten.
Durch diese, mit bunten Schirmen behangene, Straße erreichten wir unser Parkhaus und kaum saßen wir im Auto, da fing es auch schon wieder an zu regnen.
Unser persönliches Fazit zu unserem Spaziergang durch Trondheim
Sicherlich haben wir von Trondheim nur einen ersten Eindruck gewinnen können, waren wir doch lediglich einen guten halben Tag in der Stadt unterwegs. Doch dieser erste Eindruck lässt uns noch immer positiv an Trondheim zurückdenken. Wir hatten relativ viel Glück mit dem Wetter und unser Spaziergang durch Trondheim erfolgte ziemlich exakt zwischen zwei Regenschauern.
Beeindruckt hat uns insbesondere die Architektur des Nidarosdoms und der Campus der NTNU, aber auch der Blick von der Festung hinunter auf die Stadt hat uns gut gefallen. Leider war des persönliche Highlight, der Fahrradlift, außer Betrieb. Den hätten wir gerne einmal in Aktion gesehen. Die bunten Häuser an der Gamle Bybro waren ebenfalls sehr schön anzusehen.
Einen Spaziergang durch Trondheim können wir daher guten Gewissens weiterempfehlen und vielleicht bleibt ihr ja länger als wir und könnt anschließend noch mehr zu Trondheim berichten.
Hallo
Für uns ist Trondheim eine der faszinierendsten Städte in Norwegen. Gerade für Familien gibt es hier viel zu entdecken.
Euch weiterhin erlebnisreiche Reisen und uns weiterhin tolle Berichte von Euch.
Mike