Unser letzter Tag in Pogradec bricht an und schon in der Nacht hat man den aufziehenden Sturm hören können. Es wehte ein starker Wind und der Ohrid-See war sehr aufgewühlt. Ich bin sogar für einen kurzen Moment raus auf den großen Balkon, aber brrr. Viel zu kalt. Frühstück gab es demnach innen, das erste Mal in diesem Urlaub. Aber heute wollten wir ja sowieso weiter fahren nach Tirana, die Hauptstadt von Albanien.
Raus aus dem stürmischen Pogradec ins Verkehrschaos von Tirana
Nach dem Frühstück haben wir noch gar alle Sachen zusammengesammelt und schon einmal ins Auto eingeladen. Gegen 9 Uhr haben wir bei unserer Gastgeberin für unseren Aufenthalt bezahlt und ihr den Schlüssel zurückgegeben.
Die Strecke von Pogradec bis Elbasan kannten wir ja bereits von unserem Ausflug gestern. Ab Elbasan fuhren wir dann über die Autobahn, die leider noch nicht vollständig fertig ist, bis auf ein Teilstück aber angenehm zu befahren ist. Am Autobahnende in Tirana sahen wir ein großes Einkaufszentrum und wir nutzten die Chance und ergatterten einen Parkplatz in der dortigen Tiefgarage. Im Interspar, einem Markt der unserem real sehr ähnelte, sind wir ein wenig durch die Regale gebummelt.
Es war der erste wirklich gut sortierte Supermarkt Albaniens und das natürlich am Ende unseres Urlaubs. Nach unserem Einkaufsbummel stürzten wir uns in den chaotischen Straßenverkehr Tiranas. Von allen Städten, welche wir bisher mit dem Auto bereist haben, definitiv der übelste.
Unser Apartment Shoshi fanden wir recht schnell in einer engen und zugeparkten Gasse. Aber wo sollten wir nur parken? Es gab keine freien Stellflächen mehr. Gefühl endlose Kringel haben wir um den Block gedreht und in jeder Nebenstraße unser Glück versucht, kein Parkplatz wurde frei. Letztenendes hielt ich im Parkverbot und Pauline blieb im Auto um es notfalls wegfahren zu können. Zu Fuß ging ich zu Shoshi und er bedeutete mir, in der Nebengasse vor der Eingangstür zu parken, das wäre okay.
Nachdem wir das Auto aus den Fängen der anrückenden Politessen gerade noch rechtzeitig weggeholt hatten, standen wir endlich am Apartment. Shoshi konnte leider kein Englisch und nur einige Brocken Deutsch, aber mit Hand und Fuß konnten wir uns dennoch mit ihm verständigen. Er gab mit sein Telefon und ich telefonierte plötzlich mit seiner Tochter. Sie erklärte mir, dass das gebuchte Apartment einen Wasserschaden abbekommen hat und wir stattdessen in ihrer Privatwohnung übernachten dürften.
Wir wurde also zu ihrer Wohnung geführt, das Auto blieb am eigentlichen Apartment und endlich waren wir in Tirana, der Hauptstadt von Albanien, angekommen.
Wir erkunden Tirana erstmal zu Fuß
Nachdem wir auch endlich unser Gepäck vom Auto ins Apartment gebracht haben, stand der Erkundung der Hauptstadt Albaniens nichts mehr im Wege. Es war mittlerweile schon Nachmittag, aber wir sind dennoch losgezogen, nachdem wir eine schnelle Brotzeit eingenommen haben. Zu Fuß ging es ins Zentrum der Stadt, genauer gesagt zum Skanderbegplatz, wo wir einen Blick auf seine Statue und die Oper mit dem futuristisch wirkenden Hochhaus im Hintergrund werfen konnten.
Von dort ließen wir uns ein wenig durch die Stadt treiben, stellten fest, dass die Ampeln hier mit coolen LED-Leuchten ausgestattet sind und konnten auch den Tiranaschriftzug fotografieren, solange es noch hell genug für Fotos war.
Nach einigen Schritten gelangten wir zur berühmten Pyramide Tiranas, welche für uns persönlich eines der Highlights unserer Albanien Reise war. Diese sollte das Mausoleum des ehemaligen albanischen Diktators Enver Hoxha werden, woraus aber nichts wurde. Mittlerweile ist das Gebäude leerstehend und machte einen sehr verwahrlosten Eindruck auf uns. Nach einem kurzen Versuch, nach oben zu gelangen, musste ich feststellen, dass meine Schuhe scheinbar zu rutschig waren. Wir vertagten das also auf einen anderen Tag.
Tiranas Bunk’Art 2
Auf dem Rückweg zu unserem Apartment kamen wir am Eingang zur Ausstellung Bunk’Art 2 vorbei. Davon hatten wir schon in unserem Reiseführer gelesen und waren entsprechend neugierig. Ein sehr großes Bunkersystem unter der Stadt, was wir so von außen gar nicht erwartet hatten.
In jedem Raum war eine themenspezifische Ausstellung, insbesondere zu den Themen Polizei und Geheimdienst zu Zeiten der Diktatur. Viele Parallelen zu DDR-Zeiten waren für uns durchaus zu bemerken. Die Überwachungsmethoden, wie beispielsweise die Geheimkamera in die Nachbarwohnung, war bestimmt ähnlich auch bei der Stasi im Einsatz. Die Ausstellung hat uns sehr gut gefallen und war interessant aufbereitet. Wir hatten nun auf jeden Fall Lust, auch Bunk’Art 1 zu besuchen.
Es dämmerte schon als wir fertig waren mit unserem Besuch der Ausstellung und auf dem Weg zurück in unser Apartment hielten wir noch bei Rossmann. Ja der deutsche Drogeriemarkt macht sich langsam aber sicher auf dem albanischen Markt breit und bietet dort viele auch aus Deutschland bekannte Produkte an. Insbesondere die jeweiligen Eigenmarken sind dort vertreten. So endete unser erster richtiger Tag in Tirana, der Hauptstadt von Albanien.
Gefahrene Kilometer: 144
Kosten Apartment: 30,00 €