UNESCO-Weltkulturerbe Butrint
Es war keine gute Nacht für mich, denn das laut knarzende Bett und die instabile Matratze waren wahrlich keine Wohltat. Vor allem nicht für meinen Schlaf und meinen Rücken. Da ist mir Schlafsack und Isomatte deutlich lieber. Gegen halb sieben bin ich aufgestanden, zeitig ja, aber wir sind gestern auch wirklich früh ins Bett gegangen und hatten heute mit Butrint und dem Blue Eye einiges auf dem Programm stehen.
Doch davon lasse ich mir nicht die Laune verderben und es gab Frühstück auf dem Balkon und endlich konnten wir die Insel Korfu klar sehen uns sie war nicht wolkenverhangen.
Nach unserem Start in den Tag fuhren wir in Richtung Süden, genauer gesagt nach Butrint um uns dort die archäologische Stätte anzusehen. Diese ist durchaus recht bekannt und lockt viele Tagestouristen aus dem griechischen Korfu an, aber auch einige Kreuzfahrtschiffe planen diesen Ausflug mit in ihre Route ein. Es ist sogar eine UNESCO-Weltkulturerbestätte.
Glücklicherweise ergatterten wir noch einen Parkplatz im Schatten einiger Bäume. Der Eintritt ist sehr hoch, aber im Vergleich zu Apolonia ist die Anlage dafür auch sehr gut gepflegt und auch gut erläutert. Viele Infoschilder und am Eingang bekamen wir eine Infokarte in deutscher Sprache. Auch immer wieder Picknicktische waren aufgestellt.
Es hat uns sehr gut gefallen durch die Ausgrabungsstätte zu spazieren, welche immer wieder toll im Schatten der vielen Bäume lag. Auch das Meer konnte man immer wieder sehen uns wir setzten und häufig auf eine der vielen Bänke und genossen einfach die Aussicht.
Besonders imposant waren der gut erhaltene venezianische Wachturm, das Löwentor, die in den 1930er Jahre restaurierte Burganlage über Butrint und das historische Theater.
Bei letzerer Sehenswürdigkeit wollte Pauline ein Foto von mir machen, wie ich auf einer der Tribünen sitze. Aber eine Frau machte dieses Vorhaben sehr schwer, denn sie rückte mir immer näher und wenn ich aufstand rückte sie dennoch hinter mir her. Irgendwann haben wir es dann dennoch hinbekommen, wie ihr sehen könnt.
Nach circa zwei Stunden hatten wir unseren Rundgang durch das UNESCO-Weltkulturerbe beendet und damit gerade rechtzeitig ehe die vielen Tagestouristen aus Korfu kamen. Am Parkplatz sahen wir noch dieses spannende Fahrzeug aus Frankreich. Wer weiß, wo seine Besitzer schon alles damit unterwegs waren.
The Blue Eye – Syri i Kaltër
Wieder im Apartment aßen wir eine Kleinigkeit zu Mittag und danach entspannten wir uns auf dem Balkon, beziehungsweise auf dem Grundstück unseres Gastgebers. Auf tollen Steinbänken hat man einen herrlichen Blick aufs Meer und natürlich auf Korfu.
Nachdem wir uns erholte hatten, beschlossen wir zu The Blue Eye, einer unterirdischen Quelle welche einen Fluss speist, zu fahren.
Hier war einiges los und wir gingen etwas am Fluss entlang und Pauli traute sich sogar bis zu den Knien ins eiskalte Wasser. Kaum war sie drin im Fluss, war sie auch schon wieder raus aus dem Wasser. Es war wirklich eiskalt aufgrund der nahen Quelle.
Ein Schild besagte, dass es 10°C Wassertemperatur im Blue Eye seien. Wir machen Fotos des blauen Auges und beobachteten die Leute dort. Die Quelle ist 51 Meter tief und durch das dunkelblaue Wasser klar zu erkennen.
Einige Badegäste sprangen sogar von der Aussichtsplattform direkt in das kalte Blue Eye. Das trauten wir uns leider nicht und so kauften wir noch einige Postkarten und stiegen wieder ins Auto. Auch, wenn wir keinen ganzen Nachmittag dort verbracht haben ist es doch eines der Highlights eines Albanienbesuchs und ganz klar zu empfehlen. Leider findet man ein paar hundert Meter flussabwärts wieder den üblichen Müll in der Natur liegen.
Auf der Schlangenstraße nach Delvina
Wir fuhren die SH99 vom Blue Eye bis Muzine und bogen dann ab auf die sogenannte Schlangenstraße, die SH78. Einer Legende zufolge hat eine wütende Riesenschlange diese Straße geformt und dementsprechend kurvig ging es auf ihr auch zu. Diese offizielle Bundesstraße ist in einem sehr schlechten Zustand, führt aber durch eine herrliche albanische Berglandschaft mit vielen Aussichtsmöglichkeiten. Durch die vielen Schlaglöcher, fehlenden Asphalt und steinigen Untergrund brauchten wir für die 16 Kilometer nach Delvina etwa 45 Minuten. Jedoch inklusive einiger Fotopausen.
Leider ging am Syri i Kaltër, dem blauen Auge, der Akku meiner EOS M5 leer, sodass wir nur noch mit unseren Handys fotografieren konnten. Generell bin ich mit der Akkuleistung dieser spiegellosen Kamera sehr unzufrieden. Knappe 300 Bilder und der Akku ist leer. Meistens erreicht man die 300 aber auch gar nicht. Schade, denn die Kamera ist so schön kompakt.
Nachdem wir die kurvige Schlangenstraße gemeistert hatten, erreichten wir die Stadt Delvina. Diese wird im Reiseführer „Albanien“ von Reise Know How als sehr lebenswert beschrieben, insbesondere für eine albanische Kleinstadt in den Bergen des Landes. Wir schlenderten ein wenig über den Marktplatz, welcher schön großzügig angelegt wurde und vom Stil her deutlich an die Zeiten des Kommunismus erinnerte.
Alles in Allem ein recht schönes Städtchen, aber für mehr als einen kurzen Spaziergang durch den Stadtkern dann auch einfach zu klein. Einen Abstecher hierher können wir dennoch empfehlen, sofern man das Stück entlang der Schlangenstraße fährt.
Abend an der Strandpromenade von Saranda
Wieder in Saranda kauften wir spontan bei Teuta ein, da die Brötchen von dort so gut geschmeckt hatten. Die gab es heute leider nur im 10er Pack, aber wir fanden auch andere Dinge, welche uns zusagten.
Abendessen hat heute Pauline gekocht und es gab Nudeln mit Rührei und den restlichen Geflügelwienern. Aufgrund von nur einer Herdplatte, erinnert die Essenszubereitung doch stark an unsere Campingtrips.
Da wir schon sehr früh zu Abend gegessen haben, konnte ich Tagebuch schreiben und dabei den Sonnenuntergang beobachten. Und dann brachen wir spontan nochmal auf zur Strandpromenade / Uferpromenade, welche gemäß unserem Reiseführer eine der stimmungsvollsten Albaniens sein soll. Nach einigem Suchen, fanden wir einen Parkplatz am Straßenrand.
Für einen Montagabend außerhalb der Hochsaison war tatsächlich viel los und auch gute Stimmung auf der Promenade. Man läuft an den Bars, Läden und Restaurants vorbei und genießt einfach das bunte Treiben. Uns hat es sehr gut gefallen und wir sind einmal die komplette Promenade abgelaufen und auch wieder zurück gelaufen. Auch die Angebote der Restaurants haben wir dabei unter die Lupe genommen. Das Caci war vielversprechend, aber wir waren ja schon satt und sind deshalb nicht reingegangen. Ein Tag voller Erlebnisse ging vorüber. Nicht nur besuchten wir Butrint und das Blue Eye, sondern wir sind sogar noch über abenteuerliche Straßen unterwegs gewesen und haben noch einen kleinen Einblick in das albanische Nachtleben Sarandas erhalten.
Gefahrene Kilometer: 102
Kosten Apartment: 26,00 €