Nachdem wir auf unserem USA-Roadtrip mit Zelt durch die Black Hills sowie die National Parks Yellowstone und Grand Teton im Sommer 2023 viel Natur erleben konnten, wollten wir das Jahr mit einem Urlaub im Warmen ausklingen lassen.
Mehr zu unserem Roadtrip durch die USA lest Ihr in einem eigenen Reisebericht!
Nach einiger Recherche, wo es denn im November noch warm ist, sind wir auf die Kanarischen Inseln aufmerksam geworden. Teneriffa und Gran Canaria sollten es sein, immerhin hatten wir zweieinhalb Wochen Zeit.
Schnell waren dann passende Ferienwohnungen auf beiden Inseln gefunden und auch ein Direktflug ab Leipzig war fix gebucht. Mietwagen und Fähre noch organisiert, dann konnte es auch schon losgehen, doch lest selbst, was wir dabei alles erlebt haben.
Tag 1: Von Leipzig nach Gran Canaria und mit der Fähre weiter nach Teneriffa
Schon sehr zeitig klingelte uns der Wecker aus dem Schlaf und nach einem letzten Check unseres Gepäcks ging es mit der S-Bahn zum Leipziger Flughafen. Unser Flug sollte mit Condor gehen und wir konnten auch gleich nach Ankunft am Flughafen unser Aufgabegepäck einchecken. Es war noch wenig Betrieb und so war auch die Sicherheitskontrolle kein Problem, wirklich sehr entspannt.
Nach dem Boarding stellten wir zufrieden fest, dass der dritte Sitzplatz neben uns nicht belegt war, so konnte Pauline am Fenster sitzen und ich am Gang. Der zusätzliche freie Platz macht es wirklich angenehmer im Flugzeug. Zum Glück hatten wir uns vorher noch im Duty Free Bereich mit Wasser eingedeckt, das ist nämlich bei diesem Flug nicht inklusive gewesen.
Bei Regen sind wir in Leipzig gestartet und bei strahlendem Sonnenschein und 25 Grad Außentemperatur sind wir dann gute fünf Stunden später in Las Palmas auf Gran Canaria gelandet.
Mit dem Bus ging es vom Flugzeug zur Gepäckausgabe, wo wir doch recht lange warten mussten. Dafür gab es dann bei Cicar, unserem Mietwagenanbieter, keine der berüchtigten langen Schlangen. Wir hatten direkt bei Cicar gebucht, da dort eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbehalt inkludiert ist, was uns im Urlaub wichtig ist um nicht am Ende das Reiseerlebnis mit unschönen Diskussion zu trüben.
Am Schalter bekamen wir ein Dokument zur Abholung, gebucht hatten wir die Klasse Kompaktwagen Automatik, doch da ein solcher Wagen nicht verfügbar war, erhielten wir ein „Upgrade“ auf einen Opel Mokka. Im Parkhaus angekommen stellten wir schnell fest, dass das Auto seine besten Tage schon hinter sich hatte. Viele Schrammen und Dellen, über 80.000 Kilometer auf der Uhr, abgefahrene Reifen und kaputte Scheibenwischer. Aber die Mechanik stimmte und die Ausstattung war mit LED-Scheinwerfern, Apple CarPlay und gut funktionierender Klimaanlage in Ordnung. Auch die Automatik mit 140 PS versprach genug Vortrieb für die kurvigen Landstraßen der Inseln.
Über die Autobahn ging es in zähfliesendem Verkehr bis Gáldar, wo wir einen Stopp bei Lidl einlegten um uns mit ersten Vorräten einzudecken. Als wir dann im Hafen von Agaete einfuhren mussten wir nicht lange warten und konnten auf die Schnellfähre von Fred Olsen.
Bei der Ausfahrt aus dem Hafen sahen wir noch den Teide während hinter ihm langsam die Sonne unterging. Kaum aus dem Hafen raus beschleunigte das Schiff doch auf eine recht hohe Geschwindigkeit und wir verbrachten die restliche Fahrt von gut einer Stunde und 20 Minuten im Inneren.
Vom Hafen in Santa Cruz aus sind wir durch die Nacht auf die Nordseite Teneriffas gefahren und im kleinen Ort San Marcos wurden wir schon von unserem Vermieter erwartet. Es war gar kein Problem, dass wir, wir zuvor angekündigt, erst recht spät eintrafen.
Kurz noch die Wohnung inspiziert, alles ausgepackt und müde ins Bett gefallen. Insgesamt doch ein langer Reisetag.
Unseren ersten richtigen Tag auf den Kanaren wollten wir entspannt angehen. Ausgiebiges Frühstück auf dem Balkon mit Blick aufs Meer, danach einkaufen bei einem nahegelegenen Lidl.
Doch am Nachmittag hat es uns dann doch noch losgezogen und wird sind mit dem Auto in Richtung Buenavista del Norte gefahren. Vorbei an gefühlt endlosen Bananenplantagen mit ihren grauen Mauern und Plastikabdeckungen.
Am Leuchtturm angekommen war noch ein Parkplatz frei und wir konnten die Küste entlang gehen. Der Leuchtturm an sich ist architektonisch sehr besonders gestaltet, mal etwas anderes als die typischen rot-weißen Rundtürme.
Vom Faro del Buenavista del Norte sind wir am Meer entlang spaziert bis wir den Rayo erreicht haben. Einen natürlicher Steinbogen, welcher eine Art Kiesstrand überspannt. Vom Strand aus könnte man sicher auch dort hinunter gelangen, alternativ müsste man die sehr sehr felsige Küstenlinie hinabklettern.
Zurück in San Marcos sind wir noch etwas durch das Örtchen gelaufen und haben die kleine Strandpromenade besucht. Sehr bergig und mit steilen Straßen oder Treppen versehen. Über den kleinen Hafen, die Schiffe müssen dort mittels Kran ins Wasser gehoben werden, sind wir zum Club Nautico gelangt. Auf diesen blicken wir quasi von unserem Balkon aus und können den Leuten beim Padel-Tennis beobachten.
Tag 3: Teneriffa – Anagagebirge und Wanderung zum Faro de Anaga
Für heute stand unser erster Tagesausflug auf Teneriffa auf dem Programm. Von San Marcos in den gebirgigen Osten der Insel ist es ein gutes Stück zu fahren, daher sind wir schon zeitig aufgebrochen.
Und tatsächlich kamen wir anfangs über die Inselautobahn noch gut voran, doch damit war dann im Anagagebirge Schluss. Extrem kurvig, viele Steigungen und Abfahrten gepaart mit engen Straßen. Einmal mussten wir rückwärts den Berg wieder hoch um einem Bus Platz zu machen.
Nach circa 1 Stunde und 45 Minuten hatten wir dann aber unser Ziel erreicht und tatsächlich hatten wir Glück, denn wir konnten noch den letzten freien Parkplatz in Chamorga ergattern. Gefallen hat uns die Fahrt aber schon, vor allem die tollen Bäume, die über den Straßen wachsen und mit ihren Ästen eine Art Tunnel bilden haben uns begeistert.
Erstmal sind wir dann falsch losgewandert, der Wanderweg der Kompass-Verlag-GPX-Datei führt mittlerweile offenbar über Privatgelände. Also ging es wieder zurück und die Straße entlang bis wir den Abzweig zum eigentlichen Wanderweg erreicht hatten.
Über einen felsigen Steig ging es bergauf, einmal gab es sogar ein Drahtseil zum Festhalten. Wir folgten dem Steig bis zu den Casas de Tafada, einer Häuserruine.
Dort bogen wir nach rechts ab und wanderten das kurze Stück zum Montaña de Tafada. Von dort hatten wir eine grandiose Aussicht und sehr starken Wind. Doch der Blick auf den Atlantik war wirklich genial und auch unser Zwischenziel, den Faro de Anaga hatten wir jetzt schon einmal gesehen.
Durch ein kurzes Waldstück konnten wir zurück zum eigentlichen Wanderweg abkürzen und nun ging es in Serpentinen hinab bis zum Leuchtturm. Immer wieder der super Blick, aber auch wenig Schatten und mittlerweile kam auch die Sonne heraus. Kurz bevor wir den Leuchtturm erreichten, legten wir eine Pause ein.
Vorbei am Leuchtturm ging es weiter hinab, bis wir an der Abzweigung zu Roque Bermejo den tiefsten Punkt unserer Tour erreicht hatten. Dorthin gelangt man meist mit dem Schiff, doch wir mussten nun durch das Tal (spanisch barranco) wieder hinauf steigen nach Chamorga.
Und das Stück hatte es nun wirklich in sich. Zog sich in die Länge, es ging wenig Wind und die Sonne brannte unerbittlich. Wir hatten zum Glück noch Trinkwasser dabei, sonst würde das schon hart werden. Unbedingte Empfehlung an euch also, genug Trinkwasser einzupacken. Vor allem für den anstrengenden Rückweg bei strahlender Sonne.
Insgesamt hatten wir auf dieser Tour 9,5 Kilometer zurückgelegt und waren gemütliche vier Stunden und zehn Minuten unterwegs gewesen. Unser Auto stand glücklicherweise im Schatten und auf einer Holzbank daneben konnten wir uns etwas ausruhen.
Auf dem Rückweg stoppten wir an einigen Aussichtspunkten (spanisch mirador), beispielsweise dem Mirador Risco Amogoje mit Blick auf den Atlantik und Taganana oder dem Mirador Bailadero oder dem Mirador am Cruz del Carmen mit Blick auf den Teide. Hier sollte man aber nicht am späten Nachmittag halten, denn wir hatten die Sonne direkt im Blick und so konnten wir den Anblick des Teide nicht richtig genießen.
Letzter Stopp des Tages sollte Punta del Hidalgo sein, da wir noch zum dortigen Leuchtturm spazieren wollten. Wir haben einen Parkplatz in der Nähe der Uferpromenade gefunden und die hat uns super gut gefallen.
Toll angelegt mit einem großen, runden Naturpool (spanisch piscina natural), sozusagen ein Meerwasserschwimmbecken. So kann man Baden und Schwimmen ohne den wirklich starken Wellen und Strömungen des Atlantiks ausgesetzt zu sein. Immer wieder peitschen Wellen gegen die Mauern des piscinas. Auch Duschen, Bänke und Toiletten gibt es dort und das ohne Eintritt.
Wir sind der Promenade entlang, am Altagay-Komplex vorbei und hatten dann schon den eckigen, weißen und sehr hohen Leuchtturm im Blick. Wieder architektonisch etwas ganz Besonderes und steht bereits seit 30 Jahren an dieser Stelle. Auf dem Rückweg konnten wir dann noch den Sonnenuntergang miterleben und dabei hatten wir auch den Teide ohne allzu viele Wolken gut im Blick.
Tag 4: Teneriffa – Bergstraßen im Süden und die „Geisterstadt“ Abades
Nachdem wir den Morgen für einen schnellen Einkauf im Mercadona Supermarkt in Icod de los Vinos genutzt haben, ging es mit dem Auto in Richtung Süden der Insel. Im Nordwesten Teneriffas ist die Autobahn noch nicht fertiggestellt, sodass wir uns durch die Berge quälen mussten. Landschaftlich sehr schön, aber schon ein ganz schönes Gekurbel.
Von Granadilla de Abona aus kurvten wir durch das Gebirge unterhalb des Teide auf der Bergstraße 28. Die Straße ist etwas breiter als die Straßen im Anagagebirge, aber dafür weniger schön wie wir fanden. Öfter ist der Blick verbaut, doch in Las Vegas und in Villa de Arico gingen wir ein paar Schritte den Ort. Auch an einigen Miradores (z.B. Mirador de Eras) hielten wir um die Aussicht bei doch recht diesigem Wetter, aber 31 Grad Celsius zu genießen.
Irgendwann hatten wir genug von der Bergstraße und fuhren das kurze Stück nach Abades am Meer. Dort in der unmittelbaren Nähe sollte in den 1940er Jahren eine Siedlung für Leprakranke entstehen. Im Jahr 1944 wurde mit dem Bau begonnen, doch aufgrund dann bald entdeckter Behandlungsmethoden wurde die Siedlung nie gebraucht und fertiggestellt. Die Gebäude stehen seitdem leer, dank Betonbauweise sind sie auch heute noch in gutem Zustand.
Die schon von weitem sichtbare Kirche ist sehr gut erhalten und wir erkundeten diese und die umliegenden Barracken zu Fuß. Alles konnten wir aber nicht ablaufen, da scheinbar ein Großteil der Häuser zum Zeitpunkt unseres Besuchs für Dreharbeiten eines Filmes genutzt wurden und daher abgesperrt waren.
Über die Wege aus schwarzem Stein und Sand kamen wir an weiteren Gebäuden vorbei, bis wir den Leuchtturm Punta de Abona erreichten. Dieser kann unserer Meinung nach architektonisch mit den beiden Leuchttürmen im Norden, die wir in den letzten Tagen bereits besucht hatten, nicht mithalten.
Auf dem Rückweg sind wir direkt am Meer entlang gelaufen und passierten so einige Strände. Zum Sonnenuntergang sind wir dann aber nicht geblieben, denn bis zurück zu unserem Apartment war es doch noch etwas an Strecke.
Tag 5: Teneriffa – Barranco del Infierno und Teide Nationalpark
Für heute hatten wir uns Permits für die Wanderung in die Höllenschlucht, den Barranco del Infierno, sichern können. Aufgrund der Steinschlaggefahr ist die Wanderung nur noch mit Helm und nach vorheriger Anmeldung durchführbar.
Am Morgen wurden wir informiert, dass wir jedoch zu jeder Uhrzeit am Vormittag starten dürfen. Um der größten Hitze zu entgehen, sind wir schon sehr zeitig aufgebrochen und kurz vor neun Uhr erreichten wir das Parkhaus in Adeje. Dieses können wir auf jeden Fall empfehlen, denn die verzweifelten Versuche der Leute die ihre Autos am Straßenrand abstellen wollten waren schon schlimm anzusehen. Zum ordentlichen Parken ist die Steigung dort einfach zu massiv.
Wir mussten vom Parkhaus dann etwa 500 Meter steil bergauf gehen um den Ausgangspunkt der Wanderung zu erreichen. Dort bekamen wir jeweils einen Helm, mussten die Regeln unterschreiben und einer Unterweisung beiwohnen. Der Helm muss die gesamte Wanderung über getragen werden und auf dem letzten Stück Weg dürfen keine längeren Stopps eingelegt werden.
Dann konnte es losgehen und wir gingen auf einem langsam ansteigenden Pfad in die Höllenschlucht hinein. Je weiter wir vorankamen, desto enger wurde es und nach und nach kamen die Wände der Schlucht näher an den Wanderweg heran. Der Weg selbst ist in einem sehr guten Zustand gewesen, sodass wir schnell vorankamen.
Der Name Höllenschlucht kommt von einem Vogel, dessen Geräusche sich teuflisch anhören sollen. Wir haben diesen leider nicht hören können. Insgesamt säumen 12 Stationen den Weg und versorgten uns mit Informationen zu interessanten Aspekten rund um die Natur im Barranco.
Auch die Ausblicke konnten wir genießen und die meiste Zeit wanderten wir, aufgrund der frühen Uhrzeit, im Schatten dahin. Nachdem wir Station 10 erreicht hatten, begann der gefährlichere Part der Wanderung, denn ab da herrscht besonders hohes Steinschlagrisiko.
Ab hier mussten wir auch den Bachlauf immer wieder auf Brücken queren bis wir den Wasserfall und damit das Ziel der Tour erreichten. Beeindruckend fanden wir hier vor allem die Enge der Schlucht, denn der Wasserfall selbst führte nur sehr wenig Wasser. Ein Guide achtete vor Ort darauf, dass die Leute sich bald wieder auf den Rückweg machten und nicht zu lange verweilten.
Auf dem Rückweg war es dann schon deutlich wärmer, doch wir kamen gut zurecht und nach insgesamt circa 7 Kilometern und etwa 2,5 Stunden waren wir wieder zurück am Ausgangspunkt.
Es war nun gerade einmal Mittag und wir beschlossen, den Nachmittag im Teide Nationalpark zu verbringen. Kurve um Kurve schraubten wir uns auf der Straße TF-21, der Südwestzufahrt zum Park, hinauf. An der Zona Recreativa Las Lajas machten wir dann Mittagspause. Deutlich kühler hier oben auf 1.800 Meter Höhe und die gesamte Anlage erinnerte uns sehr an Picnic Areas in den National Parks der USA.
Nach unserer Pause begannen wir die Fahrt durch den eigentlichen Teide Nationalpark. Die Wolkendecke hatten wir durchquert und hier oben herrschte strahlender Sonnenschein. Am Mirador de Juan Evora stoppten wir und konnten den Teide schon sehr gut beobachten.
Anschließend fuhren wir über den Mirador Zapato de la Reina, einem Felsen in Form eines Absatzschuhs, und dem Mirador Llano de Ucanca zum Visitor Center. Hier waren so gut wie alle Parkplätze belegt, die Menschen parkten schon am am Straßenrand, doch wir fanden noch eine Lücke.
Wir liefen die dortigen Viewpoints ab und wurden durch die trockene und wüstenartige Landschaft mit den zahlreichen Felsformationen an den Südwesten der USA erinnert.
Im Visitor Center selbst konnten wir dank der schön aufbereitete Ausstellung einiges zu Vulkanen und dem Teide im Besonderen lernen.
Anschließend fuhren wir noch zur Talstation der Teide-Seilbahn und bekamen erst dort mit, dass man nicht spontan hochfahren konnte. Tickets müssen vorher reserviert und abgeholt werden. Auch ist der Spaß mit der Bahnfahrt nicht ganz günstig und bei schlechtem Wetter sieht man dann vom Gipfel aus nichts. Fanden wir schade und daher vertagten wir den Teidegipfel auf einen zukünftigen Teneriffaurlaub.
Über die Ostausfahrt und La Esperanza ging es zurück auf die Nordseite der Insel. Dabei bekamen wir die Auswirkungen der jüngsten Waldbrände zu sehen, denn die Straße zog sich kilometerweit durch Wald, welcher immer wieder durch verbrannte Bäume an die Flammen erinnerte.
Tag 6: Teneriffa – El Pris und Bajamar
Ein gemütlicher Badetag sollte es heute werden und so haben wir den Morgen auch gemütlich auf dem Balkon mit Blick aufs Meer anbrechen lassen. Immer wieder konnten wir dabei beobachten wie sich von den Steilklippen am Hafen Steine und Felsbrocken lösten und ins Meer stürzten.
Am Nachmittag sind wir dann aufgebrochen um den Charco in El Pris zu besuchen. Charcos sind entweder natürlich geformte Pools oder künstlich angelegt um so das Schwimmen und Baden zu ermöglichen. Denn im offenen Meer ist es aufgrund der starken Wellen nur schwer möglich, geschweige denn auch sehr gefährlich.
Leider hatten wir die Gezeiten nicht bedacht und in El Pris angekommen war schnell klar, dass dieser Charco nur bei Ebbe zu nutzen ist. Komplett überspült von einer ordentlichen Brandung. Nach einem kurzen Spaziergang sind wir also weiter gefahren und haben auf den Karten Bajamar entdeckt. Dort war eine große Badeanlage am Meer eingezeichnet, die wollten wir nun aufsuchen.
Und tatsächlich, eine riesige Anlage. Ein geschützter Strand, zwei Charcos und sogar ein Bereich mit kleinen Becken für Kinder. Dazu Umkleiden, Duschen und Toiletten. Viele Holzbänke und Steinflächen zum Liegen, sogar Bademeister waren vor Ort. Dank der großen Fläche verteilt es sich auch gut, selbst wenn viele Besucher da sind. Wir waren im Charco, sind die Promenade entlang spaziert und haben uns erholt.
Bis zum Sonnenuntergang sind wir geblieben, der sich von hier auch sehr gut beobachten lässt. Bajamar hat uns wirklich super gefallen und wir hatten beschlossen in den nächsten Tagen nochmal herzufahren.
Tag 7: Teneriffa – Teide Nationalpark und Westküste sowie Abendspaziergang durch Puerto de la Cruz
Für heute hatten wir beschlossen wieder einmal zu Wandern. Ausgesucht haben wir uns dafür die Ostseite des Teide Nationalpark, hatten da aber nicht berücksichtigt, dass aufgrund der zurückliegenden Waldbrände hier keine Wanderungen möglich waren. Vor allem die Wanderung zu den Los Organos hatte uns zugesagt und so sind wir zum Ausgangspunkt aufgebrochen.
Erster Stopp war dann der Picknickbereich La Caldera, welche super schön in einem Vulkankrater angelegt ist. Doch leider merkten wir hier, dass wirklich alle Wandermöglichkeiten zum Zeitpunkt unseres Besuchs gesperrt waren. Das hat uns etwas runtergezogen, hatten wir uns doch schon darauf gefreut. Informiert euch also vorher auf den Seiten des Nationalparks über mögliche Sperrungen und Einschränkungen.
Also sind wir weiter in den Nationalpark hineingefahren und haben bei den Minas de San Jose angehalten um dort durch die Mondlandschaft zu laufen. Bei strahlend blauem Himmel hatten wir dabei eine super Sicht auf den Teide, der sich heute ohne Wolkendecke präsentierte.
Aufgefallen ist uns, wie voll es heute im Nationalpark war. Teilweise war an vielen Viewpoints kein Parkplatz mehr zu bekommen. Am besten bricht man auf Teneriffa also zeitig auf um für die Hauptattraktion des Tages einen Parkplatz zu bekommen. Was man danach dann noch sehen kann ist Glückssache. So hatte es sich teilweise wirklich angefühlt.
Am Mirador de las Narices del Teide konnten wir die drei Krater des über 90 Tage andauernden Ausbruchs von 1798 sehen. Anschließend verließen wir den Nationalpark über die TF-38 in Richtung Chio. Am Mirador del Chirche kurz vor Chio gönnten wir uns ein Eis und genossen dabei die Aussicht.
Bis Puerto de Santiago war es jetzt nicht mehr weit und so konnten wir vom Mirador Archipenque auf die Steilklippen Los Gigantes blicken. Auf eine Bootstour zu den Steilklippen hatten wir jedoch verzichtet.
Stattdessen kehrten wir zurück nach San Marcos und verbrachten den heißen Nachmittag, immerhin 32° Celsius, auf dem Balkon im Schatten.
Am Abend sind wir dann aber doch noch einmal los um durch Puerto de la Cruz zu spazieren. Geparkt hatten wir auf dem großen und kostenlosen Parkplatz an der Explanada del Muelle. Von dort war es für uns nicht weit bis zum Hafen und dann waren wir auch schnell in der Altstadt.
Wir sind immer an der Wasserlinie entlanggeschlendert und haben abwechselnd auf Meer und Teide geblickt.
Über die kleine Burg und den Strand San Telmo gelangten wir zur Kapelle Ermita des San Telmo und von dort waren wir dann auch gleich an der Anlage Lago Martianez. Ein großes angelegtes Schwimmbad mit vielen künstlich geschaffenen Charcos, welches aber Eintritt kostet und zum Zeitpunkt unseres Besuchs schon geschlossen war.
Am großen Strand Playa de La Barranquera schauten wir eine Zeit lang den Surfern beim Wellenreiten zu und wurden Zeuge, wie eine Dame mit ihrer Luxuslimousine minutenlang die Kreuzung blockierte um auf ihre Tochter zu warten, die offensichtlich abgeholt werden sollte.
Zurück sind wir dann durch die Gassen der Stadt gelaufen bis wir den Plaza de la iglesia erreichten. Mit einem Eis sind wir dann weiter bis zum Plaza del Charco gegangen und von dort zurück zum Parkplatz. Puerto de la Cruz hat uns sehr gut gefallen, für einen Spaziergang am Abend sehr empfehlenswert.
Tag 8: Teneriffa – Drachenbaum in Icod de los Vinos und Besuch von Los Cristianos
Für den heutigen Tag hatten wir uns einige noch nicht besuchte Stationen auf Teneriffa vorgenommen. Und beginnen wollten wir mit einer Station, welche gar nicht weit von unserer Ferienwohnung entfernt lag, nämlich der berühmte Drachenbaum im Botanischen Garten von Icod de los Vinos.
Wir parkten unweit des Gartens in einem Parkhaus, welches komplett weihnachtlich geschmückt war. Immer noch befremdlich für uns, dass wir Sonne und Wärme hatten, es aber eben auf Ende November und damit auch auf Weihnachten zuging.
Für 10 Euro Eintritt konnten wir den Botanischen Garten betreten und gleich am Eingang war man auch schon an besagtem Drachenbaum. Drachenbäume sind eigentlich gar keine richtigen Bäume, sondern Spargelgewächse und dieser hier soll der Älteste und der Größte seiner Art auf den Kanaren sein.
Immerhin ist der Drachenbaum 16 Meter hoch und kann einen Umfang von 6 Metern aufweisen. Schätzungsweise ist er außerdem zwischen 300 und 800 Jahre alt. Auf jeden Fall ist er schön anzusehen und prägt auch etwas das Stadtbild von Icod de los Vinos.
Aber auch der Rest des Botanischen Gartens lohnt einen Besuch. Neben Palmen, Bananen, Kräutern, Melonenbäumen sowie weiteren Drachenbäumen gibt es sogar eine Lavahöhle und einen Mirador. Auf einer Steinmauer tummeln sich Eidechsen in der Sonne und kleine süße Katzen stromern durch den Garten. Insgesamt waren wir 1,5 Stunden vor Ort, wesentlich länger als wir eigentlich gedacht hatten.
Über eine sehr steile und enge Straßen haben wir dann Icod de los Vinos verlassen und sind über die kurvenreiche Nordwestverbindung auf die Südseite gefahren. In Los Cristianos parkten wir direkt am Hafen um von dort aus die Hafenpromenade entlangzulaufen.
Los Cristianos ist sozusagen der Urlaubsort im Südwesten mit zahlreichen Hotels, Apartmentkomplexen und Angeboten für Pauschalurlauber. Die Strandpromenade ist aber sehr schön angelegt und hier gibt es auch viele Sandstrände, auch die Brandung ist weniger wild im Vergleich zu Nordseite Teneriffas.
Aber alles sehr sehr voll und am Strand liegt Liegestuhl an Liegestuhl. Nicht wirklich unsere Welt, aber für einen groben Einblick reicht es durchaus an der Promenade zu flanieren. Pauline ist dann noch etwas am Meer entlang gelaufen und ich habe den Montaña Chayofita erklommen. Von diesem 103 Meter hohen Hügel über der Stadt lässt sich Los Cristianos prima überblicken. Vor dem Hafen ankerte die Schnellfähre und sogar deren Ziel, La Gomera, war zu sehen.
Auf dem Rückweg nach San Marcos folgten wir diesmal der Autobahn über Santa Cruz und konnten so noch einen kurzen Stopp in Bajamar einlegen um uns an den Charcos zu erholen.
Tag 9: Teneriffa – Wanderung bei San Andres
Unser letzter richtiger Urlaubstag auf Teneriffa ist angebrochen und wir wollten nochmal eine letzte Wanderung auf der Insel unternehmen. Nach einiger Recherche hatten wir uns für eine Tour bei San Andrés entschieden und uns auf den Weg gemacht. Die Wanderung wird von Dagmar auf ihrem Blog Sieben Inseln empfohlen. In San Andrés, ein kleiner Ort nördlich von Santa Cruz, gibt es einen künstlich aufgeschütteten Sandstrand, der sehr an die Südsee erinnert.
Wir sind aber nicht zum Baden hergefahren, sondern für eine Wanderung. Dafür haben wir das Auto am Rand der Pista Militar de San Andrés abgestellt. Spontan hatten wir uns dazu entschlossen die von Dagmar empfohlene Wanderung in umgekehrter Reihenfolge zu gehen um so die Highlights erst am Ende zu haben und den von ihr beschriebenen beschwerlichen Abstieg als Aufstieg zu nutzen.
Und tatsächlich ging es kurz nach dem Start der Wanderung schon ordentlich steil bergauf. Nach einiger Zeit wurde der Steig dann auch eng und auf einen Abstieg an dieser Stelle hätten wir wirklich wenig Lust gehabt.
An einer Stelle wären wir dann beinahe wieder umgekehrt, da uns lautes Hundgebell oberhalb am Hang entgegenschallte. Wachhunde, aber wir konnten nicht erkennen, ob sie angeleint oder eingezäunt waren. Vorsichtig gingen wir weiter und das Gebell verstummte, als wir außer Sichtweite waren. Später sahen wir auch, dass die Hunde ein umzäuntes Grundstück bewacht hatten.
Im weiteren Verlauf haben wir zum Glück keine Wachhunde mehr getroffen, dafür aber zahlreiche Eidechsen die auf den vielen Felsen unterwegs waren. Nachdem der Aufstieg geschafft war, war es auch gar nicht mehr so weit bis zum Felsentor von San Andrés.
Nach etwas Klettern haben wir unsere Mittagspause im Schatten einer Höhle verbracht und anschließend sind wir noch zum eigentlichen Felsentor geklettert. Super Blick durch das Felsentor auf den Strand von San Andrés, der schon wirklich sehr fotogen ist.
Von nun an ging es bergab bis wir den Eingang zu einem 3-etagigen Bunker erreichten. Von den Briten im zweiten Weltkrieg errichtet, wacht er nun über San Andrés. Ausgerüstet mit unseren Stirnlampen haben wir die Bunkeranlage etwas erkundet. Unbedingt Lampen mitbringen, denn im Inneren ist es wirklich stockdunkel. Von den Schießscharten aus kann man dann auf den schönen Sandstrand hinabblicken.
Zurück im Tageslicht sind wir dann noch auf der breiten Schotterpiste bis zum Parkplatz unseres Autos hinabgestiegen. Für die Fahrt zurück zur Ferienwohnung war es uns noch zu zeitig, also haben wir den Abend in Bajamar am Charco verbracht. Ist irgendwie unser Lieblingsort geworden und wir würden bei einem nächsten Aufenthalt auf Teneriffa gleich dort buchen.
Tag 10: Von Teneriffa nach Gran Canaria
Für heute stand uns der Wechsel der Inseln bevor. Unser Aufenthalt auf Teneriffa war beendet und wir wollten nun für den zweiten Teil unseres Urlaubs wieder auf Gran Canaria übersetzen.
Daher sind wir früh am Morgen schon von San Marcos aus in Richtung Santa Cruz aufgebrochen. Auf den Straßen war wenig los und so kamen wir rechtzeitig im Hafen an um die Schnellfähre von Fred Olsen beim Einlaufen beobachten zu können.
Auch auf dem Schiff war wenig los, kaum ausgelastet, sodass es auch beim Ein- und Ausfahren keine Hektik gab.
In Agaete angekommen ging es dann für uns gleich weiter nach Sardina del Norte. Unser Vermieter erwartete uns bereits und zeigte uns gleich die Ferienwohnung. Deren Highlight war absolut die riesige Terrasse mit genialem Meerblick.
Nachdem wir alles an Gepäck ausgeladen und ausgepackt hatten, machten wir uns daran, die Strandpromenade zu erkunden und den gigantischen Ausblick von der Terrasse zu genießen.
Tag 11: Gran Canaria – Botanischer Garten in Las Palmas
Um uns mit Gran Canaria vertraut zu machen wollten wir heute eigentlich zu einer Inselrundfahrt aufbrechen. Gestartet sind wir auch und nachdem wir die unschönen Bananenplantagen hinter uns gelassen hatten, wurde die Landschaft auch schöner.
Am Mirador Valle Agaete überraschte uns ein ungewöhnlich grünes Tal, denn unser erster Eindruck war, dass Gran Canaria weniger grün als Teneriffa ist. Das Tal ist jedoch eine Sackgasse und wir sind zurück nach Agaete gefahren und wollten nun die Straße an der Westküste entlang in Richtung Süden fahren.
Doch auf der GC-200 kam es offenbar zu einem Unfall und nach einigen Kilometern standen wir im Stau. Dieser löste sich leider auch nicht auf und so brachen wir unsere Inselrundfahrt ab.
Stattdessen fuhren wir nach Las Palmas, der Hauptstadt Gran Canarias, um uns dort den großen Botanischen Garten anzusehen. Am höher gelegenen Osteingang war leider kein Parkplatz frei, also sind wir zum Westeingang gefahren und können diesen Parkplatz auch empfehlen.
Der Garten kostet keinen Eintritt und ist mit 24 Hektar auch deutlich größer als der Botanische Garten von Icod de los Vinos. Es werden verschiedene Regionen und deren Arten gezeigt, zum Beispiel die Küste, Wüste oder Pinienwälder.
Vor allem die vielen Kakteen und die Drachenbäume waren super, aber auch, dass man auf engen und steilen Steinmauern hinauf zum Mirador klettern konnte. Super viele und vor allem abwechslungsreiche Wege. Vom Mirador aus konnten wir dann auch den gesamten Garten einmal überblicken.
Insgesamt waren wir hier etwas über 1,5 Stunden unterwegs und auf dem Rückweg nach Sardina del Norte stoppten wir noch am Leuchtturm im äußersten Nordwesten Gran Canarias. Architektonisch ist dieser nichts Besonderes, aber durch seine Lage hat man von dort einen super Blick auf den Atlantik. Bei gutem und wolkenfreiem Wetter sieht man dann auch den Teide und Teneriffas Küstenlinie.
Tag 12: Gran Canaria – Die Dünen von Maspalomas
Für viele Touristen auf Gran Canaria gehören die Dünen von Maspalomas mit zu den Highlights der Insel. Diese wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, weshalb wir den weiten Weg in den Süden der Insel auf uns genommen haben. Gefühlt kamen wir auf Gran Canarias Ringstraße nicht so schnell voran wie auf Teneriffa.
In Maspalomas haben wir unseren Mietwagen im großen Parkhaus nördlich des Leuchtturms abgestellt. Zwar etwas teurer als die Alternativen, aber dafür gut gelegen, mit Toiletten und großzügigen Parkflächen ausgestattet.
Über eine Brücke sind wir vom Parkhaus zu den Dünen gelangt und konnten nun den vorgegebenen Wegen folgen. Die Wege zu verlassen ist eigentlich verboten, was auch durch Polizeistreifen kontrolliert wird. Aber leider halten sich kaum Besucher wirklich daran und man sieht viele Menschen durch die Dünenlandschaft laufen. Wenn man nicht zu Fuß gehen will, kann man sich auch von einem Kamel durch die Dünen tragen lassen.
Wir sind bei wolkenverhangenem Himmel gestartet und immer dem blauen Weg gefolgt. Am Mirador de las Dunas am Hotel Riu angekommen, hatten wir die gesamte Dünenlandschaft von Maspalomas vor uns ausgebreitet. Leider immer noch mit total bedecktem Himmel.
Über den breiten Strand ging es für uns dann zurück in Richtung Leuchtturm. Das Wetter war heute einfach nicht gut, was sicher auch unseren Eindruck der Dünen getrübt hatte. Nach einem Besuch im Leuchtturm beendeten wir dann auch unseren Besuch und kehrten nach Sardina del Norte zurück.
Tag 13: Gran Canaria – Wanderung um den Roque Nublo
Die Wanderung um den Roque Nublo habe ich ohne Pauline unternommen und bin daher schon extra früh aufgestanden und aufgebrochen. Ziel war der Wanderparkplatz La Goleta und zum Glück war ich zeitig da, denn so konnte ich mir noch einen Parkplatz sichern. Und das obwohl sich die Fahrt über die engen Bergstraßen ganz schön gezogen hatte.
Gleich zu Beginn bin ich hinauf zum markanten Felsen Roque Nublo gestiegen um diesen auch aus der Nähe zu sehen. Wie eine dicke Felsnadel ragt der Stein empor und ist von vielen anderen Aussichtspunkten der Insel zu sehen. Besonders gut vom Pico des las Nieves, mit 1.949 Metern der zweithöchste Berg Gran Canarias, aus.
Auf meinen Karten war ein Weg über den Montaña del Asserrador zur Ventana de Bentayga eingezeichnet. Anfangs konnte ich dem Weg auch noch sehr gut folgen, doch irgendwann gab es keinen Weg mehr und ich stand vor einer massiven Felswand. Absteigen war hier keine Option, weshalb ich umgedreht bin.
Wieder am Hauptweg angekommen, stieg ich nun etwas bergab bis ich eine Weggabelung erreichte. Von dort führte ein mit Steinmännchen markierter Weg ebenfalls zu Ventana de Bentayga. Diesem folgte ich nun und der Steig führte mich steil bergauf, bis ich den großen Felsbogen erreicht hatte.
Sogar Teneriffa war von hier etwas zu sehen, wenn auch leider der Teide hinter einer Wolkendecke versteckt war. Hier am Felsbogen wollte ich eine Mittagspause einlegen, doch einige große Raben verhinderten dies. Um meine Brotzeit nicht an die gierigen Vögel zu verlieren bin ich den Weg zurückgestiegen bis ich die besagte Weggabelung wieder erreicht hatte.
Über den Hauptpfad gelangte ich nun zur Straße GC-60, welcher ich anschließend folgte bis ich die GC-606 erreicht hatte. Von hier sollte ich eigentlich einen zugewachsenen Saumweg entlanggehen. Doch lieber folgte ich der Straße GC-60 bis zum Mirador Cruz de Timagada.
Nun führte die Wanderung auf einem gut begehbaren Hirtenpfad bis ins Dorf La Culata. Idealerweise, dachte ich mir jetzt, startet man die Wanderung hier im Dorf. So hat man nämlich die 350 Höhenmeter gleich zu Beginn zu bewältigen, wenn es auch noch kühl ist.
Jetzt hatte ich nämlich schon 15 Kilometer zurückgelegt und schon einige Höhenmeter gesammelt. Aber mit einigen kurzen Pausen konnte ich auch diese letzte Etappe einer sehr schönen Rundwanderung meistern. Am Parkplatz war dann die Hölle los, doch ich ließ mir Zeit. Insgesamt war ich 5 Stunden und 17 Minuten unterwegs gewesen und habe 17 Kilometer und 952 Höhenmeter gepackt.
Bevor ich zurück nach Sardina del Norte gefahren bin, stoppte ich noch am Pico de las Nieves. Von dort hatte ich den Roque Nublo nochmal super im Blick und auch auf die großflächigen Dünen von Maspalomas konnte ich schauen.
Tag 14: Gran Canaria – Entspannung auf der Terrasse
Nachdem die Wanderung gestern wirklich sehr anstrengend war, haben wir heute nicht viel unternommen. Den Tag auf unserer tollen Terrasse verbracht und einen langen Spaziergang an der Promenade entlang unternommen.
Tag 15: Gran Canaria – Inselrundfahrt, zweiter Versuch
Heute wollten wir den zweiten Versuch unserer Inselrundfahrt wagen und sind dafür extra zeitig aufgestanden. Und trotzdem standen wir auf Höhe des Flughafens im Stau, der sich jedoch glücklicherweise nach wenigen Minuten wieder gelöst hatte.
Unser erstes Ziel war der Barranco des las Vacas, ein mittlerweile sehr bekannter Spot, da er ein wenig dem Antelope Canyon ähneln soll.
Und tatsächlich ist eine gewisse Ähnlichkeit nicht von der Hand zu weisen. Für die passenden Farben waren wir wohl etwas zu zeitig da, doch fühlten wir uns durchaus an das Original in den USA erinnert.
La Fortaleza war leider noch nicht geöffnet, dafür konnten wir am Mirador El Mulato stoppen und den Ausblick auf den bergigen und kargen Süden Gran Canarias genießen. Erinnerte uns stark an einen großen Canyon und irgendwie auch oft an den Südwesten der USA.
Vom Mirador de Veneguera konnten wir bis zum Mirador Mogán laufen und dabei die Rainbow Rocks (Los Azulejos de Veneguera) sehen. Die bunt gefärbten Felsen sahen gut aus und wenige Minuten später parkten wir auch schon direkt unterhalb davon um sie aus der Nähe zu betrachten.
Nun wollten wir aber wieder ans Meer fahren und so steuerten wir auf La Aldea de San Nicolas zu. Dort wollten wir uns an der Uferpromenade ausruhen. Die war jedoch gerade eine Baustelle, doch der Park nebenan war schön schattig und mit vielen steinernen Tischen und Bänken versehen, also aßen wir dort zu Mittag.
Nur der Charco war eine Enttäuschung. So ein kleines Lachen, nur durch aufgeschüttete Steine vom Meer getrennt und dann soll das der bekannteste Charco der Insel sein?
Wir recherchierten und tatsächlich findet hier einmal im Jahr, meist im September, eine riesige Feier statt. Höhepunkt des Ganzen ist, dass alle auf ein Signal hin in den Charco rennen und wer zuerst mit den Händen einen Fisch gefangen hatte ist der Gewinner.
Nach dem Mittag sind wir dann noch durch den Ort bis zur Touristeninfo gelaufen, haben uns den Strand angesehen und sind dann weiter gefahren.
Nächster Stopp war der Aussichtspunkt Mirador el Balcón. Hoch auf den Klippen der Westküste Gran Canarias gelegen hatten wir von dem kleinen Glasbalkon eine prima Aussicht. Teneriffa war samt Teide zu sehen und auch Agaete und der Leuchtturm von Sardina del Norte konnte entdeckt werden. Dazu war dann noch die Schnellfähre unterwegs, sodass wir auch diese im Blick hatten.
Der Rückweg verlief dann problemlos, diesmal auch völlig ohne Stau und den Abend ließen wir auf unserer Terrasse und an der Strandpromenade ausklingen.
Tag 16: Gran Canaria – Spaziergang durch Las Palmas
Für heute stand ein Spaziergang durch Las Palmas, die Hauptstadt Gran Canarias, auf dem Programm. Unseren Mietwagen stellten wir auf dem großen Parkplatz neben dem Einkaufszentrum CC Arenas ab. Von dort waren es dann lediglich 700 Meter zu Fuß zur Bushaltestellte von guaguabus.
Mit der Linie 105 wollten wir ins Stadtzentrum zum Busbahnhof gelangen, doch leider kam und kam der Bus nicht. Immer mehr Leute warteten mit uns und schließlich sind wir in die Linie 100 eingestiegen, deren Ziel auch der Busbahnhof San Telmo war.
Dort begannen wir dann den Stadtrundgang am Parque San Telmo. Überall wieder Weihnachtsdekoration und hier am Platz wurde sogar schon der Weihnachtsmarkt aufgebaut.
Durch die Fußgängerzone gelangten wir in die Altstadt, durch deren Gassen wir vorbei am Casa de Colón, dem Geburtshaus von Kolumbus, bis zur Kathedrale gelangten. Hier wurde gerade demonstriert, sodass wir uns die Kathedrale nicht näher ansehen konnten.
Von nun an folgten wir den Straßen in Richtung Norden und über Treppen stiegen wir auf einen Hügel hinauf um die Stadt auch von oben zu sehen. Am Mirador Cuatro Cañones konnten wir dann Las Palmas überblicken. Auch La Isleta, die Halbinsel im Norden, hatten wir von hier aus einen guten Blick.
Vorbei am Parque Doramas und der Calle Pio XII folgend erreichten wir nach einiger Zeit die zentrale Markthalle von Las Palmas. Von dort aus spazierten wir zur Plaza de España, gingen am Kaufhaus El Corte Inglés vorbei bis wir den Hafen erreichten.
Schon von Weitem war ein TUI Kreuzfahrtschiff, die Marella Explorer, zu sehen. Direkt daneben ankerte eine fast genauso große Luxusyacht, die Golden Odyssey. Soll wohl die 37. größte Yacht der Welt sein.
Über eine geschwungene Fußgängerbrücke wurde die GC-1 überquert und dank der Calle Juan Rejón erreichten wir die Strandpromenade. Der Playa de Las Canteras zieht sich als Sandstrand mehrere Kilometer die Westseite Las Palmas entlang.
Auf der Plaza de La Puntilla legten wir einen Stopp ein, anschließend schlenderten wir die lange Promenade gen Süden, bis wir den Parkplatz unseres Mietwagens wieder erreicht hatten.
Am Ende waren wir gute 17 Kilometer unterwegs und haben dafür knapp vier Stunden gebraucht. Hat sich aber auf jeden Fall gelohnt, denn so haben wir wirklich einen guten Einblick und Überblick über Las Palmas erhalten.
Und trotzdem konnten wir auch an diesem Abend nicht auf einen Spaziergang entlang der Promenade von Sardina del Norte verzichten.
Tag 17: Gran Canaria – Letzter voller Tag auf Gran Canaria
Unser letzter voller Tag auf Gran Canaria war nun angebrochen und wir wollten heute noch einmal ein paar Kleine Ausflüge starten, denn das Wetter war nur mittelmäßig und in der Nacht muss es sogar geregnet haben.
Nach einem gemütlichen Frühstück sind wir zum Pico de Bandama gefahren. Von dort oben konnten wir auf einen Vulkankrater, die Caldera de Bandama, blicken. Der Krater ist ungewöhnlich grün, was daran liegt, dass der Ausbruch für fruchtbare Böden gesorgt hat. Es wird noch heute dort Wein angebaut.
Nächster Stopp war El Bufadero, ein Höhlensystem am Meer, welches dafür sorgt, dass immer wieder Wasserfontänen in die Höhe schießen. Leider war Ebbe als wir eintrafen, sodass wir nicht viel von den Fontänen mitbekamen und bis zur einsetzenden Flut wollten wir dann auch nicht warten.
Am Nachmittag sind wir dann noch zum Montaña Ajodar bei Gáldar aufgebrochen. Der vulkanische Berg lässt sich von einem Parkplatz am Mirador de la Montaña de Ajodar aus super gut besteigen, dank der großen und breiten Schotterpiste.
Da es nur 1,3 Kilometer Strecke und lediglich 175 Höhenmeter waren, erreichten wir schnell den Gipfel und hatten von den drei Gipfelkreuzen eine tolle Aussicht über den Nordteil der Insel. Leider sahen wir von hier oben auch das Ausmaß der Bananenfarmen, die mit den vielen Plastikabdeckungen weite Teile der Landschaft bedeckten.
Abends dann wieder die Strandpromenade von Sardina del Norte, den Ort hatten wir dank der Lage lieb gewonnen, und dann hieß es Koffer packen.
Tag 18: Rückflug von Gran Canaria nach Leipzig
Zeitig sind wir aufgestanden, haben die letzten Sachen eingepackt und das Auto beladen. Dann ging es auch schon los in Richtung Flughafen, wo wir rechtzeitig ankamen. Das Auto war schnell bei Cicar abgegeben, dann konnten wir uns in die lange Reihe am Check In, bzw. der Gepäckaufgabe, einreihen.
Die Sicherheitskontrolle war sehr entspannt und auch das Boarding verlief reibungslos. Pünktlich um 13:30 Uhr hoben wir ab und der voll besetzte Airbus A321-200 Winglet machte sich auf den Weg nach Leipzig.
Insgesamt war auch dieser Flug sehr angenehm und erst über Deutschland setzten Turbulenzen ein. In Leipzig angekommen ging es dann mit der Bahn zurück nach Hause und leider hatten wir die warmen Temperaturen der Kanaren nicht mitnehmen können. Stattdessen wurden wir Ende November von Kälte und Schnee empfangen.