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Ausflugstipp Bayern: Von Fischbachau auf den Wendelstein (1.838 Meter Höhe)

Der Wendelstein und Fischbachau im Überblick

FischbachauWendelstein
Homepage:www.fischbachau.dewww.wendelsteinbahn.de
Jahreszeit:GanzjährigGanzjährig, im Winter dann zum Ski fahren
Fakten und Zahlen:– ca. 5.600 Einwohner
– Gemeinde in Oberbayern
– beliebter Urlaubsort
– 1.838 Meter Höhe
– Berg der Bayerischen Alpen
– touristisch voll erschlossen mit Seilbahn, Restaurant und sogar einer Kapelle
Unsere Highlights:– Super Lage
– nah an Wendelstein, Schliersee, etc.
– Super Aussicht vom Gipfel auf das Alpenvorland
– vielfältige Wandermöglichkeiten

Allgemeines zu Fischbachau und Wendelstein

Fischbachau im Allgäu

Die Gemeinde Fischbachau liegt im oberbayerischen Landkreis Miesbach und hat circa 5.600 Einwohner. Die Gemeinde setzt sich aus mehreren Orten im Tal der Leitzach zusammen. Aufgrund der Nähe zu bekannten touristischen Orten wie dem Schliersee, dem Spitzingsee und natürlich dem Wendelstein, ist Fischbachau bei Besuchern der Region sehr beliebt und ein gern gewählter Ort für die Unterkunft.

Blick auf die Ortsteile von Fischbachau vom Wanderweg auf den Wendelstein aus gesehen
Blick auf die Ortsteile von Fischbachau vom Wanderweg auf den Wendelstein aus gesehen

Der 1.838 Meter hohe Wendelstein

Der Wendelstein ist mit seinen 1.838 Metern Höhe der höchste Berg des nach ihm benannten Wendelsteinmassivs in den bayerischen Alpen. Von dem sehr exponiert gelegenen Gipfel bieten sich den Besuchern sehr gute Ausblicke in die Umgebung. Außerdem ist der Wendelstein dadurch auch von weitem aus dem bayerischen Alpenvorland zu erkennen.

Auch während der Wanderung hat man den exponierten Wendelstein gut im Blick
Auch während der Wanderung hat man den exponierten Wendelstein gut im Blick

Der Berg ist touristisch voll erschlossen, sodass es einiges an Sehenswürdigkeiten am Wendelstein zu entdecken gibt. Kein Wunder, war er doch schon Ende des 19. Jahrhunderts eines der populäreren Gipfelziele in der Region. Die Wichtigsten stellen wir euch gerne hier ein wenig näher vor.

Der Panoramaweg am Wendelstein

Der Panoramaweg am Wendelstein ist identisch zum Geologie-Themenweg. Mit Schautafeln und Erlebnisstationen erfahren Wanderer Interessantes zur Entstehung der Alpen und zum Wendelstein.

Bis kurz vor dem Gipfel des Wendelstein verläuft der Panoramaweg gemeinsam mit dem Gipfelweg
Bis kurz vor dem Gipfel des Wendelstein verläuft der Panoramaweg gemeinsam mit dem Gipfelweg

Der Panoramaweg zweigt kurz unterhalb des Gipfels vom Gipfelweg ab und führt anschließend über einen Rastplatz am Ostgipfel zurück zur Bergstation und dem Wendelsteinhaus. Als Gehzeit werden etwa 40 Minuten angegeben.

Wendelsteinkapelle

Die Wendelsteinkapelle, oder auch Wendelsteinkircherl genannt, wurde schon im Jahr 1890 geweiht und bis heute die höchstgelegenste Kirche Deutschlands, da beispielsweise die Zugspitz-Kapelle keine offizielle Kirche ist.

Der Name ist nicht nur dahingehend irreführend, denn auf dem Gipfel steht eine bereits 1718 erbaute kleine Holzkapelle, dennoch hat sich dieser eingebürgert. In den Jahren 2016 und 2017 ist die Wendelsteinkapelle umfassend renoviert worden um sie für die nächsten Jahre fit zu machen.

Blick auf die Wendelsteinkapelle, die höchstgelegenste Kirche Deutschlands
Blick auf die Wendelsteinkapelle, die höchstgelegenste Kirche Deutschlands

Bergwetterwarte und Observatorium

Aufgrund seiner exponierten Lage, mit über 120 klaren Nächten pro Jahr, bot sich der Wendelstein natürlich auch als Standort einer Wetterwarte an und so verwundert es nicht, dass von 1962 bis ins Jahr 2012 hinein eine rund um die Uhr besetzte Wetterwarte durch den Deutschen Wetterdienst betrieben wurde.

Doch die Historie der Wetterbeobachtungen am Wendelstein geht bereits bis ins Jahr 1804 zurück, als in einem Provisorium auf dem Gipfel Wetterdaten aufgezeichnet wurden. Im Jahr 1883 ist dann die Meteorologische Station auf 1.700 Meter Höhe, also etwas unterhalb des Gipfels, errichtet worden und blieb bis zum Neubau 1962 in Betrieb.

Nach 130 Jahren ununterbrochenen Wetterbeobachtungen auf dem Wendelstein wurde die Station jedoch aufgegeben, aus Kostengründen. Heute gibt es demnach keine Wetteraufzeichnungen mehr am Berg.

Die Sternwarte, beziehungsweise das Observatorium, ist im Dezember 1939 gegründet worden. Von dort aus sollte die Sonnenaktivität beobachtet werden um die optimalen Frequenzen für den militärischen Funkverkehr hervorsagen zu können. Seit 1949 gehört das Observatorium zur Universität München, welches nach und nach weitere Geräte etablierte und die Anlage zu Forschungszwecken nutzte. Seit 1988 ist das Observatorium jedoch nur noch eine reine Sternwarte.

Wendelsteinhaus

Auf 1.724 Meter Höhe liegt das Wendelsteinhaus etwas unterhalb des Gipfels. Dank des gut ausgebauten Gipfelweges sind es nochmal circa 20 Minuten, bis man auf dem höchsten Punkt des Wendelsteins steht.

Das Wendelsteinhaus ist schon im Jahr 1883 eröffnet worden. Doch bereits im Jahr 1887 musste das Haus zum großen Teil abgerissen werden um einem Neubau Platz zu machen, der Andrang an Besuchern war einfach zu groß. Dieser Neubau steht noch heute und ist im Laufe der Jahre immer wieder umgebaut und erweitert worden.

Vom Bergbahnhof der Zahnradbahn sowie der Bergstation der Seilbahn ist es jedoch nicht weit bis zum Wendelsteinhaus, sodass das Restaurant auch für die Besucher des Berges erreichbar ist, welche nicht zu Fuß hinaufkommen. An schönen Sommertagen können auf der großen Bergterrasse bis zu 500 Personen verköstigt werden.

Seilbahn von Bayrischzell auf den Wendelstein

Die Zahnradbahn fährt bereits seit über 100 Jahren auf den Wendelstein, doch seit 1970 führt auch eine Seilbahn hinauf. Sie erschließt den Wendelstein vom Leitzachtal aus und startet in Bayrischzell.

Die Fahrt dauert lediglich sieben Minuten und es passen bis zu 50 Personen in die großen, gelben Gondeln. Während der Fahrt werden über 900 Höhenmeter überwunden und die Fahrgäste können bereits unterwegs den Ausblick genießen.

Eine Gondel der Seilbahn von Bayrischzell auf den Wendelstein
Eine Gondel der Seilbahn von Bayrischzell auf den Wendelstein

Die Zahnradbahn von Brannenburg auf den Wendelstein

Schon seit mehr als 100 Jahren gelangen Besucher von Brannenburg mittels Zahnradbahn hinauf auf den Wendelstein. Von 1910 bis 1912 ist die elektrische Bahn erbaut worden. Dafür war notwendig, sieben Tunnel, acht Galerien sowie 13 Brücken zu errichten.

Die Trasse führt vorbei an Almwiesen, durch Wälder und schroffe Felsen. Für viele Besucher ist die 30-minütige Fahrt schon ein Erlebnis für sich. Interessantes Detail ist, dass durch die Bergabfahrt Strom generiert wird, welcher gespeichert wird um für die Fahrt bergwärts verwendet werden zu können.

Ausgangspunkt für die Tour von Fischbachau auf den Wendelstein

Wenn man nicht gerade direkt von seiner Unterkunft in Fischbachau mit der Wanderung auf den Wendelstein startet, dann gibt es im Ort zwei Möglichkeiten zu parken. Eine davon ist der Parkplatz am Rathaus, welcher groß genug für recht viele Autos ist und der zudem kostenfrei genutzt werden kann.

Die andere Möglichkeit, und auch die bessere Alternative, ist der Wanderparkplatz Fischbachau im Osten des Ortes. Dort passen nochmal wesentlich mehr Fahrzeuge hin als am Rathaus und man spart sich die Wanderstrecke durch den Ort. Auch eine Toilette gibt es hier. Dafür ist dieser Parkplatz kostenpflichtig, die Tageskarte kostete im Jahr 2022 fünf Euro.

Unsere Wanderung von Fischbachau auf den Wendelstein und zurück

Von Fischbachau über die Kreuzigungsgruppe bis zum Kuttenraingraben

Gestartet sind wir im Zentrum von Fischbachau, sozusagen direkt an der Kreuzung zur Birkenstraße. Von dort ging es diese Straße entlang in Richtung Osten. Vorbei an der Martin-Luther-Kirche und dem Landgasthof Alte Bergmühle. Kaum hatten wir diesen passiert, sind wir in den Mühlenweg abgebogen und dann auf einen kleinen Steig gewechselt.

Blick auf Fischbachau von der Kreuzigungsgruppe aus gesehen
Blick auf Fischbachau von der Kreuzigungsgruppe aus gesehen

Dieser hat uns an der Kreuzigungsgruppe vorbei geführt, ehe wir wieder der Birkensteinstraße bis zu ihrem Ende folgten. Dann haben wir die Stadt verlassen und sind weiter auf einem breiten Forstweg in Richtung Wendelstein gewandert. Anfangs ging es noch sanft bergan, doch sollte es schon bald steiler werden.

Von da an führte uns nur noch dieser kleine Pfad von Fischbachau auf den Wendelstein
Von da an führte uns nur noch dieser kleine Pfad in Richtung Wendelstein

Würde man dem Weg weiter folgen, so wären wir an der Spitzingalm herausgekommen, diese war jedoch nicht unser Ziel. Wir bogen daher kurz vor der Querung des Kuttenraingrabens in den Wald hinein ab.

Unterhalb des Türkenköpfl entlang in Richtung Wendelstein

Der Weg war jetzt nur mehr ein Pfad und hatte steigungstechnisch nach wie vor in sich. Anfangs führte uns der Pfad noch durch den Wald unterhalb der Kirchwand vorbei. Doch schon bald verließen wir die Waldgrenze und hatten jetzt auch schon eine super Aussicht auf die Berge und Täler der Umgebung.

Erste Blicke auf die Umgebung taten sich auf, als wir den Wald verließen während unserer Wanderung von Fischbachau auf den Wendelstein
Erste Blicke auf die Umgebung taten sich auf, als wir den Wald verließen

Unterhalb des Türkenköpfl ging es entlang und dann kam irgendwann auch der Gipfel des Wendelstein in unser Blickfeld. Doch bevor wir mit der Bergstation der Wendelsteinbahn unser erstes Ziel knapp unterhalb des Gipfels erreichten, mussten wir nun noch einige Höhenmeter bewältigen.

Kurz bevor wir das Wendelstein-Haus erreichten, folgten wir mehr oder weniger dem Verlauf der Seilbahn, deren Gondeln über uns hinwegschwebten
Kurz bevor wir das Wendelstein-Haus erreichten, folgten wir mehr oder weniger dem Verlauf der Seilbahn, deren Gondeln über uns hinwegschwebten

Über uns schwebten die Gondeln der Seilbahn dahin und transportierten die Besucher und Touristen hinauf, die sich die Mühe des Besteigung nicht antun wollten, aber dennoch das tolle Wetter genießen wollten.

In felsigen Serpentinen führte uns der Pfad bergan und nun war hier auch mehr Betrieb als noch zuvor auf dem Weg von Fischbachau auf den Wendelstein. Kein Wunder, treffen doch vor dem Beginn der Serpentinen zwei Wanderwege aufeinander.

Über eine Treppe erreichten wir dann auch das Wendelstein-Haus, wo schon viele Leute in der Oktobersonne saßen und sich bei Speisen und Getränken stärkten.

Gacher Blick

Wir hatten unseren eigenen Proviant dabei und besuchten erst einmal den Felsvorsprung Gacher Blick, von welchem aus man prima den eigentlichen Gipfel des dicht bebauten Wendelsteins betrachten konnte.

Der Gipfel des Wendelsteins vom Gacher Blick aus gesehen
Der Gipfel des Wendelsteins vom Gacher Blick aus gesehen

Doch auch ins Tal kann man von dort prima blicken und dafür das bereitgestellte Fernglas nutzen, unser eigenes hatten wir natürlich wieder einmal zuhause vergessen.

In Serpentinen hinauf zum Gipfel des Wendelstein

Nach einer kurzen Rast vor dem Wendelstein-Haus machten wir uns dann an den restlichen Aufstieg hinauf auf den Gipfel. Ein schmaler Weg führ in mehreren Serpentinen hinauf, vorbei an der Wendelsteinkapelle sowie dem Stationsgebäude des Bayerischen Rundfunks.

Blick hinab auf die Wendelsteinkapelle
Blick hinab auf die Wendelsteinkapelle

Und dann war es soweit und wir hatten die Gipfelplattform des Wendelsteins erreicht. Auf 1.838 Meter standen wir nun nahe des Observatoriums. Nach einem kurzen Rundgang entlang der Plattformen, machten wir dann allerdings wieder kehrt, denn wie schon bei unserer Besteigung der Zugspitze, war der Gipfel sehr voll mit weiteren Besuchern. So ist das nun einmal, wenn Seilbahn und Zahnradbahn auf den Berg hinauf führen.

Abstieg vom Wendelstein über die Kesselalm zurück nach Fischbachau

Für den Weg zurück vom Wendelstein nach Fischbachau wählten wir eine etwas andere Route als noch auf dem Weg hinauf. Bis zum Wendelstein-Haus folgten wir den Serpentinen, welche wir auch hinaufkamen und auch dann stiegen wir noch ein Stück den bereits bekannten Steig hinab.

Doch diesmal passierten wir das Türkenköpfl auf der Nordseite und kamen an der Zettler-Hütte, der Durhamer Alm und der Aiblinger Hütte vorbei, beziehungsweise an den Abzweigungen zu diesen. Die malerisch gelegene Kesselalm jedoch passierten wir nicht, sondern kehrten gegen späten Nachmittag auf 1.278 Metern Höhe ein und gönnten uns ein kühles Getränk sowie einen leckeren Kaiserschmarrn.

Auf unserem Rückweg vom Wendelstein nach Fischbachau sind wir noch in der Kesselalm eingekehrt
Auf unserem Rückweg vom Wendelstein nach Fischbachau sind wir noch in der Kesselalm eingekehrt

Von der Kesselalm ging es dann in steilen Serpentinen weiter hinab in Richtung Fischbachau, was jedoch vom Weg her nicht mehr anspruchsvoll war. Am Kapellenweg traten wir aus dem Wald und schon waren wir wieder an der Birkensteinstraße und konnten noch gar zurück ins Zentrum laufen und unsere Wanderung von Fischbachau auf den Wendelstein und zurück erfolgreich beenden.

Unser persönliches Fazit zur Wanderung von Fischbachau auf den Wendelstein

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wanderung von Fischbachau auf den Wendelstein es durchaus in sich hatte. Es ging zum Teil wirklich steil bergauf, vor allem im letzten Abschnitt bis zum Wendelsteinhaus. Von dort bis zum Gipfel war der Weg dann dank der vielen Serpentinen nicht mehr so wild, dafür aber voll, weil auch die vielen Gäste ganz nach oben wollen, welche mit der Seilbahn oder dem Zug auf den Wendelstein kamen. Für die gesamte Wanderung sollte man daher schon ein gewisses Maß an Fitness vorweisen können.

Immer wieder hat man die Möglichkeit, die Aussicht im Sitzen zu genießen auf der Wanderung von Fischbachau auf den Wendelstein
Immer wieder hat man die Möglichkeit, die Aussicht im Sitzen zu genießen

Dafür konnten wir bereits kurz nach Fischbachau den Blick auf die Berge genießen und spätestens mit Verlassen der Baumgrenze hatten wir grandiose Aussichten. Der belebte Berg mit all dem Trubel ist natürlich Geschmackssache uns konnte es das Wandererlebnis nicht vermiesen. Kennen wir ja auch schon von unserer Besteigung der Zugspitze nicht anders.

Die Aussicht auf unserer Wanderung von Fischbachau auf den Wendelstein war super
Die Aussicht auf unserer Wanderung von Fischbachau auf den Wendelstein war super

Super gut gefallen hat uns auch der Rückweg vom Wendelstein nach Fischbachau, wo wir eine leicht abgeänderte Route wählten um an der rustikalen Kesselalm einzukehren. Wir waren am Abend erschöpft, aber auch glücklich und zufrieden und können die hier beschriebene Tour auf jeden Fall weiterempfehlen.

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