Allgemeines zum Roque Nublo auf Gran Canaria
Der Roque Nublo, was übersetzt „Wolkenfels“ bedeutet, erreicht eine Höhe von 1.813 Metern über dem Meeresspiegel und ist vulkanischen Ursprungs, wie vieles auf den Kanarischen Inseln. Das markante Felsmonument ist eines der symbolträchtigsten Wahrzeichen Gran Canarias und erhebt sich majestätisch ziemlich genau im Zentrum der Insel.
Vor Millionen von Jahren durch vulkanische Aktivitäten entstanden, die generell die Landschaft des heutigen Gran Canarias sehr prägten, ist der Roque Nublo heute Teil eines über 26.000 Hektar großen Naturschutzgebietes, des Parque Rural del Nublo. Der Fels war auch einst ein heiliger Ort der Ureinwohner Gran Canarias, der Guanchen.
Heute führen Wanderwege auf und rund um den Roque Nublo, führen dabei durch malerische Pinienwälder und über felsige Pfade. Schöne Ausblicke in alle Richtungen Gran Canarias sind dabei garantiert, weshalb wir euch die Wanderung rund um den Roque Nublo näher vorstellen möchten.
Wie kommt man zum Ausgangspunkt der Wanderung rund um den Roque Nublo
Im Grunde genommen gibt es zwei Startpunkte für die Wanderung rund um den Roque Nublo. Einmal den Aparcamiento de la Degollada de La Goleta und das Dorf La Culata.
Der Aparcamiento de la Degollada de La Goleta ist dabei der bekannteste und meistgenutzte Startpunkt, dieser wird auch regelmäßig von Reisebussen angefahren. Kein Wunder, führt doch von dort der direkteste Weg über eine gut markierte Route zum Roque Nublo. Wir empfehlen auf jeden Fall die Anreise mit dem Auto um für die Wanderung an sich möglichst flexibel zu bleiben.
Von der Nordseite der Insel her kommend empfiehlt es sich, der GC-15 zu folgen und anschließend entweder über die GC-150 oder die GC-600 zu fahren. Von der Südseite Gran Canarias aus kommend nutzt man die GC-65 oder die GC-60. Durch zentrale Lage im Inselinneren braucht man im Grunde stets zwischen 1,5 und 2 Stunden, wenn man von der Küste aus startet.
Der Parkplatz ist kostenlos, aber vor allem an Wochenenden oder Feiertagen sehr schnell überfüllt. Eine zeitige Anreise können wir nur empfehlen, dann wandert man auch nicht in der größten Hitze des Tages los.
Der Parkplatz in La Culata ist deutlich kleiner und empfiehlt sich vor allem dann, wenn man den Roque Nublo umrunden möchte. Will man nur zum Felsplateau an sich, dann sollte man hier nicht parken. Erreicht wird das Dorf ebenfalls über die oben genannten Straßen, zum Schluss muss man der GC-150 folgen. Diesen Ausgangspunkt würden wir vorziehen, denn so hat man den anstrengenden Anstieg gleich zu Beginn der Tour und nicht noch am Ende, wenn man ohnehin schon müde ist.
Meine Wanderung rund um den Roque Nublo
Die Wanderung um den Roque Nublo habe ich ohne Pauline unternommen und bin daher schon extra früh aufgestanden und aufgebrochen. Ziel war der Wanderparkplatz La Goleta und zum Glück war ich zeitig da, denn so konnte ich mir noch einen Parkplatz sichern. Und das obwohl sich die Fahrt über die engen Bergstraßen ganz schön gezogen hatte.
Gleich zu Beginn bin ich hinauf zum markanten Felsen Roque Nublo gestiegen um diesen auch aus der Nähe zu sehen. Wie eine dicke Felsnadel ragt der Stein empor und ist von vielen anderen Aussichtspunkten der Insel zu sehen. Besonders gut vom Pico des las Nieves, mit 1.949 Metern der zweithöchste Berg Gran Canarias, aus.
Auf meinen Karten war ein Weg über den Montaña del Asserrador zur Ventana de Bentayga eingezeichnet. Anfangs konnte ich dem Weg auch noch sehr gut folgen, doch irgendwann gab es keinen Weg mehr und ich stand vor einer massiven Felswand. Absteigen war hier keine Option, weshalb ich umgedreht bin.
Wieder am Hauptweg angekommen, stieg ich nun etwas bergab bis ich eine Weggabelung erreichte. Von dort führte ein mit Steinmännchen markierter Weg ebenfalls zu Ventana de Bentayga. Diesem folgte ich nun und der Steig führte mich steil bergauf, bis ich den großen Felsbogen erreicht hatte.
Sogar Teneriffa war von hier etwas zu sehen, wenn auch leider der Teide hinter einer Wolkendecke versteckt war. Hier am Felsbogen wollte ich eine Mittagspause einlegen, doch einige große Raben verhinderten dies. Um meine Brotzeit nicht an die gierigen Vögel zu verlieren bin ich den Weg zurückgestiegen bis ich die besagte Weggabelung wieder erreicht hatte.
Über den Hauptpfad gelangte ich nun zur Straße GC-60, welcher ich anschließend folgte bis ich die GC-606 erreicht hatte. Von hier sollte ich eigentlich einen zugewachsenen Saumweg entlanggehen. Doch lieber folgte ich der Straße GC-60 bis zum Mirador Cruz de Timagada.
Nun führte die Wanderung auf einem gut begehbaren Hirtenpfad bis ins Dorf La Culata. Idealerweise, dachte ich mir jetzt, startet man die Wanderung hier im Dorf. So hat man nämlich die 350 Höhenmeter gleich zu Beginn zu bewältigen, wenn es auch noch kühl ist.
Jetzt hatte ich nämlich schon 15 Kilometer zurückgelegt und schon einige Höhenmeter gesammelt. Aber mit einigen kurzen Pausen konnte ich auch diese letzte Etappe einer sehr schönen Rundwanderung meistern. Am Parkplatz war dann die Hölle los, doch ich ließ mir Zeit. Insgesamt war ich 5 Stunden und 17 Minuten unterwegs gewesen und habe 17 Kilometer und 952 Höhenmeter gepackt.
Mein persönliches Fazit zur Wanderung rund um den Roque Nublo
Die Wanderung rund um den Roque Nublo war eine schöne, aber auch anstrengende Erfahrung. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich und es gibt zwei längere Waldabschnitte, die für schattige Abwechslung sorgen. Je nach Tageszeit hat man auch einen schattigen Abschnitt, wenn man, wie ich es getan habe, der Straße GC-60 bis zum Mirador cruz de Timagada folgt.
Sollte ich die Tour noch einmal irgendwann wandern, dann würde ich aber auf jeden Fall im Dorf La Culata starten um mir den echt steilen und langwierigen Anstieg hoch zum Aparcamiento de la Degollada de La Goleta gleich zu Beginn der Tour zu geben. Der Part hat am Ende doch recht ordentlich geschlaucht.
Alles in allem lohnt sich die Wanderung aber auf jeden Fall und auch den Abstecher zum Ventana del Bentayga kann ich weiterempfehlen. Der Roque Nublo ist ein interessanter Felsen und nutzt die Gelegenheit und fahrt nach der Tour auf den Gipfel des Pico de las Nieves um von dort noch einmal auf die Felsnadel zu blicken.