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Zelten in den USA – Alles, was du übers Camping mit Zelt wissen musst!

Du bist gerade dabei, deinen Roadtrip durch die USA zu planen und zu organisieren? Denkst dabei vor allem an Zelten in der freien Natur und möchtest wissen, welche Möglichkeiten dir dabei in den USA offen stehen?

Unsere 5 Hauptgründe für Roadtrips mit Zelt erfährt man hier.

Oder warst du vielleicht schon einige Male in den USA unterwegs und dabei sogar campen, bislang aber immer mit Wohnmobil? Hast deine ganz eigenen Erfahrungen dabei gesammelt und dich gewundert, warum man so wenig Touristen und Reisende mit Zelt sieht?

Mit diesem Beitrag versorgen wir dich mit allen wichtigen Informationen rund ums Zelten in den USA. Zeigen dir auf, welche Formen von Campingplätzen es überhaupt gibt, was du beim Zelten zu beachten hast und wie du beispielsweise bezahlst, wenn niemand sonst am Campground ist.

Wir waren im Jahr 2016 für round about 6 Wochen mit dem Zelt im Südwesten der USA unterwegs und konnten dabei vielfältigste Erfahrungen rund um das Thema Camping mit Zelt sammeln.

Eine Übersicht zu den einzelnen detailliert beschriebenen Reisetagen unseres Roadtrips durch die USA findet Ihr hier verlinkt.

In Europa nutzen wir ja auch überwiegend das Zelt als Form der Übernachtung und dachten uns, dass sich das Zelten auch prima in den Staaten einsetzen lässt. Wer weiß, vielleicht begleitet dich dein Zelt auch auf deinem nächsten Roadtrip durch die Vereinigten Staaten von Amerika.

Zelten in den USA – Allgemeines

Zelten in den USA unterscheidet sich gehörig von dem Camping an das der durchschnittliche Europäer im ersten Moment denkt. Mit Camping verknüpfen wir ja doch immer wieder abgesteckte Parzellen, gepflegte und getrimmte Rasenflächen, seitenweise Regeln und häuslich eingerichtete Dauercamper inklusive Gartenzwerg im Vorgarten des Wohnwagens.

Campground im Organ Pipe Cactus National Monument
Campsites im Organ Pipe Cactus National Monument  

In den USA ist das etwas anders. Die meisten Campingplätze befinden sich Land des Staates, beispielsweise in National Parks oder State Parks und dadurch mitten drin in der Natur. Die Ausstattung der Campingplätze ist von daher oft recht einfach (zum Beispiel Plumpsklo und keine Duschen), dafür aber auch relativ günstig. Zwischen den verschiedenen sogenannten Campsites liegt sehr viel Platz und so gut wie jede verfügt über eine Sitzmöglichkeit, Feuerstelle oder Grill und einen Tisch.

Ausstattung der Campgrounds

Die meisten Campgrounds in den USA haben direkt am Stellplatz eine Feuerstelle mit Grillfläche, eine Sitzmöglichkeit mit Tisch und eine Parkfläche für das Fahrzeug.

Die Amerikaner nutzen diese Campsites auch überwiegend nur als Möglichkeit zu übernachten. Dauercamper, welche tagelang vor ihrem Wohnwagen mit Vorzelt sitzen findet man kaum. Doch auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel, denn gerade amerikanische Rentner aus dem Norden fliehen im Winter in den warmen Süden und richten sich dann entsprechend häuslich ein. Zum Teil mit gigantischen Wohnmobilen.

Welche Arten von Campingmöglichkeiten mit dem Zelt gibt es in den USA?

Vorab schon einmal, es gibt zahlreiche verschiedene Möglichkeiten in den USA zu zelten und die Nacht zu verbringen. Wählt man das Zelt als Unterkunft, ist man mit der ein oder anderen Möglichkeit weniger gut beraten, denn auf der Asphaltdecke eines Walmartparkplatzes wird es schwierig mit den Heringen. Doch immer der Reihe nach.

Im Grunde würden wir nach unserer Reise die Campingmöglichkeiten in den USA in folgende 4 unterschiedliche Kategorien aufteilen.

Campgrounds in National Parks

Vor allem in den größeren National Parks werden den Besuchern oft gleich mehrere verschiedene Campgrounds angeboten. Auf Luxus und Komfort sind diese jedoch in den seltensten Fällen ausgelegt. Landschaftlich meist schön gelegen, oft mit toller Aussicht und inmitten der Natur, findet man häufig nur ein Plumpsklo vor. Duschen und fließendes Wasser gibt es jedoch oft an einer zentralen Station des Campgrounds oder alternativ im Visitor Center des Parks.

Die Stellplätze werden meist nach dem Motto „First come – first serve“ vergeben und sind in der Regel recht preiswert. Ideal geeignet, um die Nacht direkt im Park zu verbringen und so am nächsten Morgen schon zeitig loswandern zu können.

Zelten im Joshua Tree National Park
Tentsite im Joshua Tree National Park

Campgrounds in State Parks und National Monuments

Hier gibt es deutliche Unterschiede im Komfort, Ausstattung, Erreichbarkeit und Preis der jeweiligen Campsites. Die Preise unterscheiden sich hier aus sehr stark je nach Bundesstaat. So ist eine Tentsite in den State Parks Kaliforniens wesentlich teurer ( zum Teil über 40 $) als beispielsweise in Arizona, bei vergleichbarer Ausstattung.

Generell lässt sich sagen, dass Campgrounds in State Parks oft etwas komfortabler ausgestattet sind. Es gibt meist Duschen, auch mit warmem Wasser, und hin und wieder sogar WiFi. Wenn nicht direkt an der Tentsite, dann zumindest am Visitor Center. Die Plätze in den National Monuments sind vergleichbar mit denen in den National Parks und sind meist ebenfalls landschaftlich traumhaft gelegen.

Zelten im Organ Pipe Cactus National Monument
Tentsite im Organ Pipe Cactus National Monument

Wildcampen und Walmart & Co

Diese Möglichkeit haben wir auf unserer Reise nicht genutzt, aber wir möchten dennoch in diesem Artikel darauf hinweisen. Insbesondere auf Mehrtagestouren durch die Parks gibt es immer wieder Stellen, an denen Wildcampen explizit erlaubt ist. Das ist dann das sogenannte Backcountry-Zelten abseits von Straßen oder Siedlungen. Meist nur zu Fuß erreichbar und daher für die meisten Roadtripper weniger relevant.

Die Möglichkeit des sogenannten Boondocking gibt es natürlich auch noch. Sprich das Übernachten im Auto beispielsweise auf einem Parkplatz von Walmart oder eines Casinos. Auch kleine Fischerhäfen, sogenannte Marinas dulden diese Form der Übernachtung. Hier gilt es die Augen aufzuhalten und Ausschau nach den Orten zu halten, an denen Boondocking erlaubt oder geduldet wird. Es gibt hierfür auch Internetseiten, die jedoch bei weitem nicht alle Möglichkeiten abdecken.

Private Campingplätze

In Europa im Grunde die meist verbreitetste Form des Campingplatzes und in den USA deutlich seltener zu finden. Zumindest, wenn man die reinen RV-Parks, sprich Wohnmobilparks, mit Zelt nicht nutzen kann. Der wohl bekannteste Vertreter ist die Kette KOA, die einen recht hohen Komfortstandard bietet und sich das je nach Örtlichkeit auch entsprechend bezahlen lässt.

Wir haben KOA an und an genutzt und von super zufrieden, bis sehr enttäuschend waren alle Erfahrungen unsererseits vertreten. Wenn es sich irgendwie einrichten lässt, dann sollte man auf die anderen Möglichkeiten zurückgreifen. Aber vor allem in den großen Städten, beispielsweise San Diegos KOA ist super, ist es oft die einzige Möglichkeit zu zelten. Und ab und an tut auch die Möglichkeit eine Waschmaschine zu nutzen ganz gut. Von der WiFi-Verbindung im Zelt mal ganz abgesehen.

Zelten mitten in San Diego auf dem KOA Kampground.
Tentsite im KOA San Diegos

Camping mit dem Zelt – Kosten in den USA

So sehr wir das Zelten während unserer Reisen auch bevorzugen, nicht immer ist die Entscheidung für das Zelt losgelöst von monetären Aspekten. Gerade auf unserem Trip durch die USA wollten wir, neben der naturnahen Übernachtung, auf versuchen unsere Unterkunftskosten möglichst gering zu halten. Doch mit welchen Summen muss man nur für eine Tentsite rechnen?

Meist sind die Preise untergliedert in Wohnmobile, Vans und Zelte. Zelte sind somit logischerweise die günstigste Kategorie auf den Campgrounds. 

Von den staatlichen Campgorunds sind die in den State Parks häufig am teuersten, wobei es hier starke Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesstaaten gibt. So bezahlt man in Kalifornien durchaus auch mal 55 $ pro Nacht auf einem Campingplatz eines State Beaches am Highway One. Im Normalfall sollte man hier mit einem Preis zwischen 15 und 45 Dollar kalkulieren.

Campgrounds USA – Kosten

Für jeden Geldbeutel ist etwas zu finden. Rechnet mit einem Preis zwischen 15 und 45 Dollar pro Nacht. In den National Parks ist es meist günstiger bei weniger Komfort.

Ein wenig günstiger sind die National Parks, hier könnt ihr meist mit maximal 25 Dollar auskommen und wenn ihr wandert und die Backcountryspots nutzt, dann kostet es oftmals nur wenige Dollar.

Die privaten Plätze sind dann keinen Beschränkungen mehr unterworfen und gestalten ihre Preise je nach Ausstattung, Lage und Konkurrenz vor Ort. Auch hier solltet ihr durchaus mit einer Range von 30 bis 60 Dollar für einen normalen KOA rechnen.

Alles in allem ist Zelten und die dazugehörigen Kosten sehr stark abhängig von der Wahl des Platzes. Nutzt man überwiegend die Angebote der National Parks und State Parks, kann man sich jedoch einiges an Kosten für Unterkünfte sparen im Vergleich zu Motels oder Hotels.

Zelten im Guadalupe Mountains National Park
Eine unserer günstigsten Tentsites im Guadalupe Mountains National Park

Zelten – Wie bezahlt man? Wie checkt man ein?

Die Bezahlung und vor allem das Einchecken auf den Campingplätzen mitten in der Natur ist im Grunde genommen kein Hexenwerk. Man fährt auf den Platz und hält am Office des Camphosts und klärt mit demjenigen die Details des Aufenthalts. Spannender wird es, wenn aufgrund der Nebensaison kein Host am Platz ist. 

Kein Personal vor Ort – Wie bezahlen

Die Bezahlung basiert dann auf Vertrauen. Hier sollte man ehrlich sein und das Geld entsprechend am Office in den bereitgestellten Umschlägen hinterlegen. Ab und an wird das auch nachts kontrolliert.

Dann sind freie Campsites markiert oder auf einer Karte hinterlegt und man sucht sich einfach eine passende aus. Bezahlt wird dann auf Vertrauensbasis, indem man sich einen Umschlag am Office mitnimmt, ein Formular und Bargeld hineingibt und am Office in einen Briefkasten wirft. Das ganze funktioniert natürlich nur aufgrund des Vertrauensvorschusses und sollte daher auf keinen Falls ausgenutzt werden. Zumal es durchaus häufiger vorkommt, dass die Ranger Kontrollrunden durch die Campgrounds unternehmen.

Zelten – Solltest du die Tentsite vorher reservieren?

Auch hier gibt es wieder Unterschiede zwischen den verschiedenen Kategorien an Campingmöglichkeiten in den USA. Einen privaten KOA in beliebten Städten, wie beispielsweise San Diego kann man durchaus einige Tage vorher reservieren, um auf Nummer sicher zu gehen. Auch in den beliebtesten Parks lohnt sich eine Reservierung vorab durchaus.

Reservierung notwendig?

Insbesondere für Wohnmobile wird sich immer noch ein Stellplatz finden. Mit dem Zelt gibt es nicht so viel Auswahl. Eine Reservierung sollte man hier abhängig machen von der Reisesaison und dem Übernachtungsziel.

Wir hatten eine Mischform angewandt auf unserer Reise und zum Teil die Campgrounds für die nächsten Tage spontan zuvor reserviert. Bei einem nächsten Roadtrip würden wir das jedoch nicht mehr machen und es auch nicht weiterempfehlen. Im Grunde war es nie notwendig zu reservieren und wir hätten immer irgendwie noch einen Platz bekommen und gerade mit Zelt kann man sich auch oft eine der großen Sites mit den RV’lern teilen (einfach freundlich nachfragen) oder auf der Groupsite unterkommen.

Zelten im Red Rock Canyon State Park
Tentsite im Red Rock Canyon State Park

Zelten – Wie finde ich schöne Zeltplätze?

Vor allem in der Nähe der Highlights und touristischen Hotspots gibt es Campingplätze zum Teil wie Sand am Meer. Hier ist dann schon eher die Herausforderung, den schönsten zu finden.

Wir nutzten auf unserer Reise den Reiseführer von Reise Know-How und waren mit den dortigen Empfehlungen sehr zufrieden. In Bezug auf Camping und Zelten waren unsere beiden Reiseführer von Lonely Planet hingegen keine wirklich Hilfe. Nützlich sind außerdem die Points of Interest in Kartenapps wie Osmand oder Einträge in Google Maps.

Eine generelle Übersicht über das Angebot an Campgrounds bietet auch die App Allstays „Camp & Tent“ welche wir selbst sehr häufig verwendet haben um uns einen Überblick zu verschaffen. Hier kann man unter anderem nach Ausstattung, Art des Campgrounds, Zugänglichkeit und Preis filtern. Die Kombination aus allen Hilfsmitteln sorgt dann meist dafür, dass man recht zuverlässig einen Platz findet und auch Alternativen hat, sollte doch mal einer überfüllt sein.

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