Wie schon auf unserem ersten Roadtrip durch die USA im Jahr 2016, waren wir auch 2023 mit einem Mietwagen samt unserem Zelt unterwegs. Gebucht hatten wir wieder eine Limousine, da stimmt einfach das Preis-Leistungs-Verhältnis für uns am besten. Doch wider Erwarten hatten wir ein Upgrade auf einen Midsize-SUV, einen GMC Acadia in der SLT Ausstattung erhalten. Wie uns dieses Auto gefallen hat und ob es das richtige Fahrzeug für einen Roadtrip mit Zelt durch die Nationalparks der USA ist, berichten wir in diesem Beitrag.
Vor- und Nachteile des GMC Acadia auf einem Roadtrip mit Zelt
Vorteile
- 3. Sitzreihe oder riesiger Kofferraum mit ebener Ladefläche
- hohe Bodenfreiheit und hohe Sitzposition
- bequemes Fahrgefühl
- angemessener Benzinverbrauch
- kabellos Apple CarPlay und AndroidAuto
- Sitzheizung und -lüftung
- Steckdose und viele USB-Ports
Nachteile
- kein Allradantrieb in unserem Modell
- Großes und schweres Fahrzeug, was man beim Fahren merkt
Wie groß ist der GMC Acadia?
Der GMC Acadia ist 4,92 Meter lang, 1,68 Meter hoch sowie 1,92 Meter breit, Letzteres ohne die Außenspiegel gemessen. Von der Größe her betrachtet ist das für europäische Verhältnisse ein großes bis sehr großes Auto. Für amerikanische Verhältnisse eher nicht, daher auch ein Midsize-SUV, bei den Autovermietern ein Standard-SUV. Mit einem Gewicht von etwa 2,2 Tonnen ist der GMC Acadia auch nicht gerade leicht.
In Verbindung mit der hohen Bodenfreiheit ergibt sich ein sattes und sehr bequemes Fahrgefühl auf den langen Geraden der amerikanischen Highways und Interstates. Enge Straßen und schnell durchfahrene Kurven mag der GMC Acadia dagegen weniger, dort bemerkt man die Abmessungen des Wagens.
Trotz der üppigen Abmessungen lässt sich der GMC Acadia insgesamt komfortabel bewegen und außerhalb der hektischen US-Großstädte ist auch immer genug Platz für Parken, etc. vorhanden.
Wie viel Gepäck passt in einen GMC Acadia und genügt das für einen Roadtrip mit Zelt?
Im Grunde genommen eignet sich nahezu jedes Auto für einen Roadtrip mit Zelt. Wir haben das in unseren sehr jungen Jahren mit einem alten Ford Fiesta mehrfach bewiesen. Und auch die Limousinen waren bisher immer mehr als ausreichend.
Der GMC Acadia setzte hier für uns mit einem Ladevolumen von mindestens 360 Litern bis zu maximal 2.237 Litern bei vollständig umgeklappten Rücksitzen neue Maßstäbe für uns. Wir hatten alle Rücksitze zu einer ebenen Ladefläche umgeklappt und unser Gepäck darin verstaut, mit einer schwarzen Decke abgedeckt und mussten auf diese Weise nie Gepäckstücke stapeln.
Auch der Proviant, den wir für unsere Tage im Yellowstone National Park gekauft haben, bereitete keinerlei Schwierigkeiten. Theoretisch hätten wir auch im Auto schlafen können, die Fläche wäre dafür sicher ausreichend lang gewesen, aber wir bevorzugen unser Zelt und sparen uns so das Hin- und Herräumen im Kofferraum.
Wie reist es sich in einem GMC Acadia?
Neben ausreichend Stauraum für das Gepäck ist es auf einem Roadtrip wichtig, gut zu sitzen. Man verbringt doch sehr viel Zeit im Auto, sodass man diesen Punkt nicht vernachlässigen sollte. Wir sind diesbezüglich relativ anspruchslos und hatten auch mit dem alten Ford Fiesta keine Schwierigkeiten. Müssen aber auch zugeben, dass die Sitze des GMC Acadia deutlich angenehmer und luxuriöser waren.
Auf den Vordersitzen finden auch sehr große Personen mehr als ausreichend Platz und ich mit meinen 1,82 Metern Größe konnte sehr gut eine bequeme Sitzposition einnehmen. Dank elektrischer Verstellmöglichkeiten konnten wir den Fahrersitz auch schnell an unsere unterschiedliche Körpergrößen anpassen. Die Vordersitze lassen sich mehrstufig beheizen und auch belüften, bieten jedoch nur wenig Seitenhalt.
Die zweite Sitzreihe bot ebenfalls zwei Einzelsitze mit viel Beinfreiheit und Komfort. Zu viert ist der GMC Acadia also auch ein sehr bequemes Reisefahrzeug. Mit immerhin dann noch vorhandenen 1.189 Litern Kofferraumvolumen auch noch absolut ausreichend. In der dritten Reihe geht es dann schon sehr beengt zu, das passt eher für kleinere Kinder oder kurze Strecken. Zudem hat man dann auch nicht mehr allzu viel Kofferraum übrig, wenn man alle drei Sitzreihen nutzen möchte.
Als sehr angenehm und praktisch haben wir die hohe Bodenfreiheit und Sitzhöhe angesehen. Diese sorgt dafür, dass man in den Nationalparks schon relativ viel von der Umgebung wahrnehmen kann. Für Tierbeobachtungen bei schlechtem Wetter aus dem Auto heraus ist das ideal.
Wie fährt sich der GMC Acadia und viel Benzin wird verbraucht?
Zugegeben, als wir den GMC Acadia gesehen haben, befürchteten wir schon das Schlimmste und, dass sich unser Spaß am Upgrade bald rächen würde. Das große Auto würde doch sicher einen durstigen V6 oder V8 unter der Haube haben und auf einen Durchschnittsverbrauch von über 10 Litern Benzin hatten wir keine Lust, doch weit gefehlt. Angetrieben wir der GMC Acadia durch einen modernen 2 Liter Turbobenziner mit vier Zylindern. Dieser leistet 228 PS bei 5000 Umdrehungen und ist an eine 9-Gang-Automatik gekoppelt. Wir fühlten uns trotz des hohen Gewichts nie untermotorisiert.
Außerdem empfanden wir den Motor als ausgesprochen sparsam, wenn man bedenkt, dass hier 2,2 Tonnen Auto bewegt werden müssen. Wir waren natürlich auch wenig in Großstädten unterwegs, aber ein Durchschnittsverbrauch von errechneten 7,7 Litern auf 100 Kilometer kann sich sehen lassen. Der optional angebotene 3,6 Liter V6 braucht hier sicher wesentlich mehr, kommt dafür aber auch mit Allradantrieb.
Dank einem üppigen Tankvolumen von etwa 73 Litern lassen sich auch lange Strecken ohne Tankstelle überbrücken. Ideal also für Roadtrips mit Zelt in die eher abgelegenen National Parks Yellowstone und Grand Teton.
Wie ist der GMC Acadia ausgestattet?
Oft bekommt man bei den Mietwägen ja nur die Basisausstattung, doch wir hatten mit dem GMC Acadia in der SLT-Variante Glück. Es war definitiv mehr als nur das Nötigste an Bord. Multifunktionslederlenkrad, LED-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten, Sitzheizung, Sitzbelüftung, kabelloses Apple CarPlay und AndroidAuto, zahlreiche USB-Ports und sogar eine richtige Steckdose, Rückfahrkamera und Parkpiepser, Fernstartmöglichkeit für Vorheizen oder Vorklimatisieren, elektrische Kofferraumklappe und vieles mehr.
Vor allem das kabellose Apple CarPlay / AndroidAuto fanden wir äußerst praktisch. Somit konnten wir über unsere Smartphones navigieren, Musik hören, etc. und hatten dennoch die Anzeige direkt am großen Bildschirm dem GMC Acadia. Praktisch war auch die elektrische Heckklappe, die wir doch öfter genutzt haben als gedacht, sie war auch super als Unterstellmöglichkeit bei leichten Regenschauern.
Die Möglichkeit das Auto aus der Ferne zu starten um schon einmal Vorzuheizen / Vorzuklimatisieren haben wir vor allem nach den kalten Nächten genutzt. Bei Temperaturen um die null Grad Celsius tat es gut, nach dem Zelt einpacken in ein schon warmes Auto zu steigen. Die Sitzheizung kam ebenfalls zum Einsatz, die Sitzbelüftung dagegen nur in Salt Lake City.
Unser Fazit zum GMC Acadia – Gutes Fahrzeug für einen Roadtrip mit Zelt?
Insgesamt waren wir mit unserem erhaltenen Upgrade und damit auch mit dem GMC Acadia SLT mehr als zufrieden. Im Grunde das perfekte Auto für einen Roadtrip mit Zelt durch die US-National Parks. Komfortables Fahrwerk mit einem leisen Innenraum und den wichtigsten Komfortausstattungen an Bord sorgten dafür, dass wir auch lange Fahrtage mit Strecken von fast 1.000 Kilometern entspannt absolvieren konnten.
Wenn überhaupt, dann hätten wir uns noch einen Allradantrieb gewünscht, aber gebraucht haben wir den im Grunde auch nie, von den nassen Wiesen der Campgrounds sind wir immer weg gekommen. Das hohe Gewicht merkten wir vor allem in den Kurven, die wir lieber ganz entspannt nahmen, für sportliches Kurvenräubern ist der GMC Acadia nicht gedacht.
Für das Zelten ideal ist natürlich der riesige Kofferraum und die ebene Ladefläche bei umgelegten Rücksitzen. So bequem kamen wir bisher noch bei keinem Roadtrip an unser Gepäck. Alles in allem hat uns der GMC Acadia SLT überzeugt und wir sind sogar gedanklich schon so weit, dass wir bei einem unserer nächsten Roadtrips wieder einen Standard SUV buchen.