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Roadtrip mit Zelt zu den Black Hills und den National Parks Yellowstone und Grand Teton – Unser Urlaub im Jahr 2023

Nach unserer Reise durch den Südwesten der USA im Jahr 2016 stand für uns fest, dass wir irgendwann wieder einmal über den großen Teich fliegen würden. Viele Ziele haben wir für Nordamerika noch auf unserer Liste und da wir im Januar 2023 noch mit viel Glück einige freie Campsites in den Black Hills, dem Yellowstone National Park sowie dem Grand Teton National Park ergattern konnten, stand unser Reiseziel für das Jahr 2023 fest.

2016 waren wir 6 Wochen im Südwesten der USA unterwegs. Auch damals schon mit Zelt und Mietwagen. Einen ausführlichen Reisebericht findet Ihr auf unserem Blog!

Unsere gewählten Ziele sind sehr begehrt und aufgrund der geographischen Bedingungen vor Ort nur innerhalb weniger Monate bereisbar. Daher hatten wir ausnahmsweise bereits alle Unterkünfte vorab reservieren müssen, das ging 2016 noch spontaner. Doch waren wir froh überhaupt noch freie Zeltplätze bekommen zu haben. Ein halbes Jahr vor Reisebeginn sollte man also mit dem Suchen spätestens beginnen.

Auf unserem Roadtrip haben wir viele Fotos geschossen und unser Reisetagebuch geführt, sodass wir euch nun detailliert und mit vielen Bildern über unsere Erlebnisse in den Black Hills von South Dakota sowie den National Parks Yellowstone und Grand Teton berichten können.

Tag 1: Von Leipzig nach Berlin und von dort über Amsterdam nach Salt Lake City

Endlich war es soweit und wir konnten das erste Mal seit unseren sechs Wochen im Südwesten der USA wieder über den Atlantik fliegen. Kurz nach fünf Uhr morgens klingelte der Wecker und nach einem schnellen Frühstück erledigten wir die letzte noch offenen Dinge. Müll rausbringen, Fenster schließen und ein letztes Mal die gepackten Taschen kontrollieren, sodass bei der Gepäcküberprüfung nichts schief gehen würde. Gerade wenn man wie wir mit Campingequipment reist muss man aufpassen, dass alles den richtigen Gepäckstücken zugeordnet ist.

Mit dem ICE ging es für uns nach Berlin, doch aufgrund eines vorausfahrenden Zuges verpassten wir unseren Anschluss in Richtung Flughafen BER. Mit der S-Bahn sind wir dann natürlich trotzdem angekommen, mussten aber viel länger im Zug verbringen als gedacht. Das Gepäck am BER war schnell aufgegeben und auch die Sicherheitskontrolle hatten wir zügig hinter uns bringen können. Wir waren also rechtzeitig abflugbereit, doch dann hieß es warten, denn unser Flug nach Amsterdam verzögerte sich. Und auch unser zweiter Flug des Tages, von Amsterdam nach Salt Lake City, hatte bereits Verspätung.

Mit fast 10 Stunden Flugzeit unser bisher längster Einzelflug
Mit fast 10 Stunden Flugzeit unser bisher längster Einzelflug

In Amsterdam angekommen mussten wir dann auch wirklich lange am Gate warten, es blieb bei der Verspätung von insgesamt fast 1,5 Stunden. Dafür war die Boeing 787-9 Dreamliner von KLM ein schönes Flugzeug.

Toller Blick aus dem Flugzeugfenster der Boeing 787-9 von KLM
Toller Blick aus dem Flugzeugfenster der Boeing 787-9 von KLM

Sehr leise und mit gut durchdachtem Klimakonzept, es gibt da nicht diese Düsen, die einen anpusten. Während dem Flug hatten wir tolle Ausblicke auf Grönland und die Zeit, immerhin waren es zehn Stunden Flugzeit, konnten wir uns mit dem modernen Inflight-Entertainment-System vertreiben.

Ankunft in Salt Lake City, Utah
Ankunft in Salt Lake City, Utah

Im letzten Tageslicht landeten wir in Salt Lake City und nach den typischen Fragen des Beamten an der Immigration waren wir offiziell in den USA eingereist. Bei Alamo hatten wir einen Mietwagen reserviert und wir durften aus einer Reihe an Autos unserer gebuchten Klasse auswählen. Wie schon 2016 hatten wir eine Fullsize Limousine reserviert, also von der Größe her einem Passat entsprechend. Doch da war zu später Uhrzeit nicht viel Auswahl und alle Autos schon alt, mit Beulen und Dellen und spartanischer Ausstattung.

Toyota Camry SE in schwarz
Unsere Wahl fiel auf diesen schwarzen Toyota Camry in der sportlichen SE-Ausstattung, doch das Auto sollten wir nicht bekommen…

Wir entschieden uns für einen Toyota Camry in Sportversion und hatten schon unser Gepäck verstaut und uns eingerichtet, als uns die Ausfahrt mit dem Auto aus dem Parkhaus verweigert wurde. Es müsste dringend in die Werkstatt und wir sollen doch ein anderes wählen. Toll, wieder eine halbe Stunde vertan, wir wollten eigentlich schnell ins Hotel und uns schlafen legen.

Unseren Unmut merkte man uns wohl an, denn wir bekamen nun ein kostenfreies Upgrade auf einen großen und sehr gut ausgestatteten SUV und fuhren mit einem GMC Acadia in SLT Ausstattung davon. Der große Innenraum sollte uns in diesem Urlaub noch von großem Nutzen sein. Es ist nicht zu viel versprochen, wenn wir hier schon verraten, dass eine Limousine für das kommende Wetter in Verbindung mit Zeltcamping das schlechtere Fahrzeug gewesen wäre.

Weißer GMC Acadia SLT
Aufgrund der Umstände erhielten wir ein Upgrade auf diesen riesigen GMC Acadia SLT und konnten endlich zu unserer Unterkunft aufbrechen

„Unseren“ GMC Acadia SLT stellen wir in einem eigenen Beitrag auf unserem Blog näher vor!

Insgesamt sind wir noch 50 Meilen aus Salt Lake City hinaus gefahren, da wir ein Zimmer im Best Western Holiday Hills reserviert hatten, welches in Coalville liegt. Bei Walmart deckten wir uns mit Getränken und ersten Snacks ein und als wir dann unser Zimmer bezogen hatten, ging es sehr schnell ins Bett. So lange Reisetage strengen eben doch an.

Tag 2: Von Utah in die Black Hills von South Dakota

Nach einer unruhigen Nacht waren wir, Jetlag sei dank, schon sehr früh wieder auf den Beinen. So waren wir mit die ersten Gäste am Frühstücksbuffet. Dieses bot ausreichend Auswahl an Toast, Belag, Getränken und verschiedenen Oatmeals. Letztere sollten von da an unser Standardfrühstück werden, da es sich prima auch Outdoor zubereiten lässt.

Das Best Western Holiday Hills in Coalville
Das Best Western Holiday Hills in Coalville

Nachdem wir das Auto beladen hatten, machten wir uns auf den Weg. Es stand uns ein reiner Fahrtag bevor, denn wir mussten Wyoming einmal komplett durchqueren um die Black Hills in South Dakota zu erreichen. Insgesamt waren es circa 950 Kilometer, die wir heute zurücklegen wollten. Doch wir sind lange Autofahrten gewohnt und diese machen uns nichts aus. Das Wetter war ebenfalls gut, nicht zu heiß und kein Regen.

Innenraum 2023 GMC Acadia SLT
Unser Mietwagen war für den langen Fahrtag vorbereitet

Der GMC war ein sehr bequemes Reisefahrzeug und dank nur sehr wenigen anderen Autos ließ es sich äußerst entspannt fahren. Auf der Interstate 80 fuhren wir bis Rawlins, wo wir bei Walmart Station machten und uns mit Vorräten eindeckten und unseren SUV auftankten. Entgegen unseren Erwartungen war der gar kein so großer Spritfresser, sondern begnügte sich bis Rawlins mit rechnerisch 7,7 Litern Benzin auf 100 Kilometer.

Gefühlt endlos ging es so durch Wyoming. Auf andere Verkehrsteilnehmer stießen wir nur selten.
Gefühlt endlos ging es so durch Wyoming. Auf andere Verkehrsteilnehmer stießen wir nur selten.

Von Rawlins aus folgten wir erst dem Highway 287 und anschließend dem Highway 220 bis Casper. Von dort ging es für uns über ein kurzes Stück der Interstate 25 nach Norden ehe wir auf den Highway 259 abbogen, der uns zu den Highways 387 und 450 führte. Die hügeligen Grasländer hatten wir nun hinter uns gelassen und die Landschaft wurde wieder etwas spannender. Die Straßen 16 und 244 schließlich brachten uns nach Keystone in den Black Hills und uns gefiel die bergige sowie waldreiche Landschaft.

Wir fuhren am Crazy Horse Monument vorbei, was nach wie vor in Entstehung ist und sogar den berühmten Mount Rushmore sahen wir aus der Ferne. Weit war es dann nicht mehr bis zu unserem Campingplatz. Am späten Abend erreichten wir Kemp’s Kemp und per Brief wurden wir darüber informiert, eine Tentsite zu wählen und am nächsten Morgen einzuchecken.

Unser Zeltplatz bei Kemp's Kemp in den Black Hills von South Dakota
Unser Zeltplatz bei Kemp’s Kemp in den Black Hills von South Dakota

Wir wählten Tentsite Nummer 32, dort konnten wir das Zelt gut und vor allem relativ eben aufstellen. Der Zeltaufbau ging rasch vonstatten und während Pauli das Innenzelt vorbereitete, kochte ich auf unserem Trangia das Abendessen. Wir wollten das restliche Tageslicht noch ausnutzen.

Kochen bei Kemp's Kemp
Vorbereitung unseres Abendessens im letzten Licht des Tages

Zum Abendessen gab es Tostadas, große knusprige Maistortillas, als Beilage. Ein weiterer Snack, der uns während unserem Urlaub begleiten sollte. Als die Sonne dann verschwunden war, wurde es auch rasch kühler, sodass wir uns ins Zelt zurückzogen.

Tag 3: Wir besuchen den Wind Cave National Park

Um sechs Uhr schon kletterten wir aus unserem Tunnelzelt und machten uns daran, das Frühstück vorzubereiten. Es war um diese Zeit noch richtig frisch in den Black Hills von South Dakota. Hoffentlich wird es im Laufe des Tages noch wärmer.

Nach dem Frühstück sind wir zur Rezeption und haben den Check In nachgeholt. Das hat super geklappt, obwohl wir gestern nach den eigentlichen Öffnungszeiten angekommen sind.

Anschließend machten wir uns auf den Weg zum Wind Cave National Park im Süden der Black Hills. In Custer, der größten Ansiedlung in den Black Hills, stoppten wir um zu tanken. Wieder waren wir erstaunt darüber, dass der große und zwei Tonnen schwere SUV sich mit unter 8 Litern auf 100 Kilometer begnügt hatte.

Welcome to Wind Cave National Park
Welcome to Wind Cave National Park

Die erste Tiersichtung des Tages hatten wir dann schon kurz vor der Einfahrt in den National Park, es war einer der süßen Präriehunde. Am Schild des Wind Cave National Parks stoppten wir für das typische Foto, danach ging es weiter zum Visitor Center. Auf den Wiesen waren überall Präriehunde zu sehen und wir bekamen gerade noch so einen freien Parkplatz am Ende der Parkflächen.

Trotzdem gab es noch freie Tickets für eine der Führungen durch das Höhlensystem des National Parks. Die Stunde Wartezeit verbrachten wir mit einer Erkundung der Umgebung rund um das Visitor Center. Wir haben uns außerdem die interessante Ausstellung im Inneren angesehen. Spannend, wie viele weite Verzweigungen hier unter der Erde sind und wie alles damit angefangen hat, dass ein Jugendlicher im 19. Jahrhundert die ersten Streifzüge durch die Erde unternommen hat. Dabei hatte er mit der Erkundung von insgesamt etwas acht bis zehn Meilen den Anfang gemacht. Heute sind insgesamt etwas über 160 Meilen entdeckt und erforscht, die Routen für Touristen und Besucher basieren jedoch noch immer auf den ursprünglichen Entdeckungen.

Aus Öffnungen wie dieser pustet der Wind aus dem Erdinneren im Wind Cave National Park
Aus Öffnungen wie dieser pustet der Wind aus dem Erdinneren

Für die Führung versammelten wir uns am Treffpunkt und eine Rangerin gab uns einen ersten Einblick in die Geschichte des Höhlensystems. Außerdem zeigte sie uns, warum der Park den Namen Wind Cave trägt. An einer Stelle im Fels war eine Öffnung zu erkennen und starker Wind wurde daraus hinausgeblasen. Über 150 Stufen ging es für uns hinunter in die Erde. Dann ging es über einen gut ausgebauten Betonpfad durch die Höhle. Aufgrund der Trockenheit, welche der stetige Wind erzeugt, gibt es hier keine Stalagniten oder Stalagtiten. Stattdessen gibt es das sogenannte Box work, was aussieht wie aufgebrochenes Gestein.

Box work im Inneren der Höhle des Wind Cave National Parks
Box work im Inneren der Höhle des Wind Cave National Parks

Nach etwa 1,5 Stunden war die Tour beendet und wir hatten nach circa 300 Stufen den tiefsten Punkt des ausgebauten Pfades erreicht. Per Fahrstuhl ging es dann zurück ans Tageslicht, sodass wir, anders als in Carlsbad Caverns (da war der Fahrstuhl kaputt), nicht hinauflaufen mussten.

Zu unserem Tag im Carlsbad Caverns National Park gibt es auch einen ausführlichen Bericht auf unserem Blog!

Nach einer kurzen Pause auf einer Steinmauer am Parkplatz fuhren wir zum Trailhead des Cold Brook Canyon Trail. Empfohlen wurde uns diese kurze Wanderung von einer Rangerin im Visitor Center. Sie meinte, dass wir hier vor allem Präriehunde sehen würden, da der Weg direkt an zwei „Städten“ der Hunde vorbeiführt.

Der erste Bisonstau unserer Reise im Wind Cave National Park
Der erste Bisonstau unserer Reise

Doch auf dem Weg dahin standen wir in unserem Bisonstau des Urlaubs. Eine größere Herde Bisons, inklusiver Jungtiere, wechselte gemütlich die Straßenseite. Wir nutzten die Wartezeit für einige Fotos unserer ersten gesichteten Bisons.

Der Stau im Wind Cave National Park gab uns aber die Möglichkeit, die Herde der Bisons zu beobachten
Der Stau gab uns aber die Möglichkeit, die Herde der Bisons zu beobachten

Am Trailhead angekommen stand nur ein einziges Auto dort, sodass wir problemlos parken konnten. Allzu groß ist der Parkplatz nämlich nicht. Wir folgten dem Weg ein Stück durch den Wald, dann stiegen wir hinab auf eine große Wiesenfläche. Und als wir um eine Ecke bogen, waren plötzlich überall Präriehunde. Einer süßer als der Andere und sie schienen regelrecht für unsere Kameras zu posieren.

Die Präriehunde sind aber auch wirklich süß
Die Präriehunde sind aber auch wirklich süß

In der Ferne lagen zwei Bisons und auch Greifvögel waren immer wieder zu sehen. Als wir die Parkgrenze erreichten, welche durch einen Zaun gesichert war, machten wir kehrt und gingen zurück zum Auto. An einer Kurve schreckte Pauli plötzlich hoch, denn wir hörten es aus einem Gebüsch klappern. Wir hatten eine Klapperschlange aufgeschreckt, die sich zum Glück klappernd weiter ins Gebüsch hinein zurückzog.

Nicht weit entfernt von dieser Fotolocation im Wind Cave National Park wurden wir von einer Klapperschlange überrascht
Nicht weit entfernt von dieser Fotolocation wurden wir von einer Klapperschlange überrascht

An der Wiese der Präriehunde stoppten wir erneut und beobachteten die vielen Tiere bei ihrem Spiel. Manche hielten Ausschau, manche stritten sich um Höhleneingänge und wieder andere knapperten genüsslich an Grashalmen. Den niedlichen Tieren hätten wir noch lange zusehen können, doch wir wollten noch einen anderen Part des Wind Cave National Parks erkunden.

Blick in Richtung der Präriehundestädte im Wind Cave National Park
Blick in Richtung der Präriehundestädte

Insgesamt waren wir 1,5 Stunden unterwegs und haben dabei etwa 2,5 Meilen zurückgelegt. Unserer letzter Stopp im Park sollte der Lookout-Tower werden. Wir wanderten dort den 1,5 Meilen langen Rankin Ridge Trail, welcher uns auf den höchsten Punkt des National Parks führte.

Der Lookout-Tower am Rankin Ridge Trail im Wind Cave National Park war leider gesperrt
Der Lookout-Tower am Rankin Ridge Trail war leider gesperrt

Leider war der Turm an sich jedoch gesperrt. Wir konnten dennoch einen Blick in Richtung Badlands National Park samt Buffallo Pass werfen.

Blick in Richtung Buffallo Pass
Blick in Richtung Buffallo Pass

Über die kurvigen Straßen der Black Hills kehrten wir dann zu unserem Campingplatz, Kemp’s Kemp nahe Keystone, zurück. Beim Abendessen an unserem Platz konnten wir dann noch direkt an uns vorbeifahrende Dampflok der Black Hills Central Railroad sehen. Mehrmals am Tag kann man mit ihr von Keystone nach Hill City und zurück fahren. Das ganze ganz nostalgisch mit alten Wägen, passend zur Lok. Mit fast 100 Dollar für zwei Personen, war uns der Spaß jedoch zu teuer.

Die historische Dampflok der Black Hills Central Railroad
Die historische Dampflok der Black Hills Central Railroad

Am Abend spazierten wir noch ein Stück den Berg hinter dem Campground hinauf und trafen auf dem Rückweg noch auf ein Wapiti. Für den ersten richtigen Urlaubstag hatten wir damit schon reichlich Tiere gesehen. Das darf ruhig so weitergehen.

Tag 4: Wir besuchen den Badlands National Park

Auch heute wieder waren wir sehr zeitig auf den Beinen, doch anders als gestern, war es schon am Morgen sehr warm. Nach einem Frühstück am Zeltplatz sind wir losgefahren. Vorbei an Rapid City und dann auf der Interstate 90 in Richtung Osten.

Die Minuteman National Historic Site
Die Minuteman National Historic Site

Als erstes wollten wir uns die Minuteman National Historic Site ansehen. Eine Ausstellung in einer ehemaligen US-Atomraketenstellung. Doch leider war diese am Tag unseres Besuchs geschlossen, sodass wir direkt weiter gefahren sind.

Am Eingang zum Badlands National Park
Am Eingang zum Badlands National Park

Bis zum Nordost-Eingang des Badlands National Park war es dann nicht mehr weit und wir stoppten am Eingangsschild für das typische Foto. Die Sonne knallte ordentlich vom Himmel und war schon wirklich sehr heiß. Zum Glück hatten wir Sonnencreme dabei, welche wir gleich bei unserem ersten Stopp auftrugen. Zum Schutz vor der Sonne waren sogar die Picknickbänke am Ben Reifel Visitor Center mit Dächern versehen.

Blick auf die beeindruckenden Formationen der Badlands
Blick auf die beeindruckenden Formationen der Badlands

Wir besuchten den Big Badlands Overlook und wanderten am Door-Trail durch die steinerne Landschaft. Doch es war viel zu heiß und die Sonneneinstrahlung zu stark um größere Wanderungen zu starten. Bei den Temperaturen waren wir da auch gar nicht so scharf drauf.

Die Formen und Farben des Badlands National Parks mitten im saftigen Grün haben uns sehr gut gefallen
Die Formen und Farben mitten im saftigen Grün haben uns sehr gut gefallen

Trotzdem entschlossen wir uns, den kurzen Cliff Viewpoint Trail zu gehen. Von dort konnten wir gute Blicke auf die grüne Prärie unter uns werfen und hatten zugleich auch die Felsformationen im Blick. Der Fossil Trail bot uns, nachdem wir die interessante Ausstellung im Ben Reifel Visitor Center angesehen haben, nicht mehr viel Neues. Dafür fanden wir die Aussicht am Panorama Point und dem Pinnacles Overlook spannend. Insgesamt waren wir uns jedoch einig, dass wir beide den Ostteil des Parks am eindrucksvollsten fanden.

Insgesamt hat uns der Ostteil des Badlands National Parks am besten gefallen
Insgesamt hat uns der Ostteil des Badlands National Parks am besten gefallen

Über die staubige, aber gut befahrbare Schotterpiste Sage Cree Rim Road kamen wir nochmal durch schöne Gegenden des Parks und an Roberts Prairie Dog Town waren dann auch wieder Präriehunde zu sehen. Aber bei weitem nicht so viele wie gestern im Wind Cave National Park.

Wieder in Rapid City angekommen, stockten wir unsere Vorräte im Walmart Supercenter auf. Da wir keine elektrische Kühlbox hatten, mussten wir öfter einkaufen gehen oder auf Konserven zurückgreifen. Unsere Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 war der starken Sonne offenbar auch nicht gewachsen, denn wir hatten beide am Abend gerötete Haut und daher entspannten wir im Schatten an der Picknickbank unsere Campgrounds. Heute war es bis weit in die Nacht hinein angenehm warm.

Tag 5: Am berühmten Mount Rushmore und Wandern zum Black Elk Peak im Custer State Park

Auch heute wieder sind wir um sechs Uhr aufgestanden und haben gemütlich gefrühstückt. Oatmeal mit Cashewkernen ist super geeignet, da wir ja ohnehin Teewasser aufkochen auf unserem Trangia. Noch während wir frühstückten, hatten wir die erste Tiersichtung des Tages, denn an den bewaldeten Hängen hinter dem Campground war deer unterwegs.

Schon am frühen Morgen wurden wir von deer überrascht
Schon am frühen Morgen wurden wir von deer überrascht

Kurz nach acht Uhr sind wir losgefahren zum berühmten Mount Rushmore, welcher von Kemp’s Kemp nicht weit entfernt liegt. Kurz hinter Keystone konnten wir halten und schon ein erstes Foto von den vier Präsidenten aufnehmen.

Blick auf Mount Rushmore
Blick auf Mount Rushmore

Vor Ort verblüfften uns die vielen vorhandenen Parkplätze sowie die vielen Einweiser. Da konnten wir uns gut vorstellen, welcher Andrang hier oft herrschen musste. Wir waren ja früh dran und hatten somit noch freie Wahl und konnten so im Parkhaus parken.

Mount Rushmore National Memorial
Mount Rushmore National Memorial

Der Eintritt zum Monument ist an sich frei, jedoch kostet das Parkticket 10 Dollar, dafür ist es aber auch ein Jahr lang gültig. Auch am Monument selbst war noch nicht viel los, die Shops waren teilweise noch nicht geöffnet und so konnten wir uns gut umsehen. Die Galerie der Flaggen war interessant, denn dort waren alle Bundesstaaten der USA vertreten. Unterhalb der Flagge waren jeweils die Umrisse der Flächen abgebildet, welche teilweise eindeutig auf der Karte gezogen wurden. Colorado ist dafür das beste Beispiel, wie wir fanden.

Die vier Präsidentenköpfe bei bestem Wetter
Die vier Präsidentenköpfe bei bestem Wetter

Wir blickten natürlich auch auf die vier Präsidentenköpfe und irgendwie war es schon cool, den Mount Rushmore mal live zu erleben und nicht nur im TV. Für die US-Amerikaner hat der Ort natürlich eine wichtige Bedeutung und somit kann man hier einiges an Patriotismus spüren.

Wir entschieden uns, den circa einen Kilometer langen Rundweg, den Presidential Trail, zu gehen. Der war super angelegt und an jedem Hinweisschild hatte man den jeweiligen Präsidenten im Blick. Auch die Self-Guided-Tour versorgte uns über die praktische NPS-App mit Informationen. Generell können wir die App der National Parks empfehlen, bietet sie doch die Möglichkeit, sich die Infos zu den Parks vorab herunterzuladen. Denn Handyempfang hat man in vielen Parks einfach nicht oder nur unzureichend.

Blick vom Presidential Trail auf die Besucherterrasse
Blick vom Presidential Trail auf die Besucherterrasse

Am Ende des Trails saßen wir auf der alten Besucherterrasse im Schatten und blickten erneut auf die Präsidenten. Mittlerweile wussten wir auch, dass von links nach rechts Washington, Jefferson, Roosevelt und Lincoln dargestellt sind. Nach einem Besuch des Souvenirladens sind wir dann auch wieder weiter gefahren. Mittlerweile war deutlich mehr los als noch am frühen Morgen.

Da es noch nicht wirklich spät am Tag war, sind wir zum südlichen Eingang der Wildlife-Loop-Road im Custer State Park gefahren. Für 20 Dollar bekamen wir ein Wochenticket, eine Tageskarte gab es nicht. Hier im Custer State Park soll die zweitgrößte Bisonherde der USA leben, weshalb wir uns den State Park nicht entgehen lassen wollten.

Große Bisonherde im Custer State Park
Große Bisonherde im Custer State Park

Und tatsächlich mussten wir nicht weit fahren, da standen die Autos schon im Stau, weil immer wieder Bisons der wirklich großen Herde die Straße überquerten. Dadurch hatten wir viel Zeit für Fotos der großen Tiere, die teilweise den Autos sehr nahe kamen. Auf jeden Fall außerhalb des Fahrzeugs Abstand halten, denn es sind immer noch Wildtiere, egal wie friedlich und behäbig sie aussehen. So ein Bison kann aus dem Stand heraus sehr stark beschleunigen, auch wenn sie nicht danach aussehen.

Das Bison Center im Custer State Park
Das Bison Center im Custer State Park

Die Wildlife-Loop-Road führte uns durch saftig grüne Landschaften und bildete somit einen tollen Kontrast zum gestern besuchten Badlands National Park. Nach einem Stopp am Bison Center, wo wir Esel zu sehen bekamen, machten wir Mittag an der schön gestalteten Picknickarea am Nordende der Wildlife-Loop-Road.

Parkplatz einer Picknickarea im Custer State Park
Parkplatz einer Picknickarea im Custer State Park

Dann fuhren wir weiter und folgten nun der Needles Road. Diese wurde uns am Mount Rushmore empfohlen und tatsächlich wurde die Straße von Kilometer zu Kilometer spannender. Ging es Anfangs noch durch Wald, so schraubten wir uns immer weiter die Black Hills hinauf.

Nach langem Warten konnten wir das Foto ohne Auto im Iron Creek Tunnel aufnehmen
Nach langem Warten konnten wir das Foto ohne Auto im Tunnel aufnehmen

An einem der Steintunnel, genauer gesagt dem Iron Creek Tunnel, hielten wir für ein Foto und kurze Zeit später waren wir an einem Aussichtspunkt. Von dort konnten wir über die Black Hills blicken. Pauline entdeckte in der Entfernung einen Berg mit einem Gebäude auf dessen Gipfel.

Beim Blick auf diese Landschaft entdeckten wir spontan unser Wanderziel, den Black Elk Peak
Beim Blick auf diese Landschaft entdeckten wir spontan unser Wanderziel, den Black Elk Peak

Wir recherchierten kurz und es musste sich um den Black Elk Peak handeln. Dort ist ein Waldbrandbeobachtungsturm errichtet worden. Das reizte uns jetzt schon und wir beschlossen dorthin zu wandern.

Dank unseres großen Teleobjektivs konnten wir schon aus der Entfernung einen Blick auf den Black Elk Peak mit seinem Turm werfen
Dank unseres großen Teleobjektivs konnten wir schon aus der Entfernung einen Blick auf den Black Elk Peak mit seinem Turm werfen

Am Cathedral Spires Trailhead hatten wir im zweiten Anlauf Glück und konnten einen Parkplatz ergattern. Dann ging es los, auf einem felsigen Steig hinauf zum Endpunkt des Cathedral Spires Trail. Namensgebend waren die steil aufragenden Felsformationen.

Vorbei an den Cathedral Spires
Vorbei an den Cathedral Spires

Leider war die in der Karte eingezeichnete Verbindung, der Old Harvey Peak Trail, nicht mehr begehbar. Wir sind also ein Stück zurück gelaufen und folgten dann dem Norbeck #3 Trail in Richtung Black Elk Peak.

Die Abkürzung gab es leider nicht mehr... End of Trail
Die Abkürzung gab es leider nicht mehr… End of Trail

Es ging sehr abwechslungsreich voran und wir sahen immer wieder verschiedene Greifvögel und viele Erdhörnchen. Ab und an trafen wir auf andere Wanderer, welche sich schon auf dem Rückweg befanden. Immer wieder hieß es, dass die vielen Stufen am Ende sehr sehr hart seien, doch wir empfanden die jetzt nicht als übermäßig anstrengend.

Wandern in der Black Elk Wilderness
Wandern in der Black Elk Wilderness

Schließlich erreichten wir den Gipfel des Black Elk Peak und somit auch den Turm. Auf der Terrasse machten wir eine Pause und genossen bei bestem Wetter die Aussicht. Der Black Elk Peak ist der höchste Berg South Dakotas sowie der höchste Berg östlich der Rocky Mountains und westlich der Pyrenäen.

Der Turm auf dem Black Elk Peak
Der Turm auf dem Black Elk Peak

Nachdem wir den Turm erkundet hatten, machten wir uns aber an den Abstieg. Dabei trafen wir auf einen Wanderer, der sein Handy am Turm vergessen hatte und jetzt noch einmal hochsteigen musste. Leider konnten wir ihm nicht helfen, denn wir hatten im Turm kein Handy gesehen.

Grandiose Aussicht vom Black Elk Peak
Grandiose Aussicht vom Black Elk Peak

Am Abend erreichten wir dann wieder den Wanderparkplatz. Insgesamt hatten wir 10,5 Kilometer zurückgelegt und waren dafür 3,5 Stunden unterwegs gewesen. Auf dem Rückweg zum Zeltplatz verzichteten wir auf weitere Stopps, denn wir waren hungrig und wollten noch bei Tageslicht kochen.

Das hat auch geklappt und wir schafften es sogar noch, die Waschmaschine am Campground zu nutzen. Anders als mit ab und an waschen würde es auch nicht gehen, denn Kleidung und Campingausrüstung in zwei Taschen a maximal 23 Kilo unterzubringen ist gar nicht so einfach.

In der Nacht wurden wir dann von einem heftigen Gewitter überrascht. Es blitzte und donnerte direkt über uns und auch der Regen kam nicht zu kurz. Damit würden wir am nächsten Tag wohl das nasse Zelt einpacken müssen.

Tag 6: Wir fahren gen Westen und besuchen den Devils Tower

Das Gewitter hat noch die ganze Nacht gewütet und der Zeltplatz ist gut nass geworden. Leider auch unser Zelt, was wir nach einem raschen Frühstück im nassen Zustand einpacken mussten. Aber es hat sich auch in dieser stürmischen Nacht bewährt, denn wir sind trocken geblieben und gehalten hat es auch prima.

Heute war es soweit und wir verließen die Black Hills um weiter in Richtung Westen zu fahren, wartete doch schon bald der Yellowstone National Park auf uns. In Rapid City stoppten wir bei Safeway und deckten uns mit Vorräten ein, dann tankten wir noch und fuhren weiter.

Heute hatten wir nur wenig Glück mit dem Wetter, der Devils Tower war komplett in Wolken gehüllt
Heute hatten wir nur wenig Glück mit dem Wetter, der Devils Tower war komplett in Wolken gehüllt

Unterwegs hat es wieder einige Male ziemlich heftig geregnet und als wir uns dem Devils Tower näherten, war dieser komplett wolkenverhangen. Der markante Felsen war kaum zu sehen und wirkte generell sehr düster an diesem Tag.

Und auch als wir näher heranfuhren wurde die Sicht auf den Devils Tower nicht besser

Nachdem wir uns am Visitor Center die kleine Ausstellung angesehen hatten, nutzten wir eine Regenlücke um den 1,6 Meilen langen Tower Trail zu laufen. Dieser führte asphaltiert einmal um den Devils Tower herum. Auf den Gipfel kommt man nur durch Klettern, doch im Juni soll davon Abstand genommen werden, aus Rücksicht auf die Indianerkultur.

Immerhin kurz klarte es etwas auf und wir konnten das Plateau des Devils Tower erahnen
Immerhin kurz klarte es etwas auf und wir konnten das Plateau des Devils Tower erahnen

Aus mehreren Blickwinkeln sahen wir den Berg auf diese Weise, doch leider nie bei blauem Himmel. Trotzdem beeindruckend und wir konnten ein Murmeltier beobachten, wie es parallel zu uns über die Steine lief. Kurz vor Schluss der Wanderung, wir waren schon am Geröllfeld, begann es wieder in Strömen zu regnen. Wir rannten zurück zum Auto um nicht vollständig durchnässt zu werden.

Unsere Tiersichtung am Devils Tower, ein Murmeltier
Unsere Tiersichtung am Devils Tower, ein Murmeltier

Wir sind dann weiter gefahren, denn der Regen sollte nicht nachlassen. Von Pine Haven aus sollte man einen guten Blick auf den Devils Tower haben, doch dafür war heute definitiv nicht das richtige Wetter. Also folgten wir der Interstate 90 nach Gillette wo wir einen Mittagsstopp einlegten. Über Sheridan fuhren wir hinauf zum Sibley Lake Campground in den Big Horn Mountains. Wir schraubten uns immer weiter hinauf in die Berge und die Wolken und der Nebel wurden immer dichter.

Wir fuhren in Richtung Westen, dem Yellowstone National Park entgegen
Wir fuhren in Richtung Westen, dem Yellowstone National Park entgegen

Doch kaum hatten wir den Pass erreicht, schien die Sonne und wir hatten blauen Himmel. Nur relativ frisch war es hier oben. Am Sibley Lake Campground wurden wir von den Hosts begrüßt und darauf hingewiesen, dass wir nun im Bärengebiet wären und deshalb Vorsichtsmaßnahmen ergreifen sollten. Sprich, kein Essen oder andere duftenden Sachen mit ins Zelt nehmen.

Den Abend und die eiskalte Nacht verbrachten wir auf dem Sibley Lake Campground
Den Abend und die eiskalte Nacht verbrachten wir auf dem Sibley Lake Campground

Nach einem Spaziergang am Sibley Lake entlang kochten wir uns ein Abendessen und entfachten ein Lagerfeuer, was uns der plötzlich einsetzende Regen aber zerstörte. Wir hofften auf besseres Wetter und gingen schlafen.

Tag 7: Wir erreichen den Yellowstone National Park

Es hat die ganze Nacht hindurch geregnet und so war unser Zelt natürlich am Morgen klatschnass. Außerdem war es wirklich kalt am frühen Morgen. So kalt, dass wir nur schnell alles zusammengepackt haben und losgefahren sind. Schon kurz nachdem wir den Campground verlassen hatten, haben wir einen Elch am Straßenrand gesehen und nicht viel später noch ein Murmeltier.

Nachdem wir circa 30 Meilen gefahren waren, erreichten wir die Shell Falls. Dort waren wir immerhin auf etwa 1.900 Höhenmetern und es hatte wenigstens 10 Grad Celsius. Etwas angenehmer also. Leider war die dortige Infobibliothek gesperrt, aber wir konnten immerhin eine überdachte Steinbank nutzen um zu frühstücken.

Unser Frühstücksspot bei den Shell Falls
Unser Frühstücksspot bei den Shell Falls

Anschließend räumten wir den Kofferraum ordentlich ein und dabei kam ein älterer Herr zu uns, mit dem wir uns eine Zeit lang unterhalten haben. Er arbeitete für den Bighorn National Forest, nimmt gerne Gastschüler auf und hat Kontakt nach Deutschland. Dieser Small Talk ist anfangs immer noch etwas ungewohnt, dann aber durchaus erfrischend.

Blick auf die Shell Falls
Blick auf die Shell Falls

Natürlich haben wir uns die Shell Falls auch noch angesehen ehe wir weiter in Richtung Westen, den Rocky Mountains entgegen, fuhren. In Cody steuerten wir Walmart an um einen letzten Großeinkauf zu tätigen. Wir deckten uns für die nächsten sechs Tage mit Getränken und Lebensmitteln ein um im Yellowstone National Park nicht einkaufen gehen zu müssen. In unserem großen SUV war ja Platz genug. Einer der Vorteile gegenüber einer Limousine. Getankt haben wir auch nochmal, denn im National Park soll das Benzin teurer sein.

Am frühen Nachmittag sind wir dann wieder weiter gefahren und bei bestem Wetter näherten wir uns dem Hauptziel unserer Reise. An der Newton Picnic Area machten wir eine Mittagspause und wurden nun von Infotafeln über Bärenaktivitäten informiert. Die Schwarz- und Grizzlybären sind nämlich weit über die Nationalparkgrenzen hinaus unterwegs und aktiv.

Schon vor der Einfahrt in den Yellowstone National Park wurden wir vor den Bären gewarnt
Schon vor der Einfahrt in den Yellowstone National Park wurden wir vor den Bären gewarnt

Am Schild des Yellowstone National Parks stoppten wir für das obligatorische Foto, dann fuhren wir ohne Wartezeit in den Park hinein. Endlich waren wir da.

Endlich angekommen, im Yellowstone National Park
Endlich angekommen, im Yellowstone National Park

Die Landschaft faszinierte uns jetzt schon, vor allem der Blick auf den riesigen Lake Yellowstone war genial. Die Sonne schien und es herrschten angenehme Temperaturen. Am Bridge Bay Campground angekommen wurde uns unsere reservierte Tentsite zugewiesen, welche wir uns vorab für immerhin eine Nacht sichern konnten.

Der Yellowstone National Park empfing uns mit super Wetter und einem genialen Blick auf den Lake Yellowstone
Der Yellowstone National Park empfing uns mit super Wetter und einem genialen Blick auf den Lake Yellowstone

Die Sonne nutzten wir aus um unser nasses Zelt etwas trocknen zu lassen. Dabei beobachteten wir die zwei Bisons unweit unserer Tentsite, die dort im Gras lagen. Am Eingang des Campgrounds wurden wir auch auf die wilden Tiere aufmerksam gemacht und uns wurden die Regeln zum Umgang mit diesen noch einmal erläutert.

Bisons laufen mitten durch den Bridge Bay Campground
Bisons laufen mitten durch den Bridge Bay Campground

Den vielen unterschiedlichen Tieren des Yellowstone National Parks haben wir einen eigenen Beitrag gewidmet!

Da wir im Park auch Wandern wollten, war unser Plan, uns mit Bärenspray einzudecken. Das kann man im Park mieten und muss den vollen Preis nur bezahlen, wenn man es benötigt. Eine gut Lösung, denn man darf das Bärenspray nicht im Flugzeug transportieren und müsste es daher vor Abflug verschenken oder entsorgen.

Tiere am Straßenrand sorgen immer wieder für Staus im Yellowstone National Park
Tiere am Straßenrand sorgen immer wieder für Staus im Yellowstone National Park

Dafür sind wir die 16 Meilen zum Canyon Village gefahren, denn dort am Visitor Center befindet sich eine solche Verleihstation. Auf dem Weg dorthin dann auch ein weiteres Highlight. Plötzlich viele Autos am Straßenrand und viele Menschen mit Teleobjektiven der Ferngläsern. Ein untrügliches Zeichen für Tiersichtungen. Und tatsächlich waren da in der Ferne Wapitis zu sehen.

Die Tiersichtungen mehren sich im Yellowstone National Park
Die Tiersichtungen mehren sich im Yellowstone National Park

Gerade noch rechtzeitig haben wir es zum Stand geschafft und nachdem wir uns ein Lehrvideo zum richtigen Umgang mit Bärenspray angesehen haben, konnten wir zwei Dosen mitnehmen. Hoffentlich würden wir es nicht brauchen. Wir gönnten uns anschließend noch ein Eis am General Store, dann fuhren wir zurück zum Bridge Bay Campground.

Blick auf die weite Landschaft des Yellowstone National Parks
Blick auf die weite Landschaft des Yellowstone National Parks

Während wir unser Abendessen auf dem Trangia kochten, versuchten wir die nächsten Tage etwas zu planen. Es gibt so viel in dem Park zu entdecken und zu erleben, da ist man am Anfang tatsächlich etwas überwältigt. Dazu muss man natürlich auch den Wetterbericht stets mit einkalkulieren und der sah für die nächsten Tage nicht allzu gut aus.

Unsere Tentsite am Bridge Bay Campground
Unsere Tentsite am Bridge Bay Campground

Tag 8: Wanderung auf den Mount Washburn im Yellowstone National Park

Auch heute waren wir wieder sehr früh auf den Beinen und zum Frühstück kam nach und nach die Sonne um die Ecke des kleinen Wäldchens am Campground. Während dem Frühstück konnten wir zwei Bisons beobachten, die sich in unserer Nähe aufhielten. Leider war unserer Tentsite nur für eine Nacht reserviert, sodass wir alles zusammenpacken mussten.

Wandertafel am Trailhead zum Mount Washburn in Yellowstone National Park
Wandertafel am Trailhead zum Mount Washburn

Für uns ging es dann mit dem Auto durch den Yellowstone National Park in Richtung Norden. Vorbei am Canyon Village zum Parkplatz am Trailhead des Mount Washburn. Wir wechselten in unsere Wanderstiefel, brachten die Bärenglocken an und rüsteten uns mit unseren Bärensprays aus. Dann zogen wir los.

Die Wanderung auf den Mount Washburn haben wir in einem eigenen Beitrag näher vorgestellt!

Wanderweg zum Mount Washburn im Yellowstone National Park
Bis auf wenige Ausnahmen und einige Schneefelder kamen wir auf dem breiten Weg gut voran

Der Trail war sehr gut ausgebaut und wir vermuteten, dass es eine ehemalige Piste hinauf zum Turm auf dem Mount Washburn war, so breit wie er war. Bei jeder Kurve und vor undurchsichtigen Gebüschen am Wegesrand machten wir etwas Lärm und klatschten und riefen „Hey Bär!“. Gesehen haben wir dadurch keinen Bären unterwegs, aber wir wollten lieber vorsichtig sein.

Felsengebirgshuhn im Yellowstone National Park
Ein wütendes Felsengebirgshuhn kreuzte den Trail

Dafür haben wir ein Felsengebirgshuhn getroffen, welches uns auf dem Trail entgegenkam und sehr wütend wirkte. Scheinbar hatten wir es bei irgendetwas gestört. Wir hielten Abstand, sodass es merken konnte, dass wir keine Gefahr darstellten, dann hat es sich auch wieder beruhigt.

Chipmunk im Sprung auf dem Weg zum Mount Washburn im Yellowstone National Park
Auch viele Chipmunks begegneten uns auf dem Weg hinauf zum Mount Washburn

Auch aufgefallen sind uns die vielen Chipmunks am Wegesrand. An typischen Stellen der Rast von Wanderern kamen sie dann noch gehäufter vor. Auf keinen Fall sollte man die Tiere füttern, denn sie sollen sich im Nationalpark die Nahrung selbst zusammensuchen und keine menschliche Nahrung zu sich nehmen. Dadurch werden sie faul und übergewichtig. Sie haben auch keine Scheu mehr vor uns Menschen, versuchten immer wieder an unseren Wanderhosen hoch zu klettern.

Schneerest am Mount Washburn im Yellowstone National Park
Immer wieder mussten wir an Schneefeldern vorbei oder diese gar überqueren

Ende Juni lagen auf dem Wanderweg auch noch einige größere Schneefelder, die wir überqueren mussten. Das kannten wir schon aus unserem Trip durch Norwegen im Mai und Juni 2022. Da lag stellenweise auch noch viel Schnee, was uns aber nicht vom Wandern abgehalten hat.

Mehr zu unserem Roadtrip durch den Süden Norwegens findet Ihr in einem eigenen Beitrag!

Auf dem Weg zum Gipfel haben wir immer wieder Wanderer getroffen, die uns schon entgegenkamen und die letzten Meter zum Gipfel sind wir dann mit einem Pärchen zusammengelaufen, die die Piste über die Chittenden Road hochkamen. Dabei sahen wir auch zwei Bergziegen auf einem Felsvorsprung gegenüber. Ganz schön zerrupft die Beiden, also die Tiere.

Schild auf dem Gipfel des Mount Washburn im Yellowstone National Park
Am Ziel, dem 3.115 Meter hohen Mount Washburn, angekommen

Mit 3.115 Meter Höhe ist der Mount Washburn höher als die Zugspitze, doch wir waren mittlerweile akklimatisiert, sodass uns die Höhe nichts ausmachte. Am Gipfel wehte ordentlich Wind und wir waren froh, dass man sich in den Pausenraum / das Museum im Erdgeschoss des großen Funkturms zurückziehen konnte. Sogar Toiletten gab es hier oben.

Blick vom Gipfel des Mount Washburn auf den Grand Canyon of the Yellowstone
Blick vom Gipfel des Mount Washburn auf den Grand Canyon of the Yellowstone

Bei Riegeln und Pretzelballs lauschten wir den Erzählungen eines Pärchens aus Colorado, die im Glacier National Park beim Wandern einen Grizzly aufgescheucht hatten. Tatsächlich hat das Tier angegriffen und nur dank des Einsatzes des Pfeffersprays konnten sie die Attacke abwehren.

Dann wurden die Wolken schlagartig immer dichter und es drohte zu Regnen, also machten wir uns schleunigst auf den Rückweg. Tatsächlich begann es dann auch mit dem Regen und stellenweise mischte sich sogar Hagel darunter.

Mount Washburn Trail im Yellowstone National Park
Dunkle Wolken zogen auf und wir machten uns auf den Weg zurück zum Trailhead

Dementsprechend sahen wir zu, vom Berg hinunter zu kommen und als wir am Trailhead ankamen, hatte es auch wieder aufgehört zu regnen. Insgesamt haben wir für die circa 10,5 Kilometer etwa 3,5 Stunden gebraucht. Das Ziel bot eine super Aussicht, aber insgesamt war der Weg hin und zurück eher eintönig und wenig abwechslungsreich.

Den Canyon Campground im Yellowstone National Park haben wir in einem gesonderten Beitrag näher vorgestellt!

Wir machten uns auf den Weg zum Canyon Campground am Canyon Village, wo wir eine Tentsite für die nächsten zwei Nächte ergattert hatten. Unsere Site lag weit abseits im J-Loop. In einer Waldsenke mussten wir das Zelt aufstellen und kaum fertig begann es wieder zu regnen.

Tentsite des Canyon Campgrounds im Yellowstone National Park
Unsere Tentsite für die nächsten zwei Nächte auf dem Canyon Campground

Daher fuhren wir zum nahegelegenen Visitor Center. Dort wärmten wir uns auf und sahen uns die Ausstellung an. Ging viel um das Vulkangebiet des Yellowstone National Parks. Besonders eindrucksvoll war die große dreidimensionale Landkarte, auch welcher der gesamte Park abgebildet war.

Bärensichtung im Yellowstone National Park
Unsere erste Bärensichtung im Yellowstone National Park

Noch immer regnete es, daher beschlossen wir den Park im Norden mit dem Auto zu erkunden. Vorbei am Mount Washburn fuhren wir über den Pass in Richtung Lamar Valley. Und in einer Baustelle dort sahen wir am rechten Straßenrand unseren ersten Bären im Park. Anhalten konnten wir nicht, aber immerhin. Vom Lamar Valley zum Nordostausgang des Parks erstreckte sich eine 22 Meilen lange Baustelle, daher machten wir wieder kehrt.

Lamar Valley, Yellowstone National Park
Blick ins Lamar Valley

Dabei sahen wir auf der Rückfahrt zahlreiche Bisons und sogar eine Gabelantilope konnten wir erspähen. Bei Calcite Springs stoppten wir um einen Blick von oben auf den Yellowstone River werfen zu können.

Yellowstone River
Blick auf den Yellowstone River

Noch besser jedoch fanden wir den Blick bei Tower Falls ein Stück weiter. An dieser Stelle sind wir auch den kurzen, aber steilen, Trail hinab zum Fluss gelaufen. Eine tolle Location, nur mussten wir anschließend natürlich alles wieder hinauf zum Parkplatz laufen.

am Ufer des Yellowstone Rivers
Wir sind bis zum Ufer des Yellowstone Rivers hinabgestiegen

Mittlerweile war es schon Abend und wieder hatte starker Regen eingesetzt. Daher nutzten wir die Zeit für eine Dusche im Duschcenter des Canyon Village. Beim Check In heute hatten wir eine Karte mit Vouchern für insgesamt 4 Gratisduschen erhalten.

Eine Regenpause nutzten wir dann für ein schnelles Abendessen, dann ging es ab in die Schlafsäcke. Natürliche regnete es auch die Nacht über wieder.

Tag 9: Rundfahrt durch den Yellowstone National Park

Die ganze Nacht über hat es geregnet, sodass wir am Morgen auf eine Regenlücke warten mussten um überhaupt frühstücken zu können. Dazu war es auch sehr frisch und wir waren froh uns im Auto aufwärmen zu können.

Camping im Canyon Campground im Yellowstone National Park
Wir nutzten eine Regenlücke um in der Kälte und Nässe zu frühstücken

Erster Stopp war bei Mud Volcano. Überall dort roch es nach Schwefel, es dampfte und blubberte in den Schlammbecken. Aus Gullideckeln kam warmer, aber übelriechender, Dampf.

Mud Volcano im Yellowstone National Park
Mud Volcano

Wir wollten den Trail gehen, doch nach einem kurzen Anstieg mussten wir stoppen. Zwei Bisons blockierten den Weg. Sie wälzten sich im Gras und juckten sich am Holzzaun des Trails. Machten keinerlei Anstalten sich zu entfernen, also beobachteten wir sie aus sicherer Entfernung. Es wurden immer mehr Wanderer, doch keiner näherte sich den Tieren. Nach einiger Zeit drehten wir um und nahmen uns vor, Mud Volcano zu einem späteren Zeitpunkt erneut zu besuchen. Dann hoffentlich ohne Bisonsperre.

Bisons bei Mud Volcano im Yellowstone National Park
Diese beiden Bisons verhinderten ein Weitergehen bei Mud Volcano

Für heute hatten wir uns den North Loop ausgesucht, den wir an diesem Tag vollständig im Uhrzeigersinn abfahren wollten. Am Ice Lake stoppten wir für eine Wanderung, doch eine Infotafel informierte darüber, dass diese Area geschlossen sei. Wir sind also weitergefahren und plötzlich waren überall Autos. Und tatsächlich war da ein Grizzly mit zwei Jungbären am Hang in der Ferne zu sehen. Wir schnappten uns Tele und Fernglas und beobachteten die Tiere, natürlich wieder aus sicherer Entfernung.

Bärin mit zwei Jungtieren im Yellowstone National Park
Bärin mit zwei Jungtieren

Anschließend parkten wir nahe Norris Geyser Basin am Straßenrand. Andere Parkplätze waren keine mehr frei und Ranger regelten den Verkehr. So mussten wir einige hundert Meter laufen bis wir den Boardwalk des Basin erreichten.

Norris Geyser Basin Kreuzung
Leichte Parkplatznot bei Norris Geyser Basin

Mehrere Loops standen zur Auswahl und wir entschieden uns für den Längsten mit einer Streckenlänge von 2,6 Kilometern.

Steamboat Geyser im Yellowstone National Park
Steamboat Geyser

Mittlerweile schien die Sonne und wir konnten den Blick auf die vielen Geysire genießen. Am Steamboat Geyser, dessen Ausbrüche sollen besonders intensiv sein, tat sich allerdings nichts. Berichten zufolge soll die Gischt des Ausbruchs sogar die Autos auf den Parkplätzen beschädigen können. Aber er bricht nur selten und unregelmäßig aus, zuletzt im November 2022.

Boardwalk bei Norris Geyser Basin
Auf den Boardwalks bei Norris Geyser Basin lässt es sich angenehm laufen

Wir folgten dem Loop und kamen so an vielen verschiedenen Geysiren und heißen Quellen vorbei. Alle unterschiedlich und mal mit Gestank, mal mit tollen Farben oder einfach nur kochendem Wasser versehen. Wir lernten, dass die Farbe des Wassers von der Temperatur abhängig ist, die das Wasser an dieser Stelle hat. Je nachdem leben dann nämlich andere Bakterien darin, die das Wasser einfärben.

Landschaft bei Norris Geyser Basin im Yellowstone National Park
Blick auf die Landschaft bei Norris Geyser Basin

Leider zogen plötzlich wieder Wolken auf und es begann zu regnen. Wir improvisierten eine Kapuze für Pauli aus dem Regenschutz unseres Rucksacks und beendeten unsere Runde durch das Norris Geyser Basin.

dunkle Wolken über Norris Geyser Basin im Yellowstone National Park
Dunkle Wolken über Norris Geyser Basin

Zurück am Auto mussten wir erstmal trockene Sachen anziehen ehe wir weiterfahren konnten. Nach wie vor regnete es stark und erst als wir am Sheepeater Cliff ankamen konnten wir eine kurze Regenpause nutzen für ein Mittagessen.

Mammoth Hot Springs
In Mammoth Hot Springs warteten wir auf eine Regenlücke

Kaum waren wir aber anschließend am Golden Gate Pass, setzte der Regen schon wieder ein. Wir parkten also unser Auto in Mammoth Hot Springs am Albright Visitor Center und sahen uns die dortige Ausstellung an. Jedes der Visitor Center im Yellowstone National Park behandelt einen anderen thematischen Schwerpunkt, sodass man ruhig alle besuchen kann.

Da wir schon fast am Nordwestausgang des Parks angelangt waren, fuhren wir das Stück noch nach Gardiner. Am Roosevelt Arch machten wir einige Fotos uns tankten außerdem noch unseren GMC. Außerhalb des Parks war das Benzin gleich etwa 0,5 Dollar günstiger je Gallone.

Roosevelt Arch am Nordwestzugang des Yellowstone National Parks
Christian vor dem Roosevelt Arch nahe des Nordwestzugangs des Yellowstone National Parks

Nun kam auch endlich mal die Sonne heraus und der Wetterbericht, in Gardiner konnten wir den dank Handyempfang abrufen, versprach einige Stunden stabiles Wetter. Das nutzten wir um die Mammoth Hot Springs Terraces anzusehen. Sogar richtig warm wurde es im Laufe unseres Erkundungsspaziergangs auf den vielen Holzwegen.

Devils Thumb bei den Mammoth Hot Springs Terraces
Devils Thumb bei den Mammoth Hot Springs Terraces

Die verschiedenen Formen und Farben gefielen uns und besonders in Erinnerung geblieben ist uns der Devils Thumb oder die bunte Cleopatra Terrace sowie die strahlend weißen Flächen, welche scheinbar hauchdünn von Wasser überzogen wurden.

Mammoth Hot Springs Terraces
Die farbigen Steine haben uns gut gefallen, die Farbvielfalt ist unglaublich

Über eine Stunde waren wir auf den Boardwalks unterwegs und auch hinauf zum Overlook hatten wir es geschafft.

Aussicht auf Mammoth Hot Springs im Yellowstone National Park
Aussicht auf Mammoth Hot Springs

Zum Abschluss des Tages machten wir nochmal einen Abstecher ins Lamar Valley. Und diesmal hatten wir wirklich wahnsinnig viel Glück. So viele Tierbeobachtungen. Wir sahen Wapitis, Gabelantilopen, eine große Bisonherde am Lamar River und sogar Sandhügelkraniche mit Nachwuchs.

Mehr zu den Tieren im Yellowstone National Park lest Ihr in einem gesonderten Beitrag!

Für den Rest des Abends blieb es dann trocken, aber auch sehr frisch. Wieder waren wir schnell im Zelt verschwunden und froh darüber, dass wir mittlerweile ordentliche Schlafsäcke besaßen. Kein Vergleich zu den kalten Nächten in Santa Fe im Jahr 2016.

Tag 10: Wir wandern entlang des Grand Canyon of the Yellowstone

Eine weitere bitterkalte Nacht im Yellowstone National Park hatten wir hinter uns gebracht. Und auch der Morgen war noch sehr frisch, obwohl die Sonne sich langsam durch die Bäume kämpfte. Das Zelt war natürlich wieder nass und würde hier im Wald auch nicht trocknen. Da wir ohnehin den Canyon Campground heute verlassen mussten, packten wir es so ein.

Am South Rim Trailhead im Yellowstone National Park
Am South Rim Trailhead

Bis zum South Rim Trailhead am Grand Canyon of the Yellowstone war es auch nicht weit zu fahren und so kamen wir am großen Parkplatz an und hatten noch freie Platzwahl. Spontan änderten wir kurz vor Start unserer Wanderung noch die Route und machten uns auf den Weg zum Clear Lake.

Wie immer auf unseren Wanderungen im Bärengebiet riefen wir in regelmäßigen Abständen „Hey Bär“ und klatschten in die Hände. Unsere Bärenglocken und das Abwehrspray hatten wir auch wieder mit dabei.

Clear Lake im Yellowstone National Park
Tolle Kulisse am Clear Lake

Der Trail war anfangs sehr sehr matschig, was erst am Clear Lake wieder besser wurde. Der Clear Lake ist auf jeden Fall ein See, der uns richtig gut gefallen hat. Der Name ist Programm und das Wasser wirklich sehr klar. Mitten im Wald gelegen, aber leider etwas nach Schwefel riechend. Baden würden wir nicht darin, denn an manchen Stellen blubberte es auch im Wasser. Kalt soll er noch dazu auch sein, kein Wunder liegt ja auch mitten im Wald.

Zwischen Clear Lake und Lilly Pad Lake im Yellowstone National Park
Auf dem Weg vom Clear Lake zum Lilly Pad Lake

Dann haben wir das dichte Waldgebiet vorerst hinter uns gelassen und sind auf mehreren Lichtungen an zahlreichen Hot Springs, Geysiren und blubbernden Schlammlöchern vorbeigewandert. Am Lilly Pad Lake, deutlich weniger hübsch als der Clear Lake, wurden wir von vielen Moskitos erwartet, sodass wir uns beeilten, den South Rim Trail zu erreichen.

Beeindruckender Blick hinab in den Canyon of the Yellowstone
Beeindruckender Blick hinab in den Canyon of the Yellowstone

Und schon direkt an der Stelle, an der wir den South Rim Trail betraten, hatten wir eine wirklich atemberaubende Aussicht auf den Grand Canyon of the Yellowstone mit dem Yellowstone River ganz unten im Flussbett. Hier ist er auch sehr strömungsstark, das war einige Meilen flussabwärts schon wieder ganz anders.

Bis zum Point Sublime waren nur noch gute 800 Meter und damit hatten wir dann auch das Ende des South Rim Trails erreicht. Von hier hatten wir nochmal einen guten Blick auf die Ausläufer des Canyons. Wir legten an dieser Stelle eine kurze Rast ein und beobachteten die Chipmunks, die hier wieder zahlreich vertreten waren.

Artist Point am South Rim des Grand Canyon of the Yellowstone
Artist Point am South Rim des Grand Canyon of the Yellowstone

Nun folgten wir dem South Rim Trail zurück in Richtung Trailhead. Es ging immer am Canyon entlang und der Weg bietet wirklich viele Viewpoints um die Aussicht zu genießen. Der bekannteste davon, der Artist Point, hat uns auch super gut gefallen. Von dort kann man bis zum Lower Fall sehen und schon im 19. Jahrhundert war das Motiv des Wasserfalls bei Künstlern und Besuchern des Parks außerordentlich beliebt.

Der Zugang zu den Lower Falls war leider gesperrt, weshalb wir direkt zurück zum Trailhead gelaufen sind. Nach insgesamt 3,5 Stunden beendeten wir unsere Wanderung. Zurückgelegt hatten wir dabei etwa 9,5 Kilometer. Eine schöne und vor allem sehr abwechslungsreiche Strecke. Die Kombination South Rim Trail und Clear Lake Trail können wir definitiv weiterempfehlen.

Jetzt standen für uns noch einige Hotspots des North Rims auf dem Programm, welche wir mit dem Auto abfahren würden. Als erstes hielten wir am Brink of Upper Falls, wo wir den oberen der beiden Wasserfälle sehen konnten.

Blick in den Grand Canyon of the Yellowstone
Blick in den Grand Canyon of the Yellowstone

Von dort ging es weiter zum Brink of the Lower Falls. Dort gab es keine freien Parkplätze mehr, der Punkt ist wirklich sehr begehrt bei allen Besuchern. Doch es gibt die Möglichkeit entlang der Straße zu parken und etwas weiter zu laufen. Zum Aussichtspunkt hinunter muss man erst 600 feet oder auch circa 180 Höhenmeter absteigen. In Serpentinen ist das gut möglich, aber anschließend muss man die natürlich auch wieder hinauf. Oben warnen Hinweisschilder, dass der Aufstieg anstrengend werden könnte. Für uns war das kein Hindernis und so konnten wir bald die Aussicht auf den Lower Fall genießen. Auch hinauf stellte uns vor keine Schwierigkeiten, wir waren mittlerweile akklimatisiert.

Letzter Punkt war noch der Inspiration Point am Ende des North Rim Trails. Für uns stand dann auch schnell fest, dass die Aussicht vom South Rim Trail die Bessere ist. So waren wir froh, uns für die südlichere Wanderung entschieden zu haben.

Jetzt ging es in Richtung Süden. Mit nur einem kurzen Zwischenstopp am Sulphur Caldron, einem blubbernden Schwefelbecken, fuhren wir zum Grant Village. Am dortigen Campground checkten wir ein und bekamen eine Tentsite in der Sonne. Zum Glück, denn unser Zelt sollte nun wirklich mal wieder trocknen. Die Sonne schien auch gerade und so beeilten wir uns, dieses aufzubauen.

Unsere Tentsite am Grant Village Campground im Yellowstone National Park
Unsere Tentsite am Grant Village Campground

Das Grant Village bietet, wie auch das Canyon Village, eines der Duschzentren des Yellowstone National Parks. Wieder bekamen wir Coupons für Gratisduschen und diese nutzten wir auch direkt. Abends versuchten wir nochmal unser Glück mit einem Lagerfeuer, doch kaum entfacht, regnete es wieder und wir verbrachten den Abend im Auto.

Tag 11: Old Faithful und weitere Geysire

Heute hatten wir Glück, denn die Sonne schien schon am Morgen, sodass die Kälte erträglich war. Wir sind zeitig aufgebrochen, denn wir wollten am Upper Geyser Basin sein ehe der ganz große Andrang losbrechen sollte. Ist uns auch, trotz Baustelle und einigen sehr langsamen Fahrern (damit muss man im Yellowstone immer rechnen), gelungen und der Parkplatz bei Old Faithful war noch ausreichend frei.

Old Faithful Geyser
Old Faithful Geyser. Im Hintergrund warten schon viele auf die Show des Geysirs.

Auf direktem Weg gingen wir zum bekanntesten Geysir des Parks und es standen schon sehr viele Leute am Observation Deck, ein gutes Zeichen, dass Old Faithful bald ausbrechen würde. Das lässt sich bei ihm ziemlich genau vorhersagen, meist bricht er alle 68 Minuten aus.

Old Faithful im Yellowstone National Park
Leider nur ein schwacher Ausbruch des Old Faithful

Und wir hatten wirklich Glück, schon nach wenigen Minuten Wartezeit legte Old Faithful los, jedoch nicht wirklich imposant. Das hatten wir uns anders vorgestellt, aber vielleicht haben wir später mehr Glück, dachten wir.

Für uns ging es dann auf zu einer Wanderung. Auf dem breiten und geteerten Scenic Trail wanderten wir nordwärts und hatten so die vielen dampfenden Geysire und Wasserbecken des Upper Geyser Basins gut im Blick.

Der Castle Geyser, ein besonders alter Geysir. Sein Alter lässt sich anhand der "Mauer" erkennen, die um seine Öffnung entstanden ist.
Der Castle Geyser, ein besonders alter Geysir. Sein Alter lässt sich anhand der „Mauer“ erkennen, die um seine Öffnung entstanden ist.

Am Castle Geyser, einem sehr alten Vertreter seiner Art, warteten wir etwas. Sein Ausbruch sollte kurz bevorstehen, doch als sich längere Zeit nichts tat, sind wir weiter gelaufen. Ordentlich gedampft hat er aber auf jeden Fall.

Firehole River im Yellowstone National Park
Wir folgten dem Firehole River

Von nun an folgten wir dem Firehole River auf dessen Westseite, nahmen den Schlenker um den Daisy Geyser noch mit und sind dann auf den Mountainbike Trail abgebogen. Dieser führte uns durch den Wald zur Grand Loop Road, welche wir überquerten. Auf diese Weise erreichten wir Biscuit Basin wo wir die Auswirkungen der heißen Quellen und Wasserbecken sehen konnten. Ein Bisonskelett lag dort herum, die Tiere halten sich natürlich nicht an Boardwalks oder Absperrungen.

Bisonskelett im Yellowstone National Park
Leider halten sich die Bisons nicht an die Boardwalks und Absperrungen

Begeistern konnten uns hier vor allem die Dämpfe und das klare blaue, aber kochend heiße, Wasser des Black Pearl Geyser sowie des Wall Pools.

Beeindruckende Farbspiele, je nach Bakterienart färbt sich das Wasser unterschiedlich

Wieder überquerten wir die Grand Loop Road und auf dem Continental Divide National Scenic Trail wanderten wir zurück in Richtung Upper Geyser Basin. Nun auf der Ostseite des Firehole Rivers. Nun passierten wir nach und nach immer mehr Geysire, beispielsweise den Great Geyser, bekannt für besonders hohe Eruptionen.

Bislang war der Himmel super blau und die Sonne schien ordentlich, doch zur Mittagszeit begann es zuzuziehen. Würde wohl, wie so oft im Yellowstone National Park, am Nachmittag Regen und Gewitter geben. Als wir auf Old Faithful zugingen, sahen wir schon von Weitem die Menschenmenge, es würde also bald losgehen mit seinem Schauspiel.

Blick auf Old Faithful Village
Blick auf Old Faithful Village

Und tatsächlich mussten wir nur etwa 10 Minuten warten, wir hatten uns eine etwas erhöhte Stelle auf dem Boardwalk ausgesucht, bis er ausbrach. Der Ausbruch war wesentlich spektakulärer als der von heute Morgen. Die Fontäne schoss weit in den Himmel und insgesamt dauerte das Schauspiel auch wesentlich länger. So konnten wir von unserer erhöhten Position aus prima Fotos machen.

Old Faithful
Diesmal war der Ausbruch von Old Faithful wesentlich spektakulärer

Nach etwa 10,5 Kilometern und circa vier Stunden Wanderzeit waren wir wieder an der Old Faithful Lodge angekommen. Auf einer Bank vor der Lodge genossen wir ein Frozen Yogurt und erholten uns etwas von der Tour.

Das Visitor Center wollten wir uns natürlich auch ansehen, sodass wir dort als nächstes stoppten. Die Ausstellung dort hat natürlich Geysire als thematischen Schwerpunkt und ist schön aufbereitet. Hat uns auch gut gefallen, wie bisher alle besuchten Visitor Center des Parks.

Zum Schluss besuchten wir noch das Old Faithful Inn mit der beeindruckenden Halle im Blockhausstil.

Mittlerweile war der Parkplatz brechend voll und kaum waren wir aus der Parklücke heraus, war diese schon wieder belegt. Zeitig aufbrechen lohnt sich im Yellowstone National Park auf jeden Fall.

Wir fuhren nun weiter nach Norden und jetzt begann es auch zu regnen. Am Trailhead zum Grand Prismatic Spring Overlook bekamen wir noch einen Parkplatz, dann zogen wir mit unseren Regenschirmen ausgestattet los.

Grand Prismatic Spring im Yellowstone National Park
Die wunderschönen Farben von Grand Prismatic Spring

Trotz des dunklen und wolkenverhangenen Himmels haben uns die Farben von Grand Prismatic Spring beeindrucken können. Wahnsinnig schön anzusehen und eine echtes Highlight im Park.

Nach einem Stopp in West Yellowstone fuhren wir wieder zurück in den Süden des Parks und waren am Abend glücklich, aber auch froh uns ausruhen zu können. Die Tage im Yellowstone können sehr lang werden, weil es einfach so unglaublich viel zu entdecken gibt.

Tag 12: Vom Yellowstone National Park in den Grand Teton National Park

Heute hieß es Abschied nehmen vom Yellowstone National Park. Unser nächstes Ziel sollte der Grand Teton National Park sein, welcher direkt südlich des Yellowstone liegt. Doch zuerst packten wir unser Zelt zusammen, während wir von einem Wapiti beobachtet wurden. Es war direkt auf dem Campground unterwegs und zeigte sich immer wieder.

Wapiti
Am Morgen wurden wir von einem Wapiti begrüßt

Doch ehe wir den Park verlassen würden, wollten wir unser Glück noch einmal bei Mud Volcanos versuchen. Also sind wir den Weg entlang des Yellowstone Lakes nach Norden gefahren und heute hatten wir mehr Glück. Keine Bisons blockierten die Board Walks, sodass wir die Runde laufen konnten. Interessanter Spot auf fanden wir. Überall Schlammlöcher, immer wieder blubbert es und dazu der Sour Lake mit Wasser, welches ähnlich ätzend wie Batteriesäure ist.

Sour Lake bei Mud Volcano im Yellowstone National Park
Sour Lake bei Mud Volcano. Das Wasser soll ähnlich ätzend sein wie Batteriesäure.

Nach unserem Rundgang hielten wir nahe des Fishing Bridge RV Parks und sind dort einmal über die Brücke spaziert. Eigentlich ein guter Spot um Bären zu beobachten, deshalb darf man auf diesem Campground auch nicht zelten, doch wir haben keine zu Gesicht bekommen.

Dafür bekamen wir am Lake Village, unserem nächsten Stopp, wieder Tiere zu sehen. Ein Bison spazierte über den dortigen Parkplatz und eine Wapitiherde steuere in Richtung See. Es zog ein Gewitter auf, welches wir im Inneren der Lake Lodge abwarteten. Nachdem das Wetter wieder besser war fuhren wir zum Gull Point Drive, denn von dort hatten wir noch eine super Sicht über den See bis zum Lake Hotel.

Gull Point Drive im Yellowstone National Park
Wie eine Badewanne mit Seeblick

Nun ging es schon in Richtung Südausgang des Parks, doch am Levis Lake rasteten wir für eine Mittagspause. War wirklich entspannt dort und gefühlt weit ab von all dem Trubel, der im Yellowstone schonmal herrschen kann. Dafür hielten sich dort auch viele Moskitos auf, Mückenspray ist definitiv ein Pflichtutensil.

Rastplatz am Levis Lake im Yellowstone National Park
Ruhiger Rastplatz am Levis Lake

Kurze Zeit später haben wir den Yellowstone National Park dann auch endgültig verlassen. Über die Südstation mit einigem an Bergabstrecke, denn im Grand Teton National Park würden wir etwas niedriger liegen, was die Höhenmeter anbelangt. Wir hofften daher auf mildere Temperaturen und wünschten uns vor allem weniger Regen.

Welcome to Grand Teton National Park
Welcome to Grand Teton National Park

Begrüßt wurden wir allerdings von dunklen Wolken, welche sich nicht verzogen. Am Colter Bay Campground angekommen wurden wir von einer Rangerin gewarnt, dass eine Bärenmutter mit ihren zwei Jungtieren in der Nähe des Campgrounds gesichtet wurde und wir bitte vorsichtig sein sollten.

Auf einem Kiespad konnten wir unser Zelt aufstellen, so würde es bei Regen immerhin nicht so matschig werden. Da die Wolken immer noch dunkel waren, sind wir ins Colter Bay Visitor Center gefahren und haben uns mit ersten Informationen zum Park eingedeckt.

Es war noch nicht zu spät, also sind wir noch zu einer Erkundungsfahrt aufgebrochen. Tatsächlich eine gute Entscheidung, denn es fing wieder an zu regnen. Und Regen ist beim Zelten schwierig, vor allem, wenn man nur ein kleines Zelt dabei hat. In unserem könnten wir nur liegen und sitzen und das geht ja auch keinen ganzen Tag lang.

Cottonwood Creek Picnic Area im Grand Teton National Park
Cottonwood Creek Picnic Area mit super Bergpanorama

Auf Höhe der Cottonwood Creek Picnic Area kam dann auf einmal die Sonne heraus und wir hatten einen super Blick auf die traumhafte Teton Range. Der Anblick war wirklich grandios und so stoppten wir und machten uns ans Abendessen. Kocher, etc. hatten wir ja ohnehin mit im Auto.

An der Cottonwood Creek Picnic Area

Während wir uns dort unseren Nudeleintopf zubereiteten kam ein Typ in seinem riesigen Pick Up vorgefahren. Er fragte uns nach Tacos, was wir verneinten. Daraufhin ist er mit durchdrehenden Reifen angefahren und noch ein- zweimal an der Picnic Area vorbeigerast. Komische Begegnung, das kannten wir sonst anders aus den Nationalparks der USA.

Blick auf die Teton Range
Blick auf die Teton Range

Zum Abschluss des Tages fuhren wir noch hinauf auf den Signal Mountain und nach einigen Fotos ging es zurück zu unserem Campingplatz. Diesen Abend hatten wir sogar einmal Glück mit einem Lagerfeuer.

Lagerfeuer
Endlich, ein Lagerfeuer

Tag 13: Wir erkunden den Grand Teton National Park

Zum Glück schien heute schon die Sonne am frühen Morgen, sodass wir ohne zu frieren vor unserem Zelt frühstücken konnten. Gleich viel angenehmer so ein Start in den Tag. Wir machten uns dann auf den Weg, den Grand Teton National Park mit dem Auto zu erkunden. Unseren ersten Stopp legten wir am Oxbow Bend ein. Von dort hatten wir einen grandiosen Blick auf die Tetons und den Mount Moron. Sogar eine Tierbeobachtung hatten wir hier, denn auf einem Baum etwas entfernt saßen zwei große Vögel in ihrem Nest.

Die ersten Tierbeobachtungen des Tages

Außerdem waren Schwäne und Enten zu sehen und in der Entfernung schwamm ein großer Biber. Oxbow Bend soll einer der Hotspots des Nationalparks für die Beobachtung von Tieren sein.

Teton Range
Die Teton Range ist schon ein sehr fotogenes Gebirge

Auch vom Elk Ranch Flat Turnout hatten wir einen prima Blick auf die Bergkette. Toll waren hier die kleinen Präriehunde, die immer wieder ihre Köpfe in den Himmel reckten.

Elk Ranch Flat Turnout
Elk Ranch Flat Turnout mit Präriehund

Am Snake River Overlook legten wir nur einen kurzen Fotostopp ein, ehe wir uns auf den Weg zu Schwabacher Landing machten. Dort ging es einige hundert Meter einen Pfad entlang, wir haben unsere Bärensprays nicht extra mitgenommen, und ausgerechnet dann lag frischer Bärenkot auf dem Pfad.

Schwabacher Landing im Grand Teton National Park
Schwabacher Landing

Gesehen haben wir aber keinen Bären, stattdessen konnten wir die Spiegelung der Tetons im Wasser genießen. Schön anzusehen, aber nicht so spektakulär wie erwartet.

Ein berühmter Fotohotspot sind auch die beiden alten Scheunen der Mormon Row. Dort war auch relativ viel Andrang, sodass wir unser Auto am Straßenrand abstellen und jeweils zu Fuß zu den Scheunen gehen mussten.

Wahrscheinlich muss man hier wirklich zum Sonnenaufgang sein, wenn die Morgensonne auf die Tetons strahlt, denn so richtig begeistern konnte uns der Ort nicht. Fotos gemacht haben wir trotzdem, denn ja, idyllisch sieht es schon aus.

Nach den Tagen im Yellowstone wollten wir dann auch unsere Vorräte wieder auffüllen, weshalb wir noch nach Jackson gefahren sind. Das kleine Städtchen liegt südlich des Grand Teton National Parks und kann als das Tor zu den Tetons beschrieben werden. Dementsprechend viel Trubel war dort auch. Bei Albertsons haben wir uns dann mit frischen Lebensmitteln eingedeckt, waren noch tanken und sind danach zurück zum Campground gefahren.

Am Nachmittag ist Christian dann vom Campground aus zu Fuß losgezogen um den Lakeshore Trail zu gehen. Kaum unterwegs war schon ein Elk im Wald zu sehen und dann auch gleich das Warnschild, dass die Bärenmutti mit ihren zwei Kindern noch immer hier unterwegs wäre. Auch frische Kotspuren waren zu sehen, also die Wanderung so ganz alleine lieber schneller als geplant beendet.

Tierbegegnung auf der Wanderung. Zum Glück nicht die Bärin mit ihren Jungen.

Immerhin fünf Kilometer sind in einer Stunde und 20 Minuten zurückgelegt worden. Am frühen Abend haben wir dann noch den Lunch Tree Hill besucht. Dieser liegt oberhalb der Jackson Lodge und ein großer Stein mit Inschrift wurde dort zu Ehren von Rockefeller Junior aufgestellt. Er kam wohl öfter hier her um sich Inspiration zu verschaffen.

Zurück am Campground regnete es dann wieder einmal und langsam fragten wir uns, ob wir nochmal einen Urlaubstag ohne Regen erleben würden. Wir nutzten die Zeit um zu duschen und unsere Wäsche zu waschen. Wie auch im Yellowstone National Park, sind die Duschzentren auch mit einer Laundry ausgestattet.

Tag 14: Wandern am Jenny Lake zum Inspiration Point

Eigentlich wollten wir heute zeitig aufstehen um rechtzeitig mit unserer Wanderung am Jenny Lake beginnen zu können, doch wir haben verschlafen. Erst um acht Uhr sind wir aus dem Zelt gestiegen.

Bei bestem Wetter sind wir losgefahren, die Sonne hat strahlend hell geschienen, und wir waren guter Dinge, dass es heute mal nicht regnen würde. Doch dann der Schock am Jenny Lake, wir waren definitiv viel zu spät hier. Alle Parkplätze belegt, keine Möglichkeit sich dazuzustellen.

Dank der Kartenapp Osmand haben wir noch einen kleinen Parkplatz am Ende einer Schotterpiste gefunden, und tatsächlich hatten wir damit Glück. Konnten sogar im Schatten von Bäumen stehen.

Ein kurzes Stück mussten wir durch den Wald gehen, dann hatten wir den Jenny Lake Loop Trail am Westufer erreicht. Diesem folgten wir in Richtung Norden und es war auch hier richtig viel Betrieb. So einen stark begangenen Trail hatten wir den gesamten Urlaub über nicht erlebt.

Hidden Falls am Jenny Lake im Grand Teton National Park
Hidden Falls am Jenny Lake

Der Weg am Westufer verlief zu weiten Teilen im Schatten und nach einigen Kilometern ging es bergauf, bis wir die Hidden Falls erreichten. Ein super Blick auf den Wasserfall und doch sind wir schnell weiter in Richtung Inspiration Point. Da ging es dann in einer langen Schlange den steinigen Steig hinauf, so viele Leute wollten das gute Wetter nutzen.

Blick hinauf zur Teton Range

Am Inspiration Point dann der super Blick über den Jenny Lake, noch dazu das super Wetter. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Etwas abseits im Schatten eins Baumes machten wir unsere Mittagspause. Überall sprangen Squirrels umher, was wirklich lustig zu beobachten war.

Grandioser Ausblick über den Jenny Lake vom Inspiration Point aus
Grandioser Ausblick über den Jenny Lake vom Inspiration Point aus. Man sieht sogar die kleine Fähre, die zwischen Visitor Center und Anleger pendelt.

Anstelle den gleichen Weg zurück zu gehen, sind wir ein Stück in Richtung Cascade Canyon gegangen. Dort war dann auch weniger los und wir konnten sogar zwei Elche im Wald beobachten. Sie lagen gut versteckt im Schatten der Bäume und glücklicherweise hatte uns eine entgegenkommende Familie darauf hingewiesen.

Elch im Grand Teton National Park
Einer der gut versteckten Elche

Auf dem Horse Trail to String Lake stiegen wir anschließend hinunter zurück zum Jenny Lake. Für 12$ pro Person hätten wir mit dem Bootsshuttle zurück fahren können, doch erstens war die Schlange zu lang, zweitens der Preis irgendwie teuer und drittens liegt unser Ausgangspunkt dafür nicht passend.

Also liefen wir den Jenny Lake Loop Trail zurück. Unterwegs kamen immer wieder Wanderer entgegen, die uns vor einem Bärenjungen warnten, der wohl sehr sehr nah zum Trail unterwegs sein sollte. Und tatsächlich. Plötzlich stand der Kleine vielleicht 30 Meter vom Trail entfernt im Wald und schaute uns an. Die Mutter war nirgends zu sehen, doch zum Glück trollte sich der Kleine weg vom Trail den Abhang hinauf.

Junger Bär sehr nah am Wegesrand

Kurz vor Ende des Trails sahen wir dann noch einen weiteren Elch und nach insgesamt 3,5 Stunden und 9,5 Kilometern beendeten wir unsere Wanderung. Für heute hatten wir auch gemeldet, dass wir unser gemietetes Bärenspray am Jackson Airport zurückgeben würden. Coole Sache, dass die beiden Nationalparks hierbei kooperieren. Die Rückgabe verlief dann auch völlig problemlos.

Weniger schön war dann das Erlebnis an der Einfahrt zurück in den Grand Teton National Park. Es war etwas Stau und ein Mann stieg vor uns aus dem Pick Up Truck und gestikulierte und brüllte einen Wohnmobilfahrer an. Wir hatten dann noch mitbekommen, dass der Wohnmobilfahrer die Ranger informierte, denn er vermutete der Pick Up Fahrer wäre bewaffnet. Irgendwann hatten wir es dann aber auch zurück zum Zeltplatz geschafft.

Tag 15: Vom Grand Teton National Park über das Fossil Butte National Monument nach Salt Lake City

Heute würden wir den Grand Teton National Park in Richtung Salt Lake City verlassen und es stand uns ein langer Fahrtag bevor. Beim Zusammenpacken unserer Ausrüstung beobachteten wir noch ein letztes Mal die Hörnchen und Chipmunks, die sich über den Campground jagten, dann fuhren wir los.

Ein letzter Blick auf die Teton Range vom Glacier View Turnout
Ein letzter Blick auf die Teton Range vom Glacier View Turnout

Am Glacier View Turnout stoppten wir nochmal für ein Foto der Teton Range, denn wieder schien die Sonne. Durch Jackson hindurch, dann fuhren wir auf der 89 nach Alpine und weiter bis zur 30.

Der direkte Weg zum Fossil Butte National Monument ist uns versperrt worden

Dieser folgten wir bis zum Fossil Butte National Monument, wo wir einen Umweg in Kauf nehmen mussten, weil uns Kühe den Weg versperrten. Am Visitor Center sahen wir uns die Ausstellung an und machten Mittag. Für eine Wanderung waren wir heute nicht wirklich motiviert, denn bis Salt Lake City war es noch ein gutes Stück zu fahren.

Fossil Butte National Monument
Fossil Butte National Monument

Über die 189 gelangten wir zur Interstate I-80, welche wir schon zu Beginn unserer Reise in Richtung Black Hills gefahren sind. Heute fuhren wir sie in die entgegengesetzte Richtung. Über Evanston ging es zurück nach Coalville, wo wir einmal volltankten. Dann war es ja nicht mehr weit bis Salt Lake City, wo der Verkehr dann immer dichter wurde.

Wir sind trotzdem heil am KOA nahe dem Flughafen angekommen. Es war unglaublich heiß, weit über 30° Celsius und für uns nach zwei Wochen auf über 2.000 Metern Höhe etwas ungewohnt. Zum Glück war die Tentsite im Schatten gelegen, das machte den Aufenthalt dort erträglich.

Tag 16: Salt Lake City und Umgebung

In Salt Lake City erwartete uns tatsächlich das volle Kontrastprogramm zu unserer Zeit im Yellowstone und Grand Teton National Park. Mit weit über 30°Celsius war es definitiv unangenehm heiß und so sind wir schon früh am Morgen in die Innenstadt gefahren um diese zu erkunden.

Vom KOA Salt Lake City ist das gar nicht weit gewesen und einen Parkplatz haben wir auch sehr schnell in der City Creek Mall gefunden. Man könnte auch mit der Green Line, einer Art Stadtbahn, fahren, aber das Ticket für zwei Personen kostete rund 10 Dollar, da kamen wir mit dem Parkhaus günstiger.

Die Geschäfte der Mall waren geschlossen und wir sind direkt zum Temple Square gelaufen um uns den Mormonentempel anzusehen. Was wir nicht wussten war, dass dieser gerade von Grund auf saniert wird. Das gesamt Gebäude war von Gerüsten bedeckt und von Bauzäunen umgeben. Eine riesige Baustelle.

Große Baustelle am Temple Square

Wir konnten immerhin um das Tabernakel herumlaufen und einen Blick hineinwerfen. Viel Platz und alles sehr sehr schlicht eingerichtet. Von dort sind wir dann den Berg hoch zum Utah-State-Capitol gelaufen. Erinnert an die typischen US-Kapitole und bietet einen grandiosen Blick über Salt Lake City.

Sate of Utah Capitol
Sate of Utah Capitol

Angeblich entspringt dort auch die längste gerade Stadtstraße der USA, meinte zumindest ein Fremdenführer, der gerade ein älteres Paar begleitete.

Aussicht vom Kapitol über Salt Lake City
Aussicht vom Kapitol über Salt Lake City

Zurück an der Mall stoppten wir bei Rockwell Ice Cream um uns abzukühlen. Man konnte vor der Wahl verschiedene Geschmacksrichtungen probieren, ein cooler Service. Anschließend beendeten wir unseren Aufenthalt im Stadtzentrum und fuhren in die Berge östlich der Stadt.

Am Big Mountain Pass stoppten wir und hier wehte ein angenehmer Wind. Circa 1,5 Kilometer wanderten wir dann bergauf zum Big Mountain South, dann wendeten wir wieder.

Am Big Mountain Pass
Am Big Mountain Pass

Den Nachmittag und Abend verbrachten wir im Schatten der Bäume auf dem KOA, haben nochmal Wäsche gewaschen und dann begonnen nach und nach unsere nicht mehr benötigten Sachen zusammenzusammeln.

Tag 17: Vor unserem Rückflug besuchen wir den Antelope Island State Park

Unser letzter Urlaubstag war angebrochen, heute hieß es für uns Abschied nehmen von den USA. Doch unser Flug würde erst am späten Abend gehen, sodass wir bis dahin noch etwas Zeit herumbringen mussten.

Ganz in Ruhe packten wir daher unsere Sachen zusammen, das Zelt war dank der Hitze sehr trocken, sodass wir das auch prima in unseren Taschen unterbringen konnten. Am Ende hatten wir wieder alles untergebracht und im Auto verstaut.

Alle Sitze wieder hochgeklappt und das Auto zur Abgabe vorbereitet

Wieder war es äußerst heiß, doch anstatt nochmal in die Berge, sind wir zum Antelope Island State Park gefahren. Die Insel liegt mitten im Großen Salzsee und ist über einen Damm mit dem Auto erreichbar.

Garr Ranch im Antelope Island State Park

An der Garr Ranch, einer Art Freilichtmuseum, konnten wir uns über das Leben der Farmer auf der Insel informieren. War sehr interessant und auch schön aufbereitet mit den vielen Ausstellungsstücken und den historischen Gebäuden.

Strahlend blauer Himmel und super blick auf den Salt Lake

Auch hielten wir an vielen Viewpoints um die Aussicht auf den Salzsee zu genießen und auch am Visitor Center legten wir einen Halt ein. Passend zum Namen des Parks haben wir sogar eine Gabelantilope gesehen.

Antelope Island State Park Schild
Unsere Zeit bis zum Abflug im Antelope Island State Park zu verbringen war eine super Entscheidung

Nachmittags ging es dann zurück nach Salt Lake City. Das Auto wurde nochmal vollgetankt und nach einem letzten Stopp zum Abkühlen bei Walmart fuhren wir zum Flughafen. Die Rückgabe des GMC Acadia verlief völlig problemlos. Insgesamt hatten wir mit dem SUV 4.835 Kilometer zurückgelegt, doch eine respektable Strecke für 2,5 Wochen Reisezeit.

GMC Acadia
Bye Bye GMC Acadia

Einchecken, Gepäckaufgabe und Sicherheitskontrolle verliefen ebenfalls völlig normal und ohne Schwierigkeiten. Dann hieß es für uns noch warten am Gate und um 21:30 Uhr startete unser Flugzeug in Richtung Amsterdam.

KLM Flugzeug in Salt Lake City
Mit KLM ging es für uns zurück nach Europa

Tag 18: Zurück nach Leipzig

Der Flug nach Amsterdam war insgesamt sehr ruhig und das Flugzeug, eine Boeing 787-9 Dreamliner empfanden wir als sehr komfortabel. Insgesamt waren wir 8,5 Stunden unterwegs und sind pünktlich gelandet.

Auf unser Flugzeug nach Berlin mussten wir nicht lange warten und auch dieser Flug verlief reibungslos. Doch kaum in Berlin angekommen mussten wir erstmal unsere Taschen suchen, die von Pauline ist irgendwie beim Sperrgepäck gelandet.

Bis dahin lief alles glatt und wir waren guter Dinge bald zuhause anzukommen, doch dann hatte unser ICE von Berlin nach Leipzig 55 Minuten Verspätung, weshalb wir unsere Bahn in Leipzig nicht erreichten und insgesamt zwei Stunden später daheim waren als geplant. Aber das sollte uns die Freude am Urlaub nicht vermiesen, denn noch immer denken wir gerne an die schöne Zeit in den USA zurück, an die vielen tollen Wanderungen und die zahlreichen Tierbeobachtungen.

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