Im Jahr 2019 haben wir unser Projekt 16 Summits Deutschlands gestartet. Dabei wollen wir in jedem Bundesland den jeweils höchsten natürlichen Berg besteigen. Und das zu Fuß und ohne zu Schummeln. Im vergangenen Jahr konnten wir bereits den ein oder anderen Berg erklimmen und auch im Jahr 2020 waren wir sehr erfolgreich. Nachdem die Besteigung der höchsten natürlichen Erhebung im Friedehorstpark in Bremen eher einem Spaziergang glich, so war unsere Tour auf den Hasselbrack, den höchsten Berg in Hamburg, eine richtige Wanderung.
Der Hasselbrack im Überblick
Höhe: | 116,2 Meter |
Lage: | Im Südwesten von Hamburg |
Erstbesteigung: | Unbekannt |
Empfohlene Jahreszeit: | Ganzjährig |
Homepage: | www.hamburg.de |
Interessante Fakten: | – im Südwesten Hamburgs weit abgelegen zu finden – Gipfel durch einen Stein markiert – nur über Wanderwege zu erreichen |
Generelles zum Hasselbrack und dem höchsten Berg in Hamburg
Die höchste natürliche Erhebung Hamburgs ist der Hasselbrack, welcher im Süden der Hansestadt direkt an der Grenze zu Niedersachsen liegt. Mit 116,2 Metern stellt der Gipfel ein schönes Ziel für eine Wanderung in Harburger Bergen dar.
Und gewandert werden muss tatsächlich um den Berg zu erreichen, denn in unmittelbarer Umgebung verlaufen keine Straßen, sodass die Wanderparkplätze durchaus einige Kilometer entfernt liegen.
Der Gipfel, welcher mitten im Wald liegt, wird durch einen trigonometrischen Punkt markiert. Das frühere Gipfelkreuz wurde von den Wanderfreunden Hamburg durch einen Markierungsstein aus Granit ersetzt.
Wie kommt man zum Hasselbrack in Hamburg?
Anfahrt zum Hasselbrack und Wanderparkplätze
Wie schon erwähnt, ist der Hasselbrack an sich nicht direkt mit dem Auto erreichbar, ein wenig Wandern muss man also in Kauf nehmen. Dementsprechend gibt es natürlich auch verschiedene Ausgangspunkte für die Wanderung auf den Gipfel.
Entweder entscheidet man sich für den Start der Tour im Norden des Berges oder im Osten, beziehungsweise Westen. Von Süden her kommend wird es dann doch etwas arg weit zu wandern.
Für den Start im Osten, beginnt man seine Wanderung in Niedersachsen nahe der Orte Alvesen und Vahrendorf. Dort gibt es den kostenlosen Wanderparkplatz am Rosengarten, von wo aus verschiedene Wege in Richtung Hasselbrack führen. Einige Kilometer südlicher gibt es noch den Parkplatz Diebeskuhlen. Dieser liegt bereits im Wald und über den Paul-Roth-Stein lässt sich dann auch der Hasselbrack erklimmen.
Im Westen der Harburger Berge kann man seine Tour gut von Daerstof oder Elstorf aus starten und dann anfangs über die Felder und Flurwege laufen, bis man den Wald erreicht.
Ausgangspunkt für unsere Wanderung war allerdings der ebenfalls kostenfreie Parkplatz am Heidefriedhof im Hamburger Stadtteil Fischbek. Somit hatten wir uns für den Start im Norden entschieden.
Wandermöglichkeiten rund um den Hasselbrack
Durch die Lage des höchsten Berges von Hamburg in den Harburger Bergen, gibt es hier auch tatsächlich relativ viele Möglichkeiten und Ziele für Wanderungen oder Radtouren. Im Fokus steht für diejenigen, welche das Projekt der 16 Summits der deutschend Bundesländer verfolgen, natürlich der Gipfel des Hasselbracks.
Aber auf dem Weg dahin lassen sich die verschiedensten Wege begehen, von Forstautobahnen bis hin zu schmalen Pfaden geht es durchaus auch ganz schön steil bergauf. Nie für lange, aber immerhin, damit rechnet man nicht unbedingt.
Zwischenziele wären, je nach Ausgangspunkt, beispielsweise die Hügelgräber am Archäologischen Wanderpfad, der Moisburger Stein oder der Aussichtssturm Elbblickturm.
Am besten wirft man vor dem Loslaufen einen Blick auf eine Karte der Region und legt sich die jeweils passende Route fest. Alternativ zeigen wir noch auf, wie wir gelaufen sind und welcher Rundkurs am Ende dabei herausgekommen ist.
Unsere Wanderung auf den Hasselbrack, den höchsten Berg in Hamburg
Zu Beginn unseres Projekts hatten wir in den drei deutschen Stadtstaaten nichts großartig Spektakuläres erwartet in Bezug auf die jeweils höchste natürliche Erhebung. In Berlin mit dem Großen Müggelberg wurden wir da bereits eines besseren belehrt, denn wider Erwarten wanderten wir dort durch viel Wald. Und auch den ein oder anderen steileren Anstieg gab es dort.
Wie schon geschrieben, hatten wir uns für den Start im Hamburger Stadtteil Fischbek entschieden. Dort parkten wir auf dem kostenfreien Parkplatz am Heidefriedhof und starteten dann auch gleich in Richtung Wald.
Anfangs ging es noch auf einem breiten Weg leicht bergauf, ehe wir dann an der ersten Kreuzung nach links abbogen und wieder etwas an Höhe verloren. Hier war der Weg deutlich ausgewaschener, regelrecht in den Boden hineingefräst. Entlang der Lichtung ging es dann für uns weiter bis wir nach einiger Zeit unser erstes Zwischenziel, den Moisburger Stein, erreichten.
Der Moisburger Stein aus dem Jahr 1750 ist ein alter Grenzstein, welcher zusammen mit 64 weiteren Steinen die damalige Forstgrenze zwischen Sieversen im Süden und Neugraben im Norden markierten.
Für ein kurzes Stück folgten wir nun noch der sehr sandigen Forststraße in Richtung Süden und bogen dann auf einen schmalen Pfad ab, welcher uns direkt zum Hasselbrack führte. Immer wieder mal ging es etwas steiler bergauf, doch ehrlich gesagt, bei 116 Meter Höhe, sollte sich die Anstrengung in Grenzen halten.
Doch wie schon auch in Berlin, gab es immer wieder Passagen mit durchaus kurzen, dafür aber knackigen, Anstiegen. So auch hier, das letzt Stück hoch zum Gipfel ging nochmal gut bergauf.
Am Gipfel angekommen, fanden wir auch den Granitfelsen der Wanderfreunde Hamburg und hatten somit einen weiteren Berg unseres Projekts abgeschlossen. Nun sollte uns nur noch der Bungsberg in Schleswig-Holstein sowie der Helpter Berg in Mecklenburg-Vorpommern fehlen.
Gemäß unserer Karte sollten eigentlich mehrere Wege zurück zu unserem Ausgangspunkt führen, doch in der Realität sah die Wegführung etwas anders aus. Auf einem nur schwach auszumachenden Pfad wanderten wir bergab, mit immer wieder kurzen Anstiegen, bis wir am Tempelberg wieder auf breite Wanderwege trafen.
Diesen folgten wir nun in Richtung Osten und kamen dadurch noch an den Hügelgräbern und dem Archäölogischen Wanderpfad vorbei. Die verschiedenen Hügelgräber sind mit Tafeln versehen, sodass man etwas über das Leben und Sterben in der Bronzezeit erfahren kann.
Von den Gräbern aus ist es dann auch nicht mehr weit bis wir wieder am Parkplatz angelangt waren. Insgesamt war unsere Rundwanderung durch die Harburger Berge ca. 8 Kilometer lang und wir waren, mit einigen Pausen, gemütliche 2,5 Stunden unterwegs. Eine Wanderung auf den höchsten Berg in Hamburg können wir auf jeden Fall weiterempfehlen, auch wenn es schade ist, dass man vom Gipfel aus keine Fernsicht hat. Dafür lohnt sich dann schon eher der Besuch des Elbblickturms.