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Albanien Reisetipps A-Z

In der Regel kaufe ich vor einer Reise, nachdem sich die ersten Ideen zu einem Reiseland oder einer Region geformt haben, einen passenden Reiseführer. Und dort lese ich dann eigentlich immer zu allererst die Reisetipps. Meist sind sie alphabetisch angeordnet und mehr oder weniger ausführlich geschrieben. Ich finde diese Rubrik super geeignet um ein erstes Gefühl dafür zu entwickeln, was einen im Reiseland erwarten wird und wie sehr es sich vom gewohnten Deutschland unterscheiden wird. Gerade vor unserer Reise nach Albanien war ich darauf sehr gespannt. Um euch die Reiseplanung zu erleichtern, sind hier unsere Albanien Reisetipps A-Z, welche unserer Erfahrung nach am relevantesten für eure Reise sind.

Anreise

Da Albanien von Deutschland nicht allzu weit entfernt ist, bieten sich für die Anreise die verschiedensten Möglichkeiten an. In diesem Beitrag bin ich darauf bereits näher eingegangen. Die schnellste Verbindung ist mit dem Flugzeug, da landet man dann auf Albaniens einzigem internationalen Flughafen in Tirana.

Du planst eine Reise auf den Balkan? Genauer gesagt in das abenteuerliche Albanien? Dann sind hier unsere 7 Tipps für deine Reiseplanung.

Auch mit dem Auto kann man über den Balkan fahren und nach Albanien gelangen. Hier sollte man aber einige Tage Fahrzeit einplanen und ob man die albanischen Straßen seinem Auto zumuten möchte muss jeder für sich beantworten. Mietwagen darf man ohnehin nicht von Deutschland nach Albanien bewegen. Mit dem Bus geht es ebenfalls, nur mit dem Zug kommt man nicht ins Land. In Albanien gibt es keinen Personenverkehr mehr auf der Schiene. Wir haben uns für das Flugzeug in Kombination mit einem Mietwagen vor Ort entschieden.

Auto fahren in Albanien

Mit dem Auto fahren in Albanien ist es so eine Sache für sich. Wir waren im Vorfeld auf das Schlimmste eingestellt und mental vorbereitet. Doch keine Sorge, so schlimm war es dann gar nicht. Deutliche Unterschiede zur typisch deutschen Fahrweise sind allerdings auch nicht von der Hand zu weisen.

Städtisches Leben im Zentrum Tiranas
Straßenszene in Tirana mit harmlosem Verkehr

Man sollte auf jeden Fall langsamer fahren als von Zuhause gewohnt. Die maximal erlaubten Geschwindigkeiten betragen innerorts 40 km/h, außerhalb von Ortschaften zwischen 60 und 90 km/h. Auf den wenigen Autobahnen ist 120 km/h die Höchstgeschwindigkeit. Meist gibt der Verkehr und der Zustand der Straße das Tempo vor. Doch auch auf den zum Teil sehr gut ausgebauten Autobahnen sollte man bei meist wenig Verkehr nicht zu schnell werden. Es kann immer wieder vorkommen, dass große Schlaglöcher wie aus dem Nichts vor einem erscheinen oder gar Eselkarren auf der Autobahn unterwegs sind. Die Geschwindigkeitsdifferenzen zu diesen Gefährten sind selbst mit 120 enorm.

Albaniens Tempolimits im Überblick

Innerorts: 40 Km/h
Außerorts: 90 Km/h
Autobahn: 120 Km/h

Man muss auch tagsüber mit Abblendlicht fahren und von Fahrten nach Einbruch der Dunkelheit generell absehen. Die Straßen sind meist schlecht bis gar nicht beleuchtet und die oben angesprochenen Eselkarren haben mitunter keine Rücklichter. Vorsicht ist also geboten. Hektisch war es auf unserer Reise im Grunde nur im Stadtverkehr Tiranas. Da kann man schonmal ins Schwitzen geraten, wenn vor einem Kreisverkehr jeder seine Spur verlässt und alle irgendwie fahren. Abschrecken lassen muss sich jedoch wirklich niemand und mit einem geeigneten Mietwagen sind auch die Straßenverhältnisse kein Problem, wie wir mit unserem Dacia Duster erleben durften. 

Einkaufen in Albanien

Ein spannender Aspekt für alle Selbstversorger auf Reisen, welche nicht ihre Mahlzeiten in den Restaurants und Cafés der Städte einnehmen möchten. Für uns gehört das selbst kochen einfach zum Urlaub dazu. Meist sind wir ja sowieso mit dem Zelt unterwegs.

Thunfisch im albanischen Supermarkt in unserem Beitrag zum Thema Albanien Reisetipps
Angebot in einem albanischen Supermarkt

Bezüglich des Einkaufens in Albanien muss man definitiv unterscheiden zwischen den Möglichkeiten innerhalb Tiranas, denen in den großen Städten wie Saranda und Vlora und denen in den Dörfern. In Tirana gibt es große Supermärkte, welche mit denen in Deutschland vergleichbar sind. Die Conadmärkte in den Einkaufszentren der albanischen Hauptstadt haben eine große Auswahl, ähnlich wie zum Beispiel Kaufland in Deutschland.

In Städten wie Saranda oder Vlora werden die Läden kleiner. Supermärkte oder Discounter wie wir sie kennen haben wir dort nicht gefunden. Zumindest nicht in der von Deutschland gewohnten Größe und reichhaltigen Auswahl. Es sind meist kleinere Märkte, die das Nötigste vorrätig haben. Ergänzen kann man das Angebot, indem man vor allem Obst und Gemüse auf den lokalen Märkten kauft.

In den kleinen Dörfern gibt es dann meist Tante Emma Läden, welche wir jedoch nicht genutzt haben, da wir uns stets in den Shops der größeren Städte eingedeckt haben. Zusammengefasst bleibt zu sagen, dass ihr definitiv als Selbstversorger nicht verhungern werdet, aber Einschränkungen hinsichtlich Sortiment und Auswahl im Vergleich zu Deutschland hinnehmen müsst.

Einreise nach Albanien

Die Einreise am Flughafen ging halbwegs schnell vonstatten, aber wir hatten auch einen Flug welcher erst spät in der Nacht in Tirana gelandet ist. Das muss also nicht immer so sein. Wie es sich an den Grenzen verhält, wenn man mit dem Auto einreisen möchte, können wir leider nicht sagen.

Für deutsche Staatsbürger ist die Einreise mit Reisepass oder Personalausweis möglich, wobei hier das oder wichtig ist. Personalausweis alleine genügt laut Auswärtigem Amt ebenfalls. Die Dokumente müssen bei Einreise aber noch drei Monate gültig sein, sicher ein Punkt welcher nicht nur bei den Albanien Reisetipps gültig ist.

Essen und Trinken

Wie schon erwähnt, sind wir auf unseren Reisen Selbstversorger und haben uns auch in Albanien mit verschiedenen Lebensmitteln eingedeckt. Besonders hervorzuheben ist das Gemüse der lokalen Märkte. Vor allem die Salatgurken sind uns in Erinnerung geblieben, was wir in den Albanien Reisetipps auch immer wieder betonen möchte.

Kochen in albanischer Küche

Aber wir waren auch zweimal zum Essen in zwei unterschiedlichen Restaurants. Einmal in Gjirokastra, wo wir verschiedene albanische Spezialitäten serviert bekamen, welche uns gut geschmeckt haben. Und einmal in Pogradec in einer Pizzeria nahe der Grenze zu Montenegro. Auch hier waren wir von der Qualität und vom Geschmack der Produkte begeistert und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt sowieso.

Gefahren und Sicherheit

Was wurden wir vor unserer Abreise nicht alles gewarnt. Ihr könnt doch nicht nach Albanien fahren hieß es. Da kommt ihr doch nie wieder zurück wurde behauptet. Und in der Tat war es gar nicht so leicht, sich davon nicht verunsichern zu lassen. Doch auch hier können wir Entwarnung geben. Entgegen aller Vorurteile ist Albanien unserer Meinung nach ein sicheres Reiseland.

Kleinkriminalität ist weniger verbreitet als beispielsweise in Spanien und Italien und auch das Auswärtige Amt berichtet kaum von Übergriffen oder Diebstählen. Die nötige Vorsicht sollte man immer walten lassen. Aber selbst nachts in Tirana fühlten wir uns nicht unsicher und wurden auch nicht beklaut.

Gefahren können dennoch lauern, insbesondere abseits der Kriminalität. So muss man im Straßenverkehr aufpassen, denn Unfälle sind häufig. Aber auch beim Wandern muss man sehen, dass man nicht in einem Minenfeld unterwegs ist. Diese sind mittlerweile meist geräumt, aber sollte man auf seiner Wanderung entsprechende Warnschilder sehen, dann absolut ernst nehmen. Auch gibt es in Albanien keine Bergwacht wie in den deutschen Alpen beispielsweise. Hier ist man dann auf sich allein gestellt und muss Vorsicht walten lassen.

Gesundheit

Ein Teil der Albanien Reisetipps, zu welchem wir nur recht wenig sagen können, da wir glücklicherweise nicht krank oder gar verletzt wurden auf unserer Reise. Schenkt man den Reiseführern und dem Auswärtigen Amt Glauben, so sollte man bei allen Vorfällen, welche harmlose Kleinigkeiten übersteigen, zurück nach Deutschland reisen oder ins nähere Italien.

Die medizinische Versorgung ist bei Weitem nicht mit der unseren vergleichbar und auch die Verfügbarkeit von Medikamenten ist nicht unbedingt gegeben. Wir sorgen hier stets vor, indem wir die wichtigsten Medikamente in unserer Reiseapotheke mitführen. Dazu gehört etwas gegen Erkältung, Durchfall, Verstopfung, Fieber, etc. und natürlich ein Erste Hilfe Set mit Pflastern und Verbänden.

Wer ins Ausland reist sollte außerdem eine Auslandsreise -Kranken- und Rückholversicherung abgeschlossen haben. Wir haben uns hier für die des ADAC entschieden.

Kommunikation und Verständigung

Albanisch ist jetzt nicht gerade die leichteste Sprache, die man lernen kann. Und vor allem sprechen es auch nicht so viele Menschen auf dieser Welt, dass man es unbedingt lernen müsste. Normalerweise gelingt es uns auf unseren Reisen, uns zumindest einen kleinen Wortschatz anzueignen. Doch in Albanien hat das nicht geklappt. Warum auch immer.

Die Verständigung lief daher auf Englisch ab, zumindest mit den Vermietern unserer Apartments, welche die Sprache alle beherrschten. Im Reisealltag behalfen wir uns mit Händen und Füßen oder dem Google Translator im Offline Modus. Auf diese Weise konnten wir uns beispielsweise mit dem Busfahrer des unten zu sehenden Überlandbusses grundlegend verständigen und ihm verdeutlichen, dass er hier meinen ehemaligen Schulbus fährt.

Zumindest die Fahrzeuge können Deutsch 😀

Für uns Ausländer auf jeden Fall für reichlich Verwirrung sorgend ist die Unterstützung von Ja und Nein durch Gesten. Anders als in Deutschland bedeutet ein Kopfschütteln nämlich nicht Nein. Seitliches Kopfschütteln steht für Ja. Das Heben und Senken des Kopfes hingegen steht für ein Nein. Also genau entgegensetzt zu unserer Verwendung dieser Gesten.

Orientierung

Hinsichtlich der Orientierung bietet Albanien tatsächlich alles, was wir hier in den Albanien Reisetipps aufgreifen wollen. Von Straßen ohne jegliches Straßenschild über historische Wegweiser aus kommunistischen Zeiten bis hin zu LED Ampeln ist alles vertreten. Auch hier waren wir durch einige Lektüren im Internet sowie andere Albanien Reisetipps auf das Schlimmste vorbereitet und sollten dann im Endeffekt positiv überrascht werden.

Straßenschild mit Entfernungen aus kommunistischen Zeiten

Die Karten von Google Maps können einem als erste Orientierungshilfe dienen, verlassen sollte man sich jedoch nicht mehr darauf. Google durfte zuletzt 2016 seinen Kartendienst inklusive Street View aktualisieren und seitdem hat sich hinsichtlich der Infrastruktur doch einiges getan. Auch den Routenempfehlungen kann man nicht immer blind vertrauen. Wir haben es einmal versucht und mussten dann wenden, da selbst mit Allrad und hoher Bodenfreiheit uns der schmale und steinige Weg zu heikel erschien.

Kartenmaterial

Setze bei deiner Reise lieber auf Open Street Maps anstatt auf die in Albanien veralteten Google Maps Daten zu vertrauen.

Wir verwenden auf unseren Reisen stets die App Osmand, welche auf Openstreetmaps basiert und uns auch in Albanien zuverlässig ans Ziel gelotst hat. Die Navigation erfolgt weniger komfortabel wie man es von richtigen Navis gewohnt ist, mit einem findigen Beifahrer aber nie ein Problem.

Preise

Bei den Preisen waren wir nach unserer Reise geteilter Meinung. Zum einen ist beispielsweise Essen gehen im Restaurant erstaunlich günstig. In Gjirokaster beispielsweise bekamen wir für nicht einmal 15 Euro eine Hauptmahlzeit inklusive Getränk pro Person. Auch Obst und Gemüse auf den lokalen Märkten ist im Vergleich zu Deutschland sehr günstig zu haben und vor allem die kleinen Salatgurken auch richtig knackig und lecker. 

Cafepreise in Saranda
„Kulmbacher“ Preistafel in einem Café in Saranda

Teuer hingegen ist alles, was importiert werden muss. Die wenigen Supermärkte sind oft mit Waren aus Deutschland oder Italien bestückt und damit nicht günstiger als bei uns. Auch Benzin und Diesel sind ähnlich wie in Deutschland bepreist. Hier kann man also mit keinen Schnäppchen rechnen. Ist man Selbstversorger muss man daher auf die lokalen Produkte ausweichen und nur nach Bedarf mit Artikeln aus dem Ausland ergänzen.

Straßen und Wege

Wie nun schon das ein oder andere Mal angesprochen, ist der große Teil der albanischen Hauptverbindungsstraßen gut ausgebaut und in einem Zustand, der ein stressfreies Vorankommen ermöglicht. Dennoch ist auch auf den guten Straßen mit niedrigen Durchschnittsgeschwindigkeiten zu rechnen. Es gibt wenig Überholmöglichkeiten, viele Ortsdurchfahrten und das ein oder andere langsame Fahrzeug vor einem zu beachten.

Küstenstraße in Albanien
Gut ausgebaute Hauptverkehrsader Richtung Saranda

Je nach Strecke und Route wird man aber auch durch kleine Straßen ausgebremst, welche in einem schlechten Zustand sind. Beispielsweise von Permet in Richtung Korca geht es kilometerlang auf einer kleinen Straße durch Wälder und Albaniens Berglandschaft. Oder aber man fährt beispielsweise minutenlang auf Schotter, weil riesige Infrastrukturprojekte laufen. Albanien investiert auf alle Fälle einiges an finanziellen Mitteln in sein derzeitiges Straßenbauprogramm. Sie kommen so gut voran, dass die Google Maps Karten von 2016 schon wieder völlig veraltet sind.

Nebenstraße in Albanien
Albanische Nebenstraße in schlechtem Zustand

Dennoch gilt nach wie vor, dass die Nebenstraßen in meist schlechtem Zustand sind und man nur sehr langsam vorankommt. Hohe Bodenfreiheit ist auf jeden Fall aufgrund der zahlreichen Schlaglöcher sehr empfehlenswert. Wir waren hier mit dem Duster sehr zufrieden.

Uhrzeit

Es gilt in Albanien die MEZ und somit liegt das Land in der gleichen Zeitzone wie Deutschland. Die Uhren müssen also nicht umgestellt werden. Wohl aber darauf achten, wenn man nach Griechenland weiter reist oder von dort nach Albanien einreist. Griechenland ist uns eine Stunde voraus.

Zahlungsmittel

Offizielles Zahlungsmittel in Albanien ist der Albanische Lek. 1 Lek entspricht 100 Qindarka. Diese werden jedoch nicht verwendet und Preise immer in ganzen Lek ausgewiesen. Banknoten gibt es zu 5000, 2000, 1000, 500, 200 und 100 Lek. Ergänzt werden sie durch Münzen in den Werten von 100, 50, 20, 10, 5 und 1 Lek. Wichtig zu wissen ist, dass der Umtausch von Geld in albanische Lek und zurück nur innerhalb Albaniens möglich ist. Ihr könnt unseres Wissens nach also keine Lek von Deutschland aus mitbringen und dürft nicht vergessen am Ende der Reise übrige Lek zurückzutauschen.

Wichtig Bargeld!

Beachte, dass du Bargeld nur innerhalb Albaniens wechseln kannst.

In den großen Städten gibt es Geldautomaten, an denen man mittels Visa Bargeld abheben kann. Und davon sollte man immer genügend bei sich tragen, denn Kartenzahlung geht bei Weitem nicht überall. Der Euro ist keine offizielle Zweitwährung, wird aber von vielen Händlern akzeptiert. Wechselgeld erhält man dann aber in Lek. Wir haben immer gewisse Beträge abgehoben und alles in Lek und bar bezahlt.

Das waren unsere Albanien Reisetipps A-Z, welche wir sicherlich nach und nach um weitere Punkte ergänzen werden, wenn uns noch informatives in den Sinn kommt. Wenn ihr spezifische Fragen habt, dann gerne her damit, wir versuchen sie zu beantworten.

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