Ende Oktober war es noch einmal ungewöhnlich warm und da wir ohnehin einige Tage im österreichischen Damüls verbrachten, nutzten wir die Gelegenheit für die Besteigung des Damülser Horn. Die Tour auf den Gipfel des heimlichen Hausbergs von Damüls stellen wir euch in diesem Beitrag näher vor, denn schon durch unser Projekt der 16 Summits der deutschen Bundesländer sind wir auf den Geschmack gekommen, was Bergtouren anbelangt.
Damülser Horn im Überblick
Homepage: | keine offizielle Homepage bekannt |
Beste Jahreszeit: | Sommer und Herbst |
Fakten und Zahlen: | – 1.929 Meter hoch – Berg der Glatthorngruppe im Bregenzerwaldgebirge – circa 5 Kilometer von Oberdamüls aus |
Unsere Highlights: | – Blick vom Gipfel des Damülser Horn – Rückweg nach Oberdamüls über die Wanderwege im Sonnenschein – die großen Schaukeln (bspw. an der Oberdamülser Alpe) |
Allgemeines zum Damülser Horn
Das Damülser Horn kann schon beinahe als heimlicher Hausberg von Unterdamüls bezeichnet werden. Und vor allem auch von den Unterkünften in Oberdamüls hat man einen herrlichen Blick auf den vorgelagerten Gipfel.
Mit einer Höhe von 1.929 Metern hat das Damüler Horn die 2.000 Meter-Marke nur knapp verfehlt und das Horn gehört auch nicht zu den höchsten Bergen der Region. So wird es schon vom 300 Meter Luftlinie entfernten Glatthorn um 204 Meter überboten. Nach dem Glatthorn ist auch die Berggruppe benannt und somit ist das Damülser Horn Teil der Glatthorngruppe im Bregenzerwaldgebirge.
Wie kommt man zum Ausgangspunkt der Tour auf das Damülser Horn?
Als Startpunkt eignen sich mehrere Punkte innerhalb des Ortes Damüls. Zum einen kann die Besteigung des Damülser Horns am Parkplatz der Uga Talstation beginnen, zum anderen aber auch in Unterdamüls oder den Unterkünften in Oberdamüls.
Unsere Besteigung des Damülser Horn
Von Oberdamüls zur Unterdamülser Alpe
Wir starteten an einem sonnigen Morgen an unserer Unterkunft in Oberdamüls. Von dort gelangten wir auf den breit und gut ausgebauten Weg der Güterweggenossenschaft Unterdamüls. Dieser wird wohl vor allem von den Besitzern der verschiedenen Alpen und Häuser entlang des Wegs genutzt. Also auf Fahrzeuge acht geben.
Hier ging es noch weitestgehend flach voran und wir konnten aber schon erste Blicke auf die Berghänge sowie dem Damülser Horn gegenüber werfen und auch an einigen Kühen kamen wir vorbei.
Kurz vor der Unterdamülser Alpe stand ein ausrangierter Sessellift, in welchem man sich ausruhen kann, wenn der Bedarf besteht. Da es Tags zuvor geregnet hat, waren jedoch die Sitze noch nass und wir ließen den Lift links liegen um zur Unterdamülser Alpe zu gelangen.
Von der Unterdamülser Alpe bis zum Abzweig zum Damülser Horn
Von der Unterdamülser Alpe an mussten wir nun bergan gehen. Dabei hatten wir den markanten Gipfel des Damülser Horn stets im Blick.
Anfangs ging es noch den sonnenbeschienen Berghang hinauf, doch irgendwann führt uns der Wanderweg auf die Schattenseite des Berges. Dort war der Weg sehr nass und teilweise auch matschig aufgrund des vielen Regen des Vortages.
Stellenweise mussten wir sogar Wasserläufe passieren, welche sich über den Weg ergossen. Doch wir konnten diese beiden Stellen gut meistern und unseren Anstieg im Schatten fortsetzen bis wir schließlich den Wegweiser an der Weggabelung erreichten. Geradeaus weiter würden wir hinauf in Richtung Glatthorn steigen, doch dieser Berg war nicht unser heutiges Ziel.
Der Anstieg zum Gipfel des Damülser Horn
Vom Wegweiser aus folgten wir nun der blau-weiß-blauen (steht für mindestens T4 in der Einstufung des Schwierigkeitsgrades) Markierung in Richtung Gipfel des Damülser Horn. Anfangs war der Weg noch sehr nass und matschig. Auch einen der Wasserläufe mussten wir erneut queren, dann führte uns ein Pfad in weiten Serpentinen bergan in Richtung Grat. Wir konnten sogar Gämse unterhalb des Gipfels in der Sonne beobachten, welche jedoch Reißaus nahmen, als sie uns erblickten.
Schwierig wurde es dann noch einmal kurz vor dem Gipfel. Auf dem schmalen Grat sollte man schwindelfrei sein und wir mussten die Schlüsselstelle des Damülser Horns meistern.
Dabei galt es, einen Felsen auf dem Grat, zu umgehen und sich dabei an den Felsen entlang zu hangeln um nicht abzustürzen. Haben wir jedoch auch gut gemeistert und bei strahlendem Sonnenschein kamen wir schließlich am Gipfelkreuz des Damülser Horns an.
Vom Gipfel des Damülser Horn zum Jägerstüble an der Furkastraße
Wir verbrachten einige Minuten auf dem Gipfel, waren ganz für uns alleine (das Damülser Horn wird wohl recht selten bestiegen), und konnten uns mit einem mitgebrachten Snack stärken.
Nachdem wir die grandiose Aussicht genossen hatten, machten wir uns wieder an den Abstieg. Die Schlüsselstelle meisterten wir und auch die Wasserläufe machten uns keine Probleme. Wir gelangten über den gleichen Weg wie hinauf zurück zur Unterdamülser Alpe.
Von dort wollten wir nicht direkt zurück nach Oberdamüls wandern, denn die Sonne schien und wir waren noch fit genug für weitere Kilometer. Also stiegen wir eine Schotterstraße hinauf zur Furkastraße und kamen dort am Alpengasthof Jägerstüble heraus.
Über die Oberdamülser Alpe zur Sunnegg-Hütte und zurück nach Oberdamüls
Vom Jägerstüble wanderten wir nun auf einem breiten Wanderweg entlang der Furkastraße und konnten dabei den Blick hinüber auf das Damülser Horn genießen. Ein tolles Gefühl, wenn man noch vor nicht allzu langer Zeit selbst auf dem Gipfel stand.
Wir kamen an der Oberdamülser Alpe vorbei und legten eine Pause am dortigen Teich unterhalb des Stofels (kleine Kapelle) ein. Der Picknickplatz ist liebevoll gestaltet und dort steht auch eine der vier Schaukeln der Region, welche vor allem Pauline ausgiebig nutzte.
Auf unserem Weg zur Sunnegg-Hütte machten wir noch einen weiteren Abstecher zu einer der vier Schaukeln ehe wir schließlich die geteerte Straße erreichten. Diese führte uns vorbei am Hotel Alpenstern zurück zu unserer Unterkunft.
Unser persönliches Fazit zur Besteigung des Damülser Horn
Uns hat die Besteigung des Damülser Horns großen Spaß gemacht, vor allem natürlich, weil wir am Gipfel die Aussicht bei bestem Wetter genießen konnten. Und das Ende Oktober. Die Besteigung lässt sich super mit einer Wanderung entlang der Berghänge nördlich von Damüls erweitern, sodass man nochmal einen Blick aus einiger Entfernung auf den zuvor bestiegenen Gipfel werfen kann.
Als schwierig empfanden wir jedoch die beiden zu querenden Wasserstellen vor und nach der Abzweigung des Weges in Richtung Gipfel, welche jedoch nicht immer so ausgeprägt sein dürften. Hier hatten wir einfach Pech, da es am Vortag unserer Tour stark und ausgiebig geregnet hatte.
Als nicht zu unterschätzen empfanden wir auch die Schlüsselstelle vor dem Gipfel. Hier mussten wir einen Gratzacken rechtsseitig umgehen, welcher nicht gesichert war. War für uns machbar, aber leicht fanden wir es nicht.
Alles in allem können wir die Tour auf das Damülser Horn jedoch weiterempfehlen und freuen uns, wenn wir andere Leute anregen können den eher wenig bestiegenen Gipfel zu erklimmen.
Aktivurlaub bietet sich hier auf jeden Fall;)
Fola