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Roadtrip Albanien Tag 16: Tirana und Kepi i Rodonit

Unser letzter richtiger Urlaubstag in Albanien brach an und wir entschieden uns spontan noch für einen Ausflug in die Umgebung von Tirana. Zu Fuß ging es zu Shoshi, wo wir unser Auto abgestellt hatten. Wir fragten ihn, ob wir auch heute Abend schon die Schlüssel abgeben könnten und er war damit einverstanden. Wir unterhielten uns ein wenig mit Händen und Füßen mit ihm. Er zeigte uns noch Bilder seiner Wohnung in der Hafenstadt Durres und erzählte von -13°C diesen Winter. So kalt wie seit 100 Jahren nicht mehr an der albanischen Mittelmeerküste. Genau an diese Küste wollten wir jetzt fahren. Kepi i Rodonit sollte unser Ziel sein.

Fahrt an die Küste

Nach dem kurzen Geplauder  sind wir losgefahren und netterweise hat er uns noch aus der Seitengasse herausgewunken, sodass das Ausparken auch schneller ging als gedacht. Durch Stau und endlos viele Kreisverkehre, in welchen keine Regeln zu gelten scheinen, kämpften wir uns voran in Richtung Küste. Endlich erreichten wir die Schnellstraße, die wir aber schon bald wieder verließen. Doch auf den Landstraßen ging es auch erstaunlich gut voran. Das kannten wir aus Albanien auch schon anders.

Landstraßen in Albanien mit einem Dorf im Hintergrund.
Gut erhaltene Landstraße in Albanien

Kurz vor dem Kepi i Rodonit war es dann vorbei mit den geteerten Straßen. Leider, denn unseren Duster hatten wir ja erst gestern noch putzen lassen. Naja es half nichts und wieder waren wir auf Schotter unterwegs.

Zufahrt zum Kepi i Rodonit
Zufahrtsweg zum Kepi i Rodonit

Bunker Beach am Kepi i Rodonit

Aber glücklicherweise nur für kurze Zeit und dann parkten wir auf einer Wiese im Schatten von Bäumen. Von unserem Parkplatz aus spazierten wir zuerst zur dortigen St. Pauls Church, welche jedoch verschlossen war. Dennoch liefen wir einmal ums Gebäude herum. Irgendwie ein eigenartiger Ort für ein Gotteshaus. Vor allem der Kontrast zu den Bunkern in Sichtweite am Bunker Beach.

St. Pauls Church nahe des Bunker Beach am Kepi i Rodonit.
St. Pauls Church oberhalb des Bunger Beach

Im Anschluss ging es weiter zum Bunker Beach. Schon von der Kirche aus konnten wir die, für Albanien so typischen, Bunker sehen. Überall am Strand waren kleine Bunker verstreut, alle zum Meer hin ausgerichtet  um potentielle Invasoren rechtzeitig erkennen und bekämpfen zu können.

Sogar einen Bunker für die Marine und ihre Schiffe gab es hier. In den Fels der Klippen gehauen, war ein offener Schiffsbunker. Ähnlich zu dem nahe Porto Palermo. Es war heute sehr windig hier am Strand, das Meer sehr rau und wir wirklich wieder mal froh um unsere Jacken.

Näheres zu Kepi i Rodonit schreiben wir in einem unserer Reisetipps zu Albanien.

Die Wiesen am Bunker Beach nutzen auch viele Camper als Stellplatz für ihre Campervans, Wohnmobile oder gar Wohnwägen. Am Strand wurde eine Stranddusche errichtet und ein älterer Herr duschte sich gerade, als wir vorbeiliefen. Er war komplett nackt und ließ sich auch nicht von der Reisegruppe stören, welche gerade in Richtung Bunker Beach ging.

Wanderung zum Skanderbeg Castle am Kepi i Rodonit

Auf kleinen Pfaden, welche anfangs ausgeschildert waren, liefen wir auf den Klippen entlang der Küste das Kap hinauf. Ziel war die Skanderbegburg direkt am Wasser, fast an der Spitze Rodonits.

Immer wieder hatten wir dabei tolle Blicke entlang der Klippen auf das tolle, so blaue Mittelmeer. Die Burgruine sah man dann auch schon von etwas weiter entfernt am Wasser liegen. Hatte etwas malerisches und uns insgesamt wahnsinnig gut gefallen. Kepi i Rodonit gehört auch mit zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten in Albanien.

Es war nichts los dort an der Burg Skanderbegs und das trotz der Reisegruppe, welche wir noch am Bunker Beach getroffen hatten. Vielleicht kommen sie ja später noch hier her oder scheuen die kurze Wanderung. Die Erkundung der Ruine dauerte nicht allzu lange, denn sonderlich groß ist sie nicht. Aber man kann direkt auf den Mauern laufen und die Nähe zum Meer macht es zu etwas Besonderem.

Zurück in Tirana und ab auf die Pyramide

Wieder am Auto angekommen hatten wir noch kurz daran gedacht nach Durres zu fahren und uns dort die Stadt anzusehen. Aber es war schon relativ spät und so fuhren wir stattdessen zurück zum Apartment. Wie in einem Wunder, war direkt am Apartment ein Parkplatz frei und mit Pauline als Einweiserin hat auch das Einparken in die enge Lücke gut geklappt.

Nach einer kleinen Brotzeit sind wir nochmal ohne großartig Gepäck dabei zu haben in die Innenstadt gelaufen. Am Skanderbegplatz gab es ein Eis für Pauli, die Kugel kostet in Tirana übrigens 50 Lek, also circa 40 Cent. So wie bei uns in Deutschland nach der Euroeinführung. Wir schlenderten über den großen Platz und gelangten wieder zur Pyramide, wo wir nun schon ein drittes Mal ankamen.

Am letzten Tag in Tirana wollte ich die Gelegenheit nun doch nochmal nutzen und einen Versuch wagen nach oben zu gelangen. Die Schuhe waren immer noch die rutschigen Sketchers, aber egal. 

Mann klettert auf das Dach der Pyramide in Tirana.
Christians Versuch die Pyramide Tiranas zu erklettern

Die ersten Versuche scheiterten, da meine Schuhe wirklich ungeeignet waren. Null Profil und durch den Urlaub auch schon etwas abgelaufen. Also wechselte ich die Stelle und ging auf eine andere Seite der Pyramide. Hier war der Beton rauer und mit der linken Hand konnte ich mich an der Kante festkrallen. Nach einem Drittel kam ich ins Stocken, der Blick nach oben und unten verunsicherten mich. Das Glas neben der Kante trug auch nicht wenig dazu bei. Pauli redete mir gut zu und ich kletterte weiter. Bloß nicht nach unten sehen ging mir immer wieder durch den Kopf.

Kurz vor dem Ziel war überall Farbe auf dem Beton und es wurde nochmal richtig glatt, doch ich packte es und stand oben. Niemand hier, nur ich und… Naja, ein knutschendes Pärchen eben noch. Die ließen sich aber nicht weiter stören und so konnte ich ein paar Fotos von hier oben machen.

Der Abstieg war dann deutlich weniger aufregend als noch der Aufstieg. Füße voraus, Rücken nach hinten zum Beton gelehnt und die Hände als Stütze nach hinten. So konnte quasi nichts schiefgehen. Mit vielen kleinen Stopps rutschte ich mehr oder weniger zurück zu Pauli. Unten angekommen hatte ich durchaus einen kleinen Adrenalinschub, aber war froh es gepackt zu haben.

Packen und ab zum Flughafen

Zurück im Apartment mussten wir dann endgültig unsere Taschen packen und das Auto ein letztes Mal für diese Reise beladen. Zum Glück konnten wir nahe am Apartment parken und mussten somit nicht erst durch die ganze Stadt laufen. Wir brachten Shoshi den Schlüssel vorbei und fuhren in Richtung Flughafen Tirana. Nachts fahren in Albanien ist nicht ganz so einfach, da wenig Licht in Kombination mit der chaotischen Fahrweise eine spannende Mischung ergibt.

Am Flughafen tankten wir noch einmal bei der Kastrati-Tankstelle voll und parkten den Duster am Europcar-Parkplatz. Die Abgabe lief im Grunde problemlos. Es dauerte nur etwas, bis ich auch ein unterschriebenes Rückgabeprotokoll erhalten habe. Kein Kugelschreiber war weit und breit vorhanden. Erst am Mietwagenschalter im Terminal war es dann soweit.

Von da an hieß es warten auf den Abflug, welcher um 04:25 Uhr des Folgetages gehen sollte. Wir machten es uns auf den Stühlen bequem. Aßen zu Abend, lasen oder schliefen einfach ein bisschen.

Gefahrene Kilometer: 134

Kosten Apartment: 30,00 €

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