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Reisetipp Albanien: The Blue Eye – Syri i Kaltër

Während unseres Roadtrips durch Albanien haben wir viele verschiedene Sehenswürdigkeiten besuchen können. Oft waren es Festungen, Burgen oder antike Ruinen beziehungsweise Ausgrabungsstätten. Doch der Balkanstaat am Mittelmeer hat noch mehr zu bieten als alte Gemäuer. Auf dem Weg von Saranda nach Gjirokaster, dort können wir einen Besuch der Festung und Altstadt ausdrücklich weiterempfehlen, fährt man zwangsläufig auch an der Abzweigung zu The Blue Eye, im Albanischen Syri i Kaltër genannt, vorbei. Vor allem im Internet findet man viele Fotos zu dieser besonderen Wasserstelle und so machten auch wir uns auf den Weg dorthin.

The Blue Eye – Syri i Kaltër im Überblick

Homepage:Keine offizielle Homepage.
Beste Jahreszeit:Ganzjährig, aber die Abkühlung am besten im heißen Sommer genießen
Fakten und Zahlen:– ganzjährig täglich von 07:00 – 19:00 Uhr geöffnet
– 100 Lek Eintritt pro Auto und 50 Lek pro Person
– Karstquelle mit besonders kaltem Wasser
Unsere Highlights:– die Fahrt auf dem sandigen Weg zum Parkplatz
– das kalte und klare Wasser des Blue Eye mit seinen Farbverläufen
– für albanische Verhältnisse war es dort sehr sauber

Allgemeines zu The Blue Eye

Syri i Kaltër oder The Blue Eye ist wohl eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Albaniens und von Saranda und Gjirokastra aus relativ einfach zu erreichen. In einem 180 Hektar großen Naturschutzgebiet gelegen, ist The Blue Eye die wasserreichste Quelle der insgesamt 18 Quellen, welche den nahegelegenen Stausee Bistrica speisen und darüber hinaus sogar die wasserreichste Quelle des gesamten Landes. Der Stausee wurde in den 1960er Jahren angelegt und dient dem Antrieb von Turbinen zur Energiegewinnung im unteren Tal.

Die Natur ein Stück unterhalb von Syri i Kaltër
Die Natur ein Stück unterhalb von Syri i Kaltër

Dass Wasser schießt mit hohem Druck aus der Karstquelle hervor. Die genaue Tiefe von Syri i Kaltër ist noch nicht endgültig bestimmt, aber auf etwa 51 Meter geschätzt, und es wird vermutet, dass das Blaue Auge Teil eines großen Höhlensystems mit unterirdischen Flüssen zwischen Drinos und Bistrica ist.

Die Temperatur des Wassers ist relativ konstant und liegt bei gerade einmal 13 Grad, was einem bei entsprechender Außentemperatur gleich noch einmal kälter vorkommt. Und in der Tat, trennt sich an der Quelle die Spreu vom Weizen. Nicht alle Besucher nehmen ein Bad in den kalten Fluten.

Blick entlang des Flusses, welcher dem Blue Eye entspringt und in Richtung Stausee Bistrica fließt
Blick entlang des Flusses, welcher dem Blue Eye entspringt und in Richtung Stausee Bistrica fließt

Seit den 1990er Jahren gibt es auch ein Restaurant direkt im Umfeld des Syri i Kaltër, wir haben dieses jedoch nicht ausprobiert. Sogar Holzhütten mit Schlafplätzen kann man dort mieten und so den Abend am Blauen Auge verbringen.

Etwas oberhalb des Blue Eye ist eine Plattform angebracht von der aus man einen guten Blick auf die tollen Farbverläufe im Wasser hat. Das Abspringen von dort ins Wasser ist offiziell verboten, wird aber von nicht gerade wenigen dennoch getan. Ob das wirklich sein muss, entscheidet jeder für sich selbst.

Wie kommt man am besten zu The Blue Eye und wo kann man parken?

The Blue Eye liegt im Grunde genommen relativ mittig zwischen den größeren Städten Saranda an der Küste und Gjirokastra im Landesinneren. Von Saranda aus erreicht man die Karstquelle über die Straßen SH8 und anschließend über die SH99, welche sich relativ gut und stressfrei befahren lässt. Man biegt noch vor der Einmündung auf die SH78, welche weiter nach Gjirokastra führt, links ab. Mit etwa 45 Minuten Fahrtzeit sollte man rechnen.

Von Gjirokastra kommend folgt man der SH4 in Richtung Süden und biegt in Jorgucat auf die SH78 ab. Diese befährt man über den Pass und nimmt dann den Abzweig auf die SH99 in Richtung Saranda. Wichtig ist, dass man das nicht verpasst, denn die SH78 wird schnell in einen schlechten Zustand übergehen und im weiteren Verlauf zur sogenannten Schlangenstraße, doch das ist einem weiteren Beitrag überlassen, darüber zu berichten.

Keine Angst, das ist nicht die Brücke für die Autos, sondern die Überquerung zum Blue Eye vom Parkplatz aus.
Keine Angst, das ist nicht die Brücke für die Autos, sondern die Überquerung zum Blue Eye vom Parkplatz aus.

Ist man auf den Weg zu The Blue Eye abgebogen, quert man eine Brücke und bezahlt dann an der Staumauer des Bistrica-Stausees den Eintritt von etwa 100 Lek je Auto und 50 Lek je Person. 2018 zu unserem Besuch war die Stichstraße noch nicht asphaltiert, sodass man durchaus etwas Bodenfreiheit braucht um heil und unbesorgt über die Schotterpiste zum Parkplatz am Ende zu gelangen. Aber mit etwas Vorsicht gelingt es einem auch mit einem normalen PKW. Alternativ parkt man vor der Staumauer und legt die restlichen circa 1,5 Kilometer zu Fuß zurück.

Unser Besuch des Blue Eye – Syri i Kaltër

Nachdem wir am Vormittag die UNESCO Welterbestätte Butrint im Süden Sarandas besuchten, machten wir uns am Nachmittag auf den Weg zu The Blue Eye. Mit unsrem Dacia Duster und seiner hohen Bodenfreiheit war die Schotterpiste von der Staumauer bis zum Parkplatz kein Problem und wir kamen bequem dort an. Es machte sogar Spaß, die Bodenfreiheit unseres SUVs einmal ausnutzen zu können.

Warum der Dacia Duster für Albanien genau der richtige Mietwagen war, haben wir in einem ausführlichen Beitrag näher erläutert.

Wieder erwarten, war der Parkplatz sehr gut gefüllt und wir konnten mit etwas Glück eine der letzten Parklücken ergattern. Bis zur eigentlichen Quelle ist es dann auch gar nicht mehr weit gewesen und so legten wir die kurze Strecke am Fluss entlang zu Fuß zurück.

So schön grün war es am Blue Eye und die Wege waren für albanische Verhältnisse sehr sauber
So schön grün war es am Blue Eye und die Wege waren für albanische Verhältnisse sehr sauber

Pauli traute sich dann immerhin bis zu den Knien ins Wasser, welches wirklich eiskalt war. Ein Schild besagte, dass es immerhin ganze 10 Grad Celsius Wassertemperatur hatte im Blauen Auge. Für mich war das definitiv zu kalt.

Immerhin eine von uns hat sich ins kalte Wasser getraut am The Blue Eye
Immerhin eine von uns hat sich ins kalte Wasser getraut

Einige Gäste sprangen sogar von der Aussichtsplattform direkt hinein in das blaue Auge, was eigentlich verboten ist. Wir taten es ihnen nicht nach und begnügten uns damit, zuzusehen und die Farbverläufe des Wassers zu bewundern.

Unser persönliches Fazit zu The Blue Eye

Zugegeben, ein Geheimtipp ist Syri i Kaltër in Albanien nicht mehr. Es werden sogar organisierte Touren von Saranda und Ksamil aus angeboten, sodass durchaus mit einigen Gästen und Touristen zu rechnen ist. Obwohl Naturschutzgebiet, gibt es dort Souvenirstände, ein Restaurant und so weiter. Die Schönheit des Ortes wird also, wie überall sonst auch, kommerziell genutzt. Der Eintritt ist allerdings günstig und man sollte The Blue Eye auf jeden Fall besuchen, wenn man ohnehin vor Ort ist.

Besonders gut gefallen haben uns die Farbverläufe des Flusses und das viele Grün entlang des Ufers am The Blue Eye
Besonders gut gefallen haben uns die Farbverläufe des Flusses und das viele Grün entlang des Ufers

Die Farbenspiele des kalten Wassers über der tiefen Quelle sehen wirklich schön aus und die nähere Umgebung ist so schön grün und sauber. Tatsächlich haben wir dort nur wenig Müll vorgefunden, was für Albanien schon einer Meisterleistung gleicht. Einige hundert Meter weiter den Fluss hinab in Richtung Stausee sieht das dann leider schon wieder anders aus.

Blick von der Aussichtsplattform oberhalb des Blauen Auges. Gegenüber die Zelte einer Naturschutzorganisation.
Blick von der Aussichtsplattform oberhalb des Blauen Auges. Gegenüber die Zelte einer Naturschutzorganisation.

Am Blue Eye kann man einige schöne Stunden verbringen, sich es im Schatten der Bäume gut gehen lassen und auch einmal mit den Füßen ins kalte Wasser gehen um sich eine Abkühlung zu verschaffen. Empfehlen können wir es daher für alle Albanienurlauber, welche sich in Saranda aufhalten oder auf dem Weg nach Gjirokastra sowieso an Syri i Kaltër vorbei fahren. Dies gilt natürlich auch für diejenigen, welche vom Landesinneren nach Saranda an die Küste reisen.

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