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Reisetipp Albanien: Burg von Gjirokastra

Während unseres Roadtrips durch das abenteuerliche Albanien haben wir die ein oder andere historische Sehenswürdigkeit besuchen können. So war es für uns beispielsweise sehr sehr spannend, die antike Sportstätte Amantia in den albanischen Bergen zu besuchen. Dort konnten wir das alte Stadion auf eigene Faust erkunden und sehen, wie es sich in die Bergkulisse schmiegt. Unser heutiger Reisetipp, die Burg von Gjirokastra, ist da deutlich bekannter und wir haben Stadt und Festung auf einem Tagestrip von Saranda aus erkundet.

Die antike Sportstätte Amantia stellen wir in einem gesonderten Beitrag näher vor. Dort hat uns vor allem gefallen, dass man auf eigene Faust das alte Stadion sowie dessen Ränge erkunden kann.

Die wirklich sehr große Festungsanlage erhebt sich hoch über der Stadt Gjirokastra und verspricht schon von weiter Entfernung tolle Ausblicke auf Stadt, Tal und Berge. Zugleich muss man aber auch mit einem anstrengenden Aufstieg zur Burg rechnen, doch dazu später mehr.

Mehr zu unserem Roadtrip durch Albanien kann man in unserem detaillierten Reisebericht nachlesen.

Die Burg von Gjirokastra im Überblick

Homepage:http://www.gjirokastra.org
Beste Jahreszeit:– Im Frühjahr und Herbst kann man der Hitze des albanischen Sommers am besten entgehen
Fakten und Zahlen:– Ganzjährig geöffnet (9 bis 17 Uhr im Winter und 9 bis 19 Uhr im Sommer
– Vorsichtig sein aufgrund der ungesicherten Einsturzlöcher
– 500 Meter lange und 90 Meter breite Festungsanlage
– Gemeinsam mit der Stadt ist die Burg von Gjirokastra UNESCO Weltkulturerbe
Unsere Highlights:– der steile Aufstieg durch die schönen Gassen Gjirokastras
– der Ausblick nahe des Uhrturms
– die lustigen Schilder, welche vor dem Betreten des Rasens warnen

Allgemeines zur Burg von Gjirokastra

Die Burg von Gjirokastra ist eine Höhenburg in der gleichnamigen Stadt im Süden des Landes. Der albanische Name lautet Kalaja e Gjirokastres und die Anlage hoch über der Stadt ist der dominierende Anblick auf den über 350 Meter hohen Hügeln. So ist die strategische Bedeutung gut zu erkennen, lässt sich doch von der Burg aus das gesamte Tal des Flusses Drino vor Gjirokastras Füßen überblicken.

Im Inneren der dunklen Gewölbe der Burg von Gjirokastra
Im Inneren der dunklen Gewölbe der Burg von Gjirokastra

Grob gesagt lässt sich die Burg von Gjirokastra in vier Areale einteilen. Ganz im Westen befindet sich der Abschnitt mit zahlreichen schmalen Gewölbegängen, welche erst im 19. Jahrhundert von einem deutschen Ingenieur erbaut wurden. Beispielsweise waren hier die Wachräume untergebracht. Möchte man diesen dunklen Teil erkunden, so sollte man eine Taschenlampe mitbringen.

Dunkel ist es auch im Inneren der Festung Porto Palermo, welche ein weiterer Reisetipp unsererseits ist.

Im nächsten Drittel findet man die zentralen Burganlagen sowie den Haupteingang, das beeindruckende Vezir-Tor. Die Gewölbedecken sind an dieser Stelle der Festung so massiv, dass sie sogar einem Artilleriebeschuss standhielten. In diesem Teil der Burg ist auch das Nationale Albanische Waffenmuseum vorzufinden. Größere Exponate findet man in der Großen Galerie, so beispielsweise den kleinen Fiat-Panzer.

Der alte Fiat-Panzer in den steinernen Gewölben der Burg von Gjirokastra
Der alte Fiat-Panzer in den steinernen Gewölben

Ein Drittel weiter östlich, erreicht man eine große freie Fläche, welche heute als Festivalbühne genutzt wird, so zum Beispiel alle vier Jahre für das Internationale Folk Festival. Hier findet man außerdem zahlreiche Kanonen, welche das Gras beschützen. Interessant ist an dieser Stelle das Flugzeug auf der Wiese in einer Ecke der Burg von Gjirokastra. Diese Lockheed T 33 musste im Jahr 1957 wegen technischer Schwierigkeiten notlanden und wurde daraufhin als amerikanisches Spionageflugzeug präsentiert.

Das amerikanische Spionageflugzeug auf der Burg von Gjirokastra
Das amerikanische Spionageflugzeug

Im letzten Festungsteil findet man dann den großen Uhrturm aus dem 19. Jahrhundert. Dieser zeigt die fünf Gebetszeiten der Muslime an. Ein Stück unterhalb des Uhrturms sollte man dann vorsichtig sein mit der Erkundung.

Der Uhrturm der Festung Gjirokastra vor spektakulärer Kulisse
Der Uhrturm vor spektakulärer Kulisse

Noch typisch für Albanien, kann man relativ frei, jedoch mit mehr Einschränkungen als beispielsweise in Berat, über das Burggelände streifen und gerade dort befinden sich zahlreiche ungesicherte Einsturzlöcher.

Wie kommt man zur Burg von Gjirokastra und wo kann man Parken?

Gjirokastra liegt im Landesinneren und südlicheren Teil Albaniens. Die Stadt ist direkt über die Straße SH4 zu erreichen, wobei wir empfehlen, von Süden her anzureisen, da die Verbindung nach Berat im Norden oder Vlora im Westen noch etwas holprig sein kann.

Wir sind beispielsweise von Saranda aus entlang der SH99 gefahren und waren in etwa zwei Stunden in Gjirokastra angekommen. Erstaunlicherweise darf man sogar in der historischen Altstadt Auto fahren. Wir empfehlen dies aufgrund der engen Gassen, der heftigen Steigungen und des rutschigen Kopfsteinpflasters wegen aber nicht.

Steile Gasse mit Kopfsteinpflaster in der Altstadt von Gjirokastra
Steile Gasse mit Kopfsteinpflaster in der Altstadt von Gjirokastra

Besser man parkt nahe des griechischen Konsulats. Dafür nimmt man im Kreisverkehr am YES Cash & Carry die zweite Ausfahrt und folgt der Rruga Gjin Zenebisi bis zum großen Parkplatz am Ende der Straße. Mit 100 Lek Parkgebühren sollte man rechnen.

Von dort gelangt man über einen kurzen aber sehr steilen Fußmarsch erst in die Altstadt und anschließend hinauf zur Festung von Gjirokastra.

Was kann man auf der Burg von Gjirokastra unternehmen?

Im Vordergrund steht vor allem das Erkunden der großen Burg von Gjirokastra und die zugehörige Vielfalt. Von den imposanten steinernen Gewölben im zentralen Teil der Burg, bis hin zu der großen Freifläche, hat man viele Möglichkeiten, den Ort für sich zu entdecken.

Die große Freifläche der Burg von Gjirokastra wird beispielsweise für Festivals genutzt
Die große Freifläche wird beispielsweise für Festivals genutzt

Auch ein Besuch des Nationalen Albanischen Waffenmuseums kann den ein oder anderen Besucher interessieren. Hier werden vor allem Exponate aus der Zeit der Weltkriege präsentiert sowie historische Fotografien. Ergänzt wird die Sammlung durch die ausgestellten Geschütze und den kleinen Fiat-Panzer.

Wie schon von weiter Entfernung zu erkennen, ist die Burg von Gjirokastra zugleich das dominierende Bauwerk der Stadt. Daher überrascht es auch nicht, dass man vom Burgberg aus eine tolle Aussicht genießen kann. Und tatsächlich, kaum tritt man aus den Gewölben hinaus in den Burggarten beziehungsweise die große Freifläche, blickt man auch schon hinunter auf die Stadt.

Blick hinunter auf die Stadt Gjirokastra
Blick hinunter auf die Stadt Gjirokastra

Insbesondere am schön gestalteten Uhrenturm kann man seinen Blick schweifen lassen. Die Berge im Hintergrund und gegenüber rahmen das Tal des Flusses Drino ein und es gibt das abgestürzte Flugzeug zu bestaunen.

Unser persönliches Fazit zur Burg von Gjirokastra

Wir haben unseren Mietwagen, deinen Dacia Duster, am Parkplatz nahe des griechischen Konsulats geparkt und sind von dort zu Fuß in die Altstadt.

Zu unserem Mietwagen in Albanien gibt es auch einen Fahrbericht von uns.

Durch die Gassen der Altstadt ging es dann schon steil hinauf, doch das wurde nochmal getoppt durch zahlreiche Treppenstufen, welche uns hinauf zur Burg führten. Ein kurzer, aber anstrengender Fußmarsch, welchen man jedoch gerne in Kauf nimmt.

Noch außerhalb der Burgmauern von Gjirokastra
Noch außerhalb der Burgmauern

Oben angekommen, genossen wir erstmal die Kühle im Inneren der steinerne Gewölbe der Burg von Gjirokastra. Liefen etwas umher und besuchten natürlich auch die Geschütze sowie den Fiat-Panzer.

Hier tritt man hinaus auf die Freiflächen des Burgareals von Gjirokastra
Hier tritt man hinaus auf die Freiflächen des Burgareals

Als wir dann auf die Freiflächen innerhalb der Burgmauern kamen wartete eine spektakuläre Aussicht auf Gjirokastra und die Ebene im Tal, welche von den Bergen umrahmt wurde, auf uns. Die Stadt wird aufgrund ihrer Häuser, welche meist kleinen Burgen ähneln, auch Stadt der Steine genannt, da die Dächer aus Stein gedeckt sind.

Der Hintergrund der kleinen burgähnlichen Häuser, auch Trutzbauten genannt, ist leider eher traurig. Aufgrund der vielen untereinander verfeindeten Familien Albaniens und der verbreiteten Blutrache war es früher notwendig, seiner Familie entsprechenden Schutz im Heim zu ermöglichen.

Warnschild im Rasen der Burg von Gjirokastra
Die kleinen Schilder haben uns amüsiert und wir haben den Rasen nicht betreten

Lustig fanden wir die Warnschilder, dass man den Rasen nicht betreten darf, denn dieser wird immerhin von Kanonen bewacht. Gut gefallen hat uns natürlich auch der Ausblick. Bei strahlend blauem Himmel hat es uns super gut gefallen, in Tal des Drino zu blicken. Vor allem nahe des Uhrenturms hat man einen sehr guten Blick.

Noch einmal der Blick auf die Freifläche mit Bühne und Uhrenturm im Hintergrund auf der Festung Gjirokastra
Noch einmal der Blick auf die Freifläche mit Bühne und Uhrenturm im Hintergrund

Alles in allem empfehlen wir den Besuch der Burg von Gjirokastra auf jeden Fall. Nicht umsonst ist die Festung eine unserer Top 10 Sehenswürdigkeiten in Albanien. In Kombination mit dem Besuch der ebenfalls sehenswerten Altstadt, lässt sich ein Tag sehr schnell mit Highlights füllen, sodass sich auch die längere Anreise von Saranda aus lohnt.

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