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Wandertipp Thüringen: In 12 Kilometern rund um den Kickelhahn bei Ilmenau

Wanderung „Rund um den Kickelhahn“ im Überblick

Homepage:www.tourenportal-thueringer-wald.de
Jahreszeit:Ganzjährig, wir empfehlen jedoch die warme Jahreszeit
Fakten und Zahlen:– circa 12 Kilometer Rundwanderung
– 861 Meter hoher Kickelhahn
– Teil des Thüringer Waldes
Unsere Highlights:– Aussicht auf den Thüringer Wald vom Kickelhahn aus
– Aussicht vom Großen
– die tolle Bank am

Allgemeines zu Kickelhahn und Umgebung

Ilmenau

Die thüringische Stadt Ilmenau wird auch gerne als Goethestadt bezeichnet. Kein Wunder, denn der Dichter war häufig, insgesamt wohl 26 Mal, zu Besuch in der Region. Oft in seinem Amt als Minister des Herzogtums Sachsen-Weimar, doch auch häufig als Urlauber. Die Region war zu jenen Zeiten ein beliebtes Ausflugs- und Urlaubsziel der prominenteren Bürger Weimars. Heute zieht der Tourismus langsam wieder an und gewinnt etwas an Bedeutung in der Universitätsstadt. Als Ausgangspunkt für die Wanderung rund um den Kickelhahn dient sie ebenfalls.

Großer Hermannstein mit Höhle

Der Große Hermannstein war, zusammen mit der zugehörigen Höhle, einer der bevorzugten Aufenthaltsorte von Goethe an den Hängen des Kickelhahns. Der Aufstieg zur Höhle ist mit Geländern gesichert. An der Höhle selbst sind Texte Goethes auf Schildern angebracht.

Die Treppe / Leiter am Großen Hermannstein
Die Treppe / Leiter am Großen Hermannstein

Der Große Hermannstein selbst ist ein wuchtig anmutender Felsen, der vor allem bei Kletterern sehr beliebt ist. Heute ist er auch über eine Art fest installierte Leiter erreichbar, sodass auch Wanderer die Aussicht vom Großen Hermannstein genießen können.

Goethehäuschen

Das Goethehäuschen, eigentlich eine ehemalige Jagdaufseherhütte, ist vermutlich in der Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet worden. Im Jahr 1780 verfasste dort Johann Wolfgang von Goethe das Gedicht „Über allen Gipfeln ist Ruh“, welches er auch an der Innenwand der Hütte hinterlassen hat.

Die ehemalige Jagdaufseherhütte am Kickelhahn, heute als Goethehäuschen bekannt
Die ehemalige Jagdaufseherhütte am Kickelhahn, heute als Goethehäuschen bekannt

Schon im 19. Jahrhundert war die Hütte als Goethehäuschen bekannt, brannte jedoch im Jahr 1870 nieder und vier Jahre später originalgetreu wieder aufgebaut worden. Schuld am Brand trugen wohl unachtsame Beerensammler.

Historische Jagdanlage

Die Jagd scheint auf dem Kickelhahn Tradition zu haben. So wurde bereits im Jahr 1591 ein „Schießplatz“ auf dem Berg urkundlich erwähnt. Der Ausbau zur Jagdanlage erfolgte unter der Herrschaft von Herzog Ernst August von Sachsen-Weimar, welcher von 1688 bis 1748 lebte.

Der rekonstruierte Jagdschirm auf dem Kickelhahn, Teil der historischen Jagdanlage
Der rekonstruierte Jagdschirm auf dem Kickelhahn, Teil der historischen Jagdanlage

Nach seinem Tod wurde die Jagdanlage auf dem Kickelhahn offenbar nicht mehr genutzt und dem Verfall überlassen. Erst 2004 sind die Überreste freigelegt worden, welche auf einem Pirschhaus mit Keller, mehreren Pirschgängen sowie einem Jagdschirm bestanden. Vom Jagdschirm aus konnte das Wild von den Jägern erlegt werden, angelockt wurde es beispielsweise durch Fütterungen oder Salzlecken.

Kickelhahn und Kickelhahnturm

Mit seinen 861 Metern Höhe war der Kickelhahn die höchste Erhebung des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach. Das zusammen mit der Errichtung des steinernen Turms auf dem gegenüber liegenden Schneekopf, war der Auslöser für die Errichtung des Turms auf dem Kickelhahn. Im Jahr 1852 veranlasste Großherzog Karl Friedrich den Bau, eingeweiht wurde das Bauwerk am 12. Mai 1855 und im Laufe der Zeit hat sich der 24 Meter hohe Turm zum Wahrzeichen der Stadt Ilmenau entwickelt, ein kleiner Nachbau des Turms steht beispielsweise vor dem Ilmenauer Bahnhof. Die letzte Sanierung erfolgte im Jahr 2021.

Turm auf dem Kickelhahn bei Ilmenau
Turm auf dem Kickelhahn bei Ilmenau

Der eigentliche Name des Berges stammt aus dem 18. Jahrhundert, davor war der Kickelhahn als Cammerberg bekannt. Wie vieles rund um Ilmenau, so hat auch der Kickelhahn einen Bezug zu Goethe. Im Mai 1776 war er zum ersten Mal auf dem Berg und im August 1813 das letzte Mal. Dazwischen ist er jedoch häufiger hinaufgestiegen auf den Gipfel. Die kleine Höhle am Großen Hermannstein war dabei auch Quelle für seine Inspirationen.

Stichlingplatz

Im Jahr 1855 wurde dieser Platz zu Ehren von Dr. jur. Gottfried Theodor Stichling angelegt, welcher sich im Jahr zuvor zur Kur in Ilmenau befand. Herr Stichling leitete mehrere Ministerien und war Mitbegründer der Goethe-Gesellschaft in Weimar. Heute bietet sich der Platz mit zwei Bänken und Ausblick an für eine Pause.

Stichlingplatz unterhalb des Kickelhahn
Stichlingplatz unterhalb des Kickelhahn

Jagdhaus Gabelbach

Das Jagdhaus Gabelbach ist ein Jagdschlösschen mitten im Thüringer Wald auf den Hängen des Kickelhahns. Erbaut wurde es im Jahr 1783 und dient heut als Goethemuseum. Den Namen trägt das Jagdhaus aufgrund seiner direkten Lage am Gabelbach.

Wie kommt man zum Ausgangspunkt der Wanderung rund um den Kickelhahn und wo kann man parken?

Unsere Wanderung rund um den Kickelhahn bei Ilmenau

Als Ausgangspunkt der Wanderung rund um den Kickelhahn hatten wir uns für den großen Parkplatz an der Naumannstraße 12 (unweit der Festhalle sowie des Stadtparks) entschieden.

Parkplatz an der Festhalle von Ilmenau
Der große Parkplatz an der Festhalle in Ilmenau diente als Ausgangspunkt unserer Wanderung

Von dort liefen wir zuerst einige hundert Meter durch die Stadt, die Goetheallee entlang in Richtung Westen. Auf einem breiten Forstweg ging es dann weiter durch den Wald, bis wir einen kleineren Pfad bergauf einschlugen um so zum Kleinen Hermannstein zu gelangen. Der Felsen ist auf jeden Fall alles andere als klein und macht schon einen wuchtigen Eindruck. Beklettern wollten wir ihn allerdings nicht und sind nach einer kurzen Trinkpause weitergezogen.

Wanderweg in Richtung Kleiner Hermannstein am Kickelhahn
Wanderweg in Richtung Kleiner Hermannstein

Vom Kleinen Hermannstein aus ist es dann auch gar nicht mehr weit bis zur Höhle im Hermannstein, die von Goethe und seiner Freundin Charlotte von Stein gerne aufgesucht wurde. An der dortigen Bank konnten wir im Schatten der Bäume eine kurze Pause einlegen und zogen dann weiter zum Großen Hermannstein. Dort gibt es einige Picknickbänke und natürlich die Treppe oder besser gesagt die Leiter hinauf auf den Felsen.

Die Höhle am Großen Hermannstein am Kickelhahn
Die Höhle am Großen Hermannstein

Nach einiger Wartezeit auf absteigende Wanderer, konnten wir dann auch die Aussicht vom Großen Hermannstein aus genießen. Das Wetter passte und wir hatten eine Sicht bis zu den markanten zwei Türmen auf dem Schneekopf.

Aussicht vom Großen Hermannstein in Richtung Thüringer Wald. Rechts im Bild ist klein der Turm auf dem Schneekopf zu sehen.
Aussicht vom Großen Hermannstein in Richtung Thüringer Wald. Rechts im Bild ist klein der Turm auf dem Schneekopf zu sehen.

Diesen hatten wir 2019 bestiegen, im Rahmen unseres Projekts der 16 Summits der deutschen Bundesländer. Zuerst waren wir auf dem Großen Beerberg, der höchsten Erhebung Thüringens und anschließend auf dem Schneekopf, der zweithöchsten Erhebung des Freistaats.

Auf unserer Wanderung auf den Großen Beerberg kamen wir auch dazu, den 978 Meter hohen Schneekopf zu besteigen. Dazu gibt es einen eigenen Beitrag auf unserem Blog!

Anschließend ging es nochmal knackig bergauf bis wir das Goethehäuschen erreichten und von dort zur Historischen Jagdanlage weiterzogen. Durch die Bäume war dann auch bereits der Kickelhahnturm zu sehen sowie die dortige Wirtschaft.

Wir näherten uns durch den Wald dem Aussichtsturm auf dem Kickelhahn
Wir näherten uns durch den Wald dem Aussichtsturm auf dem Kickelhahn

Den Aufstieg auf den Aussichtsturm ließen wir uns natürlich nicht nehmen und genossen auch von dort die Aussicht. Den Schneekopf hatten wir auch wieder im Blick, diesmal bestand aber auch die Möglichkeit Ilmenau zu überblicken. Die Bänke im Freien vor der Wirtschaft waren gut besucht, sodass wir weiter zogen, unsere Brotzeit hatten wir ohnehin im Wanderrucksack.

Blick vom Aussichtsturm auf dem Kickelhahn auf die Goethestadt Ilmenau
Blick vom Aussichtsturm auf dem Kickelhahn auf die Goethestadt Ilmenau

Wir passierten den Funkturm am Kickelhahn und erreichten den Stichlingplatz. Auf einer der beiden Bänke konnten wir im Schatten unsere erwähnte Brotzeit verzehren und gleichzeitig die Aussicht genießen. In solchen Momenten lohnt es sich dann doch, dass wir das Fernglas dabei hatten.

Die Wanderwege waren stets gut ausgeschildert am Kickelhahn
Die Wanderwege waren stets gut ausgeschildert am Kickelhahn

Nachdem wir uns gestärkt hatten, stiegen wir hinab zu einer Forststraße und gelangten auf diese Weise zum Jagdhaus Gabelbach. Über die Buchenallee und anschließend die Waldstraße wanderten wir zurück nach Ilmenau und erreichten nach etwa 12 Kilometern unseren Ausgangspunkt. Insgesamt waren wir drei Stunden und 15 Minuten unterwegs und haben dabei reichlich Pausen eingelegt unterwegs.

Unser persönliches Fazit zur Wanderung rund um den Kickelhahn

Uns hat die Wanderung rund um den Kickelhahn sehr gut gefallen. Vor allem die vielfältigen Aussichtsmöglichkeiten, beispielsweise vom Großen Hermannstein, vom Aussichtsturm auf dem Kickelhahn und am Stichlingplatz, haben uns beeindrucken können. Schön war auch, dass wir einen Blick auf den Schneekopf werfen konnten, den wir einige Jahre zuvor schon bestiegen hatten.

Auf diesen Bänken am Kickelhahn kann man eine Rast einlegen und direkt die Aussicht mit genießen
Auf diesen Bänken kann man eine Rast einlegen und direkt die Aussicht mit genießen

Die etwa 12 Kilometer lange Wanderung können wir als Halbtagestour absolut weiterempfehlen. Direkt unterhalb des Turms auf dem Kickelhahn besteht auch die Möglichkeit zur Einkehr in einer Gastwirtschaft mit Biergarten.

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