Tautenburg und der Planetenpfad Tautenburg im Überblick
Homepage: | www.tautenburg.de |
Jahreszeit: | Ganzjährig, aber im Winter vermutlich weniger schön |
Fakten und Zahlen: | – circa 8 Kilometer Wegstrecke (Rundwanderung) – 2019 bis 2020 geplant und errichtet – maßstabsgetreue Wanderung durch unser Planetensystem – 1 Meter Strecke entspricht 1 Million Kilometern in der Realität – viele Informationen zu den Planeten und dem Weltraum informativ aufbereitet |
Unsere Highlights: | – Blick auf Tautenburg von der „Bastei“ aus – der Turm der ehemaligen Burg Tautenburg – die kurzweilig und interessant aufbereiteten Infos zu unseren Planeten sowie dem Weltraum |
Allgemeines zu Tautenburg und dem Planetenpfad
Der Ort Tautenburg
Das kleine Tautenburg liegt im thüringischen Saale-Holzland-Kreis im Nordosten von Jena mitten im Tautenburger Wald. Der Ort umschließt hufeisenförmig den Burgberg und ist wie schon gesagt von Wald umgeben, welcher noch einmal etwas erhöht über Tautenburg liegt.
Tautenburg wurde erstmalig im Jahr 1223 urkundlich erwähnt, wobei sich das auf die Besiedelung des Burgbergs bezieht. Wann unterhalb davon im heutigen Ortsgebiet zuerst gesiedelt wurde ist nicht bekannt. Seit 1920 gehört Tautenburg zum Freistaat Thüringen, heute hat der Ort ca. 280 Einwohner.
Die Burgruine Tautenburg
Wie bereits erwähnt, wurde Tautenburg im Jahr 1223 erstmalig urkundlich erwähnt und bis zum Jahr 1780 wechselten die Besitzer von den Grafen von Schwarzburg zu den Wettinern zu den Schenken und schließlich zu den albertinischen Wettinern. In den Jahren 1780 und 1781 wurde die Burg abgerissen und nur der fünfeckige Torturm blieb erhalten. Das dadurch gewonnene Baumaterial ist für die Errichtung des Schlosses in Frauenprießnitz verwendet worden.
Dieser fünfeckige Torturm ist bis heute erhalten und kann besichtigt werden. Auch das Betreten ist möglich, um einen Blick aus einem bodentiefen Fenster auf Tautenburg zu werfen. Leider kann der Turm nicht als Aussichtsplattform verwendet werden, da kein Dach mehr vorhanden ist.
Der Planetenpfad Tautenburg
Ins Leben gerufen wurde der Planetenpfad Tautenburg von den Mitgliedern des Tautenburger Verschönerungsvereins 1880 e.V. und ist in den Jahren 2019 und 2020 entstanden. Seitdem haben Besucher des Ortes die Möglichkeit auf einer Strecke von etwa acht Kilometern maßstabsgetreu durch unser Sonnensystem zu laufen.
Dabei entspricht ein Meter Wegstrecke auf dem Pfad einer Entfernung von einer Million Kilometern im Weltall. Auch die Planetenmodelle sind maßstabsgetreu umgesetzt worden, ein Zentimeter entspricht dabei 10.000 Kilometern im Weltraum.
Insgesamt vermitteln dabei 15 Stationen Wissenswertes zu unseren Planeten sowie zu unserem Sonnensystem und dem Weltraum im Allgemeinen. Doch auch die mythologischen Figuren hinter den Planetennamen, werden erläutert.
Thüringer Landessternwarte
Ebenfalls interessant, man kommt während der Tour auf dem Tautenburger Planetenpfad auch an der Thüringer Landessternwarte vorbei. Letztere ist ab und an auch für Besucher geöffnet.
Entstanden ist das Observatorium im Jahr 1960 als Institut der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Heute werden dort nach wie vor Teleskope betrieben und somit beispielsweise zur Entdeckung von Exoplaneten beigetragen.
Wie kommt man nach Tautenburg und wo kann man parken?
Tautenburg ist ein kleiner Ort im Nordosten von Jena, welcher mitten in einem Waldgebiet liegt. Die Erreichbarkeit des Ortes gelingt am besten mit dem Auto. Dafür fährt man auf der Bundesstraße B88 bis Dorndorf-Steudnitz und biegt dort in Richtung Osten auf die L2306 ab. Tautenburg ist dann an einer Kreuzung ausgeschildert und schon bald hat man den Kern des kleinen Ortes erreicht.
Parken kann man an der Lindenstraße, dem Ortskern Tautenburgs. Dort sind einige kostenlose Parkplätze sowie Sitzgelegenheiten und ein Teich mit Brunnen. Auch eine Bushaltestelle ist dort vorzufinden. Die Linien 420 und 432 halten dort in unregelmäßigen Abständen unter der Woche.
Eine weitere Parkmöglichkeit ist der Parkplatz am Schloßberg, welcher jedoch eigentlich zum Gasthaus „Zur Tautenburg“ gehört.
Unsere Wanderung auf dem Planetenpfad Tautenburg
Gleich zu Beginn möchten wir erwähnen, dass wir die Wanderung etwas ausgedehnt haben und nicht nur den Planetenpfad Tautenburg allein bewandert haben. Doch alles der Reihe nach.
Abgestellt haben wir unser Auto am zentralen Parkplatz des Ortes, wo auch der Brunnen sowie der Teich und die Bushaltestelle sind. Von dort folgten wir der Straße „An der Bastei“ ein Stück in Richtung Osten, ehe wir links abbogen und einen Feldweg in den Wald nutzten. Es ging nun ein Stück bergauf und nach einigen Kehren erreichten wir den ersten Ausblick, die Bastei.
Von hier hat man durch die Zweige der Bäume einen wirklich tollen Blick auf Tautenburg sowie die Burgruine. Dem Pfad sind wir weiter gefolgt und kamen an noch weiteren Aussichtspunkten vorbei.
Der Weg war dann leider durch einen Zaun blockier, weshalb wir den Waldweg am Ziegenberg vorbei nutzten und schließlich am östlichsten Ende von Tautenburg wieder zurück im Ort ankamen.
Der Straße „Im Hebetal“ folgten wir nun, bis wir am Spielplatz und kurz vor dem Start des Tautenburger Planetenpfades, nach links abbogen und uns an den Anstieg zur Burgruine von Tautenburg machten. Die Ruine macht einen guten Eindruck, es stehen Picknickbänke bereit, sodass man hier gerne auch eine Rast einlegen kann.
Der Blick auf Tautenburg ist ebenfalls sehenswert. Die Burgruine selbst ist betretbar, bietet jedoch bis auf den Blick nach oben und aus einem Fenster im Inneren nicht viel. Von außen ist sie da wesentlich spannender, so zumindest unser Empfinden.
Wir verließen das Burgareal auf dem selben Weg und starteten nun unsere Wanderung auf dem Planetenpfad Tautenburg.
Die ersten Stationen, Sonne, Merkur, Venus, Erde und Mars waren schnell erreicht und lagen sehr nah beieinander. Die weitere Strecke zum Jupiter wurde durch die Zwischenstation „Asteroidengürtel“ überbrückt. Diese befindet sich am Brunnen und Teich, wo wir auch unser Auto abgestellt haben. Eine der dort aufgestellten Bänke lag gerade im Schatten, weshalb wir dort eine kurze Pause einlegten.
Dann ging es weiter in Richtung Jupiter, wofür wir den Burgberg umrundeten und anschließend der Straße „Im Vogelgrund“ folgten. Der Jupiter war dann auch die letzte Station des Planetenpfade, welche sich in Tautenburg selbst befand. Denn irgendwann mündete die Straße in einen Forstweg und wir zogen nun im schattigen Wald weiter.
Der Saturn war die nächste Station und hier hat uns das Planetenmodell mit dem Ring besonders gut gefallen. Auch eine Rastmöglichkeit passierten wir, denn an der ehemaligen Köhlerei gab es Sitzgelegenheiten.
Die Strecke bis zum Uranus wurde wieder durch eine Zwischenstation, „Was ist was im Weltall?“ aufgelockert. An einer großen Kreuzung bogen wir dann in Richtung Westen ab und machten uns, nachdem wir die Zwischenstation „Weltallbeobachtung und Weltraumfahrt“ passiert hatten, auf den Weg zum Neptun.
Nachdem wir auch diesen Planeten erreicht hatten, verpassten wir leider die Station „Was ist Was im Weltall?“, welches erneut Zusatzinfos vermittelt. Also kehrten wir noch einmal um, um auch diesen Punkt angesteuert zu haben. Als nächstes gelangten wir dann zur Thüringer Landessternwarte, hatten jedoch mit den Öffnungszeiten kein Glück. Der Pluto ist ja mittlerweile keine offizieller Planet mehr, daher informiert die Station hier zu den Zwergplaneten im Allgemeinen.
An der letzten Station, dem Kuipergürtel, gibt es nochmal die Möglichkeit, eine Rast einzulegen. Anschließend geht es auf der Lindenstraße weitestgehend bergab zurück ins Dorf. Nach ganz entspannten 3,5 Stunden erreichten wir wieder den Platz im Ortskern und konnten uns auf den Heimweg machen.
Unser persönliches Fazit zum Planetenpfad Tautenburg
Die Wanderung auf dem Planetenfpad Tautenburg hat uns großen Spaß gemacht. Das lag aber weniger an der Wanderstrecke an sich, sondern vielmehr an den toll aufbereiteten Informationen. Das Thema passt natürlich auch super zur Thüringer Landessternwarte. Die Wanderung ist an sich nicht anstrengend, der Forstweg ist stets gut gepflegt gewesen und sehr breit. Auch mit Fahrrad oder Kinderwagen sollte das super machbar sein.
Nur den lohnenswerten Abstecher über die Aussichtspunkte der Bastei und das Erkunden der Burgruine sollte man sich dann überlegen. Wir sind froh, dass wir diesen Zusatzrunde mit eingebaut haben, denn die Aussicht auf die Ruine und der Blick vom Burgareal auf Tautenburg haben uns gut gefallen.
Die Informationen der einzelnen Stationen waren sehr gut und informativ aufbereitet. Auch die Abstände waren nie zu groß, sodass sich der Weg nie gezogen hat. Allen, die Interesse an einer entspannten und gemütlichen Halbtagestour haben, können wir daher den Tautenburger Planetenpfad weiterempfehlen.