Wir erkunden Vlora
Da wir gestern auch wieder so zeitig eingeschlafen sind, waren wir auch heute zeitig auf den Beinen. Ich schon um halb sieben und Pauline dann eine halbe Stunde später. Frühstück gab es auf dem Balkon sodass wir den Ausblick auf die Bucht von Vlora schon am Morgen genießen konnten. Der heutige Tag sollte uns nicht nur durch Vlora führen, sondern auch zur antiken Sportstätte Amantia bringen.
Vormittags wollten wir Vlora erkunden und so fuhren wir in die Stadt und bekamen direkt einen Parkplatz am Monumenti i Pavaresise. Sogar kostenlos. Der Platz mit dem Monument zu Ehren der Kommunistischen Zeit Albaniens ist direkt dort.
Wir spazierten an den Ruinen der antiken Stadt vorbei zur alten Moschee und umrundeten diese. Sie liegt inmitten der Straßen und wird quasi wie der Mittelpunkt eines Kreisverkehres umrundet. Der Verkehr dort herum war mal wieder absolut chaotisch, doch wir kämpften uns durch. Wildes Hupen, Drängeln und Fahren ohne die eigene Spur zu beachten sind offensichtlich ganz normal in Albanien und das nicht nur in der Hauptstadt Tirana.
Wir erklommen einige Treppen hoch zu einem weiteren kommunistischen Monument, welches offensichtlich mit einem Friedhof kombiniert war. Wilde Hunde lagen dort auch herum, blieben aber unbeeindruckt von unserer Erscheinung. Der Blick von hier oben auf die Stadt war allerdings spitze. Vor allem, da es nochmal ein anderer Blickwinkel als von unserem Balkon aus war.
Auf einen Kaffee an der Strandpromenade von Vlora
Wieder am Auto fuhren wir an der alten Moschee vorbei zur Strandpromenade Vloras. Diese muss vor einiger Zeit neu gestaltet worden sein, denn sie wirkte sehr modern und großzügig angelegt. Wir sind ein wenig entlang der Promenade spaziert und waren auch am nur wenig genutzten Strand. Später hat Pauli gelesen, dass das Meer bei Vlora mit Kolibakterien belastet ist und man das Baden besser vermeiden sollte. Wir waren nicht im Wasser, die Albaner jedoch schon. Zumindest vereinzelt.
An den verschiedenen Cafes vorbei sind wir zurück zu unserem Parkplatz in einer Seitengasse geschlendert. Im Cafe Taushani haben wir einen kleinen Stopp eingelegt. Dort waren viele Gegenstände der Kulmbacher Brauerei, was uns angelockt hatte. Ich bestellte ein Wasser und Pauli einen Kaffee. Nachdem wir lange überlegt hatten, wie wir jetzt am besten richtig bezahlen, haben wir das Geld einfach dem Kellner in die Hand gedrückt.
Bevor wir weitergefahren sind, sind wir noch das kurze Stück zu Big Market gelaufen und haben uns dort das Sortiment angesehen. Conad gefällt uns deutlich besser. Generell sind diese Märkte aber bei weitem nicht mit auch nur irgendeinem Discounter oder Supermarkt in Deutschland vergleichbar.
Wieder auf der Promenade spazierten wir nun endgültig zurück zum Auto und kehrten in unser Apartment zurück. Dort aßen wir zu Mittag, natürlich auf dem Balkon, hängten die gewaschene Wäsche auf ehe wir uns wieder auf den Weg machten.
Das antike Stadion von Amantia
Wir wollten uns die Ausgrabungsstätte Amantia ansehen, doch ehe wir dort ankamen, hatten wir einen weiten Weg vor uns. Da die Straße SH 76 neu gemacht und saniert wird, fuhren wir kilometerlang über Schotterpisten, welche für reichlich Staub auf unserem Dacia Duster sorgten. Nach dem Ende der Baustellen war die Straße in die Berge in sehr gutem Zustand und so machte es richtig Spaß durch die schöne Kulisse zu fahren. Auch wenn wir vorsichtig sein mussten, da es immer wieder zu tierischen Hindernissen kam.
In einem unserer Reisetipps zu Albanien stellen wir die antike Stätte Amantia näher vor.
In Amantia war das Kassenhäuschen nicht besetzt und geschlossen, weshalb wir direkt am Stadion, also der Ausgrabungsstätte parkten.
Zögerlich stiegen wir aus, hatten wir doch im Reiseführer von den großen Hirtenhunden gelesen, die hier Wache halten sollten. Doch weit und breit waren keine zu sehen und wir konnten die antike Sportstätte in aller Ruhe erkunden. Die Berge im Hintergrund machten sich auch super.
Versuch einer Abkürzung gescheitert
Danach ging es die SH 76 wieder zurück und wir bogen ins Shushices-Tal ein um wenigstens einen Teil dieser landschaftlich reizvollen Strecke zu fahren, kehrten aber bald wieder um, da sich die Schotterpiste der Baustelle einfach fortsetzte und es weniger spektakulär war.
Auf dem Rückweg nach Vlora wollten wir auf Google Maps vertrauen und bogen von der Hauptstraße ab. Nach wenigen Metern wurde die Strecke zu einem Weg, immer holpriger und enger.
Irgendwann bogen wir um eine Kurve und es wurde richtig haarig. Große Steine, Wurzeln und Steinmauern an beiden Seiten. Wir kämpften uns ein wenig voran, doch irgendwann war der Punkt erreicht, da wurde uns mulmig. So würden wir ewig brauchen bis Vlora und vor jeder Kurve müssten wir sehen, ob wir dahinter auch weiter kämen.
Rückwärts stieß ich zurück bis wir wenden konnten und wir die Offroadstrecke verlassen haben. Bei den hohen Außentemperaturen bemerkten wir auch die schlechten Sitze des Dacia Duster, denn sie klebten regelrecht an uns und spendeten keinerlei Kühlung. Der Stoff verstärkte das Schwitzen eher noch.
Entspannter Abend auf dem Balkon
Wir waren noch fix einkaufen. Erst im Mega Markt, welcher absolut nicht zu empfehlen ist, weshalb wir noch einmal zu Conad fuhren. Abends haben wir uns eine Minestrone gekocht und zum Sonnenuntergang auf dem Balkon gegessen. Wir wollten danach Jimi, unserem Vermieter, schreiben, da klingelte es an unserer Apartmenttür. Draußen stand Jimi mit seiner Frau und bot uns eine weitere gratis Nacht an, doch diese mussten wir ablehnen. Wir hatten unser nächstes Apartment in Saranda bereits gebucht und wollten morgen dahin aufbrechen.
Nachdem Jimi wieder gegangen war, entspannten wir uns auf dem Balkon, genossen die noch warmen Temperaturen und ich schrieb unsere Erlebnisse in mein Reisetagebuch. Währenddessen wurden wir von einem großen Graßhüpfer attackiert, den wir aber erfolgreich abwehren konnten.
Gefahrene Kilometer: 122
Kosten Apartment: 27,00 €