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Albanien Roadtrip Tag 7: Auf der Burg von Gjirokastra

Fahrt von Saranda nach Gjirokastra

Ihr ahnt schon was kommt, doch ich muss euch enttäuschen. Im Vergleich zur letzten Nacht, habe ich diese Nacht deutlich besser in dem weichen Bett schlafen können. Unser Tag begann um 7 Uhr und wir frühstückten wieder auf dem Balkon mit der tollen Aussicht. Daran könnte man sich beinahe gewöhnen finden wir. Das Brot von Teuta, dem nahegelegenen Markt, schmeckte leider nicht so gut wie deren Brötchen.

Nach dem Frühstück ging es mit dem Dacia Duster los und wir steuerten zu Beginn mehrere Tankstellen in Saranda an, da ich den Reifenluftdruck prüfen und gegebenenfalls anpassen wollte. Keine hatte ein entsprechendes Gerät oder konnte uns weiterhelfen. Als wir dann endlich eine gefunden hatten, war das Luftdruckgerät defekt. Aber das ist eben auch typisch für Albanien und wir sind einfach weitergefahren.

Über die SH99 fuhren wir vorbei an der Zufahrtsstraße zum Blue Eye, wo wir gestern waren. Dann folgten wir der SH78, bewältigten den Muzine-Pass und fuhren dann hinab ins Tal Gjirokastras. An der Abzweigung zum Ort Lazarat, berüchtigt für seine Drogenkriminalität, begann eine Baustelle, welche sich bis nach Gjirokastra hinein zog. Viele Engstellen, LKWs und Schlaglöcher haben daher unsere Ankunft nach hinten verschoben. 

Fotografiert aus dem Dacia Duster heraus ist die Schotterpiste zu sehen, welche als Umfahrung der Baustelle bei Gjirokastra dient. Vor uns ein Fiat Kleinwagen und ein LKW, welcher uns entgegenkommt.
Umfahrung einer Baustelle auf dem Weg nach Gjirokastra

Wir machen uns auf den Weg zur Burg von Gjirokastra

In Gjirokastra parkten wir nahe des griechischen Konsulats unterhalb der Burg. Dort haben wir problemlos einen freien Parkplatz finden können und es ist von dort auch nicht weit bis zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Auf Höhe der Touristeninformation haben wir beobachtet wie ein Polizist aus seinem Auto ausgestiegen ist, aber wohl vergessen hat die Handbremse anzuziehen. Es setzte sich in Bewegung und begann langsam den Berg hinabzurollen. Er bemerkte es schnell und mit einem beherzten Sprung ins Innere konnte er bremsen, ehe etwas Schlimmes passieren konnte. Das wäre sonst wirklich böse ausgegangen.

Wir schlenderten durch die Gassen der Altstadt, welche übrigens nicht für Autos gesperrt sind, in Richtung Burg und machten uns an den steilen Aufstieg über zahlreiche Treppen. Wie schon in Berat, so muss man sich die Aussicht von der Burg durch einen anstrengenden Fußmarsch erarbeiten.

Gepflasterte Straße in Gjirokastras Altstadt im Herzen Albaniens. Die weißen Häuser sind zum größten Teil bereits saniert und die aufgrund der steilen Straßen und Gassen, haben die Fußgängerwege Treppen.
Steile Gassen in der Altstadt Gjirokastras

Wir erkunden die Burg von Gjirokastra

Dieser Aufstieg wurde diesmal von keinerlei Wind und dafür hohen Temperaturen begleitet. Aber genug gejammert. Es lohnt sich natürlich allemal. Zusammen mit einer russischen Reisegruppe kamen wir oben an, doch das Areal ist sehr weitläufig, sodass sie uns nicht in die Quere gekommen sind.

Mehr Details zur Burg von Gjirokastra könnt Ihr in einem eigenen Beitrag lesen!

Die dicken Burgmauern waren sehr beeindruckend und sorgten für eine angenehme Kühle im Inneren der Festung. Im Eingangsbereich ist auch ein alter Panzer, wohl von Fiat, zu sehen, mit dem die albanische Armee mal ausgerüstet war.

Alter Panzer von Fiat der albanischen Armee. Ausgestellt im Inneren der Burg von Gjirokastra.
Alter Panzer im Inneren der Burg von Gjirokastra

Als wir dann auf die Freiflächen innerhalb der Burgmauern kamen wartete eine spektakuläre Aussicht auf Gjirokastra und die Ebene im Tal, welche von den Bergen umrahmt wurde, auf uns. Die Stadt wird aufgrund ihrer Häuser, welche meist kleinen Burgen ähneln, auch Stadt der Steine genannt, da die Dächer aus Stein gedeckt sind.

Der Hintergrund der kleinen burgähnlichen Häuser, auch Trutzbauten genannt, ist leider eher traurig. Aufgrund der vielen untereinander verfeindeten Familien Albaniens und der verbreiteten Blutrache war es früher notwendig, seiner Familie entsprechenden Schutz im Heim zu ermöglichen.

Auf der Burg selbst darf man leider nicht so viel frei herumklettern wie in Berat und es ist generell auch mehr Besuch hier. Dennoch hat sie das ein oder andere Highlight zu bieten. Neben lustigen Warnschildern, vor Kanonen, welche den Rasen bewachen, bis hin zum Glockenturm aus Stein. 

Interessant ist auch das Wrack eines alten amerikanischen Militärflugzeuges, welches hier ausgestellt ist. Angeblich von der albanischen Armee abgeschossen, zumindest der Legende nach. Realistischer ist wohl eine Notlandung in der Nähe Gjirokastras. Aber wir konnten nicht herausfinden, woran es letztlich lag, dass der amerikanische Jet hier aufgestellt ist.

Spaziergang durch die Altstadt Gjirokastras

Insgesamt emfpanden wir die Burg von Gjirokastra von der Architektur her als spannender als die Burg von Berat. Nachdem wir mit unseren Erkundungen fertig waren, gingen wir den Berg wieder hinunter und begannen durch die Altstadt zu schlendern. Immer wieder bergauf und bergab durch steilen Gassen mit Kopfsteinpflaster. Wirklich kaum zu glauben, dass Autos hier erlaubt sind und die Fahrmanöver sind wirklich interessant zu beobachten gewesen. Zum Glück haben wir außerhalb geparkt und uns nicht in das Chaos aus riechender Kupplung und quietschenden Reifen begeben.

Gasse aus grobem Kopfsteinpflaster in der Altstadt Gjirokastras.

Mittagessen im Restaurant Kujtim

Es war mittlerweile Mittag und wir kamen am Restaurant Kujtim vorbei. Dieses wurde in unserem Reiseführer von Reise-Know-How empfohlen und wir nutzten die Gelegenheit und setzten uns auf einen Tisch im Freien. Schön im Schatten der Weinreben gelegen.

Ein älterer Kellner erklärte uns die mehrsprachige Speisekarte und wir blätterten ein wenig darin herum. Bestellt haben wir Qifek (albanische Reisbällchen), gegrilltes Gemüse, gegrilltes Hühnchen und gebratene Kartoffelsticks, eine Art albanischer Pommes. Nach und nach wurden uns die Speise gebracht, jeweils auf eigenen Tellern und dazu gab es Weißbrot. Wir probierten uns durch die Gerichte und verteidigten unseren Tisch gegen die herumlungernden Katzen, welche immer wieder etwas abhaben wollten. Eine wollte sogar auf den Tisch springen.

Das Essen war wirklich lecker, aber auch sehr fettig, da viel Olivenöl verwendet wurde. Essen gehen in Albanien ist zudem recht günstig. Für uns beide haben wir mit Getränken knapp 13 Euro bezahlt. Zufrieden und gesättigt liefen wir zurück zum Auto, sahen nochmal den Glockenturm hoch oben über der Stadt, ehe wir uns wieder durch die Baustelle kämpften.

Altstadt Gjirokastras mit dem Glockenturm hoch über der Stadt.
Häuserzeile in Gjirokastras Altstadt

Fahrt zurück nach Saranda

Nachdem wir die Baustelle passiert hatten, folgten wir der gut ausgebauten SH4 in Richtung Süden. Bei der Tankstelle AIPAT sahen wir im Vorbeifahren ein Luftdruckgerät und machten schnell kehrt, prüften den Luftdruck und fuhren weiter. Durch die Hitze waren die Reifen jedoch schon aufgewärmt und das Ergebnis wohl weniger genau.

Ein paar Kilometer weiter südlich hielten wir am Supermarkt ARBI direkt an der Nationalstraße. Dieser ist uns durch seine Optik aufgefallen und wir waren gespannt, was Innen geboten wurde. Im Endeffekt auch wieder nur ein kleiner Markt mit „Superstar“-Optik.

Superstar market an der Nationalstraße SH4

Wir kauften Erdnussbutter und Cola, gekühlten Eistee für die Fahrt nach Saranda und machten uns wieder auf den Weg. Am Apartment angekommen waren viele der 15 Katzen unseres Vermieters Romario zu sehen. Sie rannten über den Parkplatz und spielten dort. Streicheln konnten wir sie aber nicht sonderlich lange.

Zum Abendessen gab es dann gebratene Würstchen, Spiegelei und Wassermelone zum Nachtisch. Dabei formte sich immer mehr der Plan in unseren Köpfen, den nächsten Urlaub in Portugal zu verbringen. Mal sehen, ob es 2019 dazu kommen wird.

Abends saßen wir heute in Pullovern auf dem Balkon, schrieben Tagebuch, lasen in unseren Tolinos ehe wir schlafen gingen.

Gefahrene Kilometer: 109

Kosten Apartment: 26,00 €

Weiter geht es im Reisebericht mit Tag 8

Weiter geht es mit dem Reisebericht und Tag 8, an welchem wir uns am Strand von Ksamil entspannen.

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