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Ausflugstipp Sachsen-Anhalt: Kolkturm und Dölauer Heide bei Halle an der Saale

Kolkturm und Dölauer Heide im Überblick

Homepage:www.halle-entdecken.de
Jahreszeit:Ganzjährig
Fakten und Zahlen:– ca. 15 Meter hoher Kolkturm
– Kolkturmberg mit 133 Meter Höhe
– 740 Hektar Landschaftsschutzgebiet Dölauer Heide
Unsere Highlights:– schattige Wanderwege im Wald
– Kolkturm mit Blick auf Halle und sogar bis Leipzig
– abwechslungsreiche Wegführung

Allgemeines zum Kolkturm und der Dölauer Heide

Die Dölauer Heide ist ein 740 Hektar großes Landschaftsschutzgebiet im Nordwesten der Stadt Halle an der Saale. Beinahe wie eine Art Keil ragt das Waldgebiet in die Stadt hinein. Dieser Eindruck wird noch verstärkt durch die Höhe der Heide. Rund 20 Meter überragt sie das übrige Stadtgebiet, dennoch sind die höchsten Erhebungen, der 133 Meter hohe Kolkturmberg oder der 130 Meter hohe Kellerberg, im deutschlandweiten Vergleich recht niedrig.

Unterwegs in der Dölauer Heide
Unterwegs in der Dölauer Heide

Besiedelt wurde die Region bereits seht mehreren tausend Jahren, was heute noch erkennbare Grabhügel belegen. Lange Zeit diente die Heide mit ihrem Baumbestand auch als Lieferant von Brennmaterial für die Salzgewinnung, aber auch Braunkohle wurde abgebaut. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Dölauer Heide auch verstärkt als Naherholungsgebiet angesehen, lag und liegt sie doch relativ stadtnah. Heute führen mehrere Reit- und Wanderwege durch die Heide und mit dem Heidesee, dem Naturlehrpfad oder dem Kolkturm gibt es gleich mehrere Sehenswürdigkeiten. Im Winter wird bei Schneefall sogar eine Rodelbahn ausgewiesen.

Blick vom circa 15 Meter hohen Kolkturm auf die Umgebung
Blick vom circa 15 Meter hohen Kolkturm auf die Umgebung

Der Kolkturm ist ein stählerner Aussichtsturm, welcher im Jahr 1976 errichtet und im Jahr 1997 restauriert wurde. Der Kolkturmberg ist nach ihm benannt worden. Bereits um das Jahr 1880 herum wurde ein hölzerner Turm an dieser Stelle errichtet, welcher jedoch nach etwa 30 Jahren Standzeit abgerissen werden musste. Dank der ausgesetzten Lage kann man von der Aussichtsplattform auf die Stadt Halle hinabblicken, aber auch die gesamte Umgebung beobachten. Bei gutem Wetter erkennt man sogar den Leipziger MDR-Turm.

Wie kommt man zum Kolkturm und der Dölauer Heide und wo kann man parken?

Die Dölauer Heide ist verkehrstechnisch sehr gut zu erreichen und ist aufgrund ihrer Lage im Stadtgebiet von mehreren Richtungen ansteuerbar. Es gibt mehrere Parkplätze am Rand der Heide, wie beispielsweise den Parkplatz am ehemaligen Heidebahnhof.

Eine weitere und zudem kostenfreie Möglichkeit ist der Wanderparkplatz am Nordrand der Dölauer Heide, welcher an die Straßen Heideweg und Am Waldrand angrenzt. Doch auch der Parkplatz Dölauer Heide Ost oder der Park&Ride-Parkplatz Kröllwitz bietet sich für die Erkundung der Heide an. Am Südostrand gibt es dann noch den Parkplatz Waldkater. Zu guter Letzt gibt es noch den Parkplatz am Heidesee sowie den Park&Ride-Parkplatz Nietleben.

Doch auch per ÖPNV ist die Dölauer Heide gut zu erreichen. Beispielsweise von der S-Bahn-Station Nietleben aus oder der Tramhaltestelle Kröllwitz.

Unsere Wanderung zum Kolkturm durch die Dölauer Heide

Wir haben unsere Wanderung an einem sonnigen Frühsommertag gestartet, nachdem wir unser Auto abgestellt hatten. Die Entscheidung fiel auf den kostenfreien Wanderparkplatz am Nordrand der Heide und wir konnten unser Fahrzeug bequem im Schatten der Bäume abstellen.

Viele verschiedene Waldpfade und Wege führen durch die Dölauer Heide
Viele verschiedene Waldpfade und Wege führen durch die Dölauer Heide

Von dort ging es durch den Wald in Richtung Westen ehe wir uns auf den Weg zur Himmelsleiter machten. Diese führt treppenartig einen Anstieg hinauf von wo aus es nicht mehr weit bis zu den Grabhügeln war.

Die Himmelsleiter führte uns den Anstieg hinauf auf das Plateau und zu den Hügelgräbern
Die Himmelsleiter führte uns den Anstieg hinauf auf das Plateau und zu den Hügelgräbern

So kamen wir beispielsweise an Grabhügel Nr. 28 vorbei, welcher im Jahr 1934 archäologisch untersucht wurde. Auf einem Durchmesser von 20 Metern wurden sieben Gräber entdeckt. Auf einem von Gestrüpp zugewucherten Pfad kamen wir so noch zu Grabhügel Nr. 27, welcher ein Jahr vor Hügel Nr. 28 entdeckt wurde. Beide Grabhügel sind Teil einer Kette von Grabhügeln der Schnurkeramikkultur.

Eines der Gräber der vielen Grabhügel in der Dölauer Heide
Eines der Gräber der vielen Grabhügel in der Dölauer Heide

Immer wieder informierten uns Hinweisschilder über Ausgrabungsstätten oder die Natur der Gegend. Beispielsweise über die Bischofswiese, welche bereits vor über tausend Jahren besiedelt wurde. Die heutige Bischofswiese geht namentlich zurück auf das Erzstift Magdeburg, welches seit dem Jahr 1145 Teile der Heide verpachtete. Auch wenn die Heide schon lange nicht mehr der Kirche gehört, so hat sich der Name im Volksmund erhalten.

Ein anderes Beispiels ist die Wolfsschlucht, ein noch heute erkennbarer und begehbarer sehr enger Talweg. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde der örtliche Pfarrer auf seinem Weg von Nietleben nach Dölau oder zurück von Bewaffneten begleitet um vor den Wölfen der Region geschützt zu werden.

Der blau-gelbe Kolkturm auf dem gleichnamigen Berg in der Dölauer Heide
Der blau-gelbe Kolkturm auf dem gleichnamigen Berg in der Dölauer Heide

Und schließlich war es dann auch nicht mehr weit und wir erreichten den Kolkturmberg. Auf einer der Bänke machten wir es uns im Schatten der Bäume bequem und legten eine Rast ein. Dabei blickten wir auf die blau-gelbe Stahlkonstruktion des in etwa 15 Meter hohen Kolkturmes. Natürlich sind wir auch die Stufen hinauf auf die Aussichtsplattform gestiegen um den Ausblick von oben auf Halle an der Saale genießen zu können.

Blick vom Kolkturm auf Halle an der Saale sowie das Waldgebiet der Dölauer Heide
Blick vom Kolkturm auf Halle an der Saale sowie das Waldgebiet der Dölauer Heide

Eine Bank gibt es ebenfalls dort, falls man länger verweilen möchte. Wir hatten Glück und konnten, trotz einigem Hitzeflimmern, bis zum Leipziger MDR-Turm blicken. Aber auch den Petersberg mit den markanten Türmen konnten wir gut sehen.

Trotz Hitzeflimmern konnten wir vom Kolkturm aus bis nach Leipzig blicken. Im Hintergrund ist der MDR-Turm zu erkennen.
Trotz Hitzeflimmern konnten wir vom Kolkturm aus bis nach Leipzig blicken. Im Hintergrund ist der MDR-Turm zu erkennen.

Vorbei am Spielplatz „Dölauer Heide“ stiegen wir hinab und folgten anschließend dem Weg „Sandberg“ zurück zum Ausgangspunkt. Alle Wege waren gut ausgeschildert, sodass wir nie das Gefühl hatten, uns verlaufen zu haben.

Unser persönliches Fazit zu Kolkturm und Dölauer Heide

Alles in allem hat uns der Spaziergang durch die Dölauer Heide sehr gut gefallen. Highlight war natürlich der Kolkturm mit seiner Aussichtsplattform und dem guten Rundumblick über die Region. Den Besuch des Turms können wir daher auf jeden Fall weiterempfehlen, vorausgesetzt natürlich, dass das Wetter mitspielt.

Blick vom Kolkturm zum Petersberg, ebenfalls ein interessantes Ausflugsziel in der Region
Blick vom Kolkturm zum Petersberg, ebenfalls ein interessantes Ausflugsziel in der Region

Ansonsten bietet die Heide viele Wege für Radtouren oder ausgedehnte Spaziergänge. Immer wieder wird man mittels Infotafeln auf Wissenswertes aufmerksam gemacht und Orte wie die Himmelsleiter oder der Waldspielplatz lockern die Runden durch die Heide auf. Wenn man ohnehin in der Gegend wohnt, kann man auf jeden Fall einmal für einen Spaziergang vorbeikommen.

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