Vom Orchideenpfad bei Balgstädt hatten wir schon im vergangenen Jahr gelesen und es auch schon einmal versucht diesen zu finden. Damals ist es uns aber, aus welchem Grund auch immer, nicht gelungen die Orchideen zu finden.
Daher wagten wir heuer im Frühjahr einen neuen Anlauf und diesmal waren wir erfolgreich. Der Orchideenpfad hat uns dabei sehr gut gefallen, weshalb wir euch diesen gerne als Ausflugstipp für Sachsen-Anhalt näher vorstellen wollen.
Der Orchideenpfad bei Balgstädt im Überblick
Hompage: | Keine offizielle Homepage bekannt |
Jahreszeit: | Am besten im Frühjahr, wenn die Orchideen blühen (Ende April bis Ende Mai) |
Fakten und Zahlen: | – angelegter Wanderpfad mitten im Naturschutzgebiet Tote Täler in Sachsen-Anhalt – je nach Ausgangspunkt circa 4,5 Kilometer Fußweg – zahlreiche Orchideenarten (bis zu 25 Verschiedene, z.B. Purpurknabenkraut, Helmknabenkraut, Grünliche Waldhyazinthe) |
Unsere Highlights: | – die vielen blühenden Orchideen – malerische Aussichten auf Dörfer, Rapsfelder und viel Grün – schön angelegter Wanderpfad im Naturschutzgebiet |
Allgemeines zum Orchideenpfad bei Balgstädt im Naturschutzgebiet Tote Täler
Naturschutzgebiet Tote Täler. Das klingt irgendwie schon nicht einladend. Die Geschichte hinter dem Namen ist traurig und weist auf eine düstere Vergangenheit hin. Der Legende nach fielen im Jahr 933 die Ungarn in diese Gegend ein und die Bewohner, vor allem die Frauen und Kinder, der Region versteckten sich in dem dicht bewachsenen Tal der Hassel.
Die Ungarn entdeckten das Lager jedoch und mordeten und raubten bevor sie sich ebenfalls im Tal niederließen. Die Getöteten wurden allerdings gerächt und die bewaffneten Männer der Region töteten die Angreifer im Lager und wurden auf dem Weg aus den Tälern hinaus von heftigem Regen und einer Flut hinfortgerissen. Der Anblick der vielen Toten muss so grausam gewesen sein, dass die verbliebenen Bewohner von nun an von den Toten Tälern sprachen. Der Name ist bis heute erhalten geblieben.
Über tausend Jahre später erinnert, bis auf den Namen, nichts mehr an die traurige Vergangenheit. Ganz im Gegenteil, sind doch die Toten Täler heute ein tolles Netz aus Wanderwegen mit besonders vielen Pflanzen, vor allem Orchideen, und eignen sich prima für Ausflüge.
Der Orchideenpfad bei Balgstädt ist ein Teil des Naturschutzgebiets Tote Täler und befindet sich etwas versteckt im Herzen der Täler. Je nach Startpunkt ist der Orchideenpfad ausgeschildert doch darauf sollte man sich nicht verlassen. Ein Handy mit beispielsweise der App Osmand ist hier sehr hilfreich um die richtigen Wanderwege zu wählen und am Ende auch an den Orchideen anzukommen.
Auf dem Orchideenpfad bei Balgstädt sind über die Jahre 25 heimische Orchideen nachgewiesen worden, welcher alle unter besonders strengem Schutz stehen. Daher auch die Geländer entlang des Pfades. Ein Betreten der Orchideenwiesen oder gar ein Pflücken der Pflanzen soll damit vermieden werden. Das nicht zu tun versteht sich von selbst, wie wir finden.
Ein wahrer Schatz für Botaniker und auch für Laien sind die Blumen, vor allem im Frühjahr wenn sie im Mai gerade blühen, schön anzusehen. Auch die Aussicht vom toll angelegten Wanderpfad aus auf die Dörfer und Felder der Umgebung ist ein lohnenswertes Ziel und rechtfertigt die Mühen des Aufstiegs allemal.
Der Orchideenpfad an sich ist nicht sonderlich lang. Gerade einmal 1,5 Kilometer muss man auf dem Pfad zurücklegen, sollte aber immer wieder Pausen einplanen. Entweder weil gerade Gegenverkehr kommt und man einander auf dem engen Pfad ausweichen muss oder um die Blumenwiesen genießen zu können.
Wie kommt man zum Orchideenpfad bei Balgstädt und wo kann man parken?
Das Naturschutzgebiet Tote Täler liegt in der Nähe des Flusses Unstrut. Die Städte Naumburg, Freyburg sowie der Kurort Bad Kösen sind nicht allzu weit davon entfernt.
Der Orchideenpfad selbst liegt etwas versteckt innerhalb des Naturschutzgebiets. Eine Anfahrt nur mit dem Auto ist daher nicht möglich. Ein Stück muss stets gewandert werden, alternativ kann das Mountainbike genutzt werden um zum eigentlichen Pfad zu gelangen.
Es gibt daher mehrere Ausgangspunkte für die Rundwanderung zum Orchideenpfad bei Balgstädt. Bei guter Kondition kann daher auch in Bad Kösen, Naumburg oder Freyburg gestartet werden. Dann kann man aus der Rundwanderung auch eine Tagestour machen.
Möchte man vor allem die Orchideen sehen, eignet sich Grössnitz, Großwilsdorf oder Nissmitz als Ausgangspunkt. Gut geeignet ist auch die Straße zwischen Balgstädt und Grössnitz. Für Letztere hatten wir uns entschieden. Auf halber Strecke bietet sich hier die Möglichkeit, das Auto am Straßenrand abzustellen und von dort loszuwandern.
Unsere Rundwanderung auf dem Orchideenpfad bei Balgstädt in Sachsen-Anhalt
Unsere Rundwanderung auf dem Orchideenpfad bei Balgstädt starteten wir an einem kleinen Feldweg am Straßenrand der Straße zwischen Balgstädt und Grössnitz. An einer winzigen Brücke überquerten wir noch mit dem Auto den Hasselbach und stellten es dort am Wegesrand ab.
Es ging dann an einem alten Weinberg vorbei bergauf bis wir nach einigen Kehren an einem Aussichtspunkt auf 364 Meter Höhe angelangt waren. Dort war leider die Bank schon belegt weshalb wir weiterzogen. So langsam fielen uns auch die ersten Orchideen auf, auch wenn es hier noch nicht übermäßig viele waren.
Doch auch schon jetzt war der Weg immer wieder von hölzernen Geländern gesäumt und so wurden wir quasi automatisch zum Start des Orchideenpfads gelotst. Anders als viele andere Wanderer sind wir entgegen des Uhrzeigersinns auf den Orchideenpfad gestartet. Anfangs führt der Weg durch ein kleines Wäldchen ehe man dann hinaus auf die Blumenwiesen tritt und von dort für gute 1,5 Kilometer entlang der Orchideen führt.
Jetzt haben wir sie dann auch überall gesehen, die Orchideen. Wir sind, was Pflanzen anbelangt, Laien, doch konnten wir recherchieren, dass es sich überwiegend um Purpurknabenkraut oder Helmknabenkraut handelte. Das gute Wetter und die scheinende Frühlingssonne nutzten wir für zahlreiche Fotostopps um die unterschiedlichen Orchideen auch im richtigen Licht und Winkel ablichten zu können.
Vom Orchideenpfad aus hatten wir auch immer wieder super Ausblicke auf die Dörfer der Umgebung und so war die Runde über den Pfad äußerst kurzweilig. Der Rückweg ging dann relativ schnell, da wir meist bergab liefen.
Ein Großteil des Rückwegs war dann auch identisch zum Hinweg, was wir als nicht weiter dramatisch einstufen würden. Immerhin ist hier ja der Orchideenpfad das Ziel. Wieder am Ausgangspunkt angekommen hatten wir immerhin gute 5 Kilometer zurückgelegt. Dafür waren wir 1 Stunde und 45 Minuten unterwegs.
Unser persönliches Fazit zum Orchideenpfad bei Balgstädt im Naturschutzgebiet Tote Täler
Der Besuch des Orchideenpfad bei Balgstädt lässt sich prima mit einer kurzen Wanderung durch das Naturschutzgebiet der Toten Täler verknüpfen. So waren wir am Ende gute 5 Kilometer unterwegs und dank vieler Fotopausen haben wir dafür auch fast zwei Stunden an Zeit benötigt.
Die Umgebung des Orchideenpfad bietet jedoch zahlreiche Wanderwege, sodass hier für jeden Geschmack eine Tour zu finden sein wird. Uns hat der Ausflug in das Naturschutzgebiet sehr gut gefallen, die alten Weinberge, die grünen Wiesen und die Aussichten auf die nähere Umgebung waren einfach super.
Absolutes Highlight aber natürlich ist der Orchideenpfad. So viele dieser schönen Pflanzen haben wir noch nie auf einem Fleck gesehen. Das sehen auch andere Blogger so, die Rabauken vom See waren beispielsweise auch schon dort unterwegs und haben sogar noch die Wildpferde gesehen.
Wir werden auf jeden Fall bei Gelegenheit noch einmal eine andere Wanderung durch die Toten Täler unternehmen, eventuell von Freyburg oder Naumburg aus, und dann wieder am Orchideenpfad vorbeischauen. Wenn Ihr einmal in der Region seid, dann nutzt die Chance und seht euch die Orchideen auch selbst einmal an.
Hallo ihr beiden,
lieben Dank für das Verlinken meines Beitrags.
Die toten Täler sind wirklich so schön. Die herrlich blühenden Orchideen muss man einfach gesehen haben. Schade, dass ihr den Wildpferden nicht begegnet seid. Das ist auch nochmal ein Highlight.
Liebe Grüße aus dem Geiseltal
Lisa und ihre Rabauken vom See